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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  7
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Source Regest: Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 7, S. 52
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 7, S. 52

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    Cap. 8.

    Fr. Gn. ziehen ins Reich.

    Demnach nu I. F. G. durch solchen Verzug der Sachen abgemattet worden, die Einkommen zur Hoffhaltung auch nicht mehr zureichen wolten, weil kein Geld noch Bürgen auffzubringen war1), so haben I. F. G. vor sich genommen, Derselben Fürstl. Herrn und Freunde im Reich zu besuchen, und sie umb Rath wieder Derselbigen Unterthanen anzusprechen. s13m5s, ^e'n a^so ^en 1®* Marty, Anno 75*) mit Vorwissen und EinVerwilligung Ih.

    18. März.

    Kays. M. von Prag nach gehaltener Commission auss, neben 3. Hoffejunckern, 2. Kut schen, und sonsten mit wenig Dienern auffgewesen, und Chur und Reichsfürsten

    1) Am 25. Januar 1575 schrieben die Herzoge Heinrich und Friedrich dem Bischöfe von Breslau auf den erhaltenen Befehl die Steuer-Restanten an der Biersteuer mit den äussersten Mitteln zur Zahlung zu zwingen: das sey unmöglich, dieweil wir nicht allein khinen Gehorsam!) bei unsern Underthanen haben, sondern sie auch in offener Rebellion von den kaiserl. Kommissaren gestärkt werden. Am 23. März 1575 gaben die Herzoge ihre Schulden auf 160,000 Tal. an. Im J. 1576 finden sich 215 einzelne Personen, denen Herzog Heinrich in 249 einzelnen Posten Geld schuldig war.

    2) Thebesius S. 175 giebt zwei Reisen des Herzogs nach Prag, 3. August, von da in das Reich und nach Prag zurück, dann 10. Sept. nach Heidelberg und in französische Dienste. Schweinichen in s. Leben I. S. 132 giebt 13. August als Tag der Abreise nach Prag an und S. 147, dass nach der Rückkehr von der Reise ins Reich nach Prag der Herzog dort bei der Krönung Rudolphs II. zum Könige von Böh men gewesen, also 22. Sept. 1575, wo der Herzog noch 5 Wochen nachher gewesen. Er wird also im October oder November abermals von da weggereist seyn. Am 8. Oct. war er noch in Prag. Acta.

    Cap. 8. Herzog Heinrich zieht ins Reich. 39

    besucht, und denselbigen I. F. G. Anliegen und Zustand entdecket, da denn Chur und Fürsten ein jeder derselbigen guten Affection nach I. F. G. Dero Rath und Vorschub mit Gelde gethan und mitgetheilet, weil die Baarschafft, so I. F. G. von Prag mit sich nahmen, so starck nicht war.

    I. F. G. hielten sich zu Augspurg biss in die 8Wochen auff, da denn die Herren von Augspurg I. F. G. 1000 Floren vorlehnen thäten. Nach solchem kamen I. F. G. zum Churfürsten gegen Heidelberg, und trifft sich, dass gleich die Unruhe in Franckreich zwischen den Hugenotten und dem Könige für ist, da denn der Printz von Conde eben auch zu Heidelberg gewesen, und sich wieder den König gerü stet, wie denn auch nichts weniger Pfaltzgraffe Cassimir in starcker Praeparation gewesen. Alda halten sich I. F. G. auch eine gute Zeit auff, biss der Pfaltzgraff Cas simir und der Printz von Conde auffbrechen, und den Zug nach Franckreich Vornehmen, geben I. F. G. auff Ersuchen des Pfaltzgraffen und des Herrn Printzen ihnen das Geleite durch Lothringen biss an die Frantzösische Gräntzen Arris genant1). Alda liegen die Herren 14. Tage stille und werden gemustert 9000. Pferde und 17. Fähn lein Schweitzer. Wann denn zu Arris auff dem Musterplatz gewisse Zeitung ankommen, dass der König mit 80,000 Mann dem Pfaltzgrafen und Printzen entgegen (1576.) züge, sein I. F. G. Hertzog Hennerich von dem Herrn Printzen zum Nachzuge mit 2000. Reitern, und 2000. Knecht bestellet worden, dass I. F. G. allemal in Monats- Friest, wann sie erfordert, auffziehen solten, und auff dem Muster Platze, so I. F. G. in Franckreich ernennet, erscheinen, und ward I. F. G. monatlichen zum Wartegelt 2000 Cronen gegeben, darmit solten I. F. G. Rittmeister und Hauptleute in Bestallung nehmen und halten, bey der Aufforderung solte das Antrietgeld gegeben werden. Solche Bestallung haben I. F. G. angenommen, und haben Ihren Rückweg mit den Geisselern und Frantzösischen Herren, so dem Churfürsten von Heidelberg an Statt der KriegsUnkosten zum Unterpfandt eingestellet worden, wieder zurücke nach Hei delberg gezogen. Mit solcher annehmenden Bestallung haben I. F. G. bey I. Kays. Maytt. hart angestossen, und haben Ihro K. M. Ihro F. G. durch deren Gesandten mündlich, wie auch durch schrifftliche Befehl solches vorwiesen, und ernstlichen abgemahnet.

    Es haben aber I. F. G. Ihro K. M. gehorsamlich berichtet warumb sie das I. F. G. die Bestallung angenommen, thäten, auch Noth halber thun müssen, dieweil sie von den Unterthanen, in deren Schuldmassen, keine Hülffe zu erwarten, auch nicht wüsten, ob sie ihnen sicher trauen möchten, derowegen sie I. K. M. nicht verdencken würden, dass I. F. G. gedächten, wie und wo sie etwas verdienen möchten und ob Entschuldigung gebehten.

    Wie nun I. F. G. wieder zurücke auss Franckreich nach Heidelberg komen, liegen sie alda etliche Tage stille, und nehmen von dannen hernach ihren Weg nach Cöllen am Rhein zu, alda Rittmeister und Hauptleute anzunehmen, wie solches

    1) Hans v. Sehweinichen in s. Leben I. S. 171 sagt, er wäre mit dem Herzoge und dem Pfalzgrafen am Ende des Jahrs 1575 in Annis in Lothringen, an der französischen Gränze gewesen.

    40 "• Schweinichens Heinrich XI.

    dann auch beschehen, und gute lange Zeit alda gelegen, und ist gemeltes monatliches Warttgeld der 2000 Cremen gereichet worden, und fast auff 3. Monden lang bekom men, da denn I. F. G. zum Ausszug in der Bereitschafft gewesen. Ehe nu 3. Monden verflossen, ist der Friede in Franckreich geschlossen, und I. F. G. die Bestallung auff- gekündiget. Wann sich aber I. F. G. mit Schulden zu Cölln verteuffet, so sein I. F. G. in die höchste Noth und Kummer gesetzet, denn I. F. G. von den Wirthen alle Ross arrestiret worden, und 28. Wochen im Anslandt gewesen, biss I. F. G. Geld auffgebracht, solche starcke Summa über 5000. Thal. zahlen mögen, da denn der Hertzog von Jülich das Beste bey I. F. G. gethan und bekomen auff einmal 4000. Tal. an Lohn1).

    Wie nun I. F. G. zu Cöllen abzahleten, sein I. F. G. den Rheinstrohm herunter nach Em er ich verrücket, das Winterlager alda zu halten, und sein fast ein halb Jahr zu Emerich geblieben, und weil viel Aussgaben, und wenig Einkommens verhan- den, nahmen die Schulden auch überhand, dass die Wirthe nicht mehr wolten borgen, sondern bezahlet sein, derhalben I. F. G. auch gross Kummer ausstunden. (1577.) Hernach2) aber haben sich I. F. G. an dem Rheinstrohm nauff von einem Herren

    zum andern gemacht, und sein nach verflossener ziemlicher Zeit wieder nach Nürn berg ankommen, alda I. F. G. wiederumb gute lange Zeit gelegen, und bey den Kauffleuten Versuch gethan, wie sie Gelt auffbringen möchten, die gemachten auslän dischen Schulden zu zahlen, sich auch staffirten, wie sie wieder in I. F. G. Fürsten- thum kommen möchten. Es haben aber I. F. G. über angewendeten Fleiss nicht mehr als 6000. Tal. so doch mehrertheils Parthyen gewesen, auffgebracht, dabey doch nur so viel baar Geld gewesen, dass die Wirthe zu Nürnberg darvon gezahlet sein wor den, und I. F. G. ein geringen Zehrpfennig biss nach Görlitz behalten, dass sie mit 20. Reissige Ross, und so viel Kutschen Ross reichen mögen.

    Wie nu Hertzog Friederich F. G. zu Liegnitz I. F. G. Hertzog Hennerichs Ankunfft verstendiget worden, sein I. F. G. neben Deroselben Rähten in grossem Kummer gestanden, weil gewisse Zeitungen giengen, Hertzog Hennereich käme mit starcker Krieges Macht, wolt das Fürstenthum mit Gewalt einnehmen, Hertzog Friederichen fangen, und die Rähte aus Lande zur Rantzion führen, welches zwar I. F. G. nie in Sinn genommen.

    Ehe und zuvor aber I. F. G. von Nürnberg auffbrochen, schrieben sie an etliche I. F. G. Unterthanen, so es mit I. F. G. hielten, dass sie I. F. G. mit Reissigen Ros sen, bis nach Görlitz entgegen kommen wolten, welches denn auch von etlichen mit ungefehr 30. Reisigen Rossen beschehen, und haben I. F. G. zu Görlitz bis gegen 20.Septbr. dem Haynaw frey gehalten, da sie denn den 20. Septeinb. Anno 1577. Hanaw

    1) Von Cöln aus schrieb der Herzog an seine Räthe in Liegnitz, dass er bald nach Hause kommen würde und dass sie die Frau Mutter (Katharina von Mecklenburg, Wittwe Friedrichs III.) vom Herum- spaciren abmahnen sollten. Er kam 20. Februar 1576 in Cöin an und lag dort bis 20. Sept. Schwei- nichens Leben I. S. 242.

    2) Der Herzog trieb sich vom September 1576 an bis ins Frühjahr 1577 am Niederrheine herum. Schweinichens Leben I. S. 267 II.

    Сер. 9. Herzog Heinrich kehrt zurück. 41

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    ankommen, sein fast 3. gantzer Jahr aussen gewesen 1). Ihro F. G. haben diese Zeit über, so sie aussen gewesen, nach Laut der Registern verzehret 32,600. Tal. welche alle von den Fürsten entlehnet und au ff Pfande geborget sein worden.

     
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