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Charter: Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen - Appenzeller Landbuch (SSRQ AR/AI 1, Nr. 1) 5
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1540
  

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SchweizAppenzell InnerrhodenAppenzell, Landesarchiv Appenzell Innerrhoden, Bücher, Nr. 10, Landbuch, sog. "Älteres Landbuch"




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    [2] 1Von richter1a

    +1Ochb ist in dem ufgsetztt, wen die gschorenc richter1 wisind und vernemment, dz das gricht offen ist, und der nit zum grichtt komptt umb die zit, alß glogg ainlefe schlatt, der sol und ist verfallenn den lanttluͤtten ze rechter buͦß dry schilling pfenig on gnad, er muͤg dan vorm grich ufbringen, das in eehafte gsumpt hab, und sol sy der waibel in zuͤchen wie ander buͦsenn. Ze glicher wiß ummb das waibel grichtt2 och also.3



    Languagedeutsch

    Notes
    a Vor und nach dem Titel auf der ders. Zeilenhöhe die Ziffer 1; Titel von Hand T1.
    b Links neben der Initiale übereinander ein ○, ein +, ein ○ und die Ziffer 1.
    c So in der Vorlage, gemeint gschworen.
    1 Das Geschworenengericht wurde mit zwölf, jährlich neu zu bestellenden Richtern besetzt. Über das Geschworenengerichtsverfahren ist fast nichts bekannt. Das Gremium trat jährlich bis zu sechsmal zusammen, der Landammann leitete die Sitzungen. Es behandelte vermutlich v. a. Konflikte um Besitz und Eigentum. Vier Sitzungen des Geschworenengerichts sind zwischen 1579 und 1597 überliefert in LAA Bücher, Nr. 107 (RUB 1579–1588), fol. 61r: 1581. Ittem uff den 17 tag augstmonat hatt ein lanndtaman gschworen gricht gehalten und [muͦß] man dz nit annderst halten ||dann. Ferner fol. 94r, 150v. In Nr. 137 (LdR 1589–1594), S. 66, wird eine umstrittene Zinsforderung im Umfang von 3 Pfund Pfennig beurteilt. – Lit.: AppGesch. 1, S. 409 f.; Bischofberger, Rechtsarchäologie 1, S. 213; Dubach, S. 44; Kunz, Zugang 1994, S. 45–47; Stockmann; Zellweger, Geschichte 3.2, S. 185 f.
    2 Das Gassengericht wird in den Quellen auch als «Weibelgericht» – so hier in Art. 2, der vermutlich aus der ersten Hälfte des 15. Jh. stammt – oder als «Bussengericht» umschrieben (zu den Begriffen und deren Bedeutungsgleichheit vgl. Stockmann, S. 13–15). Es beurteilte geringfügige Vergehen. Dem Gremium gehörten zwölf Richter (je einer pro Rhode) an, und es tagte jährlich zwischen vier- und vierzehnmal. Ein Richter des Gassengerichts konnte nicht gleichzeitig dem Geschworenengericht angehören. Der Landweibel amtete als Vorsitzender sowie Kläger des Gerichts, zog die Bussen ein und konnte die Richter selber aufbieten. – Ab 1533 sind Protokolle des Gassengerichts überliefert: LAA, B XV (diverse Rödel), Nr. 109 und 110 (1533), Nr. 108 (1544), Nr. 114–122 (1550–1555); ebd. Bücher, Nr. 3384, 3382, 3383, 3379 (Bussengerichtsprotokolle 1559–1563, 1563–1566, 1582–1597). – Lit.: AppGesch. 1, S. 409 f.; Bischofberger, Rechtsarchäologie 1, S. 201, 212 f., 557; Dubach, S. 46, 145 f.; Griesshammer, S. 56–60; Juchler, S. 19 f., 37–39, 51–54, 59, 61, 93 f., 111 f., 121–123, 130; Kunz, Zugang 1994, S. 43–45; ders., Zugang 1997, S. 23; Stockmann, bes. 41 ff.; Süss, S. 14–17; Tobler, Landesämter, S. 117–122; Zellweger, Geschichte 3.2, S. 184 f.
    3 Die Satzungen zur inneren Ordnung der Gerichte wurden nicht nur von der Landsgemeinde und den Ratsgremien, sondern auch von den Richtern des Gassengerichts selber autonom bestimmt. iij  ß, S. 146 f., Anm 3. – Vgl. LAA Bücher, Nr. 102 (RKGP 1537–1546), S. 195: Item uff donstag nach denn hailg tag zuͤ Pfinsten im 39 jar [29. Mai 1539] sind dise richter zuͤ dem ersten gsesen und diese ordnig gmacht: Item des ersten, das die richternach dem buͤch rychten wend nach dem buͤch [!], doch daß unser heren die richter schirmen solen, und wann ainer mer ret: «Ir hand mir unrecht thon», older dem gricht gefluͦchet und mit fil ungeschickten worten, wie dan vor beschechen ist. – Zuͤ dem ander haben sy angesechenn, das man das gricht setzen wil um die zwoͤlfy, und sol der waibel ain qwart win uff den thisch stelen. Und welicher umm das ain nit da ist, der sol ain qwart win gem [!, statt gen] und psalen, er mog dan ußbringen, daß in ain eehaft [zu ergänzen wäre: hinderte]. Und welich gantz nit da erschinen ist, der sol iij ß zuͤ buͤß gen. – Zuͤ dem driten, wie man dan wol sycht und hoͤrt, wie man daye jar fil gricht hat gehan und wenig in zagen, dar umm ist der richter mainig, soͤlen sy richten nach dem buͤch, so soͤl der faren nach dem buͤch ir richten nütz sonst und welen gar hoͤren. Die Namenlisten der Richter des Geschworenen- und Gassengerichts sowie der Heimlicher sind erhalten für die Jahre 1539, 1544–1553, 1588, 1590–1597 in LAA Bücher, Nr. 102 (RKGP 1537–1546), S. 182, 185, 194; LAA, A XV (diverse Rödel), Nr. 86–88. – Eine Zusammenstellung der Namen der Gassenrichter, geschworenen Richter und Heimlicher von 1546–1551 am Schluss von LAA Bücher, Nr. 103 (KP 1546–1551). – In LB 1585, Art. 126, fol. 38r, die Best., Richter sollten vor dem Mittag nuͤchter gehalten werden. – Lit.: Dubach, S. 146 f.; Griesshammer, S. 53; Schmid, S. 58; Stockmann, bes. S. 12 f., 38, 75, 123 f. – Druck: Rusch, Landbuch, S. 68.
     
    Keywords
    • General: 
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