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Charter: Regesta Imperii V,1,1 RI V,1,1 n. 2237
Signature: RI V,1,1 n. 2237
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1237 apr. 00, ap. Wiennam
Friedrich II. nimmt die stadt Wien und deren bürger, in betracht wie bereitwillig dieselben die unterdrückung ihres ehemaligen herzogs meidend ihm und dem reich sich unterworfen und unauflöslich verbunden haben (attendentes quam fideliter et devote cives Wiennenses nostri, universi pariter et singuli, magni et parvi, nostrum et imperii dominium sunt amplexi, oppressionis iugum et iniustitie declinando, quibus Fridericus quondam dux, a suorum progenitorum probitate degenerans, oblitus devotionis et fidei civium predictorum, contempta nostri reverentia, in iuris iniuriam contra eos per fas et nefas enormiter seviebat; exercens in omnes indifferenter pro iudicio voluntatem, credens sibi cuncta licere pro libitu, pauperes aggravans, divites inquietans, pupilli causam et vidue non admittens, spolia omnium sitiens, et diversas neces excogitans in personas nobilium virorum quam plurimum honestorum) auf ewige zeiten und unwiderruflich unter seine und des reichs herrschaft, dergestalt das sie unveräussert in seinen und seiner reichsnachfolger händen bleiben sollen, und giebt ihnen genannte privilegien und freiheiten. Namentlich 1) soll daselbst iährlich ein richter durch ihn und seine reichsnachfolger nöthigenfalls mit rath der bürger bestellt werden, doch so dass derselbe niemals befugt sei eine andere abgabe von den bürgern zu verlangen als wie viel sie ihm freiwillig geben; 2) soll niemand die bürger zu einem dienst nöthigen von welchem sie nicht an demselben tage bei scheinender sonne heimkehren können; 3) sollen wie es seitens eines christlichen fürsten geziemt Juden von beamtungen ausgeschlossen sein, cum imperialis auctoritas a priscis temporibus ad perpetrati Judaici sceleris ultionem eisdem Judeis indixerit perpetuam servitutem; 4) soll eine civil- oder criminalklage die gegen einen bürger vorgebracht wird, nach den rechten und gewohnheiten der stadt von den bürgern beurtheilt werden mit alleiniger ausnahme von hochverrath; 5) soll ein bürger der mit kampfrecht angesprochen wird mit siebenter hand ehrbarer personen sich reinigen können; 6) soll der meister der von ihm und seinen nachfolgern dorten über die schulen gesetzt wird nach rath sachverständiger bürger noch andere doctoren annehmen die dem studium ihrer hörer gewachsen seien; 7) sollen alle welche dort ein iahr lang unangesprochen gesessen haben, aller dienstbarkeit ledig, freie bürger sein nach der stadt herkommen; 8) soll ieder bürger welcher schiffbruch leidet seine aus dem wasser geretteten güter von iedem inhaber frei zurückfordern dürfen. Mit goldbulle. Zeugen: die erzbb. Sifr. v. Mainz u. Eberh. v. Salzburg, die bisch. Eckb. v. Bamberg, Sifr. v. Regensburg zugleich kaiserl. hofcanzler, Rutg. v. Passau u. Chunrad v. Freisingen, Otto pfalzgr. am Rhein herz. v. Baiern, Heinr. landgr. v. Thüringen pfalzgr. v. Sachsen, Bernh. herz. v. Kärnthen, Heinr. gr. v. Hortenberg, Herm. markgr. v. Baden, Chunrad burggr. v. Nürnberg, Gotfr. v. Hohenloch, Friedr. v. Truhendingen, die gr. Herm. v. Dillingen, Hermann v. Ortenburg, Wilh. v. Heunberg u. Cunr. v. Hardeck, Heinr. v. Schaumberg, Heinr. v. Brunne, Irnfr. v. Hintperch, Hadmar v. Sunnenberch. Lünig Reichsarchiv 7,265. Steyerer Comm. 437. Hanthaler Fasti Campilil. 1,842. Lambacher Oestr. Interr. 10. Hormayr Wiens Gesch. I, 2,26 (in nr. 50). Oesterr. Archiv 10,125. Huill. 5,55. Geschichtsquellen der St. Wien 1a,15. [Durch letzteres werk ist dem von B. 1847 bei dieser gelegenheit geäusserten wunsche nach einem urkundenbuche Wiens nun in ausreichendster weise rechnung getragen.] Vgl. auch die formel Fontes rer. Austr. II 25,83. ‒ Der kaiser hat sein versprechen (wenn es hier wirklich acht überliefert ist) nicht lange gehalten, indem der herzog, wie der kaiser in der erneuerung vorstehender urk. im april 1247 selbst sagt: postquam gratie nostre reformatus civitatem Viennam de consensu et voluntate nostra recuperavit. Die wirkung dieser erneuerung ging bald darauf in der nach des kaisers tod entstandenen verwirrung ebenfalls unter. Uebrigens steht in der urk. nicht ausdrücklich dass Wien vom herzogthum abgetrennt eine eigentliche reichsstadt sein solle; der kaiser versprach nur die stadt unmittelbar beim reich zu behalten, wie das auch mit dem herzogthum selbst seine absicht war. ‚Doch nahm Wien damals auch eine zeitlang den reichsadler ins siegel.‘ Da nun auch die erneuerung dieser angeblichen reichsfreiheit durch Rudolf am 24 (eigentlich 20) iuni 1278 unächt ist, wie sich aus dem von mir im iahr 1845 wieder aufgefundenen neustädter Jesuitencodex (ietzt Salisb. 416) ergeben hat, und dieselbe ohne zweifel gerade wegen dieser unächtheit von Albrecht im iahr 1288 zerrissen wurde, wie die reimchronik erzählt, so dürfte fortan dass Wien ie eigentliche reichsstadt gewesen nicht mehr zu behaupten sein. ‒ [Die von B. zuerst ausgesprochenen bedenken gegen das eine Rudolfinische privileg von 1278 sind genauer verfolgt und auf das zweite ausgedehnt von Lorenz, Wiener Sitzungsber. 46,72 ff. Ich glaube den von Tomaschek, Wiener Sitzungsber. 83,293 ff., und von Rieger, Beiträge zur Kritik der beiden Wiener Stadtrechtsprivilegien von 1278 (Wien 1879), für die echtheit geltend gemachten gründen zustimmen zu sollen; vergl. auch Beitr. zur Urkklehre 1,253. 2,490. Dass beide privilegien von 1278 auf denselben tag zu setzen seien, hatte auch B. schon bemerkt, vgl. Reg. 1254 ff. Add. I, s. xvi.; doch scheint er durch ein versehen für beide iuni 20 angenommen zu haben, während gerade die Wiener hs. 352, früher Salisb. 416, auf welche auch B. sich stützte, (welche er aber Add. I irrig als Salisb. 614 bezeichnete), beide privilegien zu iuni 24 gibt; vergl. Sitzungsberichte 83,300, Rieger 35.]
Verbesserungen und Zusätze (1983):
In Geschichte der Stadt Wien 1 (1897), 484 f. irrtümlich zu III. 8. gesetzt. Daselbst auch Abb. der Abschrift im Eisernen Buch im Stadtarchiv Wien. Druck: v. Schwind-Dopsch, Ausgewählte Urkunden 74 Nr. 35. Regest: Hohenlohisches UB. 1, 95 Nr. 167 -- Dobenecker, Reg. Thuringiae III. Nr. 672. Weitere Literaturangaben bei Hausmann, K. Friedrich II. und Österreich, in: Fleckenstein, Probleme um Friedrich II. S. 254 Anm. 125.
Source Regest: Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Friedrich II. – RI V,1,1 n. 2237, http://www.regesta-imperii.de/cei/005-001-001/sources/1237-04-00_1_0_5_1_1_3211_2237 (XML)
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Zeugen: Zeugen: die erzbb. Sifr. v. Mainz u. Eberh. v. Salzburg, die bisch. Eckb. v. Bamberg, Sifr. v. Regensburg zugleich kaiserl. hofcanzler, Rutg. v. Passau u. Chunrad v. Freisingen, Otto pfalzgr. am Rhein herz. v. Baiern, Heinr. landgr. v. Thüringen pfalzgr. v. Sachsen, Bernh. herz. v. Kärnthen, Heinr. gr. v. Hortenberg, Herm. markgr. v. Baden, Chunrad burggr. v. Nürnberg, Gotfr. v. Hohenloch, Friedr. v. Truhendingen, die gr. Herm. v. Dillingen, Hermann v. Ortenburg, Wilh. v. Heunberg u. Cunr. v. Hardeck, Heinr. v. Schaumberg, Heinr. v. Brunne, Irnfr. v. Hintperch, Hadmar v. Sunnenberch.
abstracts
  • Hohenlohisches UB
Places
  • ap. Wiennam
    Persons
    • Friedrich II.
      • Zeugen: die erzbb. Sifr. v. Mainz u. Eberh. v. Salzburg, die bisch. Eckb. v. Bamberg, Sifr. v. Regensburg zugleich kaiserl. hofcanzler, Rutg. v. Passau u. Chunrad v. Freisingen, Otto pfalzgr. am Rhein herz. v. Baiern, Heinr. landgr. v. Thüringen pfalzgr. v. Sachsen, Bernh. herz. v. Kärnthen, Heinr. gr. v. Hortenberg, Herm. markgr. v. Baden, Chunrad burggr. v. Nürnberg, Gotfr. v. Hohenloch, Friedr. v. Truhendingen, die gr. Herm. v. Dillingen, Hermann v. Ortenburg, Wilh. v. Heunberg u. Cunr. v. Hardeck, Heinr. v. Schaumberg, Heinr. v. Brunne, Irnfr. v. Hintperch, Hadmar v. Sunnenberch.
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