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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  IVro. 82.
Signature:  IVro. 82.

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I5«I. Cassel am 5tcn April. ?. Philipp ersuchet die Stadt Basel das Verbot eines Buches aufzuheben, welches der zwlnglianisch gesinnte Pfarrer Ioh. Pincier aus Wetter dort drucken lassen. (Velgl. über Pincier m. Hess. Gesch. B. IN. Houptst. III. am Ende Anmerk. 72.)
Source Regest: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, IVro. 82. , S. 350
 
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Philips von Gots gnaden Landtgrau« zu« Hessen Grau« zu Catzenelnbogen :c.

Vnnsern gnedigen grus zuuor, Erbarn vnd weisen lieben besondern, Es halt rns der Würdig vnd Wolgelarter, vnser Pfarher zu Wetter Joanne» Pincier vndertheniglichen furbrin» gen vnd berichten lassen, das er eyn Lateinisch Buchlein vnder diesem Tittell, l"^nti6utnm »uuer««» Nntliu«»«»»«, Hle» <u«!»«<28, 8^nu8i»«t»» «Alumni»» in c»u8» Lucli2ri8ti«:») gestellet, vnd sollichs In vergangnen Herbst, ^«»uni l)uo- «no ewerm Mitbürger zu Basel, zugeschickt habe, der mey» nung das berurter Vnnrinu8 sollich buchlein besehen, auch an» dern dartzu verordneten zuuerlesenn geben, vnd wo es vor gutt vnd nutzlich angesehen wurde, das er sollich buchlein als» dan trucken mochte,

Vnnd wiewol solchs also gescheen, das nicht ülleyn die ge» sehten «üenznre« bey euch zu Basel, sondern auch Lullmßeru« vnd andere ?role88ore8 zu Zürich, sollich buchlein »«Iprndii-t vnd Nporino gerathen haben, dasselbige in truck zuuerfertigen, Welchs dann auch bescheen, vnd daruf grosser vncoste gewendt wordenn ist, das doch dessenn Alles rnangesehen, Ir berurtem vporino verbotten haben sollett, sollicher drucke keynnen zuuer» kauffen, daraus dem voorino mercklicher schade eruelgen wur» de ic. Mit vndertheniqer bitt, An euch gnediglichen zuschrey- ben, Das sollich gebott wiederumb abgeschaft vnd dem <1p»- rinn erlaubt werden mochte, die getruckten Nxemnlliri» zuuer» tauffen,

Vnndt wir nun aus etzlichen vnserer vornhemenn Theolo» gen, suuerintenäenten vnd Pfarhern, welchen wir dasselbig Buchlein zuuerlesen beuolhenn haben, bericht befinden, das

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nutzlich vnd guit seye, das sollich Buch in drucke ausgehe, zu ablehnung vieler ergernus vnd mißuerstandts Im Zanck des htyligenn nachtmals,

, So haben wir nicht vnderlassen wollen, dis vnser schreyben an euch zufertigen,

Vnnd begeren demnach gnediglichen Ir wollet, In betrach- tung obertzelter vrsachen, dem Onnrino gestatten vnnd zulas» sen, berurts getruckls buchlein zuuerkauffen, Damitt er, der schweren aufgewenten vncostens halben, nicht Inn schaden« komme,

Des seindt wir Iegen euch Inn gnadenn zuerkennen ge- neigt, Datum Cassel am 5ten Hpi-ili» ^unu äoiuin^ :c. 61.

/ ^ru. 83.

1561. Melsungen am 6. Nov. Schreiben L, Philipp's an den Pfarrer Hachenburg in Erfurt, der ihm sein Buch über Anbetung des Sacraments, Reliquien u. s. w. ge widmet und übersandt hatte.

(In der Zuschrift führt Hachenburg an, daß er in seiner Ju gend die Schulen zu Immenhausen, Wetter und Marburg besu chet und da Partecken gesammlet und empfangen habe, auch sey die Dedication seims Buches ein Dank für das viele Gute, was der Landgraf dem seligen Luther erzeigt habe.)

Philips vonn Gots gnaden Lanndgraue zue Hessen« Graue zu Catzenelnpogen :c.

Lieber besonnder, Wir habenn das Buch, welchs Ir vnnß dedicirt, betreffen»! anbettenn des Sacraments vnnd anderß:c. gelesen»,

Vnnd dunckt vnnß vnnothwendig sein, das Ir vonn de nenn dingen schreibt. Sonderlich was das anbettenn des Sa craments anlangt, Vnnd seindt wir mit euch Inn dem Punc« tenn nicht einig.

Das aber Christus anngebettet werde, wann mann das hei lige Sacrament empfeet. Lassen wir vnnß gefallenn,

Das Sacrament aber antzubettenn, Ist nicht nothwendigk, Vnnd muget derhalbenn bey den Wittenberger Theologen« euch erlernen, so werdet Ir woll befinden«, was sie daruonn halten«,

Das eher erbietung Iegenn dem heiligen» Sacrament ertzeigt, vnnd das ehrlich vnno mit Zuchtenn empfangen« werde, ge feit vnnß woll,

Denn andern« Articul betreffenndt, Da Ir vonn denn

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Reliquien Meldung thm, das die vffgehabenn, vnd noch gleich sehr der Leib, vnnd Blut Christi sein,

Da füret Ir Argument die gerath Widder euch sein, Vnnd das Luther halt Heissenn das Sacrament verbrennen», Das der Burger zue Torgaw nicht hatt nehmen» tonnen,

Dann solts noch der leib Christi sein, were es ein scheust« lich, vnnd seltzam ding, das der verbrendt werden soll.

So ist auch die Concordi welche Ir antziehet, ewerer O^i- nion gar zuwidder, ''-- >!-> ^

Wir aber halten» von den reliquien das die nicht mehr Sacrament sein, nach bescheener Actio»,

Wiewoll die Altenn die reliquien vffgehabenn, Auch ein theill Inn die lasche gesticket, vnnd einer dem andern vber» schicket,

Belangennde denn Dritten» Articul, Ob etwas von dem gesegneten broth oder Kelch abfiele, oder vergossen« wurde :c. Sollichs ist auch ein vnnotige Disputation die Ir alba führet, Beschlißlichenn aber, vermirckenn wir woll, das Irs trew» lich, vnd gut meinet, Vnns dunckt .aber Ir erwecket darmit ein vnnotigenn Zanck, Vnd hellet woll nottiger dinge zuleh» renn, rnnd zuschreiben», Als nemblich von Buesse, rechtem glauben zu Gott vnnd Christo, Vonn der Liebe Gottes, vnnd des negstenn besserung gutes lebens, vnnd fruchten«, des glau» bcns, vnnd dem Brauch des Sacraments, wortzu der denn gläubigen« nutze, Vnnd was der gleubige dardurch entpfenget, zuueigebunq seiner Sünde, vnnd zum gedechtnus d.es Hern. Auch dancksagung, ., :

Were darumb gutt, Das Ir euch bey gelertenn Leuthenn erlundiget, Als dem Brentio, vnnd denn Wittenbergern, Di« werden euch woll sagen, was Inn dem fahl recht ist,

Die gebet aber die hindenn In ewerm Buch stehen», sein gut, Dann die gehen« vff Christum, vnnd nicht das man das Sacrament anbellen soll, Oder Christum Im Sacrament, Dann Christus sein Leib vnd blut Im Sacrament geben zur speise vnd tranck den gleubigen, Vnnd nicht da antzubetenn, Das wir euch antzeigenn gewoldt, vnnd seindt euch mit gnadenn geneigt, Datum Milsungen den 6ten Nouember Hiino äominj 1561.

 
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