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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  22
Signature: 22

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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 22, S. 100
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 22, S. 100

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    Cap. 24.

    F. G. jagen grosse Furcht in die Untcrthanen.

    Wfe nu diess im Lande schallbar ward, dass Hertzog Hennerich Brandano Zedlitzen gefangen und bestricket, Item mit Friedrich Zedlitzen auch albereit angefangen hatten, ist ein gross Schröcken ins Land unter die Junckern kommen, sonderlich unter die gewesene LandRähte, und denjenigen, so I. F. G. wiederwärtig gewesen, dass sich die LandRähte ausserhalben des Fürstenthumbs mit Weib und Kind gepflichtet, und anderswo aufFgehalten, wie denn die andern vom Adel auch nicht trauen wollen, sondern Abends anderswohin zum Lager in die Fürstenthümer gezogen, und sich nachts nicht einheimisch finden lassen, dass also wenig Personen vom Adel im gantzen Fürstenthum des Nachts anzutreffen gewesen.

    Durchs solches Schröcken und Vornehmen ist Hertzog Hennerich alles Unglück zugestanden, ungeacht dass I. F. G. niemanden etwass zu thun begehrten, vielweniger gegen einen oder dem andern etwas vorgenommen hätten. Uber dies so haben die vom Lande der Stadt Lignitz auch nicht trauen wollen, und also keiner nach Lignitz gezogen. Denn wenn einer von Adel zur Lignitz einen gesehen, war es fast wie ein Wunder, hingegen wann ein Bürger auffs Land kam, wolt man ihm auch nichts zu Willen, ja ihnen auch umbs Geld weder Vieh oder anders verkauffen wollen, darauss zwischen Land und Stadt, Herren und Unterthanen grosse Schwierigkeit erwachsen, daran an diesem doch I. F. G. Hertzog Hennerich gantz unschuldig war, und hätten lieber Fried als Uneinigkeit zwischen Landt und Stadt gesehen, aber diese Uneinigkeit alles kam von I. F. G. Wiederwärtigen und unruhigen Köpffen her, welches sie zu dem Ende anfiengen, dass sie nur Ursachen gewinnen, bey I. K. M. zu klagen und versuchen möchten, wie sie I. F. G. über ein Hauffen stürtzen möchten, und sie wieder an das Bret kämen, gubernirten, und das Regiment (wie zuvor) in ihre Hände brächten.

    I. F. G. Hertzog Hennerich aber liess solches alles vorüber rauschen, und machten I. F. G. ihnen keine Gedancken, dass es über I. F. G. mit der Zeit ausgehen würde, sondern waren guter Dinge, liessen (wie man pflegt zu sagen) einen Hund sorgen, vermeinten sie sässen im RosenGarten und wären gantz frey. Denn I. F. G. liessen täglich 7. Trommeter neben Schlagung der KesselDrommel zu Tische blasen, sonsten übeten sich I. F. G. täglich mit RingeRennen, Spatzieren reiten, mit Tantzen,

    Cap. 24. Bestürzung d. Untertfianen. Cap. 25. Hz. Heinrichs Anschtüge in Pohten. 87

    Mummereyen, Trincken und andere Uppigkeiten und Kurtzweilen, liessen sich umb 1381- Bestellung des Regiments fast unbesorget, hielten mit schweren Sorgen und grosten Unkosten Hoff. Darumb I. F. G. sich ebener Massen nicht bekümmerten, die Ein kommen reichten weit nicht zu, ward also wo man wust und konte auffgeborget, gieng doch alles auff, so fragten die Ausländischen auch nicht viel darnach, wo es genommen ward, wenn sie nur genug hatten, sorgeten noch gedachten auff kein Vorrath, hatten den Vorsatz, wann nichts mehr vorhanden ist, so zögen sie darvon. Derowegen so gieng es auch, wie man pflegt zu sagen, zum Abgang und der Neige1. Schweinichen der Hoffemeister muste allein vor I. F. G. und den gantzen Hoff, wie er erhalten würde, sorgen, und wolten doch I.F.G. ihme mit Geringerung des Hoffes nicht folgen, welches auch einen bösen Anschlag gewann.

    Сар. 25.

    y F. Gn. haben Anschläge in Pohlen.

    Nach diesem worden I. F. G. Hertzog Hennerich durch Schmarotzer und Gross sprecher verführet mit Vorgeben, sie wolten I. F. G. in Pohlen, wo nicht gar zum Könige, jedoch zu einem grossen Herren machen. Solchen Fuchsschwäntzern folgeten I. F. G., begaben sich offters in Pohlen, jtzo zu einem bald zum andern Herren, und war mit ihnen lustig. So wusten die Pohlen I. F. G. auch Honig ins Maul zu streichen, prangeten mil I. F. G. und hielten I. F. G. und Derselbigen Diener wol. Beyneben gaben sie I. F. G. grosse Vertröstungen, I. F. G. zu einem grossen Herren zu machen. Solches Reisen in Pohlen trieben I. F. G. bey einem halben Jahr. Wenn sie einen Tag heim kamen, so waren sie denn 3. oder 4. Tage mit einander auffs meiste mit zweyen Kutschen wider in Pohlen auff, jtzo auff ein Begräbnüss, bald Hochzeiten oder andere Zusammenkünffte der Pohlen. Nun wuste das gantze Landt nicht, wie es von I. F. G. gemeinet, und was I. F. G. vor Practicken für sich hätten, so hernach dem gantzen Lande schädlich sein möchten. Derowegen so werden die Städte in Schlesien darüber bekümmert, zu dem so feyren I. F. G. Missgönstigen nicht, sondern lassen dies alles an I. Kays. M. gelangen, dardurch kommen I. F. G. bey I. Kais. M. in die höchste Verdacht, alss wenn I. F. G. wider I. Kays. M. Practicken machen solten1) (weil Ihro Kays. M. damals auch gern König in Pohlen werden wollen). Dadurch werden I. K. M. verursacht, dass sie Dero Gesandten zu I. Fürstl. Gnaden abschicken, und I. F. G. besprechen lassen, auss wass Ursachen I. F. G. so offt nach Pohlen zöge, wass sie alda zuverrichten, und zu welchem Ende, oder wie sie es meinen, auch wass sich alle Stände in Schlesien, zuvörderst aber I. K. M. selbsten zu versehen solten haben. Beyneben aber wolten I. Kays. M. Ihro F. G. ferner in Pohlen zu ziehen ernstlich abgeschafft haben, solches ferner wegen alles Verdachtes einzustellen.

    1) Brandan v. Zedlitz berichtete 1581 dem Kaiser von Heinrichs Reisen nach Polen und vorhabenden Practiken. Eben so erregte schon 1580 die Werbung viel fremden Volks und Reiter bei dem Kaiser Verdacht. Acta.

    S8 //. SchweinicAens Heinrich XI .

    (1581.) Darauff gaben I. F. G. den Kayserl. Abgesandten diese Antwort, nach I. K. M.

    gebührlichem Titul: Es wäre nicht ohne, dass I. F. G. zu unterschiedenen Mahlen in Po hl en gezogen, die Herren alda als seine Freunde und alten Bekante zu ersuchen, und beschehe solches aus keinem Bösen. Denn es von I. F. G. nicht anders denn gutt gemeinet würde, und wolten I. Kays. M. in I. F. G. kein Misstrauen setzen, sich auch kein anders zu I. F. G. versehen, denn alles unterthänigen schuldig Gehorsambs, und wolten I. F. G. auff alle Fälle bey I. Kays. M. Leib, Ehr, Gutt und Blut zusetzen, und wider I. K. M. zum wenigsten nicht sein, wie denn die löblichen Stände in Schlesien in gemein und ein jeder Stand insonderheit zu I. F. G. aller Freundschaft! und guten Nachbarschafft versehen sollen, und ihnen die wenigst Gedancken anders, denn was zu Fürstl. Ehren gereichet, das I. F. G. vornehmen würden, machen. Und weil dies alles von I. F. G. Missgönstigen herfliesse und bey I. K. M. mit Ungrund angegeben worden, so beten I. F. G. Ihro Kays. M. gantz unterthänigst und gehorsambst, dem- selbigen Anhetzen, dass I. F. G. auff was Böses in Pohlen zögen, weder Glauben noch Stadt zu geben, sondern sein Gnädigster Kayser und Herr sein und verbleiben. Ob nu wol die Kayserlichen Abgesandten gern mehr Nachricht hätten haben wollen, so bekamen sie von I. F. G. doch keine andere Antwort.

     
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