Ich Ott der Zehanttner, ich Ortolf sein bruder und ich Lucey ir swester und all unser erben verjehen fur uns und fur Chunraten unsern bruder, der die zeit bei dem lande nicht was‚ offenlich mit dem brief, das wir recht^a und redlichn verchauft haben unser rechten frein purkrechts ain lehen gelegen ze Chappellen mit aller seiner zugehorung, das wir ze purkrecht gehabt haben von dem gotshaus zu Sandpolten, als wir das in nucz und gewer unz auf den heutigen tag mit allen nüczen herpracht haben ze veld und ze dorf, gestift und ungestift, versucht und unversücht, wie das genant ist, haben wir verchauft und geben umb dreissig phund und umb ein halbs phund wienner phenning, der wir zu rechten tagen ganz und gar verricht und gewert sein, Seyfriden dem Fuetrer und allen seinen erben furbas ledichlich und freilich ze haben und allen iren früm damit ze schaffen, verchaufen verseczen und geben wem si wellen an allen chrieg und irsal. Und sein wir des an allerstat fur uns und fur den obgenanten Chunraten unsern bruder ir recht geweren und scherm fur all ansprach, als purkrechts und des lands recht ist in Osterich; get in aber daran icht ab mit recht oder ob si mit recht icht chrieg oder ansprach daran gewunnen von wem das wer, es wer von uns oder von dem egenanten Chunraten unserm bruder, wie sich das fuget, das sullen wir dem obgenanten Seyfriden dem Fuetrer und allen seinen erben alles ausrichten und widercheren und sullen si das haben dacz uns und auf unserm leib und auf all dem guet das wir haben in dem lande ze Osterich oder wo wir das haben, wir sein lebentig oder tod. Und des zue urchunde so geben wir in den brief zu einer ewigen bestetigung fur uns und fur den obgenanten Chunraten unsern bruder besigilten mit der erbern leut^b insigil Ulreichs des Gnewzzen und Ruegers des Marschalihs die zeit burgraf ze Rezzing, in an schaden, die wir vleizzichleich darumb gepeten haben, das si der sach gezeugen sind; wann wir selb aigner insigil nicht enheten, darumb so verpinden wir uns fur uns und all unser erben und fur den egenanten Chunraten unsern pruder mit unsern trewn under der vorgenanten insigil, alles das genzlich stet ze haben das vor an dem brief geschriben stet. Geben nach Christi geburde dreuzehenhundert jar^c darnach in dem sechsundsibenzigistem jar, an sambstag vor sand Mertein tag.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 182-183