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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  51
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 51, S. 164
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 51, S. 164

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    Cap. 51.

    F. Gn. Hertzog Hennerich entreiten von Bresslaw auss der

    Custodia.

    Demnach die Pestilentz zu grassiren in Bresslaw hefftig uberhandnimmt, dass sich jedermann (wie denn der Herr Präsident selber) vom Kays. Hofe pflichtet, alss schreiben I. F. G. Hertzog Hennerich I. K. Maytt. diesen Zustandt gehorsamlich zu,

    Cap. 56. Commissions-Abschied. Cap. 57. Hz. Heinrichs Ftucht von Brestau. 151

    und weil die Gefahr gross, und I. F. G. sich sicher alda nicht erhalten könten, so beten *585. I. F. G. I. K. M. unterthänigst, I. F. G. von Bresslaw abzuziehen zu verlauben, wolten sich vorobligiren, so bald die Sterbe auffhörete, sich gen Bresslaw wider einzustellen, und alda von I. K. M. in der Hauptsache Bescheid erwarten. Ehe sich nu I. K. Maytt. gegen I. F. G. resohiren1), welches wol ein Monden lang ange standen, wird es täglich mit der Infection ärger, derowegen trachten I. F. G., wie sie aus der Gefahr kommen mögen. Und demnach auff der Kays. Burg ohne den Thor- hütter, und I. F. G. zugeordnete Gvardia gewesen sein, so machen I. F. G. mit der Gvardie Anschläge, und geben vor, dass in SterbensLäufften kein besser Recept wäre, alss dass man die Andern vollhielte, läst den Gesellen einen Tag oder etliche Schöps geben, nach einander genugsam zum volltrincken, wie ingleichen dem Thorhütter auch, biss sie auff I. F. G. keine Acht oder Argwohn haben. Wie nu I. F. G. ihre Zeit ersehen, geben I. F. G. Kranckheit aus, samb sie nicht zur Taffel gehen möchten, und lassen der Gvardie zu sauffen gnugsam geben, dass sie gute Reusch bekommen. Unterdessen aber lassen I. F. G. ihr ein MittKutschen mit 2. Rossen auff gewisse Stunde vor den Kays. Hoff, deren Diener abzuführen, bestellen, packen also I. F. G. beste Sachen ein, und lassen aufftragen, unter dem Schein, alss I. F. G. Diener weg führe, läst dies auch der Gvardie anmelden, welchen Diener I. F. G'. verschicken wolten, welches die Gvardie alles aus der Acht schlagen, trincken also ihr Bier und Schöps fort, fallen hernach auff die Bäncke und entschlafen2). Zuvor den Tag aber haben I. F. G. das verordnete Deputat von der Kays. Cammer auff 14. Tage zu geben begehret, welches I. F. G. auch erfolget, dadurch sie Zehrung erlanget.

    Wie nu I. F. G. ihre Zeit ersehen, und befinden, dass sie fort kommen möchten, gehen I. F. G. mit einem Diener aus der Custodie und aus Kaysers Hoff nach dem Gutscher. Wie aber I. F. G. an das Thor runter kommet, erkennet der Thörwächter

    I. F. G. und wil I. F. G. nicht auffschliessen, sondern wil ein Geschrey machen, er wird aber von den andern Dienern mit Sprechen und Tammeln auffgehalten, dass er nicht fort kan. Unterdessen werden ihm die Schlüssel aus den Händen geriicket und das Thor eröffnet, sein I. F. G. so bald naussgegangen, sich mit einem Diener auff den Kutschen gesetzt, und fahren über die Oderbrücken fort, nehmen ihren Weg auff Trachenberg zu, jedoch nicht den rechten Weg, damit wann I. F. G. nachgejaget würde, nicht anzutreffen sein möchte, kommen also ohn allen Anstoss biss zu Herrn Opelnitzschken3) in Pohlen, welches geschehen ist, den 18. July Anno 15854). 18. Jnii.

    1) Am 14. September rescribirte der Kaiser an den Obersten Hauptmann, dass auf sein Bitten vom 4. August Herzog Heinrich wegen der Infection in Breslau nach Schweidnitz abgeführt werden solle, womit sich der Oberste Hauptmann 3. October einverstanden erklärte.

    2) Nach dem Berichte des Magistrats zu Breslau vom 14. Octb. ist der Soldat, welcher den Herzog bewachen sollen, vor den Magistrat gekommen, mit Vermeldung, dass der Herzog sich rüste von hinnen zu ziehn, und habe Bath verlangt, wie er sich verhalten solle. Wie man aber in Berathschlagung dieser Sachen gewesen, kumpt Bericht, dass I. F. G. alleweil vorruckt, unwissend wohin!

    3) Vielmehr: Opalinski. Dieser Andreas Opalinski war polnischer Kron - Marschall.

    4) Das ist ein Irrthum. Schon Schickfuss gab den Tag der Flucht, 30. September, richtig an. Thebesius S. 226 bezweifelt die Richtigkeit der Angabe, welche sich indessen aus einem Berichte vom

    II. November 1585 als durchaus zuverlässig herausstellt. Am 7. October 1585 berichtete die K. K.

    152 H- Schtceinichem Heinrich XI .

    1585. Nach solchem, wie nu I. F. G. uber die Brücken sein, kommet bald in der Stadt

    zu Bresslaw das Geschrey aus, Hertzog Hennerich war entrunnen. Darauff schicken die Herren zu Bresslaw bald Reuter und Schützen aus, I. F. G. nachzueilen, und I. F. G. wider zunicke zu bringen. Aber sie treffen I. F. G. nicht an, denn I. F. G. hatten den Kutschen mit guten Worten und Geld überredet, und sein I. F. G. in ein Höltzlein nur 2. Meilen von Bresslaw ausser der Strassen Tag und Nacht gelegen, und haben diejenigen, so I. F. G. nachgefolget, gar wol sehen können, I. F. G. aber sein, wie gemeldt, also fortkommen.

    Dieses I. F. G. Abreisens halber hatte gantz Schlesien ein gross Schröcken gebracht, sonderlich Hertzog Friedrichen und der Lignitzschen Landschafft, wie nichts weniger Hertzog Georgen zum Brig allerley Nachdencken gegeben, denn es eben zu der Zeit gewesen, da kein König in Pohlen war1), und die Po lack en hauffenweise zusammen lagen, und gleich in Erwehlung eines Königes waren, auch ein Theil den Ertzhertzog Maximilian, der ander Theil aber denKönig aus Schweden haben wolte, und also das gantze Reich ein Herr wider den andern war. Derowegen trugen die Stände beyvor, I. F. G. möchten sich an dem des Lignitzschen Fürsten- thumbs wegen des Krieges, auch der eingezogenen custodia halber rechnen, einen Hauffen Polacken an sich bringen, und in Schlesien fallen, plündern und Preiss geben, sich in das Lignitzsche Fürstenthum wenden, und die Unterthanen alda plün dern, und sich an ihnen rächen. Darumb so liessen die Fürsten und Stände an den Pässen der Cron Pohlen starck Wache halten, und schickten mit grossen Unkosten Kundschaffer auss. Beyneben giengen auch in gantz Schlesien Patenta rumb, dass ein jeder in guter Bereitschafft sitzen solle, so bald ein Auffgebott beschehe, dass ein jeder, wie er sein Weib und Kind und das Vaterland zu beschützen vermeinete, auff sein möchte. Die im Lignitzschen flüchteten in die Stadt wass sie kundten, die Meisten liessen Tag und Nacht auff ihren Gütern Wache halten, und war an allen Orten grosse Furcht.2)

    Hertzog Hennerich aber nahm sich dessen nichts an, hielt sich bey Herrn Obelnickschen in Polen gantz stille auff. Fürstl. G. Hertzog Hennerich aber schreibet an die Kays. Maytt., warumb sich I. F. G. von Bresslaw hätten wegbe geben müssen, nemlich der grossen Noth und Gefahr halber, so I. F. G. der Sterbe halber wären unter Handen gestossen. Wann dann I. F. G. sonst keine Zuflucht alss in Polen zu ihren lieben Freundengewust, dieweil Fürsten und Stände in Schlesien I. F. G. gantz zuwider und deren Feinde wären gewesen, es wären aber I. F. G.

    Kammer, dass der Herzog sich am л erschienenen Montag (30. Sept.) haimblichen wegbegeben, und auch im Stifte Leubus nicht zu finden gewesen sey.

    1) Das ist irrig. Stephan Bathori starb erst 13. December 1580 ganz unerwartet, nachdem er vor her noch einen Reichstag auf den Februar 1587 ausgeschrieben hatte, um die Zustimmung zum Kriege gegen die Moskowiter zu erhalten.

    2) Der Oberste Hauptmann verordnete 23. November 1585 nach Brieg, Glogau und Breslau, ins geheim auf die Fähren am Oderstrome Acht geben zu lassen, ob etwa jemands verdächtiges und unbekanntes in stareker Anzahl sich wolle überführen lassen, und das zu verwehren. NB. wegen Herzog Heinrichens Entweichung also angeordnet.

    Cap. 57. Herzog Heinrichs Ftucht aus Brestau. 153

    erbötig, wann I. K. M. I. F. G. sicher Geleite zuschickte, und aus Deren Fürstenthum 1585. Lignitz Zehrung geschickt würde, so wolten I. F. G. sich allemal auffdie von I. K. M. ansetzende Tagefahrt zu Verhör der Sachen mit Deren Herrn Bruder, der Lignitzschen Landschafft, oder mit wem sonsten von Nöhten, sich einstellen, und von I. K. Maytt. gerechtes Erkäntnüss dulden, und leiden. Inmittels aber beten I. F. G. Ihro Kays. M. gantz gehorsamlich, Hertzog Friedrichen zu schaffen, dass I. F. G. gebührlicher Unterhalt an baarem Gelde gereichet würde, und I. F. G. nicht Ursache gewinnen dörffen, solches zu hohlen, und zu suchen, denn I. F. G. wären in frembden Landen, und bey fremder Nation, könten vom Winde nicht leben, noch diess, was I. F. G. zu stünde, länger entrahten. I. K. Maytt. aber geben I. F. G. Hertzog Hennerich keine Antwort, sondern schicken solches Schreiben F. G. Hertzog Friedrichen zu, dass I. F. G. I. K. M. derselbigen gehorsamen Bericht drauff thun und zuschicken solten.

    Uber solchem empfangenem Kays. Schreiben wird I. F. G. Hertzog Friedrichen noch bänger, und befahren sich eines endlichen Einfalles, berichten I. K. M., dass, ungeacht I. F. G. Hertzog Friedrich I. F. G. Hertzog Hennerichen nichts schuldig wären, so wolten doch I. F. G. Ihro K. M. in allem gehorsamen, und was I. M. vor einen Ansssatz machen, Hertzog Hennerichen zu geben, des Fürstenthums Ver mögen nach, demselben wolten I. F. G. gehorsamlich nachleben.

    Dieweil sich nu die Sachen, am Kays. Hoffe verziehen, dass I. F. G. von I. K. M. keine Resolution erlangen mögen, auch nicht wissen, wie I. F. G. Entbieten von 1. K. M. angenommen, oder zu verstehen haben, so nehmen I. F. G. etliche Pollnische Herren an sich, welche bey der Königl. Wittiben zu Crackaw1) so weit sollicitiren, dass die Königl. Wittibe I. F. G. an Deren Hoff mit einer gewissen Anzahl Diener nehmen, und fürstlich unterhalten. Beyneben verehren die Königl. Wittibe I. F. G. mit fürstl. Kleynodien, Silberwerg, und fürstl. Kleidern gantz königlich, neben einem Kutschen mit 6. Rossen, und 3. Reit-Ross, und beyneben wird I. F. G. die Nothdurfft auch Geld in Beutel verschafft, dass I. F. G. keinen Gebruch, Mangel noch Klage zu führen haben.2) Kurtz hernach kommet nach Crackaw ein Kays. Courier, bringet von I. K. M. an I. F. G. ein Schreiben, darinnen sie hinwider sich nach Bresslaw bey deren fürstl. Würden, wie I. F. G. zugesaget hätten, einstellen, und demselbigem fürstlich nachzuleben erfordert werden.

    Darauff entschuldigen F. G. Hertzog Hennerich sich gegen I. K. M. aus Ursachen, warumb I. F. G. sich nicht einstellen könten, auch einzustellen nicht schuldig wären. Demnach I. F. G. zuvor auff blosses Angeben ungehörter Sachen ohn einiges

    1) Der Verfasser verwechseit, wie wir gesehen haben, das Jahr 1585 mit dem Jahre 1586 und 1587. Die Gemalin, dann seit 13. December 1586 Wittwe, König Stephan Bathoris war Anna, Tochter König Sigismunds von Polen.

    2) Ein Bericht aus Warschau vom 4. Januar 1586 an den Obersten Hauptmann giebt an, diesen Mittag sey Herzog Heinrich von Liegnitz daselbst angekommen aus Preussen, welchen die polnische Königin gar herrlich empfangen wohl tractirt und mit ihrem Hofstaate bedient. Diese grosse Ehre, welche ihm widerführe, geschähe auf des Königs von Polen Befehl. Das mag Schweinichen später zu dem Irrthume verleitet haben, sie sey schon Wittwe gewesen. Auch Israel Reichel berichtete, dass Herzog Heinrich in Polen wohl gehalten würde. Darüber sind noch viele Berichte erstattet worden, welche auch Warschau nicht aber Krakau angeben. Er conspirire mit den Polen.

    20

    154 "■ Schweinichens Heinrich XI.

    1585. vorgehendes Erkäntnüss, ohngeacht, dass sich I. F. G. auff Recht und das Fürsten- Recht sich alss ein Fürst und Stand in Schlesien gezogen und beruffen, über alles dies eingesteckt worden, und also des Fürstenthumbs obn billiges Erkäntnüs beraubet, und I. F. G. entzogen worden, derohalben beruheten I. F. G. noch darauff, I. K. M. solten I. F. G. ausführlich mit I. F. G. Wiederwärtigen und bösslichen Angebern hören, und dazu I. F. G. ein sicher Kays. Geleite zuschicken, so wolten I. F. G. zur Sachen erscheinen und gehorsamlich Erkantnüs dulden und leiden.

    Die Königl. Wittibe in Po hl en schreiben ingleichen an I. K. Maytt. vor Hertzog Hennerichen auff diese Meinung: Sie die Königin könte ihrem Freund, dem Hertzog, nicht rahten, sich ohne gnugsam Kays. Geleite einzustellen, wolt derowegen I. K. Maytt. ersucht haben, wo I. F. G. sich einstellen solten, I. M. ihnen den Hertzog mit einem sichern Geleite zuversehen, so solte Hertzog Hennerich sich einstellen1).

    Dies haben I. K. M. übel auffgenommen, und geben I. M. weder der Königlichen Wittib noch Hertzog Hennerichen Antwort, sondern I. K. M. schaffen darauff Her tzog Friedrich bey ernster Straffe, dass Hertzog Hennerichen aus dem Fürsten- thum nichts solte gefolget werden, noch ohn I. K. M. Vorwissen (weil er sich gröb lich wider I. K. Maytt. verbrochen hätte) I. F. G. in das Fürstenthum lassen, oder etwas geben werden möchte. Bey welchem es denn auch eine gute Zeit beruhet, und ge stehen blieben, darunter doch Hertzog Friedrich und die Lignitzsche Landschafft grosse Sorgen und Gefahr ausstunden, vermeineten, Hertzog Hennerich würde was vornehmen, darauss Gefahr zu erwarten sein möchte.

    i Can. 58.

    F. Gn. Hertzog Hennerich ziehen in Schweden nach dem Könige

    7П holen

    1587. Demnach die Herren in Po hl en den König in Schweden2) zu ihrem Könige

    erwehlten, und von den Herren in Pohlen ansehnliche Herren zu Gesandten, den König in Schweden abzuholen, abgeordnet worden, und I. F. G. sich nu gute Zeit bey der Königl. Wittibe ann Hoffe auffgehalten gehabt, alss sein die Polnischen Herrn und Stände mit höchster Bitte an I. F. G. gefallen, auff der Stände Un kosten mit der Absendung nach Schweden zu ziehen, ihren erwehlten König abzuholen helffen, darauff lassen I. F. G. sich bereden, und ziehen neben dem Herrn Gesandten als ein Abgesandter der Königl. Wittib mit nach Schweden zu. Da nu I. F. G. mit den andern Polnischen Gesandten in Schweden zulangen, sein Ihro

    1) Der Kaiser haue an den K. Stephan geschrieben wegen Herzog Heinrichs.

    2) Sigismund III. Wasa wurde 9. August 1587 zum Könige gewählt, während seine Gegner den Bruder des Kaiser Rudolfs, Maximilian, wählten.

    Cap. 58. Herzog Heinrich nach Schweden. Cap. 59. Potacken in Schtesien. 155

    F. G. dem Könige in Schweden gantz angenehm gewesen, hat I. F. G. fürstlich und 1587. wol gehalten, und sein I. F. G. gute lange Zeit in Schweden geblieben, und sich bey I. M. auffgehalten. Und demnach nach langer Unterredung und Beschluss mit den Herren Polnischen Gesandten der König aus Schweden sich numehr zu seinem Auffbruch nach Pohlen derselbigen Vocation gemäss sich zum Könige einstellen, auff die Reise sich rüsteten, und ihren Weg mit einer KriegsMacht nach Polen nehmen wolten, haben I. Königl. M. an I. F. G. Hertzog Uennerichen begehret, mit I. 31. wider in Polen zu ziehen, I. M. wolten alsdenn I. F. G. bey I. K. M. widerumb aus söhnen, und zu deren Fürstenthum behülfflich sein, oder auff den wiedrigen Fall solches bey I. Kays. M. nicht solte erhalten werden, so wolten I. Königl. M. I. F. G. selbsten restituiret, und alsdenn dabey schützen und erhalten, und lassen I. Königl. M. I. F. G. so bald 6. Rosse mit einem Kutschen und 6. reisige Klepffer verehren, so wol auff einen Tisch silber Geschirr neben andern stattlichen Geschencken von Ketten und Silber, auch vor I. F. G. Gesindlein (weil I. F. G. ihre Taffel bey des Königs Cammerherren gehabt) nothdürfftige Zehrung geben, und werden I. F. G. vom Könige und männiglich in hohen Ehren gehalten. Dieses nimmbt Hertzog Hennerich von dem Könige zum höchsten Danck an, und willigen I. Maytt. Treue zu geleisten und ziehen zurücke wider nach Pohlen und kommen mit dem Könige nach Crackaw an,1) und bleiben alda bey I. M., werden auch fürstlich unterhalten.

    Es solten I. F. G. sonsten endlich Willens gewesen sein und geschlossen haben (weil sie sonderlich mit betrübtem Gemüte vernommen gehabt), dass I. F. G. hertzge liebte Gemahlin verstorben2), sich nach der Mosskaw zum Mosskowiter begeben, und derselbigen Leben unter den frembden heidnischen Völckern zubringen und dessen Glücke erwarten wollen. Es ist aber davor gehalten worden, weil I. F. G. vernom men, dass der Grossfürst in Mosskaw eine Tochter haben solte, und I. F. G. nu ein Wittiber wäre, wolten I. F. G. daran ihr Glücke versuchen, ob I. F. G. dieselbige zu heuraten bekommen möchten, oder etwan sonsten eine reiche Heurat erlangen, dieweil aber dies I. F. G. von dem Schwedischen Könige unterhanden stiess, und solche Gelegenheit bekämen, liessen I. F. G. ihre Anschläge fahren (ungeacht dass I. F. G. albereit die Nachricht hatten, dass der Grossfürst aus der Mosskaw I. F. G. zu sich nehmen wolle) und zogen mit dem Könige in Pohlen.

     
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