^a Titel von späterer Hand T4, von Landschreiber Moritz Hess.

^b Links neben dem Art. am Blattrand ein ○ und darunter ein +.

¹ Der Art. geht auf einen Beschluss der ordentl. Landsgemeinde vom 29. April 1537 zurück, vgl. den vorhergehenden Art. 99, Abs. 6, S. 97. – In den Quellen sind mehrere Ermahnungen des Rates an den Weibel, die Bussen einzuziehen, überliefert. Vgl. dazu den Erlass vom 7. Mai 1544 in LAA Bücher, Nr. 102 (RKGP 1537–1546), S. 125: Anno dominii 1544 jar ann der erstenn mitwuchen im mayenn hatt ain grosser zwenn falltenn ratt, namlich nuͤw unnd alt rait uff unnd angnomen, dz die waibel soͤllinnd die buͤssenn inntzienn, namlich jetzund soͤllinnd die waibel [hier bricht der Text ab]. Erlass durchgestrichen. – Ebd., Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 35, der gestrichene Beschluss von Landammann und Grossem Zweifachen Rat vom 16. Februar 1546 betreffend Buͦssenn inzuͤchenn. Anno domyni 1546 jar ann der mittwochen nach sant Vallentins tag do hatt ain aman und ain grossen zwenfachner lanntz rat angesechenn, namlich das mengklich siht und hort, wie und das unsere waibel gesteckt sind mit denn bußenn und nüt inzogen hannd, dardurch das unser lanntz volck ongehorsam ist worden. Daruff hatt man Bernhart Thanner, alt waibel, gehaissen, das er sol und muß von den lüttenn, da er pfand genomen hatt, in den naichstenn vier wuchenn soll minenn herrenn den lanndlütten ir hab und gutt zu handen stellenn, es sind was pfänder es wellen, doch das es mit dem waibel und houptman geschetzt werde. Und um die übrigen bussenn, so nach nüt pfennig und pfand genomen ist, sol er ouch glicher maß inzüchenn in den nechsten sechs wuchen. Und hatt mann im denn stür schriber zu genn. Der sol mit im von huß zu huß gonn. Darumb so lug und denck jettlicher, wellicher bussen soll, das er den waibel usrichte und bezal, dan min herren wend nüt mer also gesteckt sin. Darumb sy jeder mann im selbs vor schadenn. Deß glichen sol Konrats Bollenstains [Gontener Rhode, Tanners Nachfolger als Landweibel] sailigen erben und der jezig landttwaibel [Konrad Löw, Schwendner Rhode] ouch also in glicher maß inzüchenn oder min herren wendz von innen inzüchenn und zu innen suchen, wie ain lantz gemaind das uff und angenomen hatt. – Am 16. Oktober 1551 kam ein Ratsausschuss mit dem Sohn von alt Landweibel Bernhard Tanner selig überein, von wegen der buͦssenn, so er noch in zuͦ züchenn hat, namlich als dann er sin son ain khuͦ hatt gsch[aiz]tt, daran min herren iren thail ouch habinnd, welche kuͦ wir ime geben, dz er nach sines vatters erbenn unnser herrenn niemer mehr umm khainen verlurst der buͦssen sol anzüchenn, sonnder hir mitt ußgrichtt unnd bezalt sin unnd kain ansprach darum niemer mer haben nach gewinnen. Ebd., S. 39. Am 22. Februar 1553 forderten Landammann und Zweifacher Rat von Konrad Löw, die Bussen einzuziehen und innert Monatsfrist abzuliefern, unnd so er dz nütt thaitti, so wenndts min herrenn von ime habenn. Ebd., Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 48. – Weiter die Einträge vom 9. Januar 1555 und Mai 1557, ebd., S. 63: Hans Lannkers buͦssen halb. Anno etc. 1555 isten an der mitwuchenn nach der haillgenn dry künig tag hatt ain aman und zwen fachenn ratt uff und angnon, namlich das sy wend Hanns Lannkernn landtwaibel gehaissen han, das er sol anfachenn in der naichsten acht older 14 tagen alle die, so im um buͦssen gfelt und scholdig sind, pfand von inen nemen und in kurzem die buͦssen inzüchenn. Und sol, so er dar um schaizenn muͤst, nemen fech, roß, hoͤw und all ander ding, was er fintt, dar mit die buͦssenn vor der naichsten gmaind [28.4.1555] inzogenn sieind.|| Nachtrag: im 1557 jar hand in nüw und alt raitt aber mals haissen inzüchen onverzogenlich.Hans Lanker war 1552–1556 Landweibel, vgl. AWG, S. 191. – LAA Bücher, Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 104, der Beschluss: An der mitwuchen vor sant Sebastian [15.2.1559] hatt ain aman und zwenn fachenn ratt die lanndtwaibel haissen on allen verzug alle buͦssenn, so man scholdig ist, inzüchenn und nemen fech, hoͤw, stroͤwy unnd ander ding, dar mit die buͦssen inzogen werdennd. Ferner: ebd., S. 84 (1557, mit Randbemerkung landt buch). – Ebd., Nr. 106 (UKB 1557–1621), S. 6 (1559): Der lanndt weibelen buͦssenn. Weiter zum Busseneinzug der gestrichene Beschluss in LAA Bücher, Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 47, vom 18. Januar 1553: [...] hatt man Bartlin Koler unnd Uͦlin Koler alss voͤgtt hoptman Kolers von wegen sinen buͦssen zur annttwurt gebenn, namlich dz sy soͤllennd sine buͦssen vor der naichst künffigen Osterenn [2.4.1553] inzogen han, unnd sollinnd von jeder man nemmen older schaitzen kuͤ, ross unnd wagen, hoͤw, strow in soma gannz nichts vor behallttenn, dz wellinnd min herren nehmen, darmitt die buͦssen inzogen werdenn. Wo aber ettwar so arm wairi, der nütt hette, wann man inne zuͦ hus und hoff kaime, so sol man sy die selbigenn fuͤr aman unnd radt wisenn. Wann sy es umm goz willenn begerenn, sol aman unnd radt nach gstalt der sach darinn hanndlen umm goz willen gon older sus nachlassenn, wo es ain noturfft ist. Unnd so ob gemelt vogtt dz nütt thaittenn, so wellinnd min herrenn sin farennd unnd ligennd guͦtt angrifen unnd sich selbs mitt zalen. Und soͤllinnd gannz unnd gar kain ußred darann nütt habenn, us der ursach, man hatts vor mal gehaissenn in soͤlicher gstalt uff verschinnen sannt Jacobs tag [25.7.1552] inzüchen, darnach uff sannt Martis tag [11.11.1552], ist kains gschechenn. Darumm wennd min herrenn uff Osterenn, wie ob stadt, farenn one alle wider red. Vermutlich handelte es sich bei Hauptmann Koller um Jakob Koller, vgl. AWG, S. 175. Nach den Dorfbränden von Herisau und App. bestimmten an der mitwuchen nach unser frowen tag zur Liechtmess 1563 Landammann und Grosser Zweifacher Rat: [...] die wil min heren zuͦ iren buwen vil gelt enntlichin [...], derhalben soͤllend die lanndt waibel und buͦssen richter dem artickel der froifen halbenn im lanndt buͦch trüwlich halten und dem selben nachgon, unnd sollennd ouch die landt waibel die buͦssen nach innhalt dem lanndt recht inzüchenn, dan man nüt mer schilig gelt, wie bis har beschechen, nemen will. Item es sollennd ouch nüwe und alt waibel alli buͦssen, so sy minen herenn scholdig in zuͦ zichen, in dry monend nach datto inzüchen und minen heren überanttwurtten [...]. Weiter sollen auch alli die, so laider todschleg beganngen, wyssen, wie sy minen heren 22  lib d zuͦ buͦss verfallen sind, das sy die selbigenn on alles versperen uff fier fronfasten an barem gelt uff ain jedy ain fierdail erlegen soͤlled und facht die erst an zuͦ naichst künftig Pfingsten. Und welicher einy übergieng und nüt usricht[i], so wirt man inen dan an gainz um die ganzen soma nach landt recht schaitzenn. LAA Bücher, Nr. 100 (AMB 1547–1567), S. 127. – In LAA, B XV, Nr. 98 (Diverse Rödel), ein Rodel mit den Bussen, die der Landweibel schuldig geblieben war. – Gemäss dem nachfolgenden LB-Art. 118 sollte der Landweibel seinen Anteil an den unbezahlten Bussen verlieren. Der Art. fand praktisch unverändert Eingang ins LB 1585, Art. 163, Abs. 1, fol. 51r. – Lit.: Griesshammer, S. 58; Juchler, S. 46; Kunz, Zugang 1994, S. 33, 54; Stockmann, S. 12 f., 65, 115; Weishaupt, Finanzhaushalt, S. 50 f. – Druck: Rusch, Landbuch, S. 100. – Regest: AUB 2, Nr. 2023, S. 117 (29.4.1537).