Otto IV. bekundet dass er, nachdem dem Heinrich einst markgrafen von Istrien wegen der enormen excesse, quos ipse nomine laesae maiestatis in decessore nostro domino Philippo commisit, auf dem allgemeinen hoftage zu Frankfurt durch urtheil der fürsten die mark Krain und Istrien mit der grafschaft und allem zubehör und sein gesammtes lehen und allod und omnis honor suus aberkannt war, er die dem reiche erledigte mark Istrien dem herzoge Ludwig von Baiern nach lehnrecht verlieh; dass dann später patriarch Wolfger auf dem hoftage zu Augsburg erschien und vor den fürsten klagte und erwies, dass iene mark nach dem schenkungsprivileg könig Heinrichs III der kirche von Aglei zustehe; dass daher auf seine und der fürsten bitten der herzog die mark in seine hände resignirte und er dieselbe mit allem zubehör und allem kaiserlichen recht der kirche von Aglei geschenkt und verliehen habe; dass er daher der kirche diese schenkung, wie er sie vor den fürsten anerkenne, auch durch dieses sein privileg bestätige. Z.: die bisch. Otto v. Freising, Manegold v. Passau, Hartw. v. Eichstädt, Conr. v. Regensburg, Conr. v. Brixen, Reinhard v. Chur, Friedr. v. Trient, Sifr. v. Augsburg, Joh. v. Cammerich, Ludw. herz. v. Baiern, Meinh. gr. v. Görz, der pfalzgr. v. Tübingen, die gr. Alb. v. Tirol, Ulr. v. Eppan, Egno v. Ulten, Alb. v. Eberstein u. Burch. v. Mansfeld, der burggr. v. Magdeburg, Stephan decan, Heinr. archidiacon, Friedr. v. Cavriaco, Anselm Tervisiensis, Bernard de Strazoverne (Strazowe?), Walterbertoldus, Volcher v. Doremberch, Joh. de Zucula. Ego Conradus Spir. ep. et imp. aule canc. vice d. Theodorici Coloniensis etc. Per m. Waltherii etc. Buttazoni Patriarca Volchero 45 aus beglaub. abschr. sec. 15 in einem privilegienbuche des patriarchats. Besser künftig bei Winkelmann nach vidimus von 1303 zu Venedig. ‒ Die im drucke verstümmelte datirung lautet ap. Cremonam 1208, ind. 13, imp. 1, 8 id. maii. Mit den letztern iahresangaben stimmt das itinerar und die durchaus kaiserliche fassung aller formeln, insbesondere auch die recognition für den erzbischof von Cöln. Die urk. ist zweifellos erst in der kaiserperiode concipirt und ausgefertigt. Ebenso zweifellos aber beziehen sich die zeugen nur auf die im ian. 1209 zu Augsburg vorgenommene handlung, vergl. oben, der nach der damals üblichen iahreszählung auch das iahr 1208 entsprechen würde. Die nachträgliche beurkundung wird durch den abgang des am 2 mai zuletzt als zeugen genannten patriarchen vom hofe veranlasst sein.
Verbesserungen und Zusätze:
*Joppi Aggiunte inedite al cod. dipl. Istro-Tergestino (Udine 1878) 9 nach vidimus von 1303. Archeografo Triestino 2,197 nach Buttazoni. — Der patriarch ist iuli 2 (s. nr. 14639) wieder zeuge.
Verbesserungen und Zusätze (1983):
Walter 124: Verfaßt von HJ = OA. Nach Zinsmaier, Urk. Phil. 88 f.: Verwendung eines von OC im Mai 1210 verfaßten Textes, überarbeitet von einem Kanzleifremden. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 50 Nr. 55 nach Kopie von 1303 in Venedig, Archivio di Stato, Pacta Nr. 145. Regest: Bündner UB. 2,46 Nr. 538 -- Tiroler UB. 2, 78 Nr. 603 -- Wiesflecker, Reg. der Grafen von Görz Nr. 354.