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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  17
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 17, S. 84
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 17, S. 84

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    Cap. 18.

    Erklärung des Kayserlichen Decretes.

    Bald nach 8. Schlaguhren, so kommen I. K. M. neben deren Kayserlichen Offici- rern, und setzen sich I. K. M. in derselbigen auffgeschlagen Session. Darauff publi- ciret der Herr von Bernstein als Oberster Cantzlen I. K. M. Decret, welches ohn- gefehr folgendes Innhalts gewesen:

    Demnach Dero Röm. Kays. Maytt. die Beschwer und Differentien zwischen den Gebrüderh, den Hertzogen zur Lignitz unterthänigst und gehorsambst vorgebracht worden, so hätten I. K. M. mit derselbigen Officirern und edlen Rähten die Sachen nothdürfftig bewogen und berathschlaget, und geben I. K. M. demnach den Hertzogen folgend gnädigsten Bescheid. Weil Hertzog Heinrich umb die Restitution ins Für- stenthum Liegnitz inständiglich bey I. K. M. unterthänigst und gehorsambst angeboten, so erkennten I. K. M. neben denselhigen Officirern und edlen Rähten aus Kayserlicher Macht vor hill i �? h, dass Hertzog Hennerich in das Fürstenthum Lignitz restituiret werden, und dies wolten I. K. M. dem Oberambt in Ober- und Nieder-Schlissien dem Herrn Bischoff anbefehlen, dass solches auff den 26. Octobris gemeltes 80. Jahres zur Lignitz ins Werck setzen solle. Hertzog Friedrich aber solle neben der Fraw Mutter ihren Residentz.zum Hanaw halten, die Einkommen zugleiche haben, auch zugleich regiren, und die Unterthanen zum Gehorsam zugleich anweisen, und solte dem Herrn Bischoff von I. K. M. ferner die Vorrichtung, wie es solle gehalten und ver ordnet werden, allergnädigst zuerkennet und anbefohlen werden. Derowegen so wäre der Kays. Maytt. ernster und endlicher Befehl, dass die Hertzoge beide, nicht allein jtzigen I. K. M. erklärten Bescheid nachgehen, und demselben gehorsamen, son

    Cap. 18. Erktärung des kaisertichen Decretes. 71

    dem auch was ferner an Statt I. K. M. gemeltes Oberamt anordnen werde, gehorsam- 158°- lichen bey Straff und schwerer Ungnade nachlebet. Darinn beschiehet I. K. M. entlich und ernste Meinung und Befehl1).

    Darauff that Hertzog Hennerich I. K. Maytt. die Dancksagung selber, dass Gott I. K. M. und das Glücke I. F. G. so angeblicket und gutt gewolt, dass Ihro Kays. Maytt. als der gerechteste Kayser, Ihro F. G. langwierige Sachen, so über 6. Jahr geschwe bet, allergnädigst bewogen und abgeholffen, derselbigen unterthänigste Bitte statt finden lassen, und also Ihro F. G. die gerechteste Justitia allergnädigst wiederfahren, und ertheilet, dessen gerechten Urtheils und Bescheides, thäten sich I. F. G. gegen Gott, und denn gegen I. K. M. alss Dero gehohrsambster Fürst unterthänigst bedancken, und wolten solchen gnädigsten Bescheides nicht allein nachleben, sondern auch der Restitu- tion auff den 26. Octobris zur Lignitz abwarten, auch was sonsten an Satt I. K. M. -6- October. der Herr Bischoff verordnen würde, sich alles unterthänigen Gehorsams verhalten und dieses umb I. Kays. M. ungespart Leibes, Guttes und Blutes zu verdienen, wollen I. Kays. M. unterthänigst erfunden sein. Beyneben aber könten sie I. K. M. zu berich ten unterthänigst umbzugehen nicht lassen, dass I. F. G. wegen nicht Erlegung des Deputats von Hertzog Friedrichen in grosse Schulden kommen, als bete I. F. G. Ihro Kays. M. unterthänigst, Hertzog Friedrichen im Ernst zu schaffen, dass er sich mit I. F. G. berechne, den Rest zahle, damit I. F. G. die Schuldiger zu Prag befrie digen möge, und sich auch auff den von I. Kays. M. angesetzten Tag zur Lignitz ein stellen könte, inmassen I. F. G. sich denn I. Kays. M. unterthänigst in derselbigen gnädigen Schutz befehlen thäten.

    Hertzog Friedrich liess durch derselben Doctor reden, was die Röm. Kays. M. zwischen ihme und deren Herrn Bruder allergnädigst vor ein Decret hätte ergehen las sen. Dies vernehmen I. F. G. zwar mit unterthänigster Reverentz, doch mit bekümmer tem Wehmuth, dessen sich denn I. F. G. nicht versehen, dass sie aus deren Posses entsetzet werden sollen; weil es aber I. Kays. M. allergnädigst erkenneten und ordne ten, so wolt I. F. G. als dem gehorsambsten Fürsten I. K. M. wieder zu setzen unter thänigst nicht gebühret, sondern billich gehorsamet, beyneben aber nicht zweiffelt, I. Kays. M. als ein gerechtester Kayser würde I. F. G. worzu sie Recht hätten, auch allergnädigst verhülfflichen sein, und in gnädigsten Schutz nehmen. Die Klage aber, so Hertzog Hennerich ferner wider I. F. G. wegen versessenes Deputats führete, könten Ihro F. G. nicht einräumen, dass sie etwas schuldig sein solle, bete derowegen I. K. M. unterthänigst, Hertzog Hennerichen von deren unbefugten Klagen abzu weisen, sonsten erkennten sich I. F. G. Ihro Kays. M. zu unterthänigsten Diensten schuldig.

    Nach diesem liessen I. K. M. anzeigen, I. K. Maytt. liessen es allerdinge bey der- selbten publicirten Kayserlichen Decret verbleiben, wollen auch ernstlich geschafft haben, dass, demselbigen von beiden Theilen nachgegangen werde, bey Vermeidung Ihr Kays. M. Straffe und Ungnade. £�?чци< <>.■-;- ■ *•'•* ■ ■•.' '-■' *>■ '•* . *'

    1) Tebesius S. 186 hat einen Auszug aus diesem, seiner Angabe nach sehr weitläufigen Bescheide des Kaisers mitgetheiit, der vom 10. Sept. datirt seyn soll.

    72 H- Schweinichens Heinrich XI.

    1580. Seyii also Hertzog Hennerich mit grossen Freuden, Hertzog Friedrich aber

    mit grossem Wehmuth von der Kayserlichen Burg gezogen.

    Es haben I. F. G. Hertzog Hennerich alle Herren, so mit I. F. G. nach Hofe geritten, denselbigen Morgen zu Gaste geladen, dero denn Graffen und Herren 23. er schienen, welches Pancket 137. Tal. gestanden, und wären darbey mit Tantzen und Trincken lustig und guter Dinge.

    Wann dann Hertzog Hennerich vernahm, dass Hertzog Friedrich von I. K. M. nach Lignitz zu ziehen umb Verlaub anhielt, baten I. F. G. Ihro Kays. M. unterthä nigst Hertzog Friedrichen ohn Gebung des Restes am Deputat von Prag nicht zu lassen. Darauff schиffen Ihro K. M. Hertzog Friedrichen das, was I. F. G. schuldig wären, endlich zu erlegen.

    Ob nu wol Hertzog Friedrich zum Höchsten entschuldiget, sp wolten doch I. K. M. Inen F. G. nicht hören, sondern muste Hertzog Hennerich vor dero Abrei sen 400. Tal. erlegen, wie schwer es auch I. F. G. thät. Darnach furchten I. F. G. böser Liebe, brach bey Nacht auff und zog darvon.

    Demnach sich nu Hertzog Hennerich zum Auffbruch von Prag rüsten solten, suppliciren sie an I. Kays. M. und bitten I. K. Maytt. noch umb ein Anlehn unterthä- nigst, welches I. F. G. aus dem Fürs ten thumb, wann die Restitution erfolgen würde, gehorsambst wider erlegen. Darauff haben Ihro K. M. aus deren Cammer 300. Tal. gnädigst auszufolgen verordnet. Beyneben liessen I. F. G. mit den Schuldnern umb Anstand handeln, welche sich denn zum Theil, alss sie vernommen, dass I. F. G. resti- tuiret werden sollen, zu behandeln geneiget befinden liessen, alss: Bey den Fleischern auff ein halb Jahr 870. Taler; bey dem Wirtshauss Zinss 620. Tal., und sonsten bey andern Schuldenern entzler Weiss uber 300. Tal. Nu wolt auch Zehrung nach Schle sien vorfallen, denn I. F. G. slaffirten sich zu einem ziehrlichen Einzug gen Lignitz, dadurch gieng viel Geld auff.

    Damit nu I. F. G. fortkommen möchten, gaben I. F. G. die Hertzogin noch ein Kleynodt rauss, so bey einem Juden umb 200. Tal. versetzet ward. Zu dem so waren etliche Stück von Tapezereyen verhanden, welche auch umb 136. Taler verkaufft worden.

    Wie nu I. F. G. Zehrung hatten, zogen sie vor deren Auffbruch1) zu I. Kays. M. und nehmen von I. M. unterthänigsten Abschied, und befehlen sich in deren gnädigsten Schutz. Ingleichen nehmen I. F. G. von allen Herren Officirern ihren Abschiedt, bedancken sich aller Freundschafft und Beförderung, so wol bey dem gantzen Hoff gesinde nehmen I. F. G. Uhrlaub, da sich dann I. F. G. aller Gnade erboten haben, derselbigen gnädigster Kayser und Herr zu seyn, in massen denn auch alle Herren Officirer sich I. F. G. zu Dienste erboten haben. 12. October. Sein also I. F. G. den 12. Octobris Anno 1580. von Prag mit 58. Ross auffgewe

    sen, und das Nachtlager zuBrandeiss gehalten, da denn etliche Herren I. F. G. das Geleite biss dahin gegeben, und ist uber Nacht verzehret worden 78. Tal. 12. Weiss- Groschen. Und sein Ihro F. G. Hertzog Henne rich wesentlich vom 17. Martij Anno 79.

    1) Auffbruch steht am Rande, im Texte aber: Abzug.

    Cap. 18. Erktärung d. kaiser!. Decretes. Cap. 19. Hz. Heinrichs Einzug zu Liegnitz. 73

    biss auff den 12. Octobris Anno 80. zu Prag mit grossen Unkosten gelegen, und eine (1580.)

    grosse Summa Geldes verzehret, und dabey doch grosse Noth, Kummer und Sorgen

    neben Deroselbigen Gemahlin und Fräulin, auch dem gantzen Hoffgesinde ausgestanden. 19. October.

    Den 19. Octobris Anno 80. sein I. F. G. Hertzog Hennerich neben derselbigen Gemahlin Abends gegen dem Hannaw ankommen, aber wenig Geld mit dahin gebracht. 26. October. Derowegen ist alles auff den Burg biss auff den 26. dito genommen worden, welches den Wirten wol beschwerlichen vorfiel, jedoch, weil sie wusten, dass I. F. G. restituirt werden solten, trugen sie Patientia.

    Wann es dann albereit im gantzen Lande erschollen, dass Hertzog Hennerich wieder restituirt werden solte, kamen ihrer viel, so gutt Hertzog Friederichs gewessen, zu Hertzog Hennerich, wie Nicodemus bey der Nacht zum Herrn Christo, und wolten sich zu I . F. G. durch Fuchsschwäntzerey wieder zu lieben. Aber Ihro Fürstl. G. kanten ihre Heucheley und Hertze, und Hessen sie bleiben, und wolten keine Beredung mit ihnen halten.

     
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