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Charter: Urkunden Schlesien und Oberlausitz, ed. Tzschoppe, Stenzel, 1832 (Google data)  LXII.
Signature:  LXII.

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Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. LXII. , S. 390
 

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Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. LXII. , S. 390

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    LXII.

    Herzog Heinrich IV. von Schlesien Breslau übergiebt die Stadt Grottkau dem Vogte Heinrich, sie nach Deutschem Rechte anzulegen und verleihet ihr das Recht von Neumarkt.

    22. Sept. 1268.

    Aus dem Originale. Das Siegel des Herzogs hängt an rotlien und gelben (weifsen) seidenen Fäden, mit dem gewöhnlichen Rücksiegel.

    In nomine domini amen. Cuneta, que aguntur in tempore, vacillant facile, nisi scripture presidio et testium aminiculo roborentur ad gestorum memoriam sempiternam. Nos, Henricus'), dei gracia dux Slesie et dominus Wratizlavie, recognoscimus universis, presentibus et futuris, presens scriptum inspecturis, quod Henrico, advocato nostro de Grodchow 2), civitatem nostram, Grodchow nuncupatam, concessimus et indulsimus jure Thewtonico collocandam in eodem loco, ubi nunc dinoscitur situata. Racione cujus locacionis idem Henricus sex- tam aream, tercium denarium de judicio provenientem, dimidietatem macel- lorum carnium, pistorum et sutorum, balneum liberum ettabernam liberam et unam curiam, que Machow dicitur, libere possidebit sibi et suis perpetuo vali- tura. Preterea sibi concessimus, sue mérito probitatis, ut quotquot molendina et piscinas faceré poterit circa ambitum ejusdem civitatis et ligna, circumstancia civitatem, que plantavit libera, libere perfruenda. Insuper quinqué mansos pro pascuis ad eandem indulsimus civitatem libere perfruendos. Ad hec eciam. sexaginta septem mansi eidem pertinent etdeserviunt civitati, de quibus, racione sue locacionis, sextum mansum cum suis successoribus libere possidebit, de reliquis vero, de quolibet manso maldratam unam annone triplicis, videlicet quatuor mensuras tritici, quatuor siliginis, quatuor avene nobis solveretene- bitur annuatim. Volumus eciam ad hoc et statuimus, perpetuo confirmantes, ut eadem civitas Novoforensi juri (sic) in omnibus suis statutis et accionibus perfruatur. In cujus rei testimonium et robur perpetuo valiturum presentes lit- teras fieri et sigilli nostrimunimine jussimus communiri, testibus infra scriptis, videlicet Symone Gallico burgrawio Stinaviensi, Nycholao Grimizlawicz judice generali, Radzlao Dremlico castellano de Rethen, PasconeSlupowicz nostro sub- dapifero, Sodlostone subcamerario nostro, Bartholomeo nostro subpincerna et aliis pluribus fide dignis. Datum per manus Baldwini, notarii curie nostre, actum, anno domini millesimo ducentésimo LX octavo, décimo kalend. Octobris.

    ') Heinrich III., st. 29-Nov. 1£бб. Wladislaus, sein Bruder, führte die Vormundschaft über Heinrich IV. aber nicht bis an seinen Tod imJ. 1270, wie Klose I. S. 538. meint, da Heinrich IV. bereits diese Urkunde ausstellte.

    2) Grottkau, N. W. 5 Meilen von Oppeln und S. S. O. 7% M. von Breslau. Dieser Ort gehörte ehemals dem Mrozcho, Burggrafen von Rützen, Grafen von Grottkau, welcher 1234 die Dörfer Alt- und Neu-Grottkau nach Deutschem Rechte anlegte. Wohlbrücks Lebus I. S. 81. Vergl. auch Urkundenb. No. 125.

    Urkundenbuch. 371

    LXIR

    Der König Przemislaus Ottokar П. von Böhmen erneuert das alte Privilegium, welches seine Vorfahren der Stadt Leobschütz gegeben haben.

    28. August 1270,

    Lateinisch, aus dem wohlerhaltenen Originale im Archive der Stadt Leobschütz. Das sehr schöne, leider verletzte grofse Siegel des Königs, ein Münzsiegel, hängt an rothen seidenen Schnü ren. Auf der einen Seite ist der König zu Rosse, auf der andern Seite auf einem Throne sitzend. Deutsch, aus Böhmes diplomatischen Beiträgen. I. S. 1. *)

    Otakarus, dei gracia rex Boemie, Otokarus, von den Genoden Gotis,

    dux Austrie, Styrie, Karinthie, marchio Konyng czu Behemen und Herczog czu

    Moravie, dominus Carniole, Marchie, Oesterreych, ezu Steyren, czu Karyn-

    Egre ac Portus nacionis, omnibus in ten, Margrof czu Merem und Herre czu

    *) Diese Urkunde wird hier zum ersten Male aus dem Originale mitgetheilt, Herr Ferd. Mins berg, in seiner Geschichte der Stadt Leobschütz, (Nejfse 1828. S. 116 ff.) hat sie, obwohl un genügend, übersetzt. Der Abdruck der alten Ucbersetzung schien zur Erklärung des Originals zweckmäfsig, obgleich Böhme nicht immer genau oder richtig gelesen haben dürfte. Es scheint uns diese Urkunde das älteste, einer Deutschen Stadt in Schlesien gegebene Recht zu enthalten. König Ottokar sagt, er bestätige die, durch Alter verdorbene, von seinen Vorfahren verliehene Handfeste. Obgleich nun bekanntlich die Städte das Alter ihrer Rechte möglichst hoch anzu geben bemühet waren, auch Urkunden, wenn sie nur sonst gut aufbewahrt werden, sich sehr gut über tausend Jahre erhalten, so dürfte man doch hier wohl annehmen, dafs die verdorbene Urkunde etwa hundert Jahre alt gewesen seyn möchte. Aufserdem würde höchst wahrschein lich der König nicht allgemein seine Vorfahren, sondern seinen Vater, Wenzel III., (regierte von 1230 bis 125S) oder seinen Grofsvater, Przemislaus II., (regierte von 1197 bis 1230) als Verleiher der Urkunde genannt haben, wenn sie von diesen gegeben worden wäre. Das höhere Alter wird noch wahrscheinlicher, erstens, durch die, aus dem elften Jahrhunderte herstam menden Rechte der Deutschen in Prag. S. Urkundenb. No. 65.; zweitens, durch die Gesetze Przemislaus Ottokars vom Jahre 1229 für die Mährische Provinz Brunn, welche, wie er angiebt, vom Herzoge Konrad, (vom J. 1061 bis 1092) dem Bruder und Nachfolger des Wratislaus von Böhmen, waren gegeben worden, (Jura primaeva Moraviae. Collegerunt ac notis illustrave- runt Benedictini Rayhradenses. Brunae 1781. Vergl. Adauct Voigt über den Geist der Böhmi schen Gesetze. Dresden 1788. S. 70. und Dobners Gesch. Ulrichs von Mähren, in den Ab handlungen der Böhm. Gesellsch. der Wissensch. vom J. 1786. S. 476. mit dem Mährischen Rechte vom J. 12370; drittens, durch den Innhalt der Urkunde selbst. Indem nemlich die Stadtrechte der eigentlich Schlesischen Städte ihre genaue Verwandtschaft mit dem Magdeburgi schen Rechte zeigen, so ist das mit den Rechten der ursprünglich Mährischen Stndt Leobschütz nicht in dem Mafse der Fall. Wir jïpden in diesen eine Menge ganz eigenthümlicher Bestim mungen, welche einerseits eine hohe Ausbildung des Rechts verrathen, andererseits nirgends weiter völlig so angetroffen werden, aufser dafs sie in manchen einzelnen Punkten die Verwandt schaft der Oesterreichischen und Mährischen Rechte unter einander beweisen. Vergl. das Stadt recht von Wien vom J. 1198 in Hormayrs Gesch. von Wien. T\ I. Heft 3. Urkundenb. No. 15. mit dem vonEns vom J. 1212, in Kurz, Oesterreich unter Ottokar und Albrecht II. S. 251, dem von Brunn vom J. 1243, in Senkenbergs visiones, p. 297- und dem Iglauer Rechte, in Dobners Mon. TW. p. 205.

    47*

    372 Urkundenbuch.

    perpetuum. Regalis excelleneie maje- statem peticiones fidelium congruas et honestas audire benigne decet et eas auditas benignius exaudiré, sic enim equitatis exsolvit debitum, sic fidèles in fide corroborât, sic alios ad sibi ser- viendum allicit et inducit. Presentis igitur tenore privilegii noscat tam pre- sens etas quam successura posteritas aliorum, quod nos, justis supplicacio- nibus universorum civium in Lubsiz, fidelium nostrorum, de consueta man- suetudineannuentes, antiquatum quod- dam ipsorum privilegium et jam pre senio maceratum eis a nostris conces- sum predecessoribus renovari fecimus et ipsum de speciali gracia duximus confirmandum. Erat autem ipsius an- tiqui privilegii continencia talis.

    §.1. In primis statutum est ipsis civibus, ut de quolibet manso ipsius civitatis solvere teneantur dimidium fertonem argenti*).

    §. 2. Item, quod de quatuor grani- bus frumenti, tritico scilicet, siligine, avena, et ordeo decimam in ipsis agris nobis solvere teneantur 2).

    §. 3. Item, quilibet mansus debet apud eos habere triginta sex jugera 3).

    Camele, der Marke, Eger und Portugal, (sie!) allen czu ewygen Czeyten. Is beqwemet gutlichen czu hören, be- qweme und erber Gebete derGetrewen dy Magestate konygliche Hochwirdi- keyt und dyselben Gebete gehört fil- guttiger czu dirhoren, zo vorgilt her dy Schold dy daz Recht uzheyschet, zo sterket her dy Getrewen, czu glewben seynen Glubden, alzo herander ym czu seynem Dinste czuezewt und ynfuret. Kundyket zol haben mit dem Lawte dy- ser Hantfeste beyde, dys kegenwortige Aider und daz czukumftige der Noch- komligen, daz wir haben geyowort von gepflegter Guttyket rechtir Flytunge allir unsir getrawen Burger czu Lub- schiez, und haben en heysen vornewen eyn voralderte Hantfeste, dy do vor Al der vorturben waz, dy en von unsern Vorfordern vorlyhen waz, und dyselbe wyr mit sundirlicher Gnode bestetiget. Zundir der alden Hantfeste was derley Behaldikeyt.

    Czum allirersten waz gesaezt den Burgern, daz zy von yder Hüben der Stat schuldig zynt czu gebin eyn hal ben Firdung Silbers.

    Auch, vor vir Korner Getreydes, von dem Weysze, von Korn, vom Ha- pher, von der Gerste ist man uns schul dig czu gebin den Czenden yn den Erben.

    Auch, eyn yde Hube czu en zol ha bin sechs unde dreysig Morgen.

    *)

    3)

    S. oben S. 156 und 189. Hierein ungewöhnlich geringer Zins, daher gewifs alten Ursprungs. Vergl. die Urkunde vom Jahre 1265, in Böhmes Beitragen. I. S. 49. für Leobschütz, welches 20 Hufen Waldes gegen jährlichen Zins von 4 Mark Goldes erhielt, was für jede l£ Mark Silbers betrug. S. oben S. 189. S. oben S. 173.

    Urkundenbuch. 373

    §. 4. Item, de qualibet curia sex denarios in festo beati Martini nobis dicti cives quolibet anno solvent vel penam quinqué solidorum luet, quicun- que non dederit ipso die *).

    §. 5. Item, ut in eodem festo omnes stantes ad forum et vendentes res su per mensas, in alveolis, vel capisteriis, vel mensuris quibuscunque solvant in censu tres denarios 2).

    §. 6. Item, ut quattuor molendina, civitati adjacencia, in eodem festo sol vant talem censum, unum, fertonem et dimidium argenti, aliud, fertonem unum, tercium, dimidium fertonem, quartum, lotonem 3).

    §. 7. Item, ut silvas et pascua, ei- dem attinencia civitati, ipsi cives cum omni possideant libértate 4).

    §. 8. Item, ut infra miliare circa Lubsiz nullus audeat braseum prepa rare, vel bracseare, vel aliquod manuale officium exercere 5).

    §. 9. Item, quod scolas, officium campanatoris, et pastoris pecorum cum consilio civium semper conférât advo- catus e).

    Auch, von eynem ydem Hofe dy vorgesprochen Burger werden uns jer- lich gebin sechs Haller an synte Mer- teyns Tag, adir wer zy nicht gebin wirt an demselben Tage, der wirt geben Busse vumf Schillinge.

    Auch das, do yn demselben heyligen Tage eyn yder, der do czu Markte ste hen wirt, und wirt vorkeuffen seyn Ge- rethe of denTysschen, in Trogelyn, ader Mulden, adir yn allen andirley Mossen, dy sullen geben czu Czinse dry Heller.

    Auch daz, do dy vir Molen, dy do legen bey der Stat, sullen geben derley Czyns, dy eyne, eynen Firdung und eynen halben Silbers, dy ander, eynen Firdung, dy dritte, eynen halben Fir dung, dy virde, eyn Loth.

    Auch, daz dy Weider und dy Wey- den, dy do gehören czu derselben Stat, dy sullen dyselben Burger besiezen mit allir Freyheyt.

    Auch, ynnewendig eyner Meyle bey Lubschicz nymandis sey zo torstig, daz her Malcz mache, adir dasselbe brewe, adir yrkeyn Hantwerk treybe.

    Auch, dy Schule, daz Amacht dez Glockeners, und dez Sweynhyrtens, das sal vorlyhen der Foyt mit dem Worte der Burger.

    *) S. oben S. 189. Also das Zehnfache der Strafe. Nach Voigts Böhm. Münzwesen. II. S. 76. war unter Ottokar II. 1 Denar, 5 Kreuzer jetzigen Geldes, also 1 Solidus, zu 12 Denaren, 60 Kreuzer oder einen Gulden werth, da 20 Solidi eine Mark fein ausmachten. S. oben S. 89.

    *) S. oben S. 200. Alveolus: Trugili, capisterium: Multer, in A. H. Hoffmanns Glossen. S. 15. 17. 57.

    s) S. oben S. 192. 4) S. oben S. 254.

    5) S. oben S. 252. Brasiare ist Malzen, Malz machen; Braxare brauen, wie es hier und in anderen Urkunden genau unterschieden wird. Du Cange, unter d. W. Braciare, hat beides mit einander verwechselt.

    6) Vergl. Urkundenb. No. 125. §. 8. und das Stadtrecht von Freiburg im Breisgau vom J. 1120. §. 9 und 10. Hier wählten die Bürger den Hirten und der Pfarrer den Sacristan mit Ein willigung der Bürger.

    374 Urkundenbuch.

    §: 10. In judiciis autem hee jura te- neant judicando *).

    Primo quidem, si quis pacem dei et domini regis et ipsius civitatis violando quenquam vulneraverit (et) expurgare se non poterit, sed pociiis legitimum contra se testimonium sustinebit, si le- sus cum septem viris ydoneis se lesum ab illo probaverit, ille sie convictus debet dec olla ri ')■

    §. 11. Sin autem lesus, quod obicit, probare non poterit, reus liber erit, sed pro vulnere mettercius jurabit vel sa- tisfaciet leso et judici *).

    §. 12. Si quis autem eandem pacem violando, pugno, báculo, clava, cul- tello, vel gladio extracto, cuiquam fue- rit comminatus et per tres testes ydo- neos de hoc convictus, vel manu trun- cabitur vel judici solvet penam decern talentorum et nichilominus placare de bet lesum 4),

    §. 13. Si quis autem verbo probroso pacem infregerit et de hoc legitime

    Zunder yn dem Gerichte czu richten zol man dyse Rechte halden.

    Czum ersten, ab Ymandis bricht Go- tis Frede, dez Konygis Frede und der Stat Frede, Ymancz vorwondende, und her kan sych dez nicht awsfertigen, zundir her leyt wyder sich eyn recht fertig Geczugnys, alzo ab der Gewy- tagte mit seben erbern Mannen bewey- sen так, daz her seyn Wytag habe von ym, der alzo Obirwondene zal ent- howpt werden.

    Ist aber, daz der Gewyttagte daz, das her clagit, nicht так beweysen, der Schuldige wirt frey, zundir vor dy "Wunde selb dritte wirt her sweren, adir genug thun dem Gewitagten und dem Richter.

    Ist abir Ymancz denselben Frede brechende, Ymandis drewhende mit der Faust, mit dem Knottel, mit der Kewlen, mit dem Messer, adir mit us- geezogenen Swerte, und wirt mit er bern dreyen Geczewgen davon ober- wonden, der zal vorlysen seyne Handt, adir gebe dem Richter dy Busse, czen Pfund, und glych wol zal her senftmu- tigen den Gewitagten.

    AbYmand den Frede breche mit lest- lichen Worten, und her dovor rechtfer-

    a)

    *) Dieser genaue Unterschied der verschiedenen Grade der Straffälligkeit von That, und von säch licher und wörtlicher Drohung, findet sich nicht so bestimmt in den Magdeburger Stadtrechten ausgedrückt. Die Leobschützer Willkühr iii Böhmes Beiträgen, T. II. S. 5. hat vier Abstu fungen, Drohung mit Worten, Drohung mit Waffen, blauen Schlag und Verwundung. Vergl. Urkundenb. No. 16. §. 13. Es scheint allgemeines Recht gewesen zu seyn, den Mord mit dem Leben, die Verwundung mit dem Abschlagen der Hand zu bestrafen. Sachsenspiegel. II. IS. §.5. Stadtrecht von Soest, in Häberlins Analect. p. 508. Hier ist nun schon der Tod auf Verwundung gesetzt und überhaupt das Recht strenger. Den Beweis mit sieben Zeugen s. auch im Sachsenspiegel. III. 89. §. 4. Vergl. Urkundenb. No. 16. §.15. und No. 56. §.11.

    Leobschützer Willkühr. §. 5. Iglauer Stadtrecht, p. 223. in Dobners Mon. T. V. Vergl. Brünner Stadtrecht v. 1243. §.20. in Senkenbergs vision, p. 804. und Polmann. VI. 13.15.

    Urkundenbuch. 375

    convictus fuerit, solvet penam triginta solidorum *).

    §• 14. Si quis autem manu armata cujusquam domum violenter invaserit et de hoc per Septem vicinos ydoneos convincitur, debet decollan 2).

    §. 15. Quod si de hoc non convinci tur et nullus ab eo fuerit vulneratus, reus se purgabit proprio juramento 3).

    §. 16. Sin autem fuerit aliquis ibi vulneratus, licet actor non possit pro bare, reus se tarnen expurgabit jure vulnerum supradicto 4).

    §. 17. Si quis autem stupraverit vir- ginera vel vi oppressent aliquam mulie- rem et deprehensus fuerit in facto cum clamore stuprate, debet decollan s).

    §. 18. Sin autem effugerit et ad man- datum judiéis vocatus non comparuerit, statim proscribetur *).

    §. 19. Sin autem comparuerit et cla more convictus non fuerit, propria se manu expurgabitr),

    §. 20. Si quis hominem interfecerit et inventum fuerit in manu ejus instru-

    tiglichen worde obirwonden, der wirt geben vor dy Busse dryssig Schillinge.

    Ab Ymancz mit gewaldiger Hand Ymandis geweldiglichen ynginge in seyn Hows, und der mit seben erbern Nocbern worde obirwonden, der zal enthowpt werden.

    Ist abir das do das nicht wirt obir wonden, und Nymandis von ym wirt gewund, der Schuldige wirt sich recht fertigen mit seynem eygenem Eyde.

    Ist abir Ymandis do gewund, alleyn der Sacher nicht mag beweysen, zunder der Schuldige wirt rechtfertigen sich mit dem öbingeschreben Wundenrecht.

    Ab Ymandis eyner Juncvrawen ir Mayttum benympt, adir mit Gewald ze dez berawbt, und her worde an der wo- ren Tat gefunden mit dez Geschrey, der zal werden enthowpt.

    Ist daz her dor von kumpt unde czu dem Gebote des Richters geheyssche sich nit gestellet, der zal czuHawz werden geecht.

    Ist abir, das her gestet und wirt mit dem Geschree nicht obirwonden, mit eygenerHand wirt her sich gerechtigen.

    Ab Ymandis eynen Menschen dirtö- tet, und yn seyne Hand wirt gefunden

    3)

    Leobschützer Willk. §. 4-

    Leobsch. Willk. §.23 — 26. Vergl. Iglauer Stadtrecht, p. 219. Urkundenb. No. 16. §.12. Brünner Stadtrecht. §. S und 47. In Soest, §. 16. galt sie, bei Tage nur 10 Mark und 1 car-

    rata Weins, bei Nacht, das Leben.

    Iglauer Recht, p. 220. Vergl. Brünner Stadtrecht. §.47. Im Stadtrechte von Ens v. J. 1212. in Kurz: Oesterreich, unter Ottokar und Albrecht II. S. 251. galt die Klage mit einem Eide, die Reinigung mit drei Eiden.

    Nemlich durch den eigenen Eid mit zweien anderen. S. oben §.11. Vergl. Urkundenb. No. 16. §. 12., wo ohne Unterschied die Reinigung durch sieben Eide nöthig ist.

    Vergl. Urkundenb. No. Ia. §. 11. und No. 16. §. 10. Sachsenspiegel. II. 64. §. 1. und II.

    18. §.5- Leob. Willk. §.28. Brünner Stadtrecht. §.24. Iglauer Recht, p. 217. Leob. Willk. §.28. Vergl. No. 16. §. 10.

    376 Urkundenbuch.

    mentuni, per quod mortem intulit, de- colletur *).

    §. 21. Sin autem apud ipsum non fuerit inventum tale instrumentum, jure suo fruatur pars utraque 2).

    §. 22. Quod si per duellum amici occisi reum negantem volunt convin- cere et pervenerunt ad annos viriles, propria manu pugnabunt3).

    §. 23. Si vero minores annis fuerint, pugilem poterunt pro se dare 4).

    §. 24. Quod si amici occisi non per pugnam sed per querelam simplicem procédant contra reum, ipse reus cum septem viris ydoneis se poterit expur gare, liber erit s).

    §. 25. Sed si defecerit, in su fileien ter se expurgando, decollabitur.

    §. 26. Item, si quis aliquem membro mutilaverit et mutilatus non provocet ad pugnam, reus se séptima manu viro- rum ydoneorum expurgabit6).

    §. 27. In quo si defecerit, manu truncabitur vel decern marchas exsol- vet pro emenda, cujus emende due par tes cedunt judici, et tercia leso, et reus emendabit ipsi leso, ad arbitriumpro- borum virorum 7).

    daz Geczewe adir Gewirke mit dem her den Tot hot yngetragen, der werde ent- howpt.

    Ist abir, das do derley Geczewe adir Gewirke bey ym nicht wirt gefonden, beydeTeyle gebrawehen yres Rechtens.

    Ist abir, das zewellenöbirwindenden Schuldigen, der do lewkent yren geto ten Frund, mit Kampfstreyt, und zint komen czu manlichen Tagen, zo wer den zy stryten mit eygener Hand.

    Ist abir, das zy derYore cleynerzynt, zo mögen ze eynen Fechter vor sich geben.

    Ist abir, daz dy Frunde dez Getötten nicht gehen of Kempfen, zunder mit slechter Clage wyder den Schuldigen, der Schuldige mit seben erbern Mannen sych так rechtfertigen und wirt frey.

    Abir wirt her gebroch, daz her sich unfulkomlich gerechtigt, her werde enthowpt. t

    Auch ob Ymancz Ymanden an eynem Gelyde leemet, und der Gelempte nicht beschreyt daz czu eynem Kampfe, der Schuldige wirt sich mit der sehenden Hand erber Mannen rechtfertigen.

    Ab her an dem gebroch worde, der Hant wirt her berawbt, ader czehen Marg wirt her geben vor dy Busse. Von derBussen czwey Teyl werden gefallen dem Richter, und daz dritte Teyl dem Gewitagten, und der Schuldige wirt ys bessern demGewyttagten, noch Wylle- kor erber Mannen.

    ') Leob. Willk. §.31. Brünner Recht. §,9. und No. 56. §. 11.

    а) Leob. Willk. §.81. 4) Vergl. No. 1 «. §. 17.

    б) Vergl. No. 56. §.58. Leob. Willk. §.86. 7) Vergl. No. 16. §. 19. Leob. Willk. §. 86

    Iglauer R. p 220. Vergl. No. 16. §.6 und 18.

    3) Vergl. No. 16. §.15. Leob. W. §.81- *) Vergl. No. 16. §. 15. und No. 127. §. 1- Brünner R. §. 5. Iglauer R. p. 221.

    Urkundenbuch. 377

    §.28. Item, si quis Yulnus inflixe- Auch, ab Ymandis eyne Wunde rit, quod est dignum pugna, vel tercia sluege, dy do wirdig were eynesKam- manu se reus expurgabit, vel jura vul- pfes, adir der dritten Hand der Schul- nerum predicta pacietur'). dige wirt sich dez gerechtigen, odir

    wirt leyden dy vorgesprochen Wunden

    Recht.

    §. 29. Item, si quis aliquod mem- Auch, ab Ymancz Ymanden eyn Ge brum fregerit cujusquam, sine sangui- lyt czubreche, an Vorgissunge dez Blu- nis effusione, et ipsum membruni fuerit tes, und daz Gelyt worde dornoch postmodum resanatum, cum tribus viris weder geheylet, mit dryen erbarnMan- ydoneis reus se purgabit vel judicem et nen der Schuldige wirt sich rechtfer- actorem debito modo complacabit. tigen, adir den Richter und den Sacher

    wirt her mit beqweme senftmutigen.

    §. 30. Item, si vulneratus a quocun- Auch, ab der Gewytagte, von wem que, pre superbia non conqueritur le- der Wytag nw sey gesehen, durch sionem suam in proximo judicio, post Hochfart nicht claget seynen Wytag aeeeptum vulnus, eo ipso suam perdet yn dem nehesten Dynge, den her hot in posterura accionem, et satisfaciet genomen noch der Wunden, an dem judici prout ipse lesor et reus faceré vorlewsether vorbaz seyne Clage, und

    debuisset convictus 2). her wirt gnug tun dem Richter der Gewitagte, zam der Schuldige sulde ge- ton haben öbirwunden.

    §.31. Item, si quis aliquem bacu- Auch, ab do Ymancz Ymanden mit laverit vel colaphizaverit, aut aliter Knotteln slüge, ader halsberte ader sust male traetaverit, sine sanguis effusione, öbilhandilt, an Blutvorgissen, und der et lesus in primo judicio non conque- Gewitagte daz yn dem ersten Dingtage ritur, totam in posterum perdidit ac- nicht claget, vorbas vorlewset her alle cionem 3). seyne Klage.

    §. 32. Item, si quis aliquem ex pro- Auch ab Ymancz Ymanden aws vor- posita malicia debaculaverit, vel aliter gesaezter Busse mit Knotteln betewbet male traetaverit, et actor probare non adir sust obilhandelt, und der Sacher poterit, sed reus negaverit, propria daz nicht beweysen так, zundir der manu se purgabit4). Schuldige der lewkent, mit eygener Hand wirt her sich rechtigen.

    *) Leob. Willk. §. 44. Vergl. Brünner R. §. 4. 5. Sachsenspiegel I. 69, §. 4.

    3) Nach Deutschem Landrecht durfte Niemand zur Klage gezwungen werden. Sachsenspiegel I. 62. §. 1. No. 56. §.46. 3) Vergl. No. 56. §. S9. Brünner R. §. 8.

    *) Leob. Willk. §. 47. Vergl. No. 56. §. 39.

    48

    378 Urkundenbuch.

    §. 33. Sed si convictus fuerit a tribus ydoneis testibus, quinqué talenta sol vere debet judici et satisfaciet leso x).

    §. 34. Item, in quacunque honesta causa vir aliquis vita vel rebus meruerit condempnari, tercia pars omnium bo norum suorum legitime cedetsueuxori, IV. criminibus exceptis, preda, seu in cendio, homicidio et crimine falsi2).

    §. 35. Item, sunt in anno tria ju- dicia publica, que pronuncciabuntur in ecclesia et in foro, primum, post na- talesdomini, secundum, post pascha,ter- cium, post festum sancti Michaelis3).

    §. 36. Ad que judicia si quis non ve- nerit, si nulla contra eum movetur querimonia, viginti denarios dabit pro pena.

    §. 37. Si vero aliqua contra eum querimonia fuerit, IV. solidos dabit judici 4).

    §. 38. Si quis verbis excesserit in eisdem judiciis, VIII. solidos in penam dabit5).

    Abir wirt her öbirwonden von dryen erbern Geczewgen, vunf Pfund zal her geben dem Richter, und zal genug tun dem Gewitagten.

    Auch, in welcherley erbar Sache yrkeyn Man hot vordynet Vortilgunge seynes Lebens adir Gutes, daz dritte Teyl aller seyner Gutter mit Rechte wirt gefallen seynem Eweybe, ausge- nomen vir Laster, den Rawp, Anczu- dunge, Manslacht und Falschs Laster.

    Auch, yn dem Yore zynt dry offinbar Ding, dy do werden gekundigityn der Kyrchen und of dem Markte; daz erste, noch Wynachten, daz andir, noch den Ostirn, daz drytte, noch synteMychel.

    Und ab Ymandes czu denselben Dyn- gen nicht enkömmet, ab do auch keyn Clage worde weder en gefeilet, czu der Busse wirt her geben czwenczigHeller.

    Ist abir, daz do irkeyn Clage istwedir en, zo wirt her dem Richter geben vir Schillinge.

    Ab Ymandes mit Wörtern gebricht yn denselben Dingen, der wirt czu der Busse geben acht Schillinge.

    *) Jedes Talent zu 20 Schillingen, 100 Schillinge. Leob. Willk. §.47. 80 Schillinge. *)

    3)

    Nach dem Stadtrechte von Ens erhielt die Frau 3/3 , der Richter y3 . So das älteste Mährische Recht vom J. 1237. S. 479. Das Bn'inner Recht §. 10. theilt % dem Kläger, % dem Richter, x/3 der Frau und den Kindern zu. Vergl. Leob. Willk. §. 106.

    Vergl. No. 16. §.2. No. 56. §. 7. Eben sodas Soester Recht p. 508. Wir halten diese Ge richtstage für diejenigen, welche am Rheine auch: Wizziuhaftdinc, Wissenhaft-Ding (Günther cod. dipl. Rheno-Mosell. II. p. 480) hiefsen, weil sie an fest bestimmten und beson ders bekannt gemachten Tagen gehalten wurden, was jedermann wufste. Wahrscheinlich war auch das Witzgedinge oder Witzichgedinge in Köln nichts anderes, als ein feierlich bekannt ge machtes oder allgemein bekanntes Ding, da es auch hier, wie eine Urkunde vom J. 1169 (Bei lage No. 4. zur Apologie des Erzstifts Cöln ) beweist, das echte Ding war. Die Ableitung von: Gericht der Witzigen, sapientum, d. h. Schöffen, scheint ungenügend, weil ja ohne Schöffen, d. h. Urtelsfínder kein Deutsches Gericht war, in allen echten Dingen aber auch immer die eigentlichen Schöffen safsen. Der leichte Abieiter, von Witzigen, Strafen, verdiente nur scherzhaft gewitzigt zu werden, nicht so ernst, als von Eichhorn in d. Gott. Anz. vom J. 1825. St. 126. Vergl. Bodmanns Rheingau S. 655., der es für das ungebotene Ding, wohl mit Unrecht, hält. No. 16. §. 4 und 5. Soest, p. 508. No. 56. §. 33. und 34. No. 1«. §. 16. Soest, p. 508.

    Urkundenbuch. 379

    §. 39. Omnes autem pene, que dan- tur in istis et in omnibus judiciis,medie relaxabuntur et medie judici persol- ventur.

    §. 40. Item, in die forensi tanta est libertas fori publici inLubsicz, utquic- quid emerit quisquam in ipso foro et hoc poterit legitime comprobare, eciam si illa res inpetatur ab aliquo, nomine furti vel rapine, ipsi emptori nichil ex hoc deperiet in rebus suis aut honore ').

    §. 41. Sed si in platea vel in domo, extra forum, aut non in die forensi, quic- quam emerit sub testimonio honesto, ipse quidem innocens erit in fama si res ilia inpetatur et eciam convincatur, sed perdet res suas, quas deditpro eadem2).

    §. 42. Si vero non probaverit, se talem rem émisse, de furto tenebitur responderé, si res evincatur, et penam legitimam substinebit3).

    §. 43. Item, si fur aliquis capitur cum re furtiva, dimidium fertonem va- lente vel ultra, et ille, qui furem in- sequitur, de ipsa sit provincia, cum tribus viris ydoneis ipsum convincet.

    §. 44. Si autem de terra fuerit aliena, cum septem viris ydoneis ipsum pro- sequetur.

    Alle Bussen, dy do werden gegebin yn desyn adir andirnDyngen, dyHelfte wirt gelossen und dy andir Helfte wirt gegeben dem Richter.

    Auch, an dem Marktage ist eyn sulch Freyet dez offenbarn Marktis czu Lub- schicz, allis das do Ymandis kewft of dem Markte also, daz her daz recht fertig так beweysen, auch ob daz Ding von Ymanden angefanget worde ym Namen eyner Dewberey adir Rawbis, dem Kewffer wirt nisnicht dovon ab gehen yn seyner Habe adir an seynen Eren.

    Zundir kewft Ymancz eczwaz in der Gassen, adir in dem Howse, awswennig dem Markte, ader nicht an eynem Mark tage, under eynem erbern Geczeuge, her wirt unschuldig bleyben an seynen Eren, ist, daz daz gekowfte Dyng wirt angefangt und ouch obirwonden, zun dir her wirt vorlysen daz, daz her do- rumme gegeben hot.

    Ist aber, daz her nicht beweyset, das her derley Ding habe gekawft, zo wirt her schuldig czu entworten von eynir Dewberey, zo ferre ist, daz das ge- koufte Ding wirt obirwonden, daz sey Dewberey, und her wirt leyden eyne rechtfertige Peyn.

    Auch, ab do irkeyn Dyb worde ge fangen mit der Dewberey, dy do tüch tig weren eynen halben Firdung adir me, und der, der do den Dybe nach- fulget ist uz dem Lande, mit dryen erbarn Mannen her en wirtöbirwinden.

    Ist her abir von eyner fremden Erden, mit sehen erbarn Mannen wirt her en virfolgen.

    ') Vergl. No. 96. §. 6. Freiburger Recht. S. 19. a) u. 3) Vergl. No. 56t §. 44.

    48*

    380 Urkundenbuch.

    §. 45. De predonibus vero idem fiat.

    §. 46. Si autem res furtiva minus quam dimidium fertonem valuerit et reus antea non fuitinfamis, non suspen- detur, sed juxta statuam in publico virgis eedetur.

    §. 47. Si vero fur antea fuit infamis, suspendatur').

    §. 48. Item, si quis a sua heredi- tate discesseritetnullam indejusticiam fecerit, ut tenetur, si judex eum vo- caverit ut satisfaciat et ipse hoc negje- xerit, ad primum preceptum tenebitur judici ad penam quinqué solidorum. Si vero secundo jussus non satisfecerit, dabit VIII. solidos. Si vero nee tercio satisfecerit, triginta solidos dabit. Tam- dem judex precipiet ei, venire infra annum et diem et satisfacere, quod si neglexerit ipsa hereditas adjudicabitur nobis et iste cadet ab omni deinceps accione 2).

    §. 49. Itera, si quis prosequitur equum sibi sublatum et ipsum voluerit sententialiter obtinere , ipsum equum usque ad septimum guaranditorem pro- sequetur et tunc equum perdet, vel sen(ten)cialiter obtinebit3).

    §. 50. Item, compromissio, facta per viros ydoneos et soluta, prejudicat

    Abir von den Rewbern sey is ouch alzo.

    Zundir ab dy Dewberey tawg nicht eyn halben Firdung unde der Schuldige dorvor ist nicht gewest yn Vormer- kunge , zo zal man en nicht hengen, zandir bey den Pranger zal man enoffin- bar mit Kutten hawen.

    Ist her abir vorgewest yn Vormer- kunge, zo wirt her gehangen.

    Auch ab Ymandis von seynem Erbe abezuge und davon keyn Recht tet, zam her schuldig were, ab den Richteren ruft, daz her genugthw und her vor- sewmpt daz czum ersten Gebote, her wird schuldig seyn dem Richter vor dy Busse vumf Schillinge. Ab her, czuz ander Mol geheysen, nicht genug thut, her wirt geben acht Schillinge. Zunder ab her noch czum dritten Mol nicht genug tut, her wirt geben dreysig Schillinge. Dornoch der Richter wirt ym gebitten czu komen ynnewennyg YorundTag, genug czu thun, ist daz her daz vorseymet, daz Erbe wirt uns czugeteylet und der feilet dornoch von allem Ansprüche adir Sachunge.

    Auch ab Ymancz dirfolgt ein Pferd, daz ym genomen were, und welle is orteylich gewynnen, dazselbe Pferd wirt her dirfolgen bys an den sebenden Gewereman und demie vorlewst her daz Pferd, adir wirt is mit Orteyl be- halden.

    Auch eyn Gelowde, daz do getan ist von erberen Mannen, und dirfullet,

    *) Vergl. No. 65. §. 17 u. 18. No. 105. §. 36. Brünner R. §. 22. Leob. Willk. §. 105. ') Hierüber hat fast jedes der älteren Stadtrechte eigene Bestimmungen, welche wohl zusammen gestellt zu werden verdienten. 3) Vergl. No. 56. §. 44. •

    Urkundenbuch. 381

    omni juri, dummodo contra justiciam non fiat vel communem honestatem.

    §. 51. Preterea civibus ejusdem civi tatis, de speciali gracia duximus con- cedendum, quod si quando advocatus eorum et cónsules, qui pro tempore ipsi prefuerint civitati, aliquam sen- tentiam tulerint de aliquo articulo, qui non sit predictis insertus sed de novo emerserit ex ignota causa, volumus earn sententiam ratam et illibatam servari ac si superius esset scripta, dummodo eadem sententia non sit contra justi ciam vel contra communem honesta tem, alioquin, si contra justiciam fuerit vel communem honestatem, earn irri tant esse volumus et inanem. In cujus renovacionis, confirmacionis et con cessions nostre testimonium et robur, perpetuo valiturum , presens Privile gium fieri et sigillis majestatis nostre jussimus communiri. Actum et datum in Krenenhicz, anno domini millesimo ducentésimo septuagésimo, V. Kai. Septembris, IIIIe indiccionis 1).

    adir geleyst, daz orteylt vor vor allen Rechten, wenne ys nicht ist wedir dy Gerechtikeyt adir gemeyne Erberkeyt. Durch dezselben Willen den Burgern derselben Stat uz zundirlichen Genoden hab wir en daz vorlehen, ab do ymmer yr Foyt und Ratman, dy do yn dersel ben Czeyt werden bevor seyn der Stat, worden feilen irkeyn Orteyl von irn- keym Artikel, der do nicht ist mit den vorgesprochen yn geschreben, zundir von newes ist entstanden von unkun digen Sachen , dasselbe Orteyl welle wir, daz do daz gehalten werde stete unde unvorselbet, glych zam ys obin geschryben were, alleyne wenne daz- selbe Orteyl nicht ist weder dyGerech- tikeit adir dy gemeyne Erberkeyt, sust, ab is weder daz Recht were adir dy ge meyne Erberkeyt, zo welle wir, daz is sulle zam unbestetigt und untochtig gehalden werden. Und durch der Vor- newhung, Bestetigunge und unser Vorleyhunge czu eynem töchtigen Ge- czugnis und Sterke of ewyge Czeyten habe wir heyssen feilen dy kegenwor- tige Hantfeste und machen mit den Sigiln unser Majestät. Gegonnen und gegeben czv Krenenhicz , noch den Czeyten dez Herren Christi, czwelf hundirt Yor, und dornoch yn dem vumften Tage dez Römischen Awsrufs czu dem Monden Yormarkt, Austmon- den genanth, und yn dem virden Yore der Römer der vumfczenden Czynsyor.

    *) Im J. 1270 war Indict. XIII, konnte. welches durch des Schreibers Versehen leicht zu IUI werden

    582 Urkundenbuçh.

     
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