Ich Seyfrid der Mairstorffer und all mein erben wier verjehen und tuen chunt allen den di disen brief lesent oder hoernt lesen, di nu lebent und hernach chunftig werdent,^a das wier mit wol verdachtem^b muet und mit gesampter hant, zu der zeit do wier ez mit recht wol getuen mochten, recht und redlich ze choufen geben haben meinem herrn hern Dytmarn ze den zeiten probst datz Sand Poelten und dem convent gemain des selben chlosters unsers rechten verlehenten guet drei und sechzigk wienner phenning geltes, dew wier ze lehen haben gehabt von meinem vorgenanten herren probst Dytmarn, und di do ligent auf behausten holden ze Pruk an der Leyta vor Wiennaer tor auf zwain hofsteten, do ze den zeiten auf gesezzen ist Michel der Stëngel auf ainer hofstat und Seidel von Paden auf der andern hofstat, und di alle jar di egenanten drei und sechzig wienner phenning dienen schullen halb an sand Goerigen tag und halb an sand Michelstag, umb drithalb phunt wienner phenning, der sew uns gar und ganz gewert und gericht habent, also beschaidenlich daz mein vorgenant herren probst Dytmar und der convent gemain fuerbas mit den vorgenanten drein und sechzig wienner phenning geltes allen iern frumen schaffen schullen mit verchoufen und mit versetzen und geben wem sew wellen an all wider red und an allen ierrsal; daz lob wier in ze laisten mit unsern trewn. Wier sein auch der oftgenanten dreier und sechzig wienner phenning geltes ier recht scherm und gewern fuer uns und fuer unser eriben und fuer all ansprach als verlehents guets recht ist und des landes recht ze O^esterreich. Wër aber das in an dem vorgenanten scherm icht mit recht ab gieng, daz schullen sew unverschaidenlich haben auf uns und auf alle dem guet daz wier haben in O^esterreich und in Vngern, wier sein lebentig oder tode. Und das di red und di sache alle also staet und unzebrochen beleib, daru^eber so gib ich in disen brief zu einem offen uerchuend und zu einem warn gezeug diser sache, wann ich vorgenanter Seyfrid der Maierstorffer nicht aigens insigels han, so verpind ich mich aller der sache stët ze haben di vor an dem brief geschriben stet under meins hern insigel hern Ru^edolfs von Stadekk¹ und under Chunrat des Leubnaer² insigel ze den zeiten puerkgraf ze Pruk an der Leyta, die diser sache zeug sind mit iern anhangunden insigeln. Der brief ist geben nach Christi gepu^erd drewzehen hundert jar darnach in dem ainn und funfzigisten jar, an sand Philips und sand Jacobs abent.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 428-429