Ich Ott der Eysnein von Grinntzing und ich Elspet sein hausvrowe wir verjehen und tuen chunt allen den di disen brief lesent oder hoernt lesen, di nu lebent und hernach chuenftig sind, das wier mit unser eriben gueten willen und gunst mit verdachtem muet und mit gesampter hant, zu der zeit do wier ez wol getuen mochten, und mit unsers perchherren hant hern Virgilii des Prawnstorffer verchouft haben unsern weingarten, der da leit ze Grinntzing in den Luzzen, des ein viertail ist, ze naechst des Hegnein Merten weingarten, da man auch all jar von dem egenanten unserm weingarten dient einen halben emmer weins ze perchrecht und einen helbling ze voitrecht und nicht mer. Den vorgenanten weingarten haben wier recht und redlich verchouft und geben mit allem dem nuetz und rechten, als wier in in perchrechts gewer her pracht haben und als er von alter her choemen ist,^a umb drew und dreizzig phunt wienner phenning, der wier gar und genzlich gewert sein, den erbern geistleichen herren probst Dytmarn von Sand Poelten, hern Wernharten zu den zeiten techent da selbens, hern Otten von Hagnawe chorher da selbes und dem capitel gemain desselben gotzhaus datz Sand Poelten und allen iern nachkoemen fuerbas ledichleichen und freileichen ze haben^b und allen iern frumen da mit ze schaffen, verchoufen versetzen und geben swem si wellent an allen ierrsal. Und sein auch wier und uenser eriben unverschaidenlich des vorgenanten weingarten ier recht gewern und scherm fuer alle ansprach, als perchrechts recht ist und des landes recht ze Oesterrich. Wer aber‚ das si mit recht an dem oftgenanten weingarten icht chrieges oder ansprach gewunnen, von swem das wer, swas si des schaden nement, das schullen wier in alles ausrichten und widercheren an all ier mue und an allen iern schaden, und schullen auch si das haben auf uns und auf auf allem unserm guet, daz wier haben in dem land ze Oesterrich, wier sein lebentig oder tode. Und das diser chouf fuerbas also stet und unzebrochen beleib, und wand wier selber nicht aigens insigels haben, dar umb so geben wier in disen brief zu ainem warnsichtigen u^erchund und zu einer ewigen vestnung diser sach versigelt mit unsers perchhern insigel des vorgenanten hern Virgilii des Prawnstorffer^c2 und mit hern Sighartes insigel des Prunner purger ze Wienn, di diser sache gezeug sind mit iern insigeln. Dieser brief ist geben ze Wienn, nach Christez gepu^erde dreuzehen hundert jar dar nach in dem siben und vierzigisten jar, an sand Angnesen tage.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 385-386