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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  79
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 79, S. 264
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 79, S. 264

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    Beilage 23.

    Bericht über die Verhältnisse zwischen den Herzogen Heinrich XL

    und Friedrich IV. von Liegnitz.

    1. Juni 1579. (Gleichzeitige Abschrift aus den Acten.)

    -4 У

    Bericht der Handlung zwischen F. G. Hertzog Hainrich vnd Hertzog Fridrichen Gebruedernn zur Lignitz etc.

    Die Rom: Kays: auch zw Hungern vnd Behaimb Kön: Mt. etc. Kaiser Ferdi- nandus seligster hochmildister Gedechtnus haben den zwantzigsten Tag des Monats December des lengst vorflossenen 59 Jares durch Irer Röm. Kays: Mt: etc. hierzu vorordenette ansehenliche Commissarios dem durchlauchtigen hochgebornen Fursten, vnnd Herrn, Herrn Hainrichen Hertzogen inn Schlesien zur Lignitz, Brigg vnnd Goldberg etc. in dazuemal Abwesenhait Irer Furstlichen Gnaden genedigen vnnd ge liebten Herrn Vaters, auch hochmilder vnnd seliger Gedechtnus, dj Regirung vnd Administration des Furstentumbs Lignitz allergenedigst eingethan, jdoch mit gewies sen Conditionen vnd dero gestaldt, das gegen Irer Rom. Kays: Mt: etc. Ire Furstliche Gnaden sich bei derselben warenn furstlichen Wortten, Ehren vnd Treuen vntter ande rem gehorsambst vorschrieben, loblich vnnd woll, one nachtailige Bedrengnus der Vnderthanen, zue regiren, in Beförderung der Justitiae vnd Regimentssachen sich bei Furstlichen Gnaden dem Herrn Bischoff zue Presslau etc. vnnd Furstlichen Gnaden Hertzog Georgen zum Brigg etc. Ratths zu erhollenn oder wo diSachen hochwichttig vorfiellen, dasselb an Ire Röm: Kays: Mt. etc. vmb derselben gnedigsten Resolution gehorsambstlich zugelangen lassen, vnnd ausser desselbigen nichts vortzuenehmen oder zue schlissen.

    Vnnd dieweil Ire Kays: Mt: etc. Iren Furstlichen Gnaden derselben Fraw Mutter, Brudern vnd Schwestern zu vnderhalltten genediglich vortrauet, Das Ire Furstlichen Gnaden die Sachen in allewege dahin richtten wolltten, damit Irer Fürstlichen Gnaden Herrn Vatters gemachte Schulden abgeleget, vbriger Pracht vnnd Aussgaben ersparett, vnd Irer Furstlichen Gnaden Frau Mutter, Bruder vnd Schwestern vnderhalden werden möchtten etc. wie solches alles vnnd mehres auss derselben Irer Fürstlichen Gnaden von sich gegebenen Obligation angehafften glaubwirdigen Copei sub No: 1. genug- samb zu befinden. 1)

    Darauf dann auch Ire Furstlichen Gnaden solche Regirung bis inn das Siben- zehende Jar innengehabt vnd vorwallttet.

    1) Wir haben nur, was von den Beilagen besonders wichtig schien, abdrucken lassen.

    Beit.23. Berichtüber die Verhättnisse zwischen den Herz. Heinr.XI.u. Friedr. /P.c. Liegnitz. 251

    Alss aber Ire Furstliche Gnaden inn dem vorschienen 75 Jare im Monat Augusto one der Röm: Kays. Mt: etc. Vorwissen vnd wieder Deroselben aussgegangene offnene GeneralMandat vnd Vorbott, auch dem Prägischem Abschaidt strack zuewieder, ausser halb Landes vorreiset, das Regiment vnd Administration der Justitien geburlichen nicht bestellet, Seiner Furstlichen Gnaden Frau Mutter Brudern vnnd Schwestern vnuor- sorget gelassen vnd erst den 18. Octobris des 76 Jares auf der itzo regirenden Rom: Kays: Mt: etc., Kaisers Rudolphi etc., vnsers allergenedigsten Herrn, wie hernach weitter wirt dargethan werden, ernste peremptorische Citation vnnd Erforderung wiederumb ins Furstentumb khommen, haben in mittler Zeit, als Montags nach Pal marum Anno 76, die jungst vorstorbene Röm: Kays: Mt: etc. Kaiser Maximilian etc. auch seligster vnnd hochmildister Gedechtnus, durch die dazuemal hierzu vorordenette Commissarien, dem durchlauchten hochgebornen Fursten vnnd Herrn, Herrn Fridrichen Hertzogen in Schlesicn zur Lignitz, Brigg vnnd Goldberg etc. Irer Furstlichen Gnaden Hertzog Hainrichs etc. Brudern, das Furstentumb Lignitz einreumen, vnd die Regirung desselben einthuen lassen, wie aus der Copei der In struction, so Ire Rom: Kays: Mt: etc. hoch vnd wohlgedachtten Herrn Commissarien hierzu vbergeben, sub No: 2 zu ersehen.

    Was auch folgendes nach solcher eingethanen Regirung vnd auf der Herrn Com missarien Relation hochstgedachte Röm: Keys: Mt: etc. Kaiser Maximilianus an Ire F. Gn: Hertzog Fridrichen derhalben allergenedigst geschrieben, das besaget die Copei sub No: 3.

    Ire Rom: Kays: Mt: etc. habenn auch F. Gn: Hertzog Hainrichen etc. sein Vor haben vnnd Begunsten ernstlich eingehalltten, vnd auss was erheblichem Bedenckhen Ire Röm: Kays: Mt: etc. F. Gn: Hertzog Fridrichen etc. ins Regiment zue setzen gevrsacht, S: F: Gn: mit fernerem Befehlich, was sich Ire F: Gn: zuuorhalltten, in Ernst zugeschrieben, wie auss der Copei sub No: 4 zu befinden.

    Folgendes nach todlichem Abgangk hochstgedachter Röm: Kays: Mt: etc. Maxi- miliani haben die itzo regirende Rom: Kays: Mt: etc. Kaiser Rudolphus solche 1res Herrn vnd Vatern allergenedigste Vorordenung nicht allein aller Dinge genedigst vor bleiben lassen, Sondernn auch dasselb alles gegen Iren F. Gn: Hertzog Fridrichen etc. Confirmiret, vorneuert vnnd bestettiget, wie auss der Copei sub No: 5 zu befinden.

    So woll auch gleichsfales Iren F: Gn: Hertzog Hainrichen etc. solchs ernstlich zugeschrieben, wie die Copei sub No: 6. besaget.

    Dieweil aber Iren F. Gn: Hertzog F ridrichen nicht gelegen gewest, mit der selben Herrn Pruder n lenger in vngesondertem Furstentumb zue sein vnd zue bleiben, Siquidem de iure nemo inuitus in communione perseuerare tenetur, Vnd es auch an deme ist, das Iren F. Gn: billichen wegen derselben Herrn Brudern gepflogenen Administration des Landes, auch von Entpfang vnd Aussgabe der Einkhommen Irer F. Gn: baider Furstentumbs, welches Ire F. Gn: Hertzog IIa inri �? h etc., wie vorge meldet, in Irer F. Gn: Hertzog Fridrichs vnmündigen Jaren einbekhommen, vnnd seines Gefallens aussgegeben vnd vorwandt, Raitung zue thuen, Bericht vnnd Beschaidt zue geben schuldig, Siquidem quilibet administrator siue tutorio, siue curatorio, siue etiam negotiorum gestorum nomine gaudeat, suae administrationis rationem reddere tenetur,

    32*

    252 H- Schweinichens Heinrich XI.

    So haben bein hochstgedachtister itzo regirender Rom: Kays: Mt: etc. Irer F. Gn: Hertzog Fridrich etc. inmassen solches gleichsfales im vorschienen 75 Jare bein Kaiser Maximiliano etc. supplicando auch geschehen, wie die Copei der Supplication sub No: 7. aussweiset, vmb solche bruderliche Tailung vnd Raitung vielfalltig mundtlich vnd schriefftlich vnderthenigst angesucht.

    Vnnd als Ire Röm: Kays: Mt: etc. Anno 77 im Monat Maio gegen Bresslau khommen, haben Ire Rom: Kays: Mt: etc. wegen der bruderlichen Tailung vnnd anderer Artickel halben daselbst allergenedigst decretiret, wie die Copei sub No: 8 aussweiset.

    Solchem ergangenem Decret nach haben Ire Rom: Kays: Mt: etc. wegen der bruderlichen Tailung vnd Bezahlung derer von Hertzog Heinrichen etc. gemachten Schulden, auch anderer Punct halben auf den 25 Septemb: des 77 Jares ein Com missariat gegen dem Buntzlaw angestaldt, welches nachmales auss vorgefallenen Vrsachen vnd Hindernus bis auf den 2. Decemb: eiusdem anni vorschoben, gegen Lignitz geleget vnd hierzu ansehenliche Commissarien vorordenet worden. Vnnd damit auch solche bruderliche Tailung desto richttiger volzogen werden möchte, 'alss haben Ire Rom: Kays: Mt: etc. auch andere Commissarien zu ßereittung des Fursten- tumbs vnd vngeferlicher Vberschlagung desselbigen allergnedigst vorordenet, wie auss der Copei desselbigen Kaiserlichen Schreibens sub No: 9. genugsamb zu befinden.

    Desgleichen haben Ire Rom: Kays: Mt: etc. Ire F. Gn. Hertzog Heinrichen etc. zu solchem Commissariat personlich, oder durch derselben volmechttige Gewaldthaber zu erscheinen peremtorie citiret vnd erfordert, auch Iren F. Gn: daneben auferleget, das Ire F. Gn: zu deroselbenn Ankumfft sich gegen Irem Brudern vnnd sonsten allent halben in Friedt vnd Ruhe vorhallten sollen, wie dj Copei sub No: 10. aussweiset.

    Alss aber Ire Rom: Kays: Mt: etc. derselben mit wol zuuorgehabttem Ratth ergan genen Decreten nach die Berittungs Commission, auch hierzu ansehenliche Com missarien auf den 12 Nouemb: gemeltes 77 Jares gegen Lignitz vorordenet, die dan Krafft ifer habenden Kaiserlichen Commisssion die Sachen vor die Handt zue nehmen wol gemeinet, denen auch vnd auf derselben Ersuchen Ire F. Gn: Hertzog Fridrich etc. etzlich Personen, so vmb die Register vnd sonsten der Sachen guetten Bericht gehabtt, auch die Nutzung vnnd Einkhommen des Furstentumbs lange Zait in irer Vorwalltung gehalltten, zu mehrem Bericht vnd grundlicher Erkundigung allerGelegen- hait zugegeben, haben Ire F. Gn. Hertzog Hainrich solches zuuor mit reiffem Ratth de- cretirtes vnd also angestalltes Commissariat durch vndienstlichen Eintrag vnd Ausfluchte, neben Angebung eines vormeintten Erbuortrages, vnd anderer vnerheblicher Behelf, warumb solche Tailung nicht geschehen solltte, hinderdruckht, derselben Diener, so den Herrn Commissarien zum Bericht zugeordenet, abgefordert, auch die Register zue sol cher Erkundigung vnd Bereittung dienstlich, welche Ire F. Gn: vnd derselben Diener in iren Handen gehabtt, nicht wollen erfolgen noch aussgeben lassenn, dadurch solches angeordenettes Commissariat hindersatzt, die decretirte Tailung iren Forttgang nicht erraichen mögen vnnd die Herrn Commissarien wiederumb vnuorrichter Sachen vor- ruckhen mussen. Welches alles folgendes wiederumb an Ire Rom: Kays: Mt: etc. vnderthenigst gelanget worden, dorauf Ire Rom: Kays: Mt: etc. abermales allergenedigst decr.etiret vnd solche Commission auss hoch beweglichen Bedenckhen durch das

    Beit. 23. Berichtüber die Verhättnisse zwischen den Herz. Heinr. XI. u. Friedr. IV. v. Liegnitz. 253

    Oberambt in Schlesien wieder ins Werckh zue richüen beuohlen, dass diesejbige jung ster Instruction gemess alssbalde durch die vorigen von Irer Rom: Kay: Mt: etc. vnnd auss baiden Furstentumbern Lignitz vnnd Brigg vorordenten Commissarien, vnge- acht alles Hertzog Hainrichs Einwendens, aigentlich volzogenn werden sollte, wie solches vnnd andere Artickel auss der Copei sub No: 11 zu ersehen.

    Dessgleichen habenn Ire Rom: Kays: Mt: etc. F. Gn: Hertzog Hainrichen dero- halben auch geschrieben, vnnd demselbigen in Ernst auferleget, des Haubtts- vnd Be- reittungsCommissariats endlich abzuewartten, vnd solch Werckh durchauss nicht zu uorhindern, wie die Copei sub No: 12 mit mehrem aussweiset.

    Ehe vnd zuuor aber solche anderweit decretirte Commission der Bereittung Iren F. Gn: zuekhommen vnd ins Werckh hatt mogen gesatztt werden, ist das angeordenette HaubtCommissariat, so auf den andern Decembris vorgedachtes 77 Jares, wie oben ge meldet, angestaldt, herbeikhommen, aldaselbest I. F. G. Hertzog Hainrich vor den vorordenetten Commissarien vmb Restitution der Regirung hefftig angehalltenn, auch mit dem angezogenen Erbuortrage das BereittungsCommissariat vnd die bruderliche Tailung zuruckh zue setzen sich bemuhett. Welches Ire Fr. Gn: Hertzog Fridrich etc. mit guettem Grunde der Recht, vnd wie die Sachen an ir selhest inn der Warhaitt beschaffenn, abgelehnet. Vnd ist also nach langwehrender Disputation, so von einem vnd dem andern Tail damales geschehen, die Sachenn mit allen iren meritis & circum- stantijs nicht allein zur Notturfft vonn den Parten auch in puncto iuris vorgebracht worden, sondernn es habenn auch die Kaiserliche Commissarien alles solches durch be stallte geschickhte vnnd wol qualificirte Personen aufs Pappir brengen vnd alssbaldt vorzaichnen lassenn, vnd dieses alles neben irem ratthsamem Bedenckhen der Kays: Mt: etc. aussfurlichen zugeschickht. Desgleichen auch Hertzog Fridrich seine Not- turfft vnnd Anliegen, wie sonder ZweiiFel von Hertzog Hainrich auch beschehen, an Ire Rom: Kay: Mt: etc. vnderthenigst hatt gelangenn lassen. Das also durch solchen genugsamen Actum praesens negotium zu der Kaiserlichen Mt: etc. allergenedigstem Erkentnus ist gestaldt worden. Vnnd noch bei solchem Erkentnus heutt beruhet.

    Vmb den angegebenen bruderlichen Erbuortrag aber hatt es diese Gelegenheit. Das zwar im vorflossenen 71 Jare Hertzog Hainrich als der tutor oder curator seines Brudern, wiewoll wieder S. F. Gn: Kaisern Ferdinando gethane Obligation vnd dem Rechtten zuentkegen, Ire F. Gn. Hertzog Fridrichen inn desselbigen vnmundigen Jaren, als Ire F. Gn: gar niemanden bein sich gehabtt, in einen vormeintten Vortrag beredet. Denen auch S. F. Gn: per uim <fc metum bezwungen vnd gedrungen haben vnderzaichnen, auch folgendes im 73 Jare solchen nichttigen Vortrag auss hochster Furcht, Zwang vnnd Drang ratificiren mussen, derer beider des angegebenen Vortrages vnd desselbigen Ratification Inhallt auss den Copien sub No: 13 vnd No: 14 zu er sehen. 1) g

    Welches alles mit genugsamen Grunden der Recht vnnd bestendigen Vrsachen Ire F: Gn: Herzog Fridrich auf vorgedachtem Commissariat notturfftig abgelehnet, auch noch ferner genugsamb abzuelehnen haben.

    1) Beilage 20.

    254 ■"■ Schweinichens Heinrich XI.

    Dieweil sich aber der Kays: Mt: etc. Resolution in der Haubtsachen lange vorzogen, Herzog Hainrich auch das anderweit decretirte BereittungsCommissariat hindersatzt vnd gehindert, haben F. Gn: Herzog Fridrich vmb Fortsetzung desselben bei Irer Rom: Kays: Mt. etc. ferner schriefftlich vnnd mundlich vielfalltig vnderthenigst ange sucht. Darauf Ire Rom: Kays: Mt. etc. Hertzog Fridrichen abermales in der Regirung bestettiget vnnd Herzog Hainrichen die Restitution vorwiedert, auch F. Gn: dem Herrn Bischof zue Bresslau etc. als dem Oberhaubttman vnd PrincipalCommissarien das BereitungsCommissariat wiederumb anzuordnen vnnd wirckhlichen zuuolzihen ge- nedigst beuohlen, wie dis vnñd anders die Copei sub No: 15 besaget.

    Welchem nach Ire F. Gn: der Herr Bischoff solch BereittungsCommissariat auf den 27. July Anno 78 gegenn Lignitz Wiederumb angestaldt laut Irer F. Gn. Schrei bens sub No: 16.

    Alss nun Ire F. Gn: Hertzog Fridrich abermales in guetter Hoffnung gestanden, es wurde das anderweit angestalltte BereittungsCommissariat auf den angeziellten 27. July seinen Forttgang erraichen, haben Ire F. Gn: der Herr Bischoff etc. Herzog Fridrichen den 25 July zugeschriebenn, dass dasselb seinen Fortgang nicht gehaben wurde. Auss Vrsachen, das Hertzog Hainrich etc. solchem Commissariat nicht stadt thuen kuntten, sondern sich vor das Oberrecht gegen Bresslau erhotten. Wie die Copei sub No: 17 aussweisett, vnd solches auss Irer F. Gn: Hertzog Hainrichs an den Herrn Bischoff etc. derohalben eingewandten Schreiben sub No: 18 noch mehrem zuuornehmen.

    Derohalbenn Hertzog Fridrich auss hochdringender Notth zum hochsten geur- sacht, solche S: F: G: Herrn Bruders vndienstliche Ausfiuchtte wiederumb an Ire Rom. Kays: Mt: etc. in SchriefTten vnderthenigst gelangen zuelassen, vnd gehorsambst zue bietten, damit Ire Rom: Kays: Mt. etc. Iren F. Gn: durch geburliche Mittel vnnd Wege zue derselben vonn Gott, Natur vnnd Recht geburenden vnd anererbetten Zuestandt vnnd Antail zusambt desselben Abnützung schuldiger Raitung vnnd Vorgenugung aller- genedigst vorhelffen vnd Herzog Hainrichs fernerem vndienstlichem Einwenden vnd vorgeblichen Ausfluchten nicht stadt thuen wollttenn, welches Ire Rom: Kays: Mt. etc. in ferneren Ratth genommen vnnd folgendes auf I. F. Gn: Herzog Fridrichs vielfall- tiges emsiges vnd dehmuttiges Anhallten durch derselben vorschlossene Schreiben an etzliche vorordenette Commissarien als F. Gn: den Herrn Bischof zue Bresslau etc. Herrn Hansen von Oppersdorff, vnnd Herrn Seiffridt von Promnitz beide Frei herrn lauttende sich allergenedigst resoluiret, welche Schreiben, so Iren F. Gn: Hertzog Fridrichen den 26 Septembris zuekhommen, I. F. G, alssbaldt den folgenden 27 Septembris dem Herrn Bischof zugeferttigett.

    Vnnd ob woll Ire F. Gn. der Herr Bischoff neben den anderen Zugeordenetten solche Irer Rom: Kays: Mt: etc. allergenedigste Commission alssbaldt zu exequiren ent schlossen, vnd Herzog Fridrichen derselben zur Lignitz abzuewarttenn ermahnet, wie auss Irer F. G. Schreiben sub No: 19 zuersehenn. Dessen auch gehorsambst ab- zuewartten Ire F. Gn. Hertzog Fridrich sich erbotten, dessgleichen auch der Herr Bischoff solches Hertzog Hainrichen durch duppelltte Schreiben angemeldet. So haben doch Ire F. G: Hertzog Hainrich etc. solches abermales nicht abgewarttet, son

    Beit. 23. Bericht über die Verhättnisse zwischen den Herz. Heinr. XI.u. Friedr. IV. v. Liegnitz. 255

    dern, vngeachtt Irer Röm. Kays: Mt: etc. allergenedigsten Anordenung, vnd des Herrn Bischoffs etc. Ankündigung, wiederumb ausserhalb Landes vorreiset, wie hochgedachtte Ire F. G. der Herr Bischoff Hertzog Fridrichen etc. auf derselben ferneres Anhallten sub No: 20 zugeschrieben, dadurch abermales Ire Rom: Kays: Mt. etc. allergenedigste Decreta vnnd Anordnungen durch Herzog Hainriches Contumatiam ins Werckh nicht haben gesetzt werden, vnnd Hertzog Fridrich wegen solches vielfaltigen Vnge- horsambs vnnd vorgebener Ausfluchtte vber alle pilliche rechtmessige Decreta vnnd Erkentnus zu irem anererbetten Rechtten vnnd Zuestandt nicht haben khommen mögen, auch sambt den armen Vnderthanen von Landt vnnd Stetten inn endlichen Vn- dergang geratten mussen.

    Vnnd wiewoll Ire F. G. der Herr Bischoff folgendes auf den 12 Nouembris, wie auss der Copei sub No: 21 zu befinden, hierzu andere Tagefart gegen Lignitz angesatzt, da dann dj Commissarien auch zum Tail zue Stellen khommen, so ist doch Hertzog Hainrich abermales nicht erschienen, vnnd solch Commissariat wiederumb genzlich eludiret vnd hindersatzt.

    Darumb Ire F: G: Hertzog Fridrich ferner zue klagen vnd Ire Rom: Kays: Mt: etc. vmb allergenedigste Hulff, billiches Einsehen vnd Fortsetzung der decretirten Handlung personlich, mundlich vnd schriefftlich dehmuttigst ahzueflihen auss vnuormeidlicher Notth zum Hochsten seint gedrungen worden. Auf dis Irer Rom: Kays: Mt: etc. Ire F. Gn: Hertzog Fridrichen etc., dieweil auch gleich dazuemahl wegenn Hertzog Hainrichs etc. durch S: F: Gn: Gemahl vnnd Rätthe wegenn der Restitution inn die Regirung des Deputats vnnd Vnderhalltung, auch anderer Sachenn halbenn, zu Pragg bein Irer Mt. etc. ist angesucht worden, allergenedigst decretiret vnd zu Abhelffung solcher Differentien baide Hertzoge Gebrudere auf den 16 Martij dieses itzt lauffenden 79 Jares peremptorie erfordert, dieselbige auch dazuemahl, wie es in mittler Zait inn andern Artickeln soll gehallten werden, genedigst beschieden. Wie solch Kaiserlich Decret vnnd Abschaidt sub No: 22 ferner besagett.

    Wie aber baide Ire F. Gn: Gebruder auf angesetztten Tag gegen Pragg erschienen vnnd Ire Rom: Kays: Mt: etc. des dazuemahl mit den Stenden der Cron Behaimb vnnd der incorporirten Landen volmechttigen Abgesandten gemeinen gehalltenen Landtages halben dieser Handlung genedigst Audientz zuegeben vnnd derselben obzueligenn vor- hindertt worden, haben Ire Rom: Kays: Mt: etc. allergenedigst decretiret, das Hertzog Heinrich sein Anliegen vnnd Beschwer wieder seinen Brudern, Hertzog Fridrichen, Irer Mt: schriefftlich aufs ehiste vberandtworttenn, vnnd dann Hertzog Fridrich darauf seine Kegenbeschwer vnd Notturfft bein Irer Mt: etc. gleichsfahles inn Schriefften einstellen sollten, damit Ire Mt. etc. die Gelegenhait darauss erseheu vnnd sich darauf, wie die Vorhör anzuestellenn sei, entschlissen möchtten, wie die Copei sub No: 23 aussweiset.

    Vnnd obwoll nach solchem ergangenem Decret etzticher Chur- vnnd Fursten Ab gesandte, welche neben andern irer gnedigsten vnnd genedigen Herrn Sachen auch zue baider Herzogen bruderlicher Voreinigung die Zait gegen Pragg abgeferttiget, an Hertzog Fridrichen die sunliche Handlung gemuttet, die auch Ire F. Gn: dazue mahl nicht abgeschlagen, da allein Iren F. Gn: billiche vnnd annembliche Mittel be

    256 H- Schweinichens Heinrich Xi.

    gegnettenn, So habenn doch gemelltte Abgesandtte keinen andern Wegk zue guett- licher Vorgleichhung, dann das Ire F. Gn: Hertzog Fridrich dem angezogenen Vor trage nachsetzen sollttenn, vorgebrachtt. Welchenn gethanen Vorschlag, nach genug samer Deduction vnnd Ausfurung, warumb bei Recht vnnd sonsten solcher Vortrag nicht bestehen kuntte, Ire F. Gn: nicht annehmen noch bewilligen mögen. Vnnd die- weil vonn ernandtten Gesandtten folgendes kein ander Mittel vorgesehlagenn, Hertzog Hainrich auch Inhalltt des Kaiserlichen Decrets zur Sachen dienstlichs nichtt einge wandt, sondernn vngehorsamb wordenn vnnd alss der Sachenn seines Tailes ein Scheuen getragen, Ire F: Gn: auch zuuor im Werckh befunden, das solches allein zue Hinderung Irer F: Gn: geburenden Rechtens vnnd Zuestandes von Hertzog Hain richen etc. gemeinett, vnd zue Hindersteckhung der Sachen gebrauche wirt, so habenn an Ire Rom: Kays: Mt: etc. Ire F: Gn: vmb allergenedigsteAudientz solcher vor- beschiedenen Handlung, vnnd vmb Erlangung ires von Gott, Natur vnd Rechtten aner- erbetten Zuestandes ferner inn hochster Dehmut ganz embsig vnnd vnderthenigst gelanget.

    Auf solches Irer Rom: Kays: Mt: etc. nach gehabttem Ratth wiederumb decretiref, vnnd den baiden Hertzogen Gebrudern anheimgestaldt, sinttemahl sich des Landtages Sachen vber vorsehenn, inn die Lenge vorzogen, auch der meiste Tail Irer Rom: Kays: Mt: etc. Obristen Landtofficirer vnnd Riitthe des Khonigreichs Behaimb nottwendig vorreiset, ob sie die Hertzoge zwischen inen durch die wenigen Landtofficirer vnnd Ratthe, welche Ire Mt: etc. zur Handt haben kuntten, guettliche Handlung pflegen lassenn, oder vielmehr vnnd lieber auf den 3 July baldkunfl'tig wiederumb personlich zue Pragg erscheinen vnnd alsdan den Sachen weitter beiwohnen vnnd abwartten wolltten. Auf welchenn Fahl Ire Kays: Mt: etc. die genedigste Vorordenung zuethuen bedachtt weren, wie es mittler Zait mit dem Regiment zur Lignitz, auch sonsten zwischenn inen den Gebrudern bis zu derselben Zait vnnd fernerer Abhandlung ange- staldt vnnd gehalltenn werdenn solltt. Hierin sich die bemelltte Hertzoge Gebruder auf einen oder den andern Weg zu Irer Mt: etc. weitteren genedigsten Resolution vnderthenigst erkleren solltten. Alles nach mehrem Inhalltt erzalltes Decrets sub. No. 24.

    Darauf vnd nach beschehener der Partt Erklerung Ire Rom: Kays: Mt: etc. sich allergenedigst resoluiret vnd zum Abschaidt gegeben, das die Herrn Bruder baider seits auf den 3 nechstkunfftigen Monatts July wiederumb mit aller irer Notturfft inn iren vntter sich den Gebrudern selbest schwebenden Differenzen gefast erscheinen vnd fernerer Handlung vnd Beschaides gewerttig sein sollen. Desgleichen das Hertzog Fridrich bein der Regirung zur Lignitz, inmassen ime die von wailandt Kaiser Maximiliano etc. vnd folgendes von der itzo regirenden Kays: Mt: etc. genedigst vortrauet vnnd eingeraumet wordenn ist, vorbleiben, vnnd dieselbige neben denen S: F: Gn: zugeordenten Landt-Ratten bis zu irer der Gebruder Vor gleichung vnnd dem kumfftigen Haubtt-Commissariat vorwallten vnd administriren, irer baider Frau Mutter bei sich behallten vnnd Hertzog Hainrich sein Wehsen vnnd Aufenthalltt bis zu gemellttem Commissariat vnnd bis zu des Strietts mit der Land schafft Erledigung zu Hainau haben soll. Vnnd dann wie es mit Hertzog Hainrichs etc.

    Beit. 23. Bericht etc. Beit.24. Bericht d. Bisch. v. Brest. a. d. Kaiser üb. H. Heinr. ÄI.v.Liegn. 257

    Deputat vnnd Vntterhalltt soll gehalltten werden, wie solches alles nach lengst auss der Copei solches Decrets sub No: 25 zu ersehen.

    Aus diesem allem vorstehendem gegrundtten Berichtt menniglich zu ersehen vnnd zu uornehmen hatt, aus was beweglichen Vrsachen F: Gn: Hertzog Hainrich etc. vorschiener Jare der Regirung entsetztt, vnd dieselbe folgendes Irer F: Gn: Brudern Hertzog Fridrichen eingethan worden, das auch Ire F:Gn:Hertzog Hainrich etc. kein spolium einzuwenden noch derohalben dj Restitution der Regirung zue bietten befuget. Desgleichen welcher Gestaldt Ire F: Gn: Hertzog Hainrich Irer Rom. Kays: Mt: etc. aussgegangenen rechttmessigen Decreten vnd Anordenung sich wiedersetzigk erzaiget, die bruderliche Tailung zur Vnbilligkeit fleucht, vnd doch S. F. Gn. Vornehmen mit keinem Grunde des Rechtten abzuelehnen hatt. Derohalbenn Ire F: Gn: Hertzog Fridrich etc. suchen, bietten, vnd begeren, es wolle menniglich, hohes vnnd nidriges Standes, deme in dieser Sachenn wes anders vorkhommen möchtte, demselbigen allein kaine Stadt thuen, sondern inen Ire F: Gn: Hertzog Fridrichen vnd derselben ge- rechtten Sachen entpfolen sein lassen. Actum Lignitz den 1 Junij Anno 1579.

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