Friedrich II. verzichtet feierlich zu ehren des gekreutzigten dessen zeichen er (als kreutzfahrer) trägt, auf ienes alte von ihm verabscheute herkommen, vermöge dessen seine vorfahren römische kaiser und könige in den reichskirchen (in cathedrales ecclesias et abbatias que manu regia porriguntur) beim tode der bischöfe und der prälaten nicht blos deren beweglichen nachlass, sondern auch die einkünfte des ganzen ersten iahrs dergestalt für sich hinwegnahmen, dass weder die schulden des verstorbenen prälaten bezahlt noch dem nachfolger die nöthigsten dinge verabreicht werden konnten, mit der bitte dass die durch diese aufhebung des spolienrechts [und regalienrechts] begünstigten kirchen für ihn beten und nach seinem tod sein anniversar feiern möchten. Illud privilegium ‒ retinere. Z.: Otto bisch. v. Freisingen, Cunr. bisch. v. Regensburg, Otto bisch. v. Wirzburg, Sifr. bisch. v. Augsburg, Siboto bisch. v. Havelberg, Engelb. erw. v. Cöln, Ulr. erw. v. Passau, Heinr. abt v. Hersfeld, Cuno abt v. Elwangen, Hartm. erw. v. Fuld, Ludwig pfalzgr. am Rhein u. herz. v. Baiern, Liup. herz. v. Oestreich, Otto herz. v. Meran, Herm. markgr. v. Baden und Friedr. dessen bruder, Ans. marschall, Wern. truchsess, Walt. schenk. Ego Cunradus etc. Per m. Bertoldi etc. Ausfertigung für den lieben fürsten und besondern freund Otto bischof von Wirzburg. Mon. Boic. 30a,41. Huill. 1,456. ‒ Mit 1216, ind. 4, reg. 4. [Wegen der verschiedenheit der ausfertigungen vgl. Beitr. zur Urkkl. 2,381. ‒ Die aufhebung bezieht sich sowohl auf das spolienrecht, als das regalienrecht, und erscheint so als ausführung der versprechungen an den pabst vom 12 iuli 1213, wo doch auch die abschaffung des missbrauches, quem in occupandis bonis decedentium prelatorum, aut etiam ecclesiarum vacantium nostri consueverunt antecessores committere, von beiden rechten zu verstehen sein wird; das geht dann weiter auf die gleichlautenden versprechungen Ottos vom 22 märz 1209 zurück.]
Verbesserungen und Zusätze (1983):
Verfaßt von einem Notar des Erzbischofs von Magdeburg. Zinsmaier, Reichsgesetze 103. Geschrieben von dem Schreiber OA des Bischofs Otto von Würzburg. Johanek, Die Frühzeit der Siegelurkunde im Bistum Würzburg S. 256. Or. in München, HStA., KS. 619. Beschreibung: Philippi 72. Druck: MGH. Constit. II, 67 Nr. 56.