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Charter: Breslauer Urkundenbuch I, ed. Korn, 1870 (Google data)  106
Signature: 106

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И1. Herzog Boleslaw III von Liegnitz bestätigt der Stadt Brieg und giebt der Stadt Grottkau die Bechte der Stadt Breslau, welche Herzog Heinrich V von Breslau im Jahre 1292 der Stadt Brieg als ihr von Herzog Hein rich IV verliehen bestätigt hatte. 1324. Original im Archive der Stadt Grottkau, gedr. bei Tzchoppe u. Stemet S. 504.
Source Regest: Breslauer Urkundenbuch, Nr. 106, S. 114
 

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Breslauer Urkundenbuch, Nr. 106, S. 114

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    In gotis namen amen. Nach gotis geburth tusint iar druhundirt iar vier- undzwenzig iar. Wir Bolezlaus, von gotis gnader herzoge von Slens unde here zu Legniz, bekenen des vor allen den, dy keginwortig sin unde hernoch kumen, das unse getrmven burgere zu dem Brige quamen vor uns unde wysiten uns eyn buch, do inne geschriben stunden alle dy recht, dy in der edele furste, Herzoge Heynrich von Bretzlav unde von Legniz, unse vatir, so im got gnade, gegeben hatte noch der stat rechte zu Bretzlav, unde botin uns des, das wir in diselben recht bestetigiten unde bevestiten mit unsen briven. Nu habe wir angesehen den getruwen dinst, den uns dyselben unse burgere manche zyt do her willeclich ge tan haben unde noch tuen sullen, unde wenne ouch unse vatir in demselben buche by namen hatte lasen shriben, das alle syne nachkumelinge den burgern dyselben recht gnedeclich bevestin unde bestetigen sullen; des quamen ouch unse getrwen burgere von Grotkov vor uns unde betin uns, das wir in dyselben recht geben unde bestetigiten; des habe wir ouch irn getruwen dinst angesehen, den si uns manche zyt do her willeclich getan haben unde noch tun sullen, unde geben in unde bestetigen in dyselben recht unde haben unsern shriber, Cunrade von Zessov, bevolen, das her in alle dyselben recht undir unsirn ingesigil be- shriben gebe, als her sy in dem buche beshriben vunden hat.

    Das selb buch hebet sich an:

    §. 1. Nach gotis geburth tusint iar zweyhundirt iar zweyundenuyzig iar. Wir herzoge Heynrich, von gotis gnaden here von Bretzlau unde von Ligniz, bekennen des vor allin den, dy kegenwortig sin unde hernach kumen, dy dis buch horen lesen, das wir an haben gesehen willegin dinst unser getruwen burgere, und be dacht haben vrumen unde nutz unsir stat zu dem Brige, mit rate unsir getruwen manne gebe wir in den selben unsen burgeren alle dy recht, dy sy by unses vettirn gezyten gehabt haben, herzogen Heynrichs von Bretzlau deme got gnade, nach unsir stat rechte zu Bretzlau, und swas si do zu nach irs selbes sinne, der stat zu eren unde in selbe zu gute unde zu gemache irtychten unde dirdenken mugen, dy bestetige wir in unde bevestin dy recht unde dy gesetze also, das sy keyn unse nachkumelinge in nicht gebrechen noch vorrucken mugen, sundir si sullen in dy selben recht bevestin gnedeclich unde bestetigen glich als wir selbe.

    §. 2. Zu dem ersten mole gebe wir unsen ratluyten alle dy recht zu beher- tenne unde zu behabene, dy unse ratluyte in unsir stat zu Bretzlau haben.

    §. 3. Unde ^ eben in gewald, mit dem pfarrer in der stat zu Grotkau zu kysen eynen shulemeystir unde eynen glockener, alle iar unde alse dicke binnen dem iare, als sin dy stat bedurfe.

    §. 4. Derselbe glockener, wenne her eynr lyche mit allen glocken luvten sal, der sal nimmer vordirn wen eyn quart zu mite, luytet abir her mit drien odir mit zwen glocken, her sal vordirn eyn halbis quart unde nichte me.

    §. 5. Sy sullen ouch haben gewald, eynen butel zu kysenalle iar unde als dicke, als syn dy stat bedurfe binnen deme iare.

    §. 6. Wir wollen ouch, das dy ratluyte uz iclichem hantwerke suller heysen swern zwene man, ob man si gehaben mag, odir zu dem minsten eynen, das sy en helfen vor dy stat raten, ob sy ir bedurfen.

    §. 7. Dy selben sullen bewaren mit flyse irs hantwerks gebrechen. Sy sullen ouch keyn gesetz noch keyn recht undir in machen noch haben ane der ratluyte wissen. Wer dy gesetze brichet, dy sust mit rate undir in gemachet werden, der sal dy kur, dy gemacht wirt, verbusen. Das selbe gelt, das dy meystir von in nemen, das sullen si in dry teyl teylen, der sullen sy zwey teyl den ratluyten antworten, das dritte teyl sullen sy mit wissen der selben ratluyte an der stat nutz keren odir an ir hantwerke, ab syn not ist.

    §. 8. Wir geben in ouch gewald, zu richtene allen den gebrechen, der do geshyet an allirleye mose, an wyne, an mete, an bire, an gebrechen unrechir woge, an allirleye dingen, dy man mit der woge wiget, ane an silbir unde an golde, das wolle wir selbe richten.

    §. 9. Sy sullen ouch richten gebrechen an der wache in der stat unde an allim deme, das man mit dem scheffil gemessen mag, is sy korn, weyse, gerste, habir, mohen, erweys unde salz, wy is in al der werlde geheysen sy, das man mit dem scheffil gemessen mag, das sullen sy richten mit unsir wissen.

    §. 10. Wir wollen ouch, das sy gewalt haben zu weren allen vorkouf, der der stat shedelich sy.

    §. 11. Wir wollen ouch. das sy gewald haben zu weren, das eyn iclich wirt keynen man, her sy gast odir burgir, hoher spilen lase, is sy in dem wynkelre, odir in dem bierhuse, den her ubir den gurtil vorpfenden muge. Man sal ouch keynen man durch spiles willen vahen. Wer dy zwey gesetze brichet, der ist der stat eynr marke bestanden unde mus den gewangen lassen.

    §. 12. Wir wollen ouch, das keyn cyns odir erbe binnen der stat mure, von unsen voyten keynerleye reysigen luyten, is sin rittir odir knechte, noch keynirleye begebenen luyten, is sin munche odir nunnen, gereychet werde, wider der ratluyte wille und der stat gemeyne.

    §. 13. Wer ouch cyns, odir eyns andirn erbe vor gerichte im reychen leset, unde das vorswyget, her in tu is mit wissen der ratluyte, der ist der stat eynir marke bestanden unde mus das selb erbe uf lasen.

    §. 14. Eyn man, der eyne hochzyt mit synen kinden, is syn sune odir tochtir odir andir syne vrunt, haben wolle, der sal drysig shussel haben unde nicht me. Wer das brichet, der ist der stat eynr halben marke goldis bestanden. Zu der selben hochzyt gehorn vir spileman unde nicht me. Welchem manne der spile- luyte eynir gesant wirt, der sal im nimme geben, wen eyn scot, dem zu eren, der in im gesant hat. Is in sal ouch zu den selben hochzyten nymand nicht senden, sundir, wenne man gessen hat, so sal eynr des bruytegames vrunt, der do zu gekoru wirt, von den drysig shusseln, von iclichir eyn lot nemen, unde sal dy geben deme, der dy kost hat getragen mit der wissen.

    §. 15. Wir wollen ouch, wer erbe habe in den dorfern, dy mit der stat shossen unde dinen, das (der sal) dy binnen der stat mure erbe zuygen unde haben sulle, (der auch) unde alle burgerrecht begen glich eyme andirn burger.

    §. 16. Wir wollen ouch, das keyn man, der gerichtes pflege, is sy in der stat odir uzwendig der stat, das her keynen veylen kretzmen in der stat haben sulle.

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    §. 17. Wir wollen ouch, das keyn burger keyn uzwendigen reysigen man lenger halden sulle, wen eyne nacht, hern tu is mit wissen der ratluyte.

    §. 18. Wir geben in ouch das zu eyme rechte, das welch rittir odir knecht, odir was mannes her sy, dem man vor gerichte der stat nicht beclagen muge, das den keyn andir burger in syn hus zu gaste intpfahen sulle, hir in habe syme ersten wirte vorgolden odir halte in mit synem willen.

    §. 19. Wir wollen ouch das, wo eyn mayt odir eyn wyp wider irs vatir oder ir mutir \vi\len eynem manne volgit, dyselbe vorluyset ir n rechtin erbeteyl, nymt abir eyn man der eyne mit gewald, wirt her begriffen, her ist bestanden synes hohestin rechtis; kumt abir her hin, derselbe sal keyne wonung in der stat me haben, her in mag ouch an synes swehers gute odir an syme erbe keyne vorderunge nicht gehaben; wil abir der sweher dem eydeme unde der tochtir irkeyne hulfe tun, der vorkoufe in der stat, was her habe unde zyhe zu dem eydeme, wor her wolle.

    §. 20. Wir wollen ouch das, (das kein man) weme syn birmos zu dem dritten mole uff gehaben wirt unde ungerecht also dicke vunden, deme selben sal man synen kretzmen eyn ganzes iar nidir legen.

    §. 21. Wir wollen ouch, welch man sich in der stat legen wil, der sal mit reysigen noch mit keynirhande luyten ryten odir gemeynschaft haben, do von der stat unrede intsten muge; get sin der selbo nicht abe, noch deme das is im von den raüuyten undirsaget wirt, der selbe sal mit wyben unde mit kinden uz der stat varn unde keyne wonunge drinne me haben.

    §. 22. Wir wollen, welch man odir wyp zu selegerete cyns odir erbe gebe odir besheyde, das den selben cyns odir erbe ire nestin vrunt wider zu in bren- gen unde losen; were abir, das si syn nicht gelosen mochten, so sullen dy rat luyte mit der stat pfenningen in zu der stat losen, also das her von der stat nicht intpfrendet werde.

    §. 23. Wir wollen ouch, das keyn selegerete, das von sichen luyten gemach wirt, ich kraf gehaben muge, is in geshe vor zweyn vrumen mannen, den man des gelouben muge.

    §. 24. Wir wollen ouch, welch man in der stat erbe habe, der sal nicht wen eynen erbecyns geben binnen eyme iare zwissen sente Michels tage unde sente Mertins tage zu nemene; ist is abir eyn ungeerbit man odir wyp, dyselben sullen nicht me, wen eynen erbecyns geben binnen der zyt, als vor geshriben stet. Wolle abir ymand zu der zyt sich intpfrenden von dem markte, als man den cyns geben sal, den sal man pfenden da nach, wenne man in vindet, ab man is von im haben wil.

    §. 25. Wir wollen ouch das, ob eyn hus durch fuyers not gebrochen wirt, do by das fuyer uz kumt, wendit das fuyer an dem selben zubrochenen huse, wenne man dasselbe hus widir buwen wil, dem sal man von der stat wegen den vierden pfenning zu hulfe geben; wirt abir eyn hus ubir di gasse zubrochen, deme sal man, ouch wenne man is buwen wil, den dritten pfenning zu hulfe geben, ob das fuyer dar an wendet;1 get abir das fuyer vorbas, so ist mau in beyden nichtis pflichtig.

    §. 26. Wir wollen ouch, wo eyn fuyer uzkumt, treyt man uz dem huse, о den man is beshryet, der wirt ist der stat eyner marke bestanden; bewyset abir her geshreye, e denne man uztreyt, her ist der marke ledig; ubirget abir in

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    das fuyer, so das her wedir us getragen mag noch geshryen, und das der selbe wirt vor vorchte intwichet, der selbe mus gnade suchen, als her mag, an der stat ratluyten.

    §. 27. Wir wollen ouch das, wenne der stat ratluyte, mit rate der eldesten von der stat nach den eldesten senden, dy durch iren willen, wen sy besendet werden, zu in gen, der stat nutz zu bedenkene, und das noch iren besten sinnen zu wege brengen, ob das eyn andir burger strafen wolle, der do by nicht gewest were, unde dazu nicht kumen welde, ob man in ouch besendet, des selben straf- unge sal man nicht lyden, sundir her sal is bessern der stat, ob man is von im haben wil.

    §. 28. Wir wollen, das was mit rate (yme) der eldesten von den ratluyten gered unde gemacht wirt, ob von sulchen dingen, adir dy sust mit rate ge macht werden undir in, eynir, welchir das were, von ymande vordacht wurde, odir keynirleye vede kegen eyme vor den andirn ymand haben wolde, do zu sullen dy selben von unsirme geheyse zu hulfe haben alle dy, dy vor dryen iaren an dem rate sin gewesen, do zu dy noch in den rat kumen, dozu dy geswornen alle von der stat, dozu alle di, dy in der stat recht unde rat geben unde nemen, also lange, bis sy is zu rechte brengen.

    §. 29. Wir wollen ouch, wer zu kamern stet, der sal zu cynse geben eyne halbe mark eyn iar, unde sal shossen vor zehen mark, unde in ytslicher kouf- kamer sal eynir alleyne sten, is in wollen zwene in eynir kamer sten unde wollen zwene cynse geben unde yudir man shossen vor zehen mark. 1

    §. 30. Wir wollen ouch, das keyn wolenweber sal keyn tuch inkinen; wirt hers ubirwuuden, her sal eyne mark an dy stat geben, unde eyn wollenweber sal eyn tuch nicht me luyten, den funfen vorkoufen, unde sal is in uf der gey- silbanc messen; tut her andirs icht, so ist her der stat eyne marke bestanden.

    §. 31. Wir wollen ouch, das man alle iar zu pfingisten eynen nuwen rat- meystir sal kysen.

    §. 32. Unde wollen ouch, wer wider den rat tut unde wider dy ratluyte, deme sal man syn hantwerk eynen monden niderlegen.

    §. 33. Wir wollen oueh das, was vor eyme vollen rate wirt gesprochen unde gelobt, das [sal] alle kraft haben, glych eyme gehegeten dinge.

    §. 34. Vorbas wolle wir, swas gebrechnis sy an der stat mure, an planken, an graben, an zuynen, an slegen, an wegen, an stegen, an allen dem, das in der stat gebyte lyge, ob man is nicht gedenket zu nennen, das is dy ratluyte der stat sullen richten unde zu rechte brengen.

    §. 35 Wir wollen ouch das, ob eyn uzwendig gast eynen burger in der stat umme gelt beclagen wolle, so sal der burger dem gaste zu hant antworten; be kennet her im des, des her im shult gibt, her sal is im gelden an dem dritten Tage mit des richters hulfe; loykint her obir im, so sal her im das lanrech tun an dem dritten tage; wolde abir der antworter boben (in) disen dingen suche be- boten, do mite man den gast ufzuge, odir den burger, das sullen dy voy te den schepfen uf irn eyt geben, den sy gesworn haben, das sy dorzu gen unde das besehen, als das sy beyde by rechte blyben.

    §. 36. Ob allen disen dingen wollen wir unde gebiten by [unsen] hulden, welch man disen gesetzen, dy von uns bestetiget syn, ungehorsam frevelichen wolde syn widir dy ratluyte, (es) das sullen unse voyte und anewald in der stat

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    dozu mit flyse helfen, das is hertlichen gerichtet werde unde der stat gebessirt werde noch der ratluyte willen. Dm Siegel ist verloren.

     
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