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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  76
Signature: 76

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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 76, S. 256
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 76, S. 256

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    Beilage 20.

    Erbvertrag zwischen Heinrich XI. und Friedrich IV. Gebrüdern Herzögen von Liegnitz u. s. w.

    14. December 1571

    und Herzog Fridrichs Ratification 1573.

    (Gleichzeitige Abschrift in den Acten.)

    Erbuortrag zwischen F: Gn: Gebrudernn Herzogen zur Ligniz etc.

    auffgericht.

    Inn Gottes Nahmenn Amenn. . .

    Von Gottes Gnadenn Wir Haynrich vnd Wir Friderich Gebrudere, Herzoge in Schlesien zur Lignitz, Brigg vnndt Goltpergk etc. Bekennen himit offentlich gegen Jedermenniglich vor Vns, Vnsere Erben vnd Nachkommen, demnach wir hoch bewogen, wie zue allen Zeitten durch Einigkeit kleine Ding vnd Regimendt vermehret vnd erhalttenn, Lande, Stette, Schlösser vnd Heuser erbawet, durch Vn- einigkeit vnd Zwitracht aber dieselben zue Grundt vnd Boden gangenn, zurschleufft, zerstöret, vnd zuebrochen werden.

    So habenn wir nach zeittigem wol zuuorgehabttem reiffen Rath auss sonderlicher bruderlicher Zueneygung, Libe vnnd Trew vns einer bruderlichen, freundt- lichenn, erblichen, vnnd vmmerwehrenden Vereynigung nochfolgender Gestalt im Nahmen der heyligen vnzerteilten Dreyfaltigkeit zue Vnserem, Vnserer Erben vnd Nachkommen, auch vnserer Lannde vnd Vnderthanen sonderlichen Nutz, Auff- nehmen vnd Gedey also vorglichen, nemblich das Wir Vnns durch göttliche Vorleihung, so viell vmmer muglich, freundtlich vnd bruderlich gegen einander vorhaltten, einer dem andern alle bruderliche Liebe, Trew, vndt Freundtschafft erzeigenn, was dem andern Leidt, vnderlassen, vnd durchaus also vortragen wollen, das der allmechtige Gott zue reichem Segen die Vnderthanen zue vnderthenigem Willen, vnd schuldigem Gehorsamb Vhrsach gewinnen, vnd menniglich ein besonders Wolgefallen doran haben soll. '*'

    Vnnd dieweill negst bruderlicher Einigkeit, Gottesfurcht vnnd Segenn alles Auff- nehmen vnd Gedey vornemblich aus wolbestalttem Regimendt, gutter Policey vnd Ordnung seinen Vrsprung nimmet, darumb dann vor allen Dingen nicht weniger, als auff das Vorgehende, vnd wie es eintrechtig woll bestellet vnd gefuhret werden mag, gutte Achttung mus gegeben werden. So haben wir vns bruderlich mit einander vor glichen, das die Regirung vnserer Lande vnd Leutte eintrechtig von vns beiden, so lange beide, oder einer beleben, noch Vnserem todtlichen Abgange aber von den

    Beit. 20. Erbtertrag zwischen Heinrich XI. und Friedrich IV. 243

    zweyen Ëldisten beyderseits Erbenn vnd Nachkommen nach Vns zum Regimendt tuchtig, oder wo dieselbenn zur Regirung nicht wirdig genungsam, die andere zwey negstfolgende beyderseits Erben vnd Nachkommen zuegleich gefuhret, die Hoffhalt- tung vnzertrennet gehaltten, Beschwerungen vnd Nutzungen einem wie dem andern zuestendig, vnd also beider Wille durchaus, vnd in allem Ein Wille sein soll.

    Dieweil aber leider offentlich vnd am Tage, das Vnser Lanndt vnndt beutte des- selbigen Zuegehörung, vnd was demselben anhengig, dermassen beschweret, das es keinesweges vntter vnns getheilet werdenn, oder einige Absonderung ertragen kann, so soll izt berurttes Furstenthumb sampt desselben Vnderthanen, welche dann Vns samptlichen auff dem negst angestaltten Landtagk geburliche Erbhuldung thuen vnd leisten sollen, nue vnd zue ewigen Zeitten zwischen Vns, Vnseren Erben vundt Nach kommen nimmermehr getheilet, sondernn von Vns, Vnseren Erben vnd Nachkommen zugleich regiret, besessen, genossen vnd gehraucht werden.

    Vnnd wiewoll es diz Ansehen bey etlichen haben möchtte, das wir Herzogk Friderich etc. alle Schulden zuezahlen, vnd mit zuegeltten nicht schuldig.

    So haben wir doch zue Gemutt fuhren mussen, das gemeltte Schulden nicht vor- setzlich, sondern aus erheblichen Vrsachen gemacht, Vnser liber Herr Bruder auch die schweren Last vnd Burden des gefurtten Regiments, dauor wir dan S: L: schuldigen bruderlichen Danckh sagen, allein tragen mussen. Vnnd wo es Gottes gnediger Wille vnd Segen geben wollen, das anstatt der Schulden stattliche Barschafften, vnd grosser Vorradt aufgebracht, vnd erworben wurden, das Wir derselbigen nicht weniger als S: L: mit genissen, And vns desselben mittheihlhafftig hetten machen wollen. Darumb wir dann nicht vor billich befinden konnen, das S: L: solche Beschwerungen auff sich allein behaltten, die Schulden allein bezahlen, vnd also das onus allein tragen solle. Sonndern wir verwilligen vnd zuesagen himit vnd in Crafft dieser Erbuoreynigung zue mehrer Anzeigung Vnseres ganz bruderlichen Willens, besonderer bruderlicher Liebe vnnd Treue, gleicher gestalt wie Landt vnndt Leutt vngetheilet bleiben, desselben Nutzungen in gesampt Einem wie dem Andern zuegleich zuestendig sein sollen, das auch alle vnd jede Beschwerungen, vnnd also die Schulden, wie sie Nahmen, wo her sie auch ihren Vrsprungk haben, so vihl derselhen auff hcudt gefunden, vnd hin- furder gemacht werden mugenn, so woll vonn Vns vnd dem Vnseren, als von S: L: vnd dem Ihrigen, vnd also in gesampt bezahlet, vnnd abgelegt werden sollenn.

    Tregt sichs zue, das durch gottlichen Segen beyden oder einem vnder Vns, es sey durch Erbschafften, Angefellen, Heyratten, Krigsswesen, oder wie solches Nahmen haben mag, ein Glugk entstunde, oder etwas erworben wurde, soll Alles dasjenige, was vor Nutz vnd Auffnehmen daraus erfolget, einem so woll als dem andern zue stendig, vnd gar nicht gesondert sein, sondern zue Ablegung der Schulden gebraucht, vnd was vberig, beyden Theilen zue Nutz angewendet werdenn.

    Es soll aber keiner vntter Vnns ohne des andern Vorwissen Schulden machen, oder dergleichen vornehmen, welches einem oder allen beyden zue Schaden gereichen mag, sondern soll alles mit gemeynem Rath, einmuttigem Willen, vnd dess andern Vor wissen angefangen vnd volzogenn werdenn.

    So dann diese bruderliche Erbvoreynigung ohne Zwang, sonder ArgeList, Be

    31*

    244 H- Schtceinichens Heinrich XI.

    trug vnd Hindergang, allein zue beyder Seiten Nutz, Auffnehmen vnd Gedey, auch zu Erhalttung Vnserer Furstlichenn Reputation, Hoffwesens, Lande und Leutte freymuttigk, auss bruderlichem trewherzigem Gemutt vnnd Willen auffgerichttet vnd geschlossen worden, so soll auch dieselbe von nuhen an ewiglich in allen ihren Puncten, Clau sulen vnd Arttickheln von allen Theilen Vnsern Erben vnd Nachkommen furstlich, stedt, fest vnd vnuorbruchlich gehaltten, im wenigsten darwider nicht gethann noch ge handelt werdenn.

    Insonderheit aber zuesagen, vnd vorsprechen Wir Herzogk Friderich bey Vnserm Furstlichen wahren Wortten, Trawen vnd Glauben an Eydess Statt im Fahl wir (welches wir doch so gar eigen nicht wissen konnen) iziger Zeit nicht volkommenn mundigk, darumb dann wir oder andere vber kurz oder lang vorwenden kontten oder woltten, das wir zue diesem actu nicht genugsamb tüchtig, noch dergleichen einzuegehen, vnd zuuolzihenn mechttig gewesenn, vnnd also vns der Benefitien juris, welche den minderjerigen zue Nutz, heilsam» vnnd woll vorordnet, gebrauchenn wolttenn. Das Wir doch solches in keinem Wege thuen, Vns mit dergleichen Behelffen vnd Einsagen, wie die vmmer zue Recht, oder ausser halb Recht gedacht, geordnet, oder Nahmen haben mugenn, nicht behelffenn, sonndern denselben, alss ob sie von Wortten zue Wortten alhier geschrieben, himit aussdruckh- lichen renunciret, vnd ihrer Vnns genzlich vorzihen haben wollenn, mit fernerer Zue- sage vnnd Vorwilligung, ob auch etwas in dieser bruderlichen Erbuoraynigung gesazt, oder aussgelassen wordenn, dadurch dieselbe vmbgestossen vnnd krafftlos gemacht, oder erkant werden möchtte, das wir doch solches zue keinem Behelff nehmen, sondern so balt Wir vnsere mundige Jahre (wofernne Wir dieselben noch nicht erreicht) erfullen wurden, solches alles auffs Newe ratificiren, mit allenn Solenniteten (ob irgenndts einige darzue vonnötten) bestettigenn, vnnd also dieser Vnserer Zuesage furstlich vnnd woll nachkommen sollen vnd wollen. Alles ganz bruderlich, treulich vnndt ohne Ge- fehrde. Des zw Vrkundt, stetter vester Haltung haben wir Herzogk Hainrich Vnser Fürstlich minor Secret, wir Herzog Friderich aber vnsern DaumenRing wissentlich vntterdruckhen lassen, Vns auch mit eignen Handen vnderschrieben, welchs geschehen vnnd gebenn Lignitz, Freittags noch Marie Empfengnus, Nach Christi vnsers Hey landes Geburtt im Dausent funffhundert vnnd ein vnd sibenzigisten Jahre.

    Hainrich Herzog zw Lignitz, Friderich Herzog zur Lignitz, Manu propria scripsit. . Manu propria scripsit.

    Ratilicationii.

    Vonn Gottes Gnaden Wir Friderich Hertzog in Schlesien zur Lignitz, Brigg vnnd Goltberg etc. Bekennen hiemit offentlich gegen Jedermenniglich vor vns, vnsere Erben vnnd Nachkommen, alss wir Anno 71. mit dem hochgebornen Fursten vnserem freundlichen lieben Hern Brudern Hern Heinrichen einen bruderlichen Erb

    Beit. 20. Er ¿vertrag zwischen Heinrich XI. u. Friedrich IV. 245

    juortrag aufgerichtt, vnnd demselben auch, sinthemal er anfenglichen alleine auf Papier geschrieben gewesen, diese Tage auf Pergament mit beiderseitts subscriptionibus vnd Secretten von Neuem schreiben vnnd volziehen lassen, dass wir gemeltten bruder lichen Erbuortrag heut dato nu wir vnsere volstendige mundige Jar, Gott Lob! erreichet, mit zeitigem wol zuuor gehabttem Rathe, freiwillig, vnbezwungen, auss sonder bruder licher Liebe, auch zuErhalttung des altten Furstlichen Lignitschen Hauses ratificiret, an- genohmen, beliebet vnd in denselben consentiret, ratificiren, annehmen, belieben ihnen vnd consentiren darein, alss der mundige mitregierende Furst in allen seinen Puncten, Clauseln vnnd Artickeln, allermassen samb were er von Wortten zu Wortten hier innen geschrieben, wie solche Ratification zu Rechte am Kreftigsten geschehen kondtte, soltte oder mochtte, den vnd denselben alss ein ehrlicher Furst bei vnsern waren christlichen Wortten stett, vest vnd vnuorbruchlich zu haltten, auch darin, darmit keiner Rechttsbegnadung, wie die Nahmen haben mag, zu schutzen, noch einigen Men schen dauon abwenden zu lassen. Actum Lignitz Anno etc. 73.

     
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