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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  Xro. 80.
Signature:  Xro. 80.

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155» am 18ten Sept. Werbung L. Philipp's durch seinen Voigt von Hasungen Krafft Spieß an Melanchthon, über «ine zu haltende evangelische General-Synode, und die Verfolgung auswärtiger Glaubensgenossen, wobey er ihm den Tod mehrerer großen Potentaten als Strafe Gottes meldet. sVergl. Plan« G. d. P. L. B. VI. und Pfistel'S Chri« stovy von Würtemberg 1819. S. 3öS u. s. w.)
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, Xro. 80. , S. 331
 
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Erstlich soll er im« unsern gnedigen willen sagen, und da «s im« und den seinen wol ginge, daß wir solches gerne her«.

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t«n, ünß weiter im« vermelden er wüste sich ohne zweiffel zu« erinnern, daß er unß under andern in einem brieff des datum den 29 Martii stuende^), geschrieben hette, wenn Pfalz Nur» tenbergt und wir ein «^uoäum halten und dartzu gottfurchtig« gelerte menner erfordern wurden, wolle er auch erscheinen, ne» ben dem anhang, das wir mit Pfaltz und Wurttenbergk be» dencken wöltcn waß furtzunehmen u. s. w. Demnach hetten wir dem Hertzogen zu Wurttenbergk auch andern derhalben ge» schrieben, verhossenllich, solchen «^noänm dardurch zu befor» der», darauf uns ermelter Hertzog nach langem bedencken ge» antwortet hette, wie er Spieß ime Philippe solches lesen solle. Dieweil wir nun sehen, daß der Churfurst zu Sachssen :c. kein lust oder gefallen zu der personlichen Zusammenkunfft der Augsburgischen Confessionsverwandten Fürsten, noch dem zu» sammentommen der gelarten ' tregt, auch der Hertzog zu W. der meynunge ist, wie solches S. 3. schreiben außweiseten so müssen wirs auch darbey pleiben und wenden lassen, wiewol wir gerne gesehen hetten, dieweil es zwischen den Gelerten steht das zwischen inen ein vergleichnus getroffen, ob in zukunftigen zeiten, das unsers besorgens schwerlich abgehen wirdet, die Pa» pisten es were mit einem Ooncilio oder sonsten etwas furneh» men wurden, daß diesse Religionsverwandten vor einem man zusammentretten und gefast weren, solche unsere Religion und Confeßion vermittelst göttlicher gnediger verleyhunge zu defen« diren. Und dieweil Wurtenbergk begeret, S. L. schreiben in geheim zu behalten so zweiffelien wir nicht er wurde es bey sich also pleiben lassen. Ferner soll er dem Herrn Philippo melden, wie wir in Verfertigung diesser Instrucktion gewesen sei unser vice Conzler von dem Reichstag von Augspurgk ko» men, und uns aus bevelh Hertzogk Christoffs zu W. angetzeigt, wie wir ime das hierbey schriefftlich zugestellt und er ime auch lesen soll, weil nun Hertzog Christophs Schreiben und was er uns durch gedachten Canzler hat antzeigen lassen einander wid« derwcrtig, wüsten wir warlich nicht wie sich die fach zu schicken

*) Vergl. einen Brief Melonchthons «n L. Philipp vom 20. März !ö5g'(!n Wunderer'« Bedenken ob die Augsburgiscken Co»» fession«-Verwandten, so dem Nergiscken Concordienbuch nicht beypsiichteten, bey gemeinem Religionsfrieden ruhig gelassen wer» den können. Hanau. I604. S. 92). Hierin erkennt Melanch» thon die Nüthwendigkeit einer öffentlichem gründlichen Synode, wie sie L. Philipp 1ö2g zu Marburg angelegt, hält aber dafür, daß diese später« Zeit noch ungünstiger sey.

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seye. Weiter soll er ime vermelden, baß uns glaublich an» langte, daß die Christen in Hispania, Nidderlanden und Franckreich ufs grewlichst verfolgt, getodet auch inen die Zun« gen abgeschnitten werden, welchs uns dan vor die armen leuth vast bekümmerte, Nun wurde er wol wissen, das; Gott der Herr ein grossen scharmutzel des vergangenen und dieß jetzige Iare under den grossen Potentaten gehalten hette, dann de» ren viel mit todt abganqen weren ^°), so sei« auch Konig Hein» rich zu Franckreich im balgen stechen verletzt, daß er in wenig tagen darnach verstorben. Zu dem ginge die gemeine sage, das Konig Philips zu Hispanien auch todt sein sollt, ob nun dem alsß oder nicht das wurde man erfaren **). Daß nun unser HerrGott so seltzsam unter den grossen Herren rumorte glaub» ten wir daß es eine strafe gottes sei, weil sie so tirannisch die armen Christen verfolgeten, indem das sie dieselbigen nit al» lein tobten sondern auch die Zungen abschnitten und also ufs grewlichst mit inen handle«. Eß hat aber der itzige jung« Konig zu Franckreich uns lurz verschiener zeit geschrieben und sich jegen uns ganntz freundtlich vernehmen lassen, auch viel guts entboten, neben dem daß er unser freundt wie sein vat» ter Konig Heinrich gewesen, sein wolte u. s. w. Darauf wir dann bedacht sein, seinen vatter zu beclagen und ime zu gra» tuliren und under andern antzutzeigen, daß wir in erfarunge kemen, was, gestalt die Christen welche unsers glaubens seien inn Franckreich ufs grewlichst verfolgt gemartert und getodet wurden, und in vermanen von solchem abzustehn und ime al» lerley zu gemuth zu füren u. s. w. wie er solches hernacher berichtet werden solte. Er soll auch auch ime Philippe ver melden daß uns glaubhafftige zeittung itzo ankomen seien daß der Vapst auch der Hertzogk von Venedig verstorben seien, Fer» ner soll er ime sagen, daß Amsdors*^) der alte Fantast ein Buch in Druck hette ausgehen lassen, welchs uns gahr nicht

*) Ausser dem Doge von Venedig, Hieronymus Priuli, der 1557 starb, ist 1558 Maria von England, Gemahlin Philipp'« von Spanien, die Verfolgerin der Evangelischen, 1559 am Neujahrs» tag König Christian III von Dänemark, Heinrich II von Frank» «ich im Julius, hierauf der Papst Paul IV mit Tode abge» gangen. 1560 starb auch Gustau Wasa. ") Philipp von Spanien lebte bekanntlich bis 1598, und der unten

vorkommende Doge (Peter Loredan) bis 157N. '") Nicolau« von Amsborf, früher Bischof von Naumburg, damals Superintendent zu Lisenach,

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gefiel« und machte darin selttzame Dinge jegen denn frommen Mann Pfeffingern, wollen von Gott wuntschen daß solche und dergleichen hitzige schrifften nachplieben weren und wurden; begelten deshalb das er Philippus uns sein bedencken antzeigen wie doch die fachen furtzunehmen, daß man zu ein ig teil kommen muge. Was nun Philippus hierauf antworten wir« det, soll er Spieß mit Vleiß aufmercken und uns zu seiner Wiederkunft davon bericht unnd relation thun. Geben zu Pracht (Bracht ohnwe.t Marburg?) uti «upr». Nachschrift. Hierneben' soll unser Vogt zu Hasungen auch dem Herren Phi lippe antzeigen, daß wir nicht gernn sehen, daß der Churfurst zu Sachsen unser freundtlicher liber Vetter schwager Bruder und Gevatter inn Dennemarck zöge, von wegen des bösen ge, trencks und anderer Speise, die nicht S. L. Complerion sein, auch der bösen Luifft halben, begerten deshalb zu wissen wi« «S S. L. gehet.

 
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