Ich Mergart hern Wilhalms witib in dem Strohof ze Wienn, dem got gnad, vergich und tuen chunt allen den di disen brief lesent oder hörnt lesen, di nu lebent und hernach chünftig sind, das ich mit willen und gunst aller meiner eriben, zu der zeit do ich es wol getün mocht, recht und redlichen geschafft han dem convent gemain der herren in dem chloster datz Sand Pölten vier phenning gruntrechtes und ain phunt phenning pürchrechts, alles wienner münze, di da ligent auf Ülreichs haus des Meserleins dienär, daz do leit pei Sand Michel ze Wienn in dem chlainn gezzlein ze nachst hern Herworts haus von Symoning, und auch mit allem dem recht ze dienn als pürchrechts recht ist und der stat recht ze Wienn, also beschaidenleichen das die vorgenant gült schol aller jerichleichen gevallen in der egenanten herren datz Sand Pölten oblai und dapei nach meinem tod ewichleihen beleiben unverchumert, also auch mit ausgenomer red, daz di selben hern in dem vorgenanten chloster nach meinem tode fürbas alle jar meins vorgenanten wïrts jartag und meinen jartag begên schullen iê an sand Görigen abent mit vigilii und mit selmezz nach ïrs gotzhaus gewonhait; und schol auch man dann des selben tages den herren da selbens geben ain phunt phenning über ïrn tisch ze pezzrung ïrr phründe. Und sweliches jares der jartag also nicht begangen würd als vorgeschriben ist, so schullen sich dann meinew chind oder meinew nachste vreunt der egenanten gült wider underwinden, so lang unz sew alles das gepezzernt das an dem jartag versaumt ist. Und wand ich selber aigens insigels nicht enhan, darüber gib ich disen brief zu einem offen ürchünde der warheit versigelt mit meiner paider sün insigel Wilhalms und Jansen, di auch diser sache gezeug sind mit iern insigeln. Der brief ist geben ze Wienn, nach Christes gepu^erde dreuzehen hundert jar darnach in dem drew und dreizzigisten jar, des freitags vor sand Urbans tag.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 309-310