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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Nro. 4.
Signature:  Nro. 4.

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1525. Cassel. Donnerstag nach Michaelis. Des Land grafen geheime Werbung an den Kurfürsten Johann von Sachsen, den bevorstehenden Reichstag und dessen Besuch betreffend. (Aus dieser Urkunde erkennt man die ersten Schritte, wodurch , L. Philipp die Absicht des damals zu Ausgburg begonnenen nach her nach Speyer verlegten Reichstags vereitelte. Vergl. Ge schichte Philipp's Hauptst. lll. Anm. 35.)
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Nro. 4. , S. 30
 
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Instruction und vertzaichnus was von unser Lantgrave Phi- . lipßen zu Hessen, wegen gegenwertiger unser Czmermeister Rudolfs von Weyblingen bey dem hochgepornen Fürsten Hern Iohannßen Hertzogen zu Sachsen Churfursten un- serm besondern lieben Ohm ausrichten und werben sol. Soll erstlich seiner lieb unser freuntlich Dinst mit vermö gen liebs und guts und dabey ansagen, wo es seiner lieb derselben landen und lewthen durch gottes willen glucklich und wol zustund«, das wir das zu hören begerung trugen

Nachfolgents vermeldung thun, wie uns sioder jüngstem unserm schreylM ein Mandat von kais. Maj. unserm allerg»«« digstem Hern zu khommcn, darin wir auf den Reichstag! itzo, auf Martini gen Augfjpurgk erfordert weren, in allen darin verleipten des reichs obligen und andern fachen, die darin be- nant Luterisch Sect antreffend entlich zu handlen zu volnfugen und zu beschließen. Weyl nu das hailig Evangelium jn unser beder Furstenthumb durch gotliche gnad und versehung etwas außgangen und verhofiicher zu- verficht manche frome einseitige heitzen zu unserm Hern Christo der die warheit und das leben selbs ist erweckt, von vielen boeßen mißprauchen und suntlichen leben abgeweist und zu er» kenthnus der warheit eines christlichen guten lebenS und alßo

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entlich zu der lieb gottes und des nechsten fried gehorsam alnig, lait und allem christlichen guten wandet gefurt worden, auch noch kunfftiglich ob got wil des rechten wegs unterweist sollen werden, wolten wir ßo vil der almechtig gnad wolle verleihen solichs gern gefurdert gehaitthapt volntzogen sehen und wissen und unsers teyls zu furdrung christlicher ainigkait und pftan- tzung alles guten thun was wir thun sotten, Deweyl sich aber dis Mandat entlich dahin lenke und ziehe, das die Lute» lisch« Seckt (der wir doch nit sunder allem christo unserm Hern und gottes wort ßo ver sich sein des Luters lere mit demsel ben vergleicht anhangen sollen und wollen) und wie wir be» sorgen durch der geistlichen und anderer anhalten, nach gestalt dieser vergangenen beschwerlichen bäuerischen lewfft in vielen fachen des heilig gottes lawtcr wort antreffend die warheit mit der unwarheit das gut mit dem boeßen zu zerstorung verfü« lung und widersetzung viler einfeltigen gewissen gentzlich soll ausgeroth und vertilget werden, daraus da» wie zu besorgen und hochlich zu bewegen were hin und wider im gantzen reich unter dem gemeinen man, der dennoch etwas der warheit und gotlichen worts auch der beschwerlichen geistlichen und sunst an- derer bischer geübter mißprewch Unterricht ist und gleichwol noch zu fernerer und lenger hanthabung derselben wider das öffent lich gottes wort alßo etwas in gemeiner der Churfursten und Fürsten geistlicher und weltlicher versamlung gesetzt und be schlossen zu werden vor äugen sieht, nit ein geringer unrath entstehen sunder zu großer weyterung und beschwerung erfol. gen wurde, derhalben zu verkhommung des allen auch ßovil muglich und mentschlich dargegen zu brachten, damit dennoch die warheit nit ßo gantz untergedruckt und verschwiegen wurde, das uns gut und geraden sein dewcht, auch hochlich darumb wolten gepetten haben, das sich S. L. aigner verson hett er haben und den jtzigen obcrmelten Reichstagk ersucht, auch Ver Hertzogen von Luneburgt einen mit sich genomen, dartzu den hertzog von Pomern auch hertzog Heinrichen von Meckelnpurg und wen sunst S. L. vor gut und dem wort gottes anhengig zu sein ansehn thete dahin sich zu verfugen oder die iren da hin zu schicken beschreyben. So versehen wir uns unser Ohai- men Marckgrafen Casimir und Marckgrafen Jorge von Bran denburg wurden auch komen ingleichnus der Marckgraf von Baden, wir auch in aigner perftm oder unser treffenlich ge schickte Rethe dahin verordnen und schicken, So man dan alßo zusammen quem« das dan S/. L. mit denselben und an»

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dern Fürsten deßhalb sich unterredt und darin beschloßen, fol» gends den Reichsstetten angetzaigt und sich mit inen darin ver einigt auch olsdan andere Grafen Hern und vom adel zu sich getzogen hetten die solicher meynung wcren.

Unnd-nachdem das helle clare lawter heilig wort gottes unser aller selen speysie unser ainiger höchster schätz trost und zuversicht ist, dem wir allein vestiglich anhangen trawen glau- ben und unsre hofnung bestendiglich darin setzen und uns allein darnach lichten sollen, ob dann etwas dawider durch die geist liche und Andere in solicher versamlung aus Unwissenheit got» lichs worts zu widerstrebung der warheit fernerer hanthabung boeßer mißbrewch und zerstorung der christlichen gewissen furge« nommen und, beschlossen wolle werden, alsdan durch S. L. und andere obbenennte Fürsten dartzu die Reichsstette Grafen Hern und vom adel, der untzwcifel viel der warheit zufal thun wurden, darin nit zugehelen und zu bewilligen, sunder in fachen unser selen seligkcit antreffend kein ordnung dan dem wort gottes gemes antzunemen und die nach rechter christlicher meynung zu volnfuren und auszurichten, Ingleichnus wollen wir itzo auf dem rage zu Meysseiiheim mit unserm Vettern dem Pfaltzgrafen Churfursten auch Unterredung haben, seiner lieb gemuts und gelegenheit hören und uns darnach zum besten darin richten, Weren auch des Versehens unser Oyaim und Schwager Hertzog Ludwig von Veldentz wurde sich auch dahin zum Reichstag aigner person verfugen und sich in dem mit S. L. alles guten willens halten und bevleißigen, das auch sunst viele von Fürsten Grafen und Hern in diesem der warheit und dem Evangelio Zufall thun wurden, Darumb wir dis im besten bedacht hetten, ob uns got wie wir hoffen gnad geben schaffen und ordnen wurde damit dadurch alle boeße ergerliche Unordnung verfurische beschwerliche mißprewche abgeschafft gute ordnung und sitten nach dem Wort Gottes zu erhaltung aller ober. und erbarlait aufgericht volntzogen fried und recht ge- hanthapt, alle frome christcn in ein bestendig christlich weßen zu allem guten angericht unterweist, bey dem iren erhalten be schützt, die boeßen von der Oberkait gestrafft und alßo ein jglichs nach seiner ordnung christlich und recht mocht volnfuret werden, Solichs hoffen wir wurde uns bey got zu gnade und aller seligfait Kais. Majestät Churfursten und Fürsten ro» mischen Reich zu Lob ehr wolfart und gutem entstehen. Was nu E. L. gemut und meynung hierin were bitten wir uns freuntlich zu verstendigen auch dis in geheim zu halten/ uns

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in alwege darnach haben zu richten, wollen wir wo wir ton« ten gern wider freuntlich verdienen, In Urlund mit unserer , aigner hant unterschrieben und mit unserm hierangedrucktem Insigel besigelt. Geben zu Cassel am Donnerstag nach Mi« chaelis Anno et«. XXV. , ,..:'. i - ,,ü

Nachtrag. '' " >^ "^> ^

In dem folgenden Jahre, Cassel am Sontag nach dem Christag, sandte der Landgraf ein gleichmäßiges eigenhändiges Ermahnungs-Schreiben an den Kurfürsten wegen des bevorste» henden anderen Reichstags, worin es heißt: „Nürnberg und „andere Städte und ein Vertrauter hätten ihm genaue Nach sicht über die Plane der Papisten gegeben; er werde kommen, „wenn der Kurfürst nicht käme und die Pfaffen den Platz „allein behielten, und man mit Ernst hernach handeln müsse, „konnte Blut-Vergiessens daraus entstehen. Wenn er aber „erschiene, würden mehrere furchtsame Mitglieder des Reichs» „rathes, die der Wahrheit geneigt, freyer reden. Der Kur« „fürst habe gute Hülfe an den Städten, und an ihm selbst „sollte es nicht fehlen.

 
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