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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  84
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 84, S. 294
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 84, S. 294

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    Beilage 28.

    Die Schlesische Kammer überschickt dem Kaiser den Bericht des Breslauer Magistrats mit den Zeugenaussagen über die Flucht

    Herzog Heinrichs.

    12. und 17. October 1585. (Gleichzeitige Abschrift.)

    Allergnedigister Herr, Nachdem E. K. Mit. Wir bei jungstem CammerCurier vnder- thenigist berichtet haben, was von weyland Hertzog Hainrichs zur Lignitz Entwei chen vns furkomben sey, vnd das wir, ob wess ferner auf vnsere beschehene Anstel lung erkundigt werden möcht, solchs E. Mtt. auch gehorsamblich vnuerlengt hernach senden woltten, also wirdet derwegen nun E. K. Mtt. auss innligendem Einschluess gnedigist vernemben, wie es allenthalben mit Abführung sein des Hertzogen Person furgelauffen, vnd wohin er entlichen komben sey, inmassen er dann die von Press- law auf vnnser weiters Anordnen disfalls Inquisition bey dem Kutschen, so ihne gefuret, sowohl auch des Hertzogen hintterlassenen Gesinde vnnd andern Personen mehr gehaltten, welchs alles E. K. M. zu Derselben gnedigisten Wissenschalft vnnd Nachrichtung, sonderlich das der Grundt, wo der Hertzog anzutreffen, oder sich hin begeben, darauss klerlichen zu schoppen wir gehorsambist vbersenden, wann vnd im Fall auch ferrer desswegen wess zu erkundigen sein wirdet, soll es E. K. M. gleicher- weisse nicht verhaltten bleiben. ■■

    Wass aber gegen denjenigen Personen, denen die Purgg vertrauet, vnnd auf den Hertzogen Acht zu geben beuolen worden, furzunemben sey, dasselb stehet in E. K. M. gnedigisten Willen, deren gnedigisten Resolution wir gehorsambist erwartten. Solches haben Derselben wir anzaigen sollen, vnnd thuen E. K. M. vnns etc. Geben Striga den 17. Octobris, Anno 85.

    E. Röm: Kais: Maytt.

    Vnderthenigiste Diener vnd verordente CammerRathe in Schlesien.

    Sig. von Zedliz.

    Manu propria.

    Beit. 28. Bericht d. Brest. Magistrats üb. d. Ftucht Hz. Heinr. XI . 281

    Auf der Röm: Kais. Matt. V. A. g. h. verordenten CamerRäth inn Ober vnd Nie der Schlesien sonderlich schriftlichs Begern seint nachuolgende Zeugen examinirt vnd verhört worden.

    Mathess Hertwig, Kotschjknecht bey Mattes Prokisch, bekante bey seinem gethanen corperlichen Aide mit aufgehobenen Fingern zu Gott, wie Recht ist, das sein Knecht vnnd George Bache mit dem Hertzog Hainrich seine Esel, Kasten vnd Truhen nach Leubuss vnd Lignitz zu füren gedinget am Sontage acht Tag ver gangen. Den Montag dornach zu fruer Tagzeit halbeg 7. wäre Zeuge mit andern 3. Gutschen fur die Kais: Purgg1) geruckt, vnnd alda vor dem Thor gehakten. Da hette man den jungen zwene Esel Kasten aufgeladen mit zweien Personen. Alss nun die zwo Personen aufgesessen, nemblich 2 Männer, die der Zeuge vor Edlleut hett angesehen, hetten sy ihnen haissen fortfahren. Als sy vnters StattThor beim Kais: Hof komben, hette der Hertzog beuolen, bey der Muhlpfort in die Statt zu fahren, vnnd folgends auf die Lies s a zue. Als sy vors Thor hienauss komben, hette der Zeuge wöllen im Trabe fahren, biss die andern Kutschj hernach kwemen. Etwan 3 virtl Weges fur der Statt hette der Hertzogh gesagt: ich wollt, wir hetten wess zu fruestucken, vnd wollt, wir hetten wess von vnser „gereucherten Zung". Hette also furgegeben, er woltte zur Liessa ain wenig fruestucken. Indessen komben die andern hernach, weiter gsagt: wann die Narren nit wusten, wo wir hingefahren wären, vnd füren dorthienauss. Zeuge hett erst bey der Stellen, da man anfengt Wette zu lauffen, vernomben, vnnd gehört, das inen der andere bey ihme im Wagen gesessen, Steffan genant, einen Furst genant. Da sy wären gen der Liessa komben, wer der Hertzogh zu Fuess hierauss vber die Prugg gegangen, vnd sich nach den andern Gutschen vmbgesehen. Alss nun der Hertzog wieder ins Stätlein komben, wer sein Laggej baldt hernach kom ben vnd gesagt: E. F. Gn: sollen paldt einspannen vnnd hernach fahren, dann die an dern Gutschen sein schon wegh. Da sey der Hertzog baldt fortgefahren vngefrue- stuckt, vngeachtet das das Fruestuck schon ferttig gewesen. Zeuge hatt die Gedan- cken, es sey vermutlich, das der Laggey mit dem Hertzog, alss er vber die Prugg zuruck gegangen, eine Vntterredung gehaltten, doch weiss er dauon nichts grundlichs zu sagen. Alss sie zur Liessa hienauss gefahren, hette der Hertzog befohlen, der Gutscbj soll vber die Oder fahren, wo die nechste Fahre wäre, der Zeuge geandwort- tet, er wüste keine näher, alss die zum Brzig2). Ja, spricht der Hertzog, da bin ich vorhin auch gefahren, da fahre zue." Zeuge habe sich entschuldigt, er wüste den Weeg dahin nicht wohl, derHertzog aber hette neben den Zeugen immerzu gefragt, wehr inen begegnet wehr, vnd wären entlich dahin komben. Alss nun der Hertzog auss der Fähre gestigen, hab er gefragt, wo sy recht zufuhren nach Ströppen3). Da nun Zeuge

    1) Das müsste die Burg auf dem Dome gewesen sein, wo sonst die alte herzogliche Burg war, denn gleich darauf wird der kaiserliche Hof genannt, dieser stand wo jetzt das Universitätsgebäude in der Nähe der Mühlpforte. Vergl. die Beilage 29.

    2) Seit 1660 Dyherrnfurth an der Oder.

    3) Stroppen.

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    282 if- Schweinichens Heinrich XI.

    den Weeg nach Leubus s zufahren wöllen, hette der Hertzog zu ihm gesagt: fahr nur gerad auss, dann ich fahr einen andern Weg." Alss sy nun gegen den Thiergarten komben, hette Zeuge ein Futter vor die Ross begert, weil man nicht wuste, wo man hinfaren soltte, es möchte sonsten den Pferden zu uiel sein, darauf sy zum Thiergar ten gefüttert, auch selber gefruestucket, dann der Hertzog in einem andern Dorf vor 4 Groschen Brot vnndt Kehse kaufft, er habe auch zum Thiergarten 4 Hünner kaufft, zwei hette er braten lassen, vnd die andern 2. abgeschlachtet mit sich auf den Weeg genomben. Der Wirttin habe er auch aine aichene Flaschen vmb 3 Gro schen abgekaufft, vnnd Bier hienin gefullet, dann er den Schöpss daselbst sehr gelobt. Endlich hette er den Gutschen wieder heissen anspannen, vnd gesagt, er wölle ihme draussen auf der Strassen wohl ferner sagen, wohin er fahren soltte. Weren also durch Stroppen gefahren, alda er abermahl gesagt: „wenn wir hienauss auf den Berg bey die Windtmuhlen komben werden, wil ich dir weiter sagen, wohin wir fahren sollen." Weren also gahr spath vor Trachenberg komben, ettwan ein halb Meilichen diese- halbe, wisse den Namben des Dorfs nicht, da wehr er die Nacht vber blieben beim Scholtzen in einer Scheune. Zeuge hette selber mussen in der Scheune liegen, dann er nicht gewolt, das' er bej den Rossen bleiben soltte. Dess Morgenss frue hette der Hertzog den Zeugen auf Trachenberg heissen zufahren, daselbst hetten die Thuer- steher gefragt, von wanne der Juncker were, do hette der Hertzog geandtworttet, er were ein Junckherr aussm Hanischen, vnnd sy durfften sich, wegen'der Sterbensleuffte nicht befahren. Sy durfften ihme auch nicht nachgehen, oder sehn, dann er fuhre stracks durch. Bei gedachtem Scholtzen hette auch ein Kotscher gelegen, der were seinem Anzeigen nach von Hirschberg komben, vnd wöltte wieder haim nach Posen. Derselbe Kotsche were dess Morgens mit gefahren, biss ettwann ein Virtel Meil hinter Trachenberg, do sej der Kotsche schwude1) zugefahren nach Panewitz, alda der Zeuge zum Hertzoge gesagt: gnediger Furst vnnd Herr, dieweil ich fast verstehe, das Sy nach Polen wöllen, so wöltten mir E. F. Gn: erlauben, wiederumb haimzufahren, dann mein Herr sol den Herrn Schachtman haim furen. Wann ich nun in 3 Tagen nicht zu Hause bin, so verseumet mein Herr die Fur, weil aber dieser Polnischer Kot sche ledig nach Polen fehret, kontten E. F. G: mit ihme fortkomben. Der Hertzog andworttet: wann ich woltte, das mich dieser Polack furen solte, so hette ich dich nicht gedinget, es soll dir vnd deinem Herrn ohne Gfahr sein, aber mit dem Menichen, der mich verwachen sollen (damit er den Pangratz gemeinet), so wohl mit dem Laut- terbach, der mir mein Deputat geben sollen, vnd hatts nicht gethan, wollt ichs nit gern haltten. Sy habens lenger alss 8 Tage gewust, das ich mit diesem Handel vmb- gegangen bin, dann was solt ich armer gfangner Furst thuen? soll ich denn im Ge- fengnuss Hunger sterben, vnnd also mit 2 oder 3 Rutten gestrichen werden? Gestern haben sy mit mir den gantzen Tag biss vber Mitternacht gesoffen. Dess Hertzogs Die ner, welcher ein wenig Polnisch gekundt, hette den polnischen Kotschen etlich Ding gefragt, der Zeuge hette zwar nicht Alles vernomben, doch so viel verstanden, das der Hertzog gerne den Weeg wissen wöllen auf das Stättlein, do die altte Kurtzba-

    1) Links, nach Panwitz, S. W. % M. von Trebnitz.

    Beit. 28. Bericht d. Brest. Magistrats üb. d. Ftucht Hz. Heinr. XI. 283

    chin wohnet. Zeuge wisse das Stattlein nicht zu nennen, ligt 12. Meil von hinnen. Der Polack habe ime die Dorffer alle genennet, dorauf sie fahren musten. Alss sy nun weren 2 Meil hintter Trachenberg komben, hette der Hertzog nach dem Gurichen1) gefragt, do der Herr Duditj2) wohnet. Alss sy nahend dahin komben, hette der Hertzog nach dem Herrn Duditio gefragt, mann hette ihme aber geandworttet, er were nicht ainhaimisch. Da sy nun in das Stättlein, da die alte Fraw Kurtzbachin woh net, komben, hetten sy die Thorhütter nicht einlassen wöllen, inndessen ein Toni scher Goltschmidt vngefehr darzu komben, denen hette der Hertzog zu der Frawen Kurtzbachin geschickt vnd sy vmb Herberg bitten lassen, habe sich auch genennet, wehr er wäre. Die Fraw Kurtzbachin hette ihme zur Andwortt geben lassen, sy wöltte ihme im Stättlein Herberg verschaffen neben aller Notturfft vor inen vnd die Ross, er wöltte sych nur also im Stättlein gedulden biss auf morgenden Tag, da wöltte sie selber zu ihm komben, dann das Stättlein were nicht ihr allein, muste sich besorgen, das sie nicht etwa inn Vnwillen kerne. Dess Morgens frue wehr die Fraw Kurtzbachin auf einem kleinem Wäglein zu ihm komben gefahren, hette den Hertzogk auf ihr Wäg lein gesetzt, sy hette sich fornen zugesezt, vnd mit einander aufs Schloss gefahren, bette auch dem Zeugen gesagt, er vnd das ander Gesindlein soltte nur nit vnder das Volck im Stättlein gehen, sondern soltten inn der Herberge vorbleiben, sie wöltte ihnen vnd den Rossen nichts mangln lassen. Inn demselben Städtlein hetten sy also 2% Tag zubracht, da habe dess Polnischen Königs Marschalch seinen Kuchenmaister zum Her- tzogen geschickt am nehern Sonnabend, vnd ime sagen lassen,' das er den folgenden Sontag frue vmb Sägers 14 der gantzen Vhr seiner wartten wollen auf dem Perge, wo die zwo Windtmuhlen stehen, da wöltte er selber mit S. F. G. reden. Dess Morgens weren sy auch diesergestalt zusamben komben, das Gesprech hette vngefehr ein Virtl- stund gewehrt, gahr besonders allain, dorauf der Hertzog, weil der Marschalch noch bey ihme gewest, alssbaldt beuolen, das der Zeuge inns Stättlein zurucke fahren, vnd neben dem andern Gesindlein die Kasten vnnd andere Sachen auffladen soltten. Alss sy nun mit dem Kutschj aussm Stättlein komben, were der Hertzog alssbaldt aufgeses sen, vnd dauon gefahren, der Marschalch sey auch haimzu gefahren, habe aber dem Hertzoge einen Reutter zugegeben, der vor seinem Gutschj geritten, biss sy gegen S chr i m komben. Neben dem Vorreutter hette der Marschalch seinen Kuchelmaister mit 4 Rossen selb vierd mitgeschickt, daselbst habe ihnen ain Haidnck auf der Prucken angenomben, vnnd ihnen auf des Marschalchs Hause gefuhret, da habe der Kuchelmai ster den Hertzog zur Gdult vermahnet, das Fruestuck würd baldt ferttig werden, dann es vmb Saigers 21 der gantzen Vhr gewesen. Der Kuchlmaister habe dem Zeugen inn Ernst mitgegeben, er soltte da im Stall beim Rossen verbleiben, vnd aussm Hofe ins Stettlein nicht gehen, er wöltte ime Haber, Strew, Essen, Trincken gnugsamb geben. Daselbst sej der Zeuge den Montag vber still gelegen. Dennselben Montag gegen Abendt habe der Marschalch ainen aufm Ross zum Hertzog geschickt, vnd ine bitten lassen, weil der Gutsch von Presslaw wäre, er wöltte inen alssbaldt angesichts wegk-

    1) Ob Goerchen N. 0. v. Rawitsch.

    2) Unstreitig der berühmte Andreas Dudith, welcher damals in Polen lebte und 1589 in Breslau starb.

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    284 !!• Schweinichens Heinrich XI.

    fahren lassen, er wölle das Fuhrlohn selber zalen. Der Zeuge habe sich dessen, weil es gegen Abend gewesen, geeusert, darauf er die Nacht vber alda verblieben. Es hette auch der Marschalch dem Hertzoge sagen lassen, das die 6 Ross, die der Hertzog inn des Marschalchs Wagen gesehen, soltten Ir F. G. sein, vnnd noch 4 darzu, er woltte auf folgendem Dinstag auf die Nacht selber auch bej Irer F. G: sein. Der Her tzog habe dem Zeugen abgezalt. Denselben Abend des Montags, am Dinstag frue, were Zeuge aufgewesen auf Presslaw zue, vnnd were Mittwoch zu Abendt heimkomben; weiss ferner nichts, Actum den 11. Octobris Anno etc. 85.

    Mattes Wehelandt, Zindelssky genant, vom Zindl hat bekant bey seinem guttem Gewissen, vnd adelichen Eren, den Abendt zuuor, ehe Hertzog Ha in rich von der Kais. Pürgg aufgebrochen, hett inen S. F. G: anglangt, er wöltte alss Morgen mit ihme nach Leubus s fahren, oder da S. F. G. seinen Ort daselbst nicht haben möchten, nach Lignitz. Zeuge habe sich wegen seiner Leybsschwacheit entschuldigt, es were aber S. F. G. fast 8 Tage zuuor vnd lenger willens gewesen, von hinnen der Sterbens- leuffte halber sich anderswohin zu begeben, welchs dann auch Lautterbach, wie er anzaigt, den Herrn CammerRätten zugeschriben. Es sollen auch die Herrn Cammer- Ratte zufrieden gewesen sein, das sich S. F. G. nach Schweidnitz begeben möchte, weil aber daselbst auch Gefahr sein wöltte, hett S. F. G. sich dahin zu begeben Be- dencken ghabt, will ferner von diesen Sachen nichts mehr wissen, auch nicht wohin S. F. G. sich mag hinbegeben haben. Actum den 12. Octobris Anno etc. 85.

    Barbara, Wen'tzel Niclass Wittib, bekantte, dass ir wissentlich vnd wahr, das gestern Morgens Zeit, etwann vmb Zeigers 9, Casparus, des Hertzog Hainrichs Leibjung, zu ihr komben in Hertzog Georgens Hauss vnd ein Sack abgefordert, wel cher mit Strengen zugebunden, ist nit gross gewest, das ers vntern Armen hab tragen konnen. Was darinnen gewesen sein mag, wisse sie nicht. Mehr hab er einen Sack zu sich genomben, darinnen er, der Junge, seine Klaider gehabt; dessgleichen hab er abgefordert 2 Rohr oder Puchssen; wohin er die Sachen mag gethan haben, wisse sie nicht. Etwann ain Stund darnach wäre der Jung zum Sandtthor hienauss gegangen; wohin er gangen sej, wisse sie nicht. Sy habe auch des Jungen TraurMantel inn der Muhl zu S. Mattess auf sein Beger n versezt vmb ain schwere Marck, damit er Zehrung auf den Weeg hette. Der Jung hett gesagt, er wöltt inn 14 Tagen wieder alhier sein. Der Kotsche, welcher vom Hertzog Hainrich zuruck komben, habe ain Furstlich Schreiben mit sich bracht an den Jungen, lauttende, das er baldt zu ihm komben wöltte, habe ihm ain Stättlein im Landt zu Po In genennet (weiss nit, wie es haisse), doselbst würde er ihme wohl erkundigen, wo er wer, vnnd er soltte ime seine Brief im Sack verbunden mitbringen. Do der Hertzogk von hinnen gewölt, habe sich die Zeugin beklagt, mann wurde sie wegen der HaussZinss vnnd annderer Schult hart plagen. Da habe der Hertzog dem Jungen befohlen, mann soltte ihr alles dasjenige, was man nicht aulTlnden köntte, zustellen, damit sy sich zur Noth erretten konte, welches dann der Jung dem Lauterbach baldt angezaigt. Der Hertzog hette auch gesagt, er wöltte den Herrn Abbt zu Leubuss vmb 100 Floren ansprechen, vnnd dieselben heroschicken, das man könte abzahlen. Datum vt supra etc.

    Beit. 28. Bericht d. Brest Magistrats üb. d. Ftucht Hz. Heim. XI . 285

    Peter Schwantz, dess Hertzogs Stubenhaitzer, bekantte, er wisse von dem Aufbruch des Hertzogs nichts mehr, dann das man ihn gehaissen, aine Lade auf des Hertzogen Wagen zu tragen, da er aufsein wöllen. Will sonsten durchauss nichts wissen, sagt, er habe mit dem Einhaissen, im Stalle vnnd sonsten zu thuen gehabt, wass man in gehaissen hette. Actum vt supra etc.

    Melchior Windisch, des Hertzogs Stalljung. Er habe der Ross gewarttet, weder der Hertzog noch sunsten Jemands habe ime wess von des Hertzog Aufbruch vertrauet, hette auch dauon nichts gewust, dann dieselbe Stundt, da der Hertzog weg gefahren. Actum vt supra etc.

    Christof Stainberg, seines Altters 12 Jars, ist gefragt worden, was ihme inn diesen Sachen bewust were, hatt geantwortet, er wisse durchauss nichts von des Hertzogen Aufbruch. Actum vt supra etc.

    Vnnser willige vnnd freundliche Dinst. Edl, Gestrenge, Ernueste vnnd Wohl- benambte innsonderss Gunstige Herrn vnnd Freundt. Wir stellen inn kainen Zweifel, E. G. werden alberait dess Lautterbachs vnnd des Thuerhutters Aussag wegen Furstl: Gn: Hertzog Hainrichs von der Lignitz behendigt worden sein. Demnach nun vber dieselben E. Gn. auch diejenigen Personen, so Ir F. Gn. in der Purgg hintter- lassen, absonderlichen zu examiniren begeret, haben wir ermeltte Personen, so viel ir vnns angemeldet worden, vor vnnss erfordern, vnnd examiniren lassen, wass nun dieselben, sowohl der Kutschj, welcher Ihre F. G. wegkgefuhret, vnnd am Donners tage zu Abendt zuruck komben, bekandt, vnnd aussgesagt, werden E. Gn: auss bey- verwartten Abschrifften vernemben, vnnd sein E. G. bey neben willigen vnnd freundt- lichen Dinsten bereit. Datum den 12. Octobris Anno etc. 85.

    An die Schlesische Cammer

    von den Rathmannen der Stadt Presslaw etc.

    286 II- Schweinichens Heinrich XI.

     
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