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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  38
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 38, S. 135
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 38, S. 135

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    (Cap. 41.)

    Vergleichung wegen Einlassung der Kays. Herren Commissarien.

    Demnach nu die Kays. Commissarien der Abend uberfiel, sie auch wol ver- merckten, dass bey I. F. G. kein anders zu erhalten sein würde, und wol mit Spott vor der Stadt liegen bleiben müsten, alss schliessen sie auff Genehmhabung I. F. G. Hertzog Hennerichs mit dem Hoffemeister dergestalt, dass alle Kays. Herren Com missarien neben ihren Hoffleuten in die Stadt einziehen, auffs Schloss aber niemand gelassen würde; hinwider solte Hertzog Hennerich einen freyen Pass aus und in die Stadt haben, das gantze KriegsVolck sol von den Herren Commissarien so bald abge schafft werden, dieweil sie aber den Tag nicht Proviant gehabt, so solten Rottenweise 10. und 10. in die Stadt, Proviant zu kauffen, eingelassen werden, dem Herrn Bischoff solten zur Gvardie 50. Hockenschützen mitzunehmen vergünstiget sein, wie denn Hertzog Carlen 30., derselbigen Losament zu bewahren, Hertzog Friedrichen in gleichen auch so viel. Jedoch solte Hertzog Hennerichen freystehen, die Wache in der Stadt und auff den Wallen ihres Gefallens auffzuführen, und zu bestellen, und dass I. F. G. frey sein, und allenthalben unangetast sein sollen, und allenthalben fried lich gelebt werde, wie denn I. F. G. Hertzog Hennerich den Kays. Herren Com missarien und alle den Ihrigen auch Schutz halten sollen; folgenden Morgen aber solte ferner von der Sachen tractiret werden.

    Diese Abredung bericht der Hoffmeister Hertzog Hennerichen gehorsamlich wieder. Ob nu wol I. F. G. schwer eingieng, solche Condition einzunehmen, und lieber über ein Hauffen werffen wollen, so würden doch I. F. G. vom Hoffmeister so weit beredet, dass I. F. G. mit diesen Mitteln (ausser Hertzog Friedrichs, den I. F. G. in die Stadt nicht lassen, noch die Hockenschützen mitzunehmen verstatten) zufrieden waren. Auff dies begab sich der Hoffmeister allein hinwider zu Kays. Herren Commis sarien, und berichtete, dass Hertzog Hennerich zwar mit dieser Condition zufrieden wären, und die Herern Commissarien neben andern Fürsten und Ständen mit ihrem eigenen Gesinde einlassen, F. G. Hertzog Friedrichen aber, weil sich I. F. G. nicht als ein

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    122 ■"• Schweinichens Heinrich XI .

    1581. Bruder, sondern als ein Feind erwiese, auch kein Kays. Commissarius wäre, könten UM* und wolten I. F. G. nicht einlassen.

    Darauff haben die Kays. Herren Commissarien und die andern von Fürsten und Ständen an Hoffemeister gnädig begehret, bey Hertzog Hennerichen unterthänig zu befördern, damit F. G. Hertzog Friedrich nichts weniger alss sie möchten einge lassen werden, welches denn der Hoffemeister mit gehorsamen Fleiss gethan, und es bey I. F. G. seinem Herrn so weit gebracht, dass Hertzog Friedrich wie die andern Herren (jedoch ohn die 30. Hackenschützen) solte eingelassen werden.

    Sein also die Kays. Herren Commissarien und andere von Fürsten und Ständen Abends umb 7. Uhr ohngefehr, sämbtlich mit 360. Reissigen und WagenRoss in die Stadt eingezogen, und hat ihme ein jeder Herr sein Losament suchen mögen, wo er gewust. Das KriegsVolck aber vor der Stadt ward durch die Herrn Commissarien bald abgeschafft, und lieff ein jeder aus dem gefährlichen Krieg wieder nach Hauss, ausser 2. Personen waren gleichwol aus Furcht und Angsten todt geblieben, darum!) gehet kein Krieg ohne Blutvergiessen ab.

    Wie nu die Fürsten und Stände einziehen, so lassen I. F. G. auff dem Schloss- thurne die Kesseldrommel schlagen und Drommeten blasen, auch 4. grosse Stücke (wie denn auch alle Hackenschützen) lossbrennen, die Fahnen auff den Wallen fliehen lassen, und sich Kriegsbrauch nach verhalten, und sich dabey lustig gestellet.

    Da nu die Herrn Commissarien in die Losamenter sein kommen, schicket F. G. Hertzog Hennerich mit dem Hoffemeister, dem Herrn Bischoff, Hertzogen Carl, Herrn Seifferat Promnitzen, Herrn George Braun, und Herrn Hennerich Kurtzbachen, jedem Herren der Proportion nach See-Karpen, und grosse alte Hechte, welche sie alle zum Danck annahmen, aber mehr vom Hoffemeister, denn von I. F. G. seinem Herren. Und wie zuvor die Kays. Herren Commissarien dem Hoffemeister grosse Ungnade angedeutet, und wol den Kopff runter zu hauen vermelden lassen, jtzo aber entbieten sie sich grosser Gnade, dass sie den grossen angewendeten Fleiss, so der Hoffemeister bey seinem Herrn angeleget, bey der Kays. M. nach rühmen wolten, dies denn Ihro Kays. Maytt. zu sondern Gnaden vermercken wörden, sie aber vor ihre Person wolten es in allem Vorfallen unvergessen halten, und solches in Gnaden bedencken. Hat also der Hoffemeister an Stadt der grossen Ungnade gross Gnade verdienet.

    Abends umb 8 Uhr ward die Wache nach Sperung der Thor (die durch den Hofle- meister beschehen muste) mit Drommeln und Pfeiffen auffs Schloss, wie auch auffs Stadtwall auffgeführet, und wurden 100. Mann auffs Schloss geleget, und auff den Platz ein Fähnlein Knechte 200. starck. Dem Herrn Bischoff aber wird vor den Bischoffshoff geleget 100. Hockenschützen, zu den grossen Stücken auffs Wall 50. Knechte. Und weil die Nacht kurtz, worden sie nicht abgewechselt, nichts weniger aber wurde die Wache mit Drommel und Pfeiffen begangen, da denn I. F. G. selber mitritten, und besahen neben dem Hoffmeister die Wache.

    Diess ist also kurtz von dem Tag der Belägerung Lignitz, wass sich zugetragen, und vorgelauffen sey.

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    Cap. 41. Vergteich. Cap. 42. Kaisert. Comudssarien in Liegnitz. 123

     
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