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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  85
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 85, S. 300
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 85, S. 300

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    Beilage 29.

    Israel Reichte des Ackern Bericht an den Obersten Hauptmann Ober Herzog Heinrichs Flucht nach Polen.

    8. November 1585. (Original.)

    Dem Hochwürdigenn inn Got Fursten vnnd Hernn Hernn Andreas Bieschoffen zu Breslau Röm: Kays: Mt: Verwaltter der Oberhaubtmanschafft in Ober- vnd Nieder- Schlesien etc. meinem genedigen Fürsten vnd Hernn etc.

    Hochwürdiger inn Gott genediger Furst vnnd Her! E. F. G. seint meine schuldige vnnd gantz gehorsame Dinste hochst meines Vormogenns zuuor, etc.

    Dass E. F. G., als ich denn 22sten passato bei E. F: G: zur Neisse gewesenn, mitt Genadenn an mich begerett, ob ich wegenn I. F. G: Hertzogk Heinrichs zur Lignitz Zustandes halbenn wes vornemenn wurde, das E. F. G: ich solchs zuschreibenn solde, kan ich mich zuruck inn Vnderthenickeitt wol erjnnernn, vnnd weiln ich acht Thage zu Namslau, ehe ich mich auf hero begebenn, vorwarttett, als hab ich mich inner vnnd ausserhalb der Stat bei etlichenn vom Adel, so an der Polnischenn Grentze wonenn, alles Fleisses erkundigett, ob wes glaubwurdiges zu erfarrenn, das E. F. Gn: ich sicher zuschreibenn mochte, aber durchaus nichtes erfarenn konnenn.

    Als ich aber hiehero kommen, hab ich nicht vnderlassen, mich aus der Stat Bres lau zu erkundigenn, was man alda derentwegenn fur Auiso habe, da her werde ich berichtett, das I. F. G: Hertzogk Henrich denn 28sten September einem Zucker macher daselbst 2 Ross abkauffen lassenn, auch sunst 4 Guttschi, so vber Lantt zu farenn pflegenn, gedingett, mit Vormeldunck, I. F. G. woltenn folgenden Monttagk nach Leubes farenn. Auf denn 29ten zu Abentt habenn sich I. F. Gn: bei N. Lautter- bach, der von der Camer Befelch gehabtt, I. F: G: zuuorwarenn, angesagett, weiln I. F. G: Ir Deputat nicht gegebenn wurde, kontten sie auch vom Winde nicht lebenn, wurden derwegen geursacht, sich vonn Breslau an andere Ort zu begebenn, da sie iren Vnderhalt habenn mochtenn, vnnd woltten morgenn, als denn 30ten ditz, kegenn Leubes faren, vorhoffent, der Her Abt wurden I. F. G: lassen, denn es were ja Got zu erbarmen, das I. F: G: mitt dreienn Ratten geschlagen werden soltte.

    Dann erstlich solttenn sie der Romischen Kays: Mt: Bestrickter sein.

    Furs andere konttenn sie ir Deputat zu geburlicher Zeitt nicht bekommenn, vnd musten Not leidenn.

    Furs dritte so musten I. F. G: auch der Infectionn halbenn Leib- vnnd Lebens-

    Beit. 28. Isr. Reichts d. Aett. Bericht an den Ob. Hauptm. über H. Heinr. Ftucht u.s.w. 287

    Gefar ausstehenn etc. welcher Gefar I. F. G: vormoge der Rechte zu erwarten nicht schuldick etc. Lautterbach hette (seinem Bericht nach gebettenn), solchs one Vorwissen der Camer nicht zu thuen, aber gar nichts erhalten mogen.

    Entlich hette ehr gebettenn, I. F: G: woltten deroselbenn Fornemen nurt auf zwene Tage einstellen, biss ers der Camer zu wissen machenn konde, aber auch nicht erhaltenn konnenn. Haben also der Hertzogk vnnd Lautterbach das Válete den selben Abentt mit einander getrunckenn, I. F: G: aber habenn dieselbe Nacht Ire Sachenn in Thruen vnndt Felles einpackenn lassenn, vnd zu morgens fru jm Thunckeln, noch furm Thoraufsperrenn, iren Gutschij ladenn lossen, vnnd cinzuspanen befolen. Als Lautterbach solchs geschenn, ist er zwischen 6 vnnd 7 Vhr furen Ratkomenn, vnnd die Sachen obberurter Massen, sowol auch vom Schlafthrunck reueriret vnnd ertzelett. Mittlerweiln seintt die 4 gedingeten Guttschi fur die Burgk gerucktt. Ob nuewol einem erbarnnRatt der Stat Breslau etc. weder von der Röm: Kays: Mt: vnserem Allergenedigsten Hernn, noch auch von der Camer, so fil I. F. G. vnd die Burgk belangentt, gar kein Befelch geschehenn, vil weniger vortrauet wordenn, so betten sie doch solchs vorhuttenn wollenn, aber gleich wie Lautterbach Bericht gethann, vnnd abgetrettenn, ist die Post kommenn, weiln der Thorhutter das Thor in der Burgk nicht aufmachen wollen, helten I. F: G: Irenn Guttschi inn der Burgk stehenn lossenn, salb dritte zum Thürlein herausgangenn, Ine ein Ledlein vnnd ein Par Rohr nachthragen lossen, damitt auf der gedingeten LantGuttschi einen gesessenn, vnd zum Vhderthore hinausgefarenn; drauf seintt die andern Gutschy vom Ratt alsbalt abge schafft worden, dass also I. F: G: alleine mitt einem Guttschi hinweck kommenn. Ob nue Lautterbach mitt dem Bericht aus Einfalt so lange vorzogenn, oder ob er mitt Gelt, weiln es sunst bei ime sehr theuer, gestochen worden, wirt ehr am Besten wissenn etc.

    Wie nue der Guttschi denn lOten October widerkommenn, ist er alsbaltt examinirt wordenn, der hatt Bericht gethan, das ime I. F: G: befolenn, zum Vdertbore hinaus, vnnd zur Mulpforttenn wider hinein, nachmals zum Nicklasthor widerumb hinauss auff die Liesse zu farenn, das hett er auch also gethan. Als sie aber ins Felt komenn, betten ime I. F. G: befolen, bei der negsten Fere, oder Vberfure, vber die Vder zu farrenn, wie sie dann zum Prsick drey Meiln vnderhalb Bresla vbergefarrenn, vnnd zum Thirgartten gefüttertt, nachmals gar spett in ein Dorffein halbe Meilen disseits Trachenberck komen, alda sie vber Nacht gelegenn.

    Des andernn Tages wernn sie in ein Stettlein komen, drinenn die alte Frau Korz- p a chin wontte, alda in dritt halbenn Thagk vorwarttett. Dasselb Stetlein muss Gräbowa sein, Her О polin ski aber wehr dahin komenn, vnnd I. F: G: auf ein Ge spreche heraus ins Felt erfodertt. Alda hetten beide Hern alleine eine gutte Weille Sprache gehalttenn. Der Herczogk hette auch alsbaltt seinen Guttschi zuruck ins Stetlen geschicktt, vnnd aufladen lossenn, vnnd mitt zweien des Hern Opolinski Dinern nach Schrim, ist auch ein klein Stetlein, aber von Wasser herumb sehr veste, gefarenn. Dahin hat Her Opolinski dem Hertzogk zu entpitten lossenn die 6 Ross, so er in seinem Gutschi gesehenn, vnnd noch vier darzu, wolle er I. F. G: zu schicken, sie solten auch I. F: G: sein, er woltte auch des andern oder dritten Tages

    288 II- Schwi'inichens Heinrich XI.

    selbst bei I. F: G: sein, vnnd dieselbenn ferner zu I. Kön: Mt. scbickenn. Drauf I. F. G: denn Guttschi widerumb zurucke geschafft, etc.

    Ditz, Genediger Furst vnnd Her, ist der gantze Procès, wie wol ermeltter Herzogk Heinrich von Breslau abgeschidenn, vnnd ob ich mir wol keinenn Zweiffel mache, es werden E. F. G: dessen hiebefor sattenn Bericht habenn, so habe ich doch nicht vnderlassenn mogenn, E. F. G: solches vorgeblichen auch zuzuschreibenn etc.

    Vber dieses ist Schreibenn vorhandenn, sol auch woll gewiss sein, das I. F. G: Hertzogk Heinrich zu Warschau bei der königl: Würde zu Polen ankomenn, furstlich empfangen vnnd gehalttenn wordenn. Ire Kön: Würde aber hettenn I. F. G: auf ein Schloss an der Pomerischen Granitzen gelegen, Nacel genantt, furen lossen. Alda wurden I. F: G: auch wol furstlich gehalttenn, aber gar wol vorwarrett, zu was Intent, weis man noch nicht. Ich bin zwar hiruon zu judiciren fil zu wenick, doch mache ich mir denn Gedanckenn, weiln die kön: Wurde zu Polenn vilmals an die Röm: Kays: Mt: habenn begerenn sollenn, Ir koniglichen Wurde denn Cristof Sborowski heraus zu gebenn, vnnd nicht vorzuenthalttenn, inn aber nicht erhebenn konnenn, so werdenn sie nur diesen auch wol vorwarrenn, vnnd Vorsuch thuenn, ob sie einen mitt dem andern durch einen cristlichen Tausch erheben mochtenn, ob aber dieses oder ein anders folgen sol, wirt sich deglich auffenbarrenn.

    Welches E. F. G:, als meinem genedigen Fursten vnd Heran, ich in Gehorsamb zuuormelden nicht vnderlassenn konnenn noch mogen, so ich auch ferner wes grunt- lichs erfarre, drauf ich fleissige Bestallung gethann, als sols gleichsfals allemal E. F. G. inn Gehorsamb zugeschribenn werdenn.

    Dass Sterbenn wil noch nicht sunderlich zu Breslau nachlossenn, die vorgange Wuchen seintt 217 Perschonen inn alles gestorbenn, Gott wol sich vnnser erbarmen vnnd die wol vordintte Straffe mitt Genaden vonn vnns wendenn, damit wir aus vnserem Exilio balt widerumb zu den Vnserenn komen mogen Amen.

    Ich bin alhir, Got Lob, gantz sicher, der wolle ferner mit Genadenn behuttenn vnnd thue Euern F: G: mich zu gantz vnderthenigen vnnd gehorsamen Dinsten befelenn, gehorsamblich pittentt, E. F. G: geruenn mein genediger Furst vnnd Her zu sein, vnnd zu bleibenn etc. Dattum Grüne Aiche1) den 8. Nofember Anno 1585.

    E. F. G.

    gantz gehorsamer

    Israel Reichl der Eltere etc. propria manu. 1) Unstreitig das Dorf Grüneiche an der Oder, dicht oberhalb Breslaus.

    Beit. 30. Hz. Georgs v. Brieg Schreib. über Hz. Heinr. XI . Aufenthatt in Poten. 289

     
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