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Charter: Urkunden Schlesien und Oberlausitz, ed. Tzschoppe, Stenzel, 1832 (Google data)  CXCVII.
Signature:  CXCVII.

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Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. CXCVII. , S. 631
 

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Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte und der Einführung und Verbreitung deutscher Kolonisten und Rechte in Schlesien und der Ober- Lausitz, Nr. CXCVII. , S. 631

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    CXCVII.

    *

    König Wenzel bestätigt die Rechte der Stadt Neumarkt. 10. April 1392.

    Лиз einer, im Jahre 1661 топ der Bestätigung König Albrechts, vom 6. December 1438,

    genommenen Abschrift.

    Wir, Wentzlaw, von Gottes Gnaden Römischer Künig, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs undt Künig zu Behem, bekennen undt thun öffentlichen mit diesem Brieff allen den, die in sehen oder hören lesen, wann dem Burgermeister, Rathe undt Burgern gemeinlichen der Stadt zum Newenmarckte, unsern Lieben, Getreuen, ihre Handvesten undt Brieve, die sy von unsern Vorfarn undt der Cro- nen zu Behem herbracht haben, verbrandt undt verdorben sindt undt sie forch- ten, das in an ihren Rechten, Freyheiten undt Gnaden, die sy von Alters herge bracht haben, Einfeile undt Hiudernüsze gescheen mochten, sein wir mit die- müttigem Fleisze gebeten, das in dieselben ihre Rechte undt Gnaden zue luttern undt von newes zugeben gnädiglich geruhten. Desbaben wir angesehen gne- diglichen solche Dienste undt Treue, ais uns undt unsern Vorfahren, Künigen zu Behem, die egenanten Bürgere undt Stadt zum Newenmarckte offte undt dicke, williglichen undt nutzlichen getahn haben, täglichen tun undt fürbasz thun sol len undt mögen in künfftigen, undt haben dorumb, mit wohlbedachtem Mute, guttem Rate undt rechter Wiszen, den egenanten Burgern undt Stadt zum Newen marckte die nachgeschrieben Gnaden gethan undt thun in die, in Crafft ditz Brieffs von küniglicher Macht zue Behem.

    §. 1. Zum ersten, das sy undt dieselb Stadt, als sy uns undt die Crone zue Behem angehören und uns undt unsern Nackommen, Künigen zu Behem, gehul- det undt geschworen haben fürbasz nymerme von der Cronen zue Beheim sollen gesundert noch geteilet werden, sunder bey uns undt derselben Cronen zue Bö- heim ewiglich beleiben ').

    §. 2. Ouch so sollen sy uns undt unszern Nachkommen, Künigen zuBe heim, alle Jare zu Geschosze geben, dreyszigMarck Groszen Polonischer Zahle undt Behemischer Müntze uff sant Walpurgstage undt alsz viel uffsant Michels tage 2). So sollen sy uns ouch Müntzegelde, fünff Marcke uff sant Walpurgtage

    *) Das war bereits von Karl IV. im J. 1355 geschehen. S. Goldast: de regno Bohem. App.

    docum. No. 44. •) S. oben, S. 190.

    612 Urkundenbuch.

    undt fünft* uff sant Michelstage alle Jahre richten undt bezahlen, als sy das von Alders her getan haben ').

    §. 3. Ouch so luttern undt tun wir in die Gnade, als sie die von Alders herbracht haben, das nyemand in einer Meil Weges umb die Stadt in iren Weichbilde undt das zuedem Newmarckte gehöret kein Handtwercke, undt mit Nahmen Meltzen, Brewen, Bireschencken, Fleischbencken, Gewandtmachen, Schuemachen, Sneydwercken, Kürserwercken oder kein ander Handtwercke, wie man das nennen mag, arbeyten, oder treiben solle in kein Weisz, es were dann, das yemande solche Handtwercke von Alders her mit Rechte getriben oder gear beitet hette a).

    §. 4. Ouch luttern undt besteten wir in unszer Hoffgericht oder Hoffge dinge, dasz sy von Alders gehabt haben, also das sy Macht haben, Rechte zu thei- len undt zu sprechen undt zu verkouffen über alle Gutter, die in dem Newen- marcktischen Weichbilde gelegen sind undt in ire Gedinge gehören undt «von Alders gehört haben, wer die habe, oder in welcherley Wirden derselbe were. Undt ob sie sich des Rechten nicht verstünden, so sollen sy das Rechte holen, als sy das von Alders getan haben und so sohl ouch ein iglicher, der in demselben Weichbilde geseszen ist, des Rechtens in demselben Hofgedinge pflegen undt dem gehorsam sein undt keynen Zuge oder Beruffunge für nymanden thun, es were dann, das sich ymandtfüruns oder unsern Nachkommen, Kunigen zu Be- heim, als seinen Erbherren beruftet, der sohl das Rechte für unsz, oder wem wir das bevehlen, thun und nenien, als billichen ist3).

    §. 5. Ouch thun wir in diese besunder Gnade, von küniglicher Machte zu Beheim, das keyner ihrer Mitbürger oder Mitbürgerin usz der Stadt zum Neu- marckte usz der Mauer für kein Gerichte, welcherley das were, umb keine Sa chen nicht sollen geheischen, geladen oder fürgetrieben werden, sunder hette ymandt zu in ichtes zu sprechen, der sohl das Rechte suchen und nehmen vor dem Erbe-Stat-Richter daselbst zum Newenmarckte, da eynem jeglichen Klä ger ein volkommen Recht wiederfahren sol. Were aber Sache, das ymandt des Zuges begeret undt sich beruften wolte, so mag unsz Hauptman oder Hofferich-ter die Bancke mit Ritter und Knechte setzen, do denn yglichemTeyle Rechte wiederfahren sohl, als das vormals offt undt dicke gescheen ist. Were aber, dasz sich ymandt an uns oder unse Nachkommen, als einen Künige zu Beheim, umb solche Sachen beruften oder ziehen wolte, der mag daz wohl thun, so sohl denn iglichem Teile für uns oder wem wir das bevehlen ein volkommen Rechte wiederfaren, alsz billich ist4).

    §. 6. Ouch so bestetten wir den egenanten Burgern undt Stadt zum Newen marckte von küniglicher Machte zue Beheim, in Crafft disz Brieffs, alle undt

    •) S. oben, S. 191. *) S. oben, S. 209 ff.

    a) S. oben, S. 252. *) S. oben, S. 208.

    Urkundenbuch. 613

    igliche ihre Privilegia, Handvesten, Brieve, Rechte, Freyheite, Gnaden undt gutte Gewohnheite, die sie von unszern Vorfahren, Künigen zu Beheiro, undt andern unsern Vorfaren, Fürsten undt Herren, redlichen herbracht haben, undt meinen, setzen undt wollen, das sy dabey geruhlicheu undt ungehindert bleiben sollen, gleicher Weisz, als ob sy von Worte zue Worte hierinne begriffen weren, unschedlich doch in den vorgenantea Stucken undt Sachen yderman an seinen Rechten. Undt gebieten dorumb allen Fürsten, Herren, Rittern undt Knechten, Amptluten, Richtern, Gemeinschafften der Stette, Merckte undt Dörffere undt allen andern unsern und des Kimichreichs zue Behem Getruen undt Untertanen ernstlichen undt vestiglichen mit diesem Brieve, das sy die egenanten Burgere undt Stadt zum Newenmarckte wieder solche unsere Gnaden undt Bestetigung nicht hindern noch irren, sunder dabey handthaben, schützen, schirmen undt geruhlichen belieben laszen, alsz lieb in sey unsere schwere Ungnade zu vermey- den. Mit Uhrkund disz Brieffs, versiegelt mit unszer küniglichen Majestät In- siegel, geben zue Präge, nach Christs Geburt dreytzehenhundert Jahre undt dornach in dem zwey undt newntzigsten Jahre, des Mitwochen in der Marter wochen vor dem Ostertage, unser Reiche, des Behemischen in dem neun und zwentzigisten undt des Römischen in dem sechtzehenden Jahren.

    CXCVIIL

    Wenzel, Bischof von Breslau, verkauft die Erbvogtei in Grottkau dem Stadtrathe daselbst,

    30. October 1392.

    Aus dem gleichzeitigen Signaturbuche des Fürstenthums Neifse.

    In nomine domini amen. Cum sit labilis hominum memoria, necesse cense- tur, ut contractus perpetui, ne a memoria recédant mortalium, fulciantur auxilio literarum. Quare nos, Wenceslaus, dei gracia episcopus Wratislaviensis, uni- versis et singulis, ad quos presentes pervenerint, volumus esse notum, quodbona deliberacione et maturo consilio fidelium nostrorum prehabitis, justis empcionis et vendicionis intervenientibus titulis, rite et racionabiliter vendidimus, prout nos vendidisse presentibus publice profitemur, advocaciam nostram in opido nostro Grotkaw '), quam olim dominus Petrus advocati, plebanus in Olavia, ad quem dicta advocacia hereditario jure devoluta fuerat, nobis hereditarie cum

    *) Bischof Precislaus топ Breslau batte am 19. Januar 1S44 тот Herzoge Boleslaus III. топ Liegnitz, mit Zustimmung der Gemahlin und Söhne desselben, Stadt und Weichbild Grott kau dem Bisthume für 8250 Mark Prager Groschen erblich und eigentümlich erkauft, und am 23. November desselben Jahres mit dem Capitel тот Könige Johann топ Böhmen die Belehnung erhalten. Vergl. über Grottkau No« 62 und 125. ,

    614 Urkundenbuch.

    omnibus juribus et pertinenciis suis subscriptis et aliis rite et racionabiliter ven- diderat et signaverat, cum tercio denario, de tota advocacia ibidem seu judicio proveniente, cum integro molendino advocati, adjacente dicto nostro opido, ex cepta sexta parte ejusdem molendini ad plebanum ecclesie parochialis dicti nostri opidi pertinente, cum censu Septem fertonum grossorum de fartorio, item, unum lapidem sepi de maccello, dicto Czuckementelers, item, super omnibus maccellis ibidem censum decern et octo grossorum dandum annis singulis, no- vem grossos in beati nativitate Johannis baptiste et residuos novem grossos in beati Martini episcopi et confessons tunc continue sequenti festis, item, censum sex. grossorum super stuba balniali cum juris collacione ipsius stube, item, quin- qus scampna seu staciones panum cum media, item, hereditarium censum decern scotorum cum curia seu domo ipsius advocacie prope dothem ecclesie parochialis ibidem inGrotkaw, necnon cum ceteris utilitatibus, obvencionibus et pertinenciis universis, eo jure, dominio et utilitate, cum quibus omnibus suis premissis per-tinenciis habuimus et possedimus et dictus dominus Petrus advocati et parentes ejus habuerunt et possiderunt advocaciam predictam, fidelibus nobis dilectis, ma- gistro consulum et consulibus predicti nostri opidi Grotkawiensis, qui nunc sunt aut pro tempore erunt eorumque successoribus habendum, tenendum, perpétue possidendum et in usus eorum beneplácitos convertendum, pro ducentis et tri- ginta marcis grossorum Pragensium mimet i Polonici etpagamenti consueti, super quibus nobiscum totaliter concordarunt predictamque advocaciam cum universis suis prescriptis pertinenciis dictis, magister consulum et cónsules et eorum suc cessors vel isti? quos nomine suo in dicta advocacia constituerint, muletas ali- quas, seu penas pecuniarias, et alias quoseunque exigere minime debeant sine scitu nostrorum, procuratoris curie nostre et capitanei ibidem in Grotkaw '), et conferimus per presentes, invpstientes ipsos de dicta advocacia et constituimus *eos ipsius advocacie. cum prescriptis suis pertinenciis, juxta modum prescriptum, legítimos possessores, renuneciantes nichijominus, nostro et successorum nostro rum nominibus, omnibus et singulis juribus, munimentis, privilegiis etdefensio-r nibus, quibus mediantibus nos et successores nostri, episcopi Wratislavienses, ipsam advocaciam impetere seu repetere quovismodo possemus, presentes fieri mandantes, nostri majoris sigilli munimine roboratas. Actum et datum Othmu- chow, penúltima die mensis Octobris, apno domini MCCCXCII, presentibus no- stris fidelibus, dominis, Nicoiao Seckil gnbernatore bonorum episcopalium in Othtmichow, Johanne de Schellindorff, Theodrico de I^ogaw, militibus, Nicoiao de Schellindorff capitaneo Grotkoviens^i, Nicoiao Sak, Franczkone de Schellin dorff, clientibus, et Ludovico de Dresden, curie nostre prothonotario, qui pre sencia habuit in coramisso.

    ') Eiije ungewölinliche Beschränkung. Vergl. d. No. J.51 und 163.

    Urkundenbuch. 615

     
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