Ich Offmey Hainreichs Pirichvelder witib, dem got gnad, und ich Leutel Pirichvelder irr sun und unser erben wir vergehen und tün chunt allen den die disen brief lesent oder hörent lesen, die nu lebent und hernach chunftich sind, daz wir mit gütten willen, mit verdachtem müt und mit gesampten handen und mit willen und gunst aller unser erben und nach unser pesten frewnt ratt, zu der zeit do wir es wol getün mochten, verkauft haben unsers rechten aigens zwai lehen die gelegen sind dacz Pergaren, ze nachst der linden bei dem haspan in Kristofner pharr, da von man dient alle jar zehen und ainlif schilling phenning wienner munze, und alles das so darzu gehöret, es sei aekcher, ain weingarten den man paut in das ain lechen ze weinzurel recht, paumgarten‚ weid, holz, swie so daz genant ist, es sei gestift oder ungestift, versuecht oder unversuecht. Die vorgenantn zwai lehen und alles das darzu gehört, als vorgescriben stet, haben wir recht und redlich verkauft und geben mit allen den nüczen und rechten, als wir es in aigens gewer her pracht haben, umb sechs und dreizzich phunt phenning wienner munze, der wir gar und ganzleich gericht und gewert sein, dem erbern man Volchwein dem Pluemen und fraw Wendlein seiner hausfrawe und iren erben furbas ledkleichen und freileichen ze haben und allen irn frumen damit ze schaffen, verkaufen, versetzen und geben swem si wellent an allen irresal. Und bin auch ich vorgenante Offmey Hainreichs Pirichvelder witib, dem got genad, und ich Leutel ir sun und unser erben unverschaidenleich der vorgenanten zwair lehen und alles des und darzu gehoret, als vor gescriben stet, des egenanten Volchweins des Pluemen und frawn Wendlein seiner hausfrawe und ir erben recht geweren und scherm für alle an sprach, als aigens recht ist und des landes recht ze Osterreich. Waer aber daz si furbazz mit recht an dem vorgenanten zwain lehen und an alle deu und darzü gehoret, als vor verscriben ist, icht chriegs oder ansprach gewunnen oder das in daran icht abgieng, swas si des schaden nement, daz sullen wir in alles ausrichten und wider chern an allen iren schaden, und sullen auch si daz haben auf uns unverschaidenleich und auf allem unser güt, das wïr haben in dem lande ze Osterreich, es sei erbgüt oder varunt gütt‚ wir sein lebentich oder tode. Und daz diser kauf fürbazz also staet und unzebrochen beleibe, darüber so gib ich vorgenanter Leutel Hainreichs Pirichvelder sun, dem got genad, und mein erben dem vorgenanten Volchwein dem Pluemen und frawn Wendlein seiner hausfraw und iren erben den brief zu einem waren urchunde diser sache versigilt mit mein insigil. Und wan ich vorgenante Offmey Hainreichs Pirichvelder witib, dem got genad, nich^a aigens insigels han, so verpind ich mich mit mein trewn an aid stat under meins sunes insigil Leutleins, alles das staet ze haben daz vor an disem brief geschriben stet, und under herrn Jansen insigil von Toczenpach und under herrn Philipps insigl von Purchstal und under herrn Vlreichs insigil des Sebekchen und under Otten insigil des Pömer, die ich des gepetten han, das si irew in sigil zu einem gezeug an disen brief gehangen haben. Der brief ist geben ze Lengbach, nach Christes gepurde dreuzehenhundert jar dar nach in dem sechs und funfzigistem jar, an sand Mathias abent.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA I, Wien 1981) S. 459-461