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Charter: Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen - Appenzeller Landbuch (SSRQ AR/AI 1, Nr. 1) 115
Signature: 115
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1540
  

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SchweizAppenzell InnerrhodenAppenzell, Landesarchiv Appenzell Innerrhoden, Bücher, Nr. 10, Landbuch, sog. "Älteres Landbuch"




    Graphics: 
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    3[111] +So ainer brief1 macht und fürcht, das pfand sy schwacha

    [Anno]b dominii 1548 jar hatt ain aman und ainn zwenfachner radtt, der gsin ist an der mittwoch vor dem ersten Mayen tag, uff und angenomen, namlich so ainer ain zinss brieff macht ald sus zu koffenn gibtt, und dem er zu horen wirt forchte, es waire nüt pfands gnug, das er wol versicherrtt sye, so sol und mag ainer den waibel und houpttman nemen und das pfand lassen schaitzen nach dem lanntrecht. Unnd bekennendts den brief gutt, und es nimptt in ainer older es wil ainer aim sus verthruwen ongsechnen, und es kompt uber kurz ald lanng zitt, das das pfand verschlipfft ald sus nüt gutt ist, und ainer welte erst dan komen und sagen: «Es ist nüt gnug pfand, du must mir wandel darum thun», daruff haben wir beschlossen, das ainer mag das pfand besechen older nüt, dan wir kain recht über sollich brieff gon lassenn.2



    Languagedeutsch

    Notes
    a Titel von späterer Hand T4, von Landschreiber Moritz Hess; darüber die Ziffer 3 und davor ein +.
    b Zu Beginn des Art. vom Schreiber zwecks späterer Ergänzung frei gelassene Stelle, wohl für eine Initiale, die aber nicht ausgeführt wurde. Anno sinngemäss ergänzt. – Neben dem Art. am linken Blattrand ein ○.
    1 Hier im Sinne von Zinsbrief. Zum Begriff brieff vgl. Älteres LB, Art. 66, Anm. 1.
    2 Dieser Art. wurde vom Grossen Zweifachen Landrat vom 25. April 1548 erlassen. – Am 9. Oktober 1583 bestätigten der Landammann und ein Grosser Zweifacher Landrat den Beschluss von 1548 und erklärten die Schätzung innerhalb eines Monats zur Voraussetzung, um einen zu geringen Pfandwert gerichtlich einzuklagen. Vgl. LAA Bücher, Nr. 121 (MB 1579–1597), S. 129: Brieff uffrichten. Zum sechsten, die wil unnser allt vorderen lanndtaman unnd grossen zwenfachten lannds rath anno 1548 ein articul von wegen der zinß brieffen uff unnd angenommen, den selbigen wir einhelligklich widerumb ernüweret zu hallten unnd bstät etc. Namlich so einer ein zinß brief uf sin gutt macht old sunst zu khouffen gibt unnd dem, der brief zu hoͤrt, wurd foͤrchten, es waͤr nit so gnug pfand, dz er wol versicheret wäre, so soll unnd mag einer den lanndt waͤbel unnd hoptman nemen unnd dz pfannd lassen beschowen oder schaͤtze nach dem landtrechten. Unnd bekhennend sy den brief für gutt unnd es nimpt in einer oder es vertruwte einer sunst ongesechnen und es kumpt uber kurtz oder lannge zit, das das pfannd verschlipft oder sunst nit gutt ist unnd einer wellte erst dann ||khomen unnd sagen: «Es ist nit gnug pfannd, du must mir wanndel darum thun», unnd derglichen, daruff haben wir beschlossen, das einer dz pfannd mag besechen oder nit, dann wir kein recht mher über soͤllich brieff gon lassend. Zu dem wann einer einem ein brief gibt oder es moͤch [!] einem nach einer werden, das er alwegen im nächsten monats frist darnach sölle erthüren und erfaren, ob der brief gut sige oder nit. Dann so der monat für über ist, wurden wir kein recht mher darüber hallten. Unnd söllend die beyd die brieff, so sy ein anderen schulldig sind, den [jetz] einem den selbigen geben will unnd der ander förcht, er sy nit gutt in gemännem costen dz pfannd beschowen lassen oder sy mögends selbs besichtigen. Mag dann einer daran khommen, das hat sinn weg, doch (wie oben gemelt) so ein monat darnach für über ist, werden wir khein recht mher darüber hallten, uß gnomen dz der rath dem klinen rath gwalltt geben, wo ettwo gross schnee in fielle, das man dz pfannd nit könnd besichtigen, das dann einem witter platz mag geben werden, biß dz selbig pfannd vom schnee aaber wirtt etc. Uf dz aber wie ettliche lanndlüt andingent, das sy uf ettlichen guͦtteren unnd wäden die brief nit nemen wellind, wellicher dann umb semliches brief kundtschafft oder zedel hatt, das es einer also andinget, wen schon der brief ettwo nit gar böß möchte sin, sy nit schulldig sin sollen zu nemen etc., sonder billich by den zedlen gschirmt wirt. Es soll ouch keiner die brief uf denen lüthen oder gutteren schulldig sin von dem anderen zu nemen, die umb dz hällig [S. 130] allmusen gonnd unnd dess notwendig sind zuͦ samlen, ja so das einer andinget nit nemen muͦß. Wan es aber einer nit andinnget hat unnd aber der brief pfannds halben für gut erkhent wirtt, so soll die selbigen einer schuldig sin zu nemen etc. Neben dem Beschluss eine Zeigehand. Ders. Beschluss vom 9. Oktober 1583 findet sich auch in ebd., Nr. 107 (RUB 1579–1588), fol. 115v: Ittem von brieffen wegen den alten articel gantzlich in sinen krefften bston, und für dar hin im nächsten monnat frist dz so einer dann einem brieff gibt auch im naͤchsten monat frist soͤlle erduͤren, ob er guͦt sie oder nit, dz uß uͤben soll, doch dz der rath dem klinen gwalt geben, dz zil, so ettwann groß schne infiel, witter blatz geben soll und mag, ußgnomen dz einer verschriben zedel hett, uff ettlichen luͤten nit zuͦ nemen, bim selbig der selbig gschirmpt soͤlle werden. Der Art. 111 fand stark verändert Eingang ins LB 1585, Art. 66, fol. 25r, wo die Errichtung von Briefen nicht mehr behandelt wurde, denn für die Ausstellung eines Zinsbriefs war die Schätzung obligatorisch. – Lit.: Dubach, S. 212–219, bes. 216; Zürcher, 174 f. – Druck: Rusch, Landbuch, S. 103. – Regest: AUB 2, Nr. 2270, S. 231 (25.4.1548).
    Persons
    • Hess Moritz, Landschreiber
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      • Landschreiber Landschreiber
      • LandammannLandammann
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