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Charter: Urkunden Schlesien und Oberlausitz, ed. Tzschoppe, Stenzel, 1832 (Google data)  IV.
Signature:  IV.

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Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. IV. , S. 296
 

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Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. IV. , S. 296

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    IV.

    Stadtrecht, wie es die Herzoge, Heinrich I. von Schlesien und Herzog Boleslaus П. vonLiegnitz,

    der Stadt Löwenberg gegeben haben.

    1217.

    Aue dem alten Löwenberger rothen (Stadt-) Buche. Fol. 77.

    Diz ist daz Recht der Burger von Lewenberc.

    Von Gotis Geburt tusent Jar und zweihundert Jar und sibenzen Jar 3) Der edele Herzoge Heinrich mit den Barte mit siner Manne Rate, Hern Stephans von Wirben, Hern Brotzken, Hern Gebeharts von Wisenburc, Hern Yyken, Hern

    *) Bischof von Breslau vom J. 1207 bis 1232.

    "S ImJ. 1359 erneuerte der Abt Wilhelm die verbrannte Gründungs- Urkunde von Viehau. Das Dorf hatte 24 Zinshufen, deren jede einen Vierdung und einen Malter Vierkorns (S W. SR. 8G. 8 H.) entrichtete. Vier Zinshufen hatte ehemals der Abt (pro sua curia, als Vorwerk, sub aratro, wie es sonst heifst,) zum eigenen unmittelbaren Anbau, jetzt aber wurden sie jährlich gegen 2 Mark Zins ausgethan. Der Krug entrichtete eine Mark. Der Schulz hatte eine Mühle, von welcher er 2 Mark gab, S Freihufen, den dritten Pfennig vom Gerichte, aufser wenn es das Herzogsrecht anging, (hier die Obergerichte) wovon der Abt ein Drittheil und von diesem der Schulz ein Drittheil erhielt; ferner Schaftrift, und Weide für 2 Pferde zum Dienste des Abts. Er gab drei Essen zu den drei groben Gerichtstagen, (judicia magna) trieb den Zins von den Bauern ein, und jede Zinshufe gab 10 Eier und ein Huhn, und alle insgesammt ein Kalb als Ehrung. Im Dorfe wurde nach Neumarktschem Rechte gerichtet (ut in villa judicio Noviforensi judicetur). Im J. 1579 wurde das Zehntkorn auf 9 Scheffel (JW. 3 R. 4H.) und der Zins, von damals 66 Weifsgroschen von jeder Hufe, auf 60 Gl. herabgesetzt. Im J. 1590 wurde die Schultisei, welche von dem Besitzer gänzlich vernachläfsigt und sehr verfallen war, mit dem Kruge, zu dem zwei Ziushufen gehörten, den Gärten, der Mühlstätte, den Aeckern, S Frei- und 2 Zinshufen, Wiesen, Teichen, Feldzehnten, der wilden Fischerei, Zinsen, Eh rungen, Trift für 350 Schafe und Weide für 2 Pferde, für 612 Thlr. verkauft. Der Rofsdienst betrug jährlich S schwere Mark (zu 48 GL), der Krug und 2 Zinshufen gaben jährlich 5 schwere Mark, jeder Garten 16 Gl. Zins. Alle Erbzinsen, königliche und bischöfliche Steuern der Schultisei betrugen jährlich 40 Mark.

    3) Obwohl nur die Gründung Löwenbergs dem Jahre 1217 angehört, und diese Urkunde nicht die eigentliche, wie es scheint, verlohrene, Gründungs - Urkunde, sondern eine Aufzeichnung der, von den Herzogen Heinrich I. und Boleslaus IL der Stadt in verschiedenen Jahren ertheilten Rechte enthält, so haben wir sie doch mit dem Jahre bezeichnet, welches als das älteste ange- sehn werden inufs. Johann von Leuchtenberg, Hauptmann von Schweidnitz und Jauer, be stätigte unsere Urkunde, wesentlich in ihrer jetzigen Abfassung, im J. 1407, und gab für das

    Urkundenbuch. 277

    Rudolfs und Hern Günthers von Biberstein, Hern �?rnoldis, des Pferres, Hern Pantins und ander siner Manne, gap he Hern Thomas und Hern Hartlibe, sinen Voyten, Lewenberc zu besetzen zu Duischeme Rechte, und gap in Recht nach irre Willekur, und gap in darin Mogez ') mit Gerichte und mit allerhande Rechte, ane den Zins, den sullen si jerliches gebin deme Pferrer zu sente Mertins Messe. He gap in ouch die Vieweide bi der Stat, und den Steinrucke biz an den �?а�?. He gap in ouch vumfzic Hüben zu Gorenssifen2), daz si ir gemeine Weide mit allerhande Vie sullen nuczen, und si al her wider, si sullen ouch dem Butele jerliches sin Lon gebin 3). He gap in ouch swaz in Korns uf den vumfzic Hüben gewuchsche, daz si daz zolvrie durch di Warte sullen vuren und sullen Marct- zolles vrie sin 4). He gap in ouch daz Recht, waz Not si an trete, von Dube, von Roube, von Luiunge 5), von Mortbrande, ab si den nachvolgen wolden mit Rechte, darzu sullen in die Burger helfen und si in her wider. He gap ouch der Stat alie di Zeche 6) die zuischen Placuitz 7) und dem Hovelin 8) und Petirs- dorf9) und Luternsiven 10) und Tuzemansdorf *') und Ludwigesdorf,2) lit zu Genize an Holze und an Grase. He gap in ouch, daz si Win sullen schencken und nimande nicht davon gebin 13), da in sal ouch nimmer kein Voitdinc inné gesin, noch Innunge 14). Si sullen ouch umme allerhande siechte Clage keine

    J. 1217 das J. 1209. Dieses hat nun zu allen Irrthümern des Sutorias, in seiner Geschichte von Löwenberg S. 20 ff., Veranlassung gegeben, welche seitdem ohne Prüfung nachgeschrieben worden sind. Es ist nicht zu zweifeln, dafs Johann von Leuchtenberg seine Angaben aus dem. Löwenberger Stadtbuche, aus dem Anfange des 14ten Jahrhunderts, nahm, weshalb wir diesem folgen. Allerdings ist hier an dem Worte: siben radirt, doch das Wort: zen durch aus unversehrt.

    *) Nieder-Mois, S.S.O. lL M. von Löwenberg, und der Kämmerei daselbst gehörig.

    a) Görisseifen, S.W. % M, von Löwenberg, ebenfalls der Kämmerei daselbst gehörig.

    s) S. oben S. 237.

    *) S. oben S. 200.

    5) Sonst Lage, hinterlistige Nachstellungen auf der Heerstrafse, insidiae. [Gründlings-Urkunde von Ratingen vom J. 1276 in v. Ledeburs Archive. II. S. 62: insidiae, quae vulgo Wege lage dicunter. Vergl. Urkundenb. No. 16. §.9. und oben S. 182.

    e) S. oben S. 5. Vergl. Steinbecks Entwurf einer Gesch. der Schlesischen Bergwerksverfassung. (Berlin 1827.), der allerdings noch sehr viel zu wünschen übrig läfst. Bergemann, in v. Ledeburs Archive. I. S. 830, giebt an, Heinrich I. habe sich im J. 1217 die Goldwäsche vorbehalten, wovon kein Wort in der Urkunde steht.

    7) Plagwitz, O.N.O. Yt M. von Löwenberg.

    ') Höfel, O.S.O. 1 M. von Löwenberg.

    •) Petersdorf, gewöhnlich Pitschdorf genannt, O. % M. von Löwenberg. 10) Lauterseifen, O.N.O. 1 M. von Löwenberg. ") Deutmannsdorf, N.O.O. 1 M. von Löwenberg. ") Ludwigsdorf, N.N.O. % M. von Löwenberg. Vergl. das Stadtrecht von Culm, in Bandtke jus Culmense p. 286. §. 4. 1S) S. oben S. 196 und 259. 14) Es soll der Vogt in Angelegenheiten des Weinverkaufs nicht zu sprechen haben (sondern die Rathmänner), und dieser zu keiner Innung werden, sondern allen Bürgern frei stehn. Vergl. oben S. 197.

    278 Urkundenbuch.

    Eidepfenninge gebin '). He gap in ouch in dem Bobir, von der Stat eine Mil ufwert, und von der Stat eine Mil niderwert vrie Vischerie2). He gap in ouch eine Mil umme di Stat in allerhande Wazzer vrie Vischerie, ane in gehegeten Tychin 3). He gap in ouch eine Mil umme die Stat vri Gejeyde4), Vögele und Tyr, mit den Hunden. He gap in ouch swaz Ungerichtes 5) binnen einer Mile uf der vrien Straze gesche, daz man daz in der Stat solde richten. He gap in ouch vier Schillinge zu der minnesten Buze, und zu der grosten, drizic Schil linge e). Nach deme Herzogen Heinriche mit dem Barte wart sin Sun, Herzoge Heinrich, Here und was daran zwei Jar. In deme dritten Jare wart he und Her Thomas, der Voit und manic Biderman irslagen von den Heiden 7). Nach im wart Herre Herzoge Bolezlav 8) und was daran manic Jar. Bi sinen Geziten wart daz Koufhus zu Lewenberc gebuwet zu sulcheme Bechte. Swelch Man in deme Koufhuse eine Kammer hette, daz he jerliches nicht me, wan eine Marc solde gebin, zu sente Walpurge Tage; dar uz sal in nimant triben, di wile he den Zins gibet; gibet aber he den Sluzzel uf, sime Zins Herren, so ist die Kam mer ledic, so mac si der Herre ligen einem andern Manne 9). He gap ouch den, di in dem Koufhuse sten, daz si umme ir Gewant, Golt und Silber und aller hande War sullen nenien. Si sullen ouch einen halben Virdunc Goldis und dar über mit iren Pfenningen und mit irme Silber koufen und nicht darundir ,0). He gap ouch der Gemeine zu Lewenberc, swelcher hande Koufschatz si vurten, oder trugen, daz si uz und in solden sin zolvri und anderswo in sime Lande hal ben Zol solden geben "). He gap ouch Hern Heinriche deme Langenein Vor-') Der Eidschilling war das Geld, welches der Richter bei Abnahme oder auch Erlassung eines Eides erhielt. Haltaus Gloss, unter diesem Worte. Vergl. das Iglauer Recht bei Dobner Mon. V. p. 212.

    ') Die Stadt liegt dicht am Bober.

    3) Gehegte Teiche, welche besonderen Herren gehören und besetzt sind, im Gegensatze der wil den Fischerei. S. oben S. 185. 4) Jagd. S. oben S. 185.

    *) Klagbare Sachen, die noch nicht vor Gericht gebracht waren. Vergl. oben S. 182 f.

    6) S. oben S. 206 f. Auch in Neufchatel war im J. 1214 die höchste Bufse 60 Schillinge, wie in Magdeburg, die niedrigste aber nur 4 Schillinge. Urk. in der Preußischen Staatszeitung vom J. 1830. S. 1349. Eben dasselbe scheint mit der niedrigsten Bufse in Culm gewesen zu seyn. Cnlmer Stadtrecht, §. 2, wie denn auch hier die höchste Bufse von 60 auf 30 Schillinge herab gesetzt wurde, а. а. O. §. 6.

    T) Heinrich II. blieb in der Schlacht bei Wahlstatt am 9. April 1241.

    •) Boleslaus II. starb im J. 1278.

    ') S. oben S. 192 ff. l •

    I0) S. oben S. 88 nud 257. ) Durch die Urkunde vom J. 1261. Sommersberg accessiones, p. 33, wo ein äufserst fehlerhaf ter Abdruck derselben ist. Für: in ipsa civitate possidentes, mufs residentes stehn; für: oppressio immoretur, oppressio minoretur.

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    Urkundenbuch, 279

    were bi der Hart1), in di Stat zu gehören mit allerslachte Rechte*), sunder daz Dinst, daz geburt deme Herzogen. He verkoufte ouch Hern Heinen, déme Schroter, daz Vorwerc zuPlacuitz, daz an di Stat stozet, in die Stat zu gehören mit allerslachte Rechte. He gap in ouch, daz di Burger von Lewenberc und di drin gehören mit allerhande Vie der Weide von Placuitz sullen nutzen und si her wider, si sullen ouch Marctzolles vrie sin. He gap in ouch daz Recht, daz binnen einer Mile kein Kreschem sulle sin, noch keiner hande Hantwerc 3). Di seibin Lute von Placwitz suln jerliches dem Vronenboten sin Lon gebin4).

    He gap in ouch daz Recht, was orops 5) an den Wechtern und an den Cir- kelerin 6) gesche, daz hot derBurgermeistir und di Rotlute czu richtin. He gap en ouch daz Recht, was von unrechtin Wogin, adir von rechtin Schefelin un- dir en vundin, daz hat der Burgermeistir zu richtin mit den Rotluten 7).

     
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