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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Nr«. 8.
Signature:  Nr«. 8.

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1529. Friedewald im December. Schreiben ?. Philipps . an Doctor Luther über die mit dem Kurfürsten von
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Nr«. 8. , S. 52
 
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Sachsen gemeinschaftlich dem Kaiser zu »erweigernde Tür-

tenhülfe, falls er das Evangelium unterdrücken wollte.

Nebst Luthers Antwort.

(Dieser Brief wurde nach Soliman's Abzug von Wien ge- . . schrieben, wo also die Hauptgefahr für Teutschland vorüber war. Schon im Anfang des Jahres 1529 auf dem Reichstag zu Speyer, wo Ferdinand die schicklichste Zeit verlohr, den Feind aufzuhal ten, war diese Sache zur Sprache gekommen. Weil aber der Türken - Krieg weniger Teutschland als Ungarn angieng, zeig- . ten sich die Evangelischen und die Papisten gleich unthatig. Die ausweichende Antwort Luthers, bisher nicht bekannt, stimmt mit seinen damaligen, nicht ganz mit den Gesinnungen überein, welche er bald darauf nach dem Augsburger Reichstag in seiner War nung an die Teutschen äußerte; floß aber gewiß aus denselben <> Gründen, welche ihn 1532 zur Annahme und Förderung des Nürnberger sogenannten Religions - Friedens bewogen. Bergl. Geschichte Philipp'« Houptst. IV. den Abschnitt vom Kai ser, und Anm. »1., weiter unten die Urkunde nr. II.)

») Dieser Ausdruck in der obigen Bedeutung (Kniffe zum eigenen Vortheil) verdient bemerkt zu werden, man vergl. »r. II.

Philipps von Gott gnaden Lantgraff zu Hessen u. s. w.

Hochgelarter lieber Gellewer, Wir stellen in gar keinen zwei» stel. Ir habt wissen, was ungutlicher und beschwerlicher unerherter Handelüng die Rom. Kays. Maj. gegen Unser der Churfur- sten Fürsten und Stede so dem heiligen Evangelio. wilchs sie ewere ler nennen unnd der Protestation vor dem nehsten Spei» tischen Reichsabschlede anhengig sein geschickten, die wir zu Irer K. M. mit so hohen unterdenigen demutigen stehen und bit» ten und so christlichen erbarn pillichen und rechtmessigen erbie« ' ten abgesertiget vorgenommen, und sonderlich wie ire M. di in die Herberge gefenglich verstricken lassen. Dergleichen auch was ungewiriger ernsten antwort Ir M. uff derselben Werbung gegeben und das daraus Irer K. M. ernst hefftig und ungne- dig gemuet gegen uns den obernenten Churfursten Fürsten Stende Euch und andern die dem Evangelio geneigt seint. unverdunckelt eigentlich und gewißlich zuversteen. Auch zu befahren ist. das wo ire M. ezwas ungnedigers zu demvffung und Unterdrückung des Evangelii vornemen wurde, das dan schwer fallen mucht: Wiewol wir in gar keinen Zweiffel stel len. Der almechtig Got. der sein worth aus barmherzigkait und genaden uns widderumb so reichlich und gnediglich an tagt geben hat. werde es auch wol gegen Idermeniglich gewaltiglich erhalten. Aber dannost sein auch di wege und Mittel so uns von Got vorliehen und darzu dienlich nit zuverachten. Weill dan jzo vor Händen und es di noth erfurdert das von K. M. und Irem bruder und andern hilff gegen den Thurglen bei allen und sonderlich auch uns den obernenten Stenden gesucht werden wirdet. Nachdem dan unserer der Stende hilff nit di geringst sunder mit di höchste und» vornembste ist: So bedencken wir. wo wir uns einhellig endtschlussen und uns in lein hilff bewilligen oder begeben, Es versicherte uns dan zuvor di K. M. den frieden, und das sie uns bei dem Evan gelio unbedranget pleiben lassen wolt (das wir nach unserm verstände vor christlich und das es unergerlich und unvorweiß» lich sei ansehn) Es wurde solchs dannost in solchem obligen di K. M. bewegen und seint wir guter trostlicher zuvorsicht zu Got. wir muchtens erhalten und dardurch vil. . . . unrath Vorhut werden. Und wir es nit anders achten dan das Ir bei Ewer lar endtlich bestehet, und was zu furderung und Pflan zung derselben dienet mit allem fieys furdern werdet. Dem nach begeren Wir an euch mit gnaden ganz gutlich, ob von

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dem hochgebornen Fürsten unferm freuntlichen lieben Oheimen Schwager und gefattern dem Churfursten zu Sachssen u. s. w. derowegen ezwas an euch gelange das sein Lieb Ewern Rath oder bedencken dorm suchen oder begeren wurde Ir wollet nach ewer geschicklichait den obangezogenen wegk seiner Lieb vorschla gen und mit fieys furdern, das sein Lieb ir der laß gefallen und also einhellig von uns allen gethan und gelassen werde. Das versehen wir unns werde bei der K. M. bedencken und bewegnus geberen und auch zu gutem gereichen als ir nach «wenn verstände selbst wol werdet ermessen Und uns hieruff ewer Widder-antwort zuschicken das versehen wir uns zu euch und wollens mit gnaden beschulden. Datum Friedewalt am Donnerstag nach Nicolai. A. «. 2Y.

Ann Martinum Lutherum.

Antwort v. Luthers (nach dem Original).

Gnad und fride von Christo Ihesu, Durchleuchtiger hoch» geborner fürst gnediger Herr Ich Hab E. f. g. sthrifft durch diesen boten empfangen und vernomen, was ungeschlachts din- ges durch die vfaffen ynn den Keyser gebrewet wird, und hoffe zu Gott, der sich ym Psalter rhümet, das er der gotlosen für- sten und leute anschlege zu nicht macht, werde uns jtzt auch erhören, und solche anschlege zu nicht machen Allermeist, weil sich jtzt die Pfafferey so hoch rhumet und trotzet auff den Key ser und menschliche hülste, und gar nichts nach Gotte fraget, noch yhn anrufft, Gott behute'nur uns auch, das wir nicht auff unser witze und Krafft pochen, sondern seiner hulffe be geren und gewarten, so wird sie gewislich komm. Das auch E. F. G. begert, wo ich wurde zu rat gefragt, m. g. Herrn dahin helffen bereden, das man dem Keyser ynn die hulffe widder den Turcken nicht willige, Es werde denn zuvor ein gemeiner fride zugesagt und gemacht u. s. w. So bin ich bisher noch nicht ersucht, weis auch gar nichts, wie es zu Speyr jtzt odder zu Schmalkalden gehandelt ist, wo die fache stehe oder gehe, das ich auff dis mal nichts weis hierauff zu antworten, komvts aber dazu, wil ich, ob gott wil, in das beste helffen raten, denn nur solche fache, alsdenn auch wird yns gewissen komen, und wol gezwungen werde, das beste zu raten Inn de°s wil ich bitten, ,so viel ich mag und kan mit Gottes gnaden, das nicht der pfaffen wille, sondern Gottes

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will« geschehe. Amen, Ich befelh E. f. g. ynn Christus gnad Amen. Dornstags nach S. Lucie 1529. ^

Martinus Luther., ,

 
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