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Charter: Urkunden Schlesien und Oberlausitz, ed. Tzschoppe, Stenzel, 1832 (Google data)  CXLIV.
Signature:  CXLIV.

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Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. CXLIV. , S. 557

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    CXLIV.

    Bolko IL, Herzog von Schlesien Fürstenberg und Schweidnitz, erneuert die Rechte der Stadt Landeshut und vermehrt dieselben *). .

    21. October 1334.

    Aus der Beglaubigung des Georg Ludwig, Grafen топ Starhemberg, Hauptmanns der Fürstenthümer

    Schweidnitz und Jauer, vom 28. Juli 1650.

    In Gottes Nahmenamen. Wir, Bolke, von Gottes Gnaden Hertzog in der Schlesie, Herr uff Fürstenbergk undt zur Schweidnitz, thun kundt allenn den, die diesen Brief ansehen oder hören lesenn, dafs wir, mit wohlbedachtem Muth, undt mit Rathe unser getreuen Manne,' haben angesehenn die wiellige fleifsige Begehrunge unser getreuer Burger zur Landeshute, wie unndt in welcher "Weise sie mit unser Hülffe, die unser obgenandte Stadt Landeshut bey allen den Rech tem! behaldenn unndt behertenn, also sie der hochgebohrne, durchlauchte Fürst, Hertzog Bolcke vonn Lenibergk2), unser lieber Eldervatter, seeliger Gedächt- nüise, zu dem erstenn vonn neuer Wurtzel ufs hatgesatzt, unndt habenn von unser fürstlichenn Gewalt, unndt von sonderlicher Gunst den vorgenanten un- sern liebenn getreuen Bürgernn zur Landefshut, ihn unndt allen ihren Nachkom- lingen, alle dieseRecht mit aller Fruchtbarkeit, Nutze, Artickelnn unndt Punck- tenn, also hernach begriffen, unnd geschriebenn stehet in diesem Briefe geben, ewiglich zu habenn, unndt zu behertenn, ane alle Wiederrede unndtHindernifse unser unndt aller unser Nachkomelinge.

    §. 1. Sie sollen alle Jahr neweRathleuthe kiehsen, die da zu dem Rechtenn schweren, der Stadt Recht unndt Ehre unndt ihrenn Schadenn zu bewahrenn, so sie allerbeste mögen undt können mit ihren eltistenn unndt klügestenn Leuthe Rathe, unndt wafs dieselbenn unser getreuen Rathleuthe mit Rathe ihrer Eldisten schafften, machen unndt setzenn, unser egenanten Stadt zu Mach undt zu Seelig- keit, dafs süllen unser getreue Burger daselbest, mit gantzer Stetigkeit haldenn, sterkenn unndt hertenn, welcher das bricht, undt ungehorsam ist, vonn dem süllen die Rathleuthe vonn der Stadt wegen dafs Wandel nehmenn, gebefsert nach der Stadt Küre, jeden Bruch nach seinem Werde, ane allerley Einhaidunge, alfs in andern unnsern Städtenn Recht ist 3).

    §. 2. Auch süllen sie richtenn über allerhanden Wanmafse, ungerechte "Wage, unndt ungerechte Gewichte, undt ungerechte Scheffel, unndt über aller- hande Speisekauff, wer dafs bricht, also offte er domitte begriffenn wirdt, so

    l) Gedruckt, doch mit veränderter Schreibart, in W. Perschkes Gesch. der Stadt Landeshut.

    ') Vergl. No. 29. Perschke glaubt S. 42. mit Unrecht, dafs Landeshut nicht vor dem J. 1384

    würklich als Stadt angelegt gewesen sey. Im J. 1328 erscheint als Zeuge: Johannes adrocatus

    in Landishute, der auch noch im J. 1343 gefunden wird. 8J Vergl. das Magdeburger Recht vom J. 1261 No. 56. §. 1.

    68

    558 Urkundenbuch.

    dicke süllenn die Rathleuthe dafs Wandel von ihm nehmenn nach der Kühre, also do vor beschriebenn stehet '). ,

    §. 3. Auch süllen sie alle Strafsennrauber, Pfadehuchen2), Dybe, Mordt- brenner, Kirchbrüchel, Beutelschneider, unndt alle ungerechte Leute, den ihr Recht gehöret ist, rechtfertigenn, einen jeglichenn nach seinem Rechten, ahne Ufschub 3).

    §. 4. Auch habenn wir vonn unser fürstlichenn Gewalt gegeben ewiglich denen selben unsern Bürgern, unndt allen ihrenn Erbenn undt Nachkomlingenn, dafs alle Schultheifsenn, die in dem Weichbildt unser Stadt Landeshut gesefsea sindt, dafs ein jeglich Schultheifse mit zweyen Schöpffenn zu den dreyen grossen ehelichen» Dingenn in dieStadt süllenn kommen,alle ungerechte Leute mitallenn schädlichenn Sachenn zu rügen unndt zu offenbarenn, davon unser Lande unndt Leuthe von verterbenn möchtenn; welcher Schultheifse mit den Schöpfenn dafs versäumen, verschweigenn, oder nicht offenbarenn, wafs ihnn wifsentlich ist, von den egeschriebenn Sachenn unndt geschieht unnfs vor oder nach ein Schade davon undt werden sie defs uberwundenn, die süllenn die Bürger richtenn, nach allem dem Rechte, alfs dieselbenn bösenn Leute.

    §. 5. Auch wafs man in denselben dreyen grofsenn Dingenn gebeut unndt verbeuth, dafs soll man haldenn bey der höchstennBufse eines jeglichen Bruches.

    §. G. Auch meinen wir undt gebiettenn ernstlichenn bey unsernnHuldenn, dafs die obgenantenn, die in dem egenanten unser Stadt Weichbildt gesefsen seindt, jetzlich Schultheifse mit der Dorffschafft, je aufs dem Hause einMensch, ihre Creütze ann der Uffart unsers Herrenn in unser Stadt Landeshutsüllen kom men, der Stadt Recht helffeun stereken undt dafs Unrecht zu krenckenn, bey der Pfandunge zehn Marcken.

    §. 7. Auch gebiettenn wir ernstlichenn bey unsernn Huldenn denselben unsernn Schultheifsen, dafs ein jeglicher mit zweienn Schöpffenn, andern Dinsttage in den Pfingst heiligenn Tagenn in die unser offt genante Stadt Landes hut süllen kommenn zu Rügunge, bey derselbenn Busse zehenn Marck 4).

    §. 8. Auch süllen unser Schöpffenn gemeiniglich alle ihre Recht unndt Biermafse holenn in unser Stadt Landeshut, die in dem Weichbildt gesefsenn seindt, den Leuten Recht zu gebenn unndt zu nehmenn 5).

    ') Vcrgl. No. 56. §. 2.

    *) Lntro, qui in viis insidiatur, Pfadehocker, Friich, unter d.W.

    *) Ferschke, S. 36. Anmerk. 18. u. S. 44. schlierst, da ihm die Rechtsverfassung im Mittelalter nicht völlig bekannt zu seyn scheint, was seinem sonst ganz guten Büchelchen sehr geschadet hat, irrig hieraus, dafs die Stadt die Obergerichte gehabt habe, vielmehr ist alles hier Be stimmte auf den Erbvogt zu beziehn. Am IS. Dec. 1351 bestätigte Herzog fiolko an Henschel, Erbvogt in Landeshut, die Vogtei und das Erbgericht in der Stadt mit aller Herrschaft an Recht und guter redlicher Gewohnheit. Im J. 1357 wurde die Erbvogtei an Nickel, des seeligen Erbvogts Schwestern bestätigt.

    *) S. oben S. 220 ff.'

    •') Landeshut wurde dadurch eigentlich zur Weichbildstadt, f. oben S. 217.

    Urkundenbuch. 539

    §. 9. Auch verbietenn wir einem jeglichenn Schultheissenn, der in der Meile gesefsenn ist, in der egenanten Stadt Weichbildt siille Bier schencken, meer danne zu den dreyenn grofsenn ehelichenn Dingenn, so sol er ein halb Fuder Biers in eim Fafse aufs unser Stadt Landeshut führen unndt mag es an dem nächstenn Tage vor dem Dingtage zu Vesperzeit ufthun unndt den Dingtag gantz daraufs schencken, undt wafs ihm des über den Dingtage übrigbleibet, dafs soll er behaldenn bifs zu dem Affterdinge-, welcher über dafs zu Unzeitenn schencket, den süllenn seine Schöpften rügenn unndt besagenn; welche defs ver- schweigenn, werdenn sie defs überwunden, dafs Dorff sol die Stadt lafsen pfen- denn für zehn Marck, den Schultheifsse für dreyfsig Schillinge.

    §. 10. Auch gebietenn wier bey unsernn Huldenn denselbenn unsernn Schultheifsenn bey derselbenn Bufse, dafs kein Schultheifse in seim Gerichte die vier Handtwerck, Fleischwerck, Schuwerck, Backwerck, undt Schneider- werck keinen Handtwerckman sülle lafsenn treibenn noch würckenn.

    §. 11. Auch mag ein jeglich Schultheifse in der Meile zu Kirmesenn Bier schenckenn, ane Anspruch unser Bürger, zwen Tage unndt nicht mehr, efs sey denn mit der Bürger Gunst unndt Willenn ').

    §. 12. Auch habenn wir vonn fürstlicher Gewalt undt sonderlicher Gunst, denn ofFtgenanten unsernn liebenn getreuen Bürgernn zurLandefshutte, ihn undt allenn ihren Nachkomlingenn erblich unndt ewiglich gegebenn die funfzigHuben zu VogelfsdorfF2), unndt zu dem Zieder der Stadt zu HülfTe, mit ihr zu schofsenn unndt zu wachenn, übel undt gutt mit ihr zu leidenn, unndt alle ihreNoth mit ihr zu überwinden, keinen aufsgenommen, der in den fünfzig Hüben gesefsenn ist, frey, noch ledig zu lafsenn.

    §. 13. Auch soll ihr keiner einen freyenn Viehtriff habenn , noch kein übrig Vieh haldenn, wenne ihme zu Recht gebühret. Wafs des ist, davonn soll er kegenn der Stadt thun, dafs Recht ist an Geschosse unndt an der Pfründe 3).

    §. 14. Auch habenn wier unsernn lieben Bürgern unndt allenn ihrenn Erblingcnn vonn unsern Gnaden gegeben frey Fischereye, ein halbe Meile umbe unndt umbe die Stadt, obenwendig bifs ann dafs Währ zu BlafsdorfF, nieder- wennig biefs do der Läfsig in den Bober feilet, den Zieder biefs an die Lohbrücke, den Läfsig bifs an die Gräntze, ahne alles Hindernifse undt Widerrede unserer undt aller unser Nachkomelinge4).

    §. 15. Auch sollen unfs unsere getrewe Bürger zur Landeshut, alle Jahr zwantzig Marck Groschen, Prager Müntz, Polnischer Zahl, gebenn, zehn Marck

    *) S. oben S. 252.

    ') N. l/t M. von Landeshut, welches wahrscheinlich auf 50 Hufen ausgesetzt war. Vergl. oben, S. 187.

    und 254 if. 3) Vergl. No. 135. §. 37. *} Blasdorf, am Bober, % M. S.W.S. oberhalb Landeshuts, am Bober. Vergl. auch dieAnmerkk.

    3. 4. 6. 7- zu No. 29. S. 313.

    68*

    540 Urkundenbuch.

    uf Sanct Walpurgenn Tag unndt zehnn Marck uf Sanct Michelfs Tag, undt fünf Marck zu Müntzgeldt alle Jahr, drittehalbe uf Sanct Johanfs Tag unndt dritte-halbe uf Weynachtenn ').

    Mit Uhrkundt diefs Briefes, den wir habenn lafsenn werdenn versiegelt, mit unserm grofsenn anhangendenn Insigel, darann unser klein Insigel ist hindenn ufgedruckt zu einer vollkommenen Bestetigkeit undt Bekentnifse. Gegebenn zur Landeshute, an dem nechsten Freytage nach Sanct Gallenn Tag, nach Gottes Geburth dreyzehennhundert Jahr unndt im vier undt dreyfsigsten Jahr. Defssindt Gezeuge, Tücke von Cziretz, Herr Junge von Czirnen, Kyzolt von Hoberg, Gunter Byir, Apetz vonn Baumgarten, Petz Wasserrabe, Nickel vonn Bohnaw, unndt Herr Johannes vonnDomantz unserHoffeschreiber undt ander Leuthe viel.

     
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