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Charter: Urkundensammlung Vaterlaendische Geschichte I, ed. Michelsen, 1839-1880 (Google data)  «.VI.
Signature:  «.VI.

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Source Regest: Urkundensammlung der Vaterlaendischen Geschichte, Nr. «.VI. , S. 394
 

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Urkundensammlung der Vaterlaendischen Geschichte, Nr. «.VI. , S. 394

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    «.VI.

    Bischof Hinrichs Ablaßbrief für Karstenhagen. 1. Sept. 1524.

    Hinrieus, öei et snostolicae seclis Zrstia eviseovus H,uo., um versis et sinZuIis OKristi L6elious utrius<zue sexus, eujuseun^ue Status, gruclus, orcliois sut eon6i— tioois extiterint, aö o^uos nrsesentes v«»tras litterss vervenerint, »slutein et sin- eeram in clonuv« onsritsteiv. ?is mster eeolesia, 6e snimsrum salule sollioit«, ilevotiones LcZelium ner ouaeasm inuner» svirituslia, remissiones vi6elioet et in- llulgentiss, invitsre eonsuevit sc! öebitum tamulstus Konorem, 6eo et sscris aedi- du» imvenöen6um, ut, lzusnto uberius et 6ev«tiu» eonkluit vovulus Onristisnus, sssicZuis »ällltsntibu» nreoibus ßrstism implorsnäo, taut« delietoruin suorum ve- nism et psrtem regni eoelestis eousec^ui nierestur seternum. Ouviente» its^ue, ut eeelesis parroenislis in OsrstennsZen, nostrss I^ub. diocesis, et eavells vrovs eso6eni eoolesism noviter in nonorem ssnetarum (?eorZii et Lxvs16i nisrtirum, ssuvtsrum ^nnse v!6use et I^sterinss virginis kun6st» et per nos uns «um sltsre, in es6em esvells existente, lledieatä Konoribus Migration!» Ireizuentetur et a (ünristi näelibus jugiter veneretur: «mvibu» et siuZuIis LKristi L6elibus, vere voeviten- tibu» et eoniess!», «,ui s6 6ietain eoLlesism — oujus 6e6iostionis soniverssrius 6ie ssnotse Xsteriose fuit, et nos eunöem aä 6ominiesm «nteblstivitstis ^Isrise trsns

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    posuimus — in diots die doniinics svte Z>sativitatis l^lsrise et in dediostioois die dietse «svellse, videlieet die dominies insrs visitstionem Klsrise, se in tsstis vs- tronorum, videlieet OeorZii, Lwsldi msrtirum, ssnetsruin.^nnse viduse et I^s- tennse virginis, singuliszue diebus dominieis osuss devotionis, orstioni» et per«- grinstionis, »uorun^ ne«?estorum venism imnlorsntes seeesserint, sc izui eorsm yuolibet sltsri proLUmoencl«, orsodo, lle niore pro snimsbus omnium Läelium deluuetorum süss orstiones devote exvosuerint, seu <zui missis, vrsediestionibus instutiois, vesperis et sliis divinis ^uiliuscunc^ue osöeiis ibideln interiuerint nevnon ^ui sd luminsntis «rnsments, sd iabriesm et Husevis slis diOtus eeolesiss et esvel- Ise neoesssris msnus vorrexerint sdjutriees, vel ^ui in eorum restsnisnti» sut ex- trs surum, srgentum, sut slic^uid aliud ruritstis subsi6iuin donsverit, legsverit sut vrocursverit ou«tienseun<zue, c^uandocunl^us et ubieun^us nrsemisss vel sli- quod vrseniissoruin devote keeerint, de «mnipotentis dei iniserieordis et bestoruin ?etri et?su!i, svostolorum, »inore eonüsi, o^usdrugints dies indulgentisruin ds injunetis eis poenis mite in domin« relsxsmus. Dstuin in csstro oostro tVIttunen die prilns men5is, Lgiclii, snno douiini millesinio ^uingentesilno vieesimo l^usrto, nostro nrsesenlibus subsnpenso siAillo.

    König Frederick I. confirmirt des Klosters Privilegien. Sonnabends

    nach dem 25. Jan. 1632.

    Wy Frederick, vann Gots Gnaden tho Dennemarcken, der Wenden und Gotten Konnig, erwelter Konnig tho Norwegen, Herrsch tho Sleswig, Holsten, Stormarn und der Dittmerschen, Graw tho Oldenborch und Delmenhorst, bekennen unndt doen kundt, wittlick und apenbar vor unns, unnse Nhakamelinghe unnd Erven, ock suS ider- menniglich, datt wy den werdigen und erbarn, unsen lesen andechtigen Prioryn und gantzer Wersamlinge unses ClosterS Pretze und erhen Nhakamelingen uth besündergen Gunsten und Gnaden, so wy tho chnen und deme Closter dragen, alle und jewelcke, «he und des Closters Privilegia, Frigheiden, Begnadingen, Herlicheiden und Gerech ticheiden, olde und nyge, so se van allen unsen Worfaren, Oldern, Brodern, Wettgernn, Konnigen und Fürsten, ock unns sulvest immer gehatt und noch Hebben, inn und mit allen erhen Puncten, Clausulen, Stucken, Artikelcn begrepenn, Bermaringen und Tobe- Heringe, glick effte de alle samptlick und iders by sick sünderlick von Worden tho Wor

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    den hirynne verlivett, inserert und utgedruckett stünden, nichtes darvan lachen, besthe- den, sunder allenthalven vollenkamen, gentzlich und mich alle, consenterth, befestigett, bestedigett, confirmertt, approbertt, ratisicertt und roborert Hebben, consenteren, appro- beren befestigen roboreren und ratificeren enhen ock solckes alles, wo baven berortt, van konniglicher und fürstlicher Vollenkomenyeith worcklick hirmit, hna und mit Crafft und Macht desses unses apenen Breves, fetten, ordenen, schaffen, bevelcn, gebeden ock dar- up emstlich, und willen, datt gemeltt Prioryn, gantzer Wersamlinge, erhen Nakame- lingen und dem Closter erhe hebbendhe Privilegia, Begnadinge, Herlicheiden van allen denn Unßen, jetzigen« und kunfftigen, se synndt Höge edder syde, geistlich effte wertlick, als van unns avvrobertth, bestedigtt, confirmert und ratisicert, stede, vaste und un- verbraken geholden, dar wedder und enntgegen nichts vorgenhamen, gehandeltt noch ge« dhann, funder fe darby ernstlich und crefftiglich gefchutteth, beschermett, gehanthavech und vordedingett scholen werden, by Bormydinge konniglicher und fürstlicker Ungnade und Krafft. Darann gefchuett ock unfe ernstlicke Meyninge. Datum up unfem Schlüte Gottorp, na der Gebortt Christi, unnfes Hernn, voffteinhundertt unt tweunddrüttich Jare, ahme Sonnavende na Conversionis Pauli, mich unfem konniglichen Secrete be- festett.

    Relator Melchior Ranzow, Marschalk.

    Instrument, von Jacob Selmer, Pfarrer zu Barkow, aufgenommen über mehrere Güter des Klosters Pretze. 13. Dec. 1642.

    Wytlick und apenbar ßy allenn framenn Ludenn, vann watterleyge Condition, Standes edder Messendes ße ßyn, gevstlyck edder werdlyk, de deffen aven Breff ßeen edder hören lessenn ic. Dewyle de Overycheyt des Gadeshufes tho Pretze, alße Vor Armgardt Szessteden Prior, Wulf Rantzow Vorweser, unde dat gantze Consent Hebben my ghebadenn, bevelgent unde dartho vorordent, dach ick yn der Stede der sulvygen Herschop alße eyn Examinator edder Vorhorer der Dynghe unnde Guder gemelten Ga- deshußes, wo unde dorch welke Wyße ße ßynt by gedachten Gadeshuße ghekamen: hebbe yck Jacobus Szelmer, der gantzenn Ghement tho Barkow sampt deß strengenn Herenn, Her Johan Rantzouwenn konighlyke Maiestedt Stadtholder, Predicante,

    1) Joh. Ranzow scheint Besitzer von Botbkamp, weil Selm» sich dessen Pridicanten nennt.

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    angenamen unnde hebbe de Oldestenn deß sulven Kaspels, dede van den Dyngen ol- dinges her gedacht, ghehordt unde gheßeen Hebben, dartho voceret, eiteret unnde ge- essket, alße de erlykenn, oldenn, framenn, vulberuchtedenn Menne, nomelyck Hynryck Boß, wandageß erffzetenn thom Szycke ^) unnde olde Hynryck Werdth, ydtzunder wanafftych thor Barenmyß^), welker vor my, alße vor der vorghescrevenn Herschop, stan hebbenn unnd myth uthgerychtedenn Wyngerenn by dem hylligenn Evangelio unnde erer Szelen Salicheyt, ßunder yenygherleye Fruchten« jemandes gheswarenn, my, alße cynem Bevelhebber myner Herschop halvenn de Warheydt tho seggende, welker denne in solker Wiße unnd Form gheschen, wo volget, Szo heffth de erbar Clawes Kule, tho Nutzkow 4) erfftzetenn, ghehaeth Wernow ^) tho Arvenn unnde Eghenn, unnde vor- koffte dat sulve Dorp ßynem Swager, Her Nicolaus Brocktorp, unde na Borlopp der Tydt vorkoffte Her Nicolaus dat sulvige Dorp Wernow dem Kloster tho PreHe vor soventeynhundert Marck by ßodann Weschede, dat Her Nicolaus Brocktorp hadde dar inne de Worbyddynghe, alße esste ydt ßynn egenn ghewest, unnde gaff etlyke Jar tho Tuge dem Kloster vertich Marck, ßo lange dat eyn Kloster myt Her Nicolaus Broktorp unens Worth, unnde Hebben eme affgebaden unnde eynen Termyn up veer Zar gefettet, unde strax na de IV Jaren up denn ßulvigenn Dach moshte de vakenn gedachte Her Nicolaus ßo dann gudth rumen, dar tho hefft eyn Kloster edder Gades- huß Her Nicolaus Brocktorp noch etlyck Gelt naghegevenn vor denn Hoff Wulffstorp, alffe dat Wernow unnd de Hoff Wulffstorp, welcker nu Kerkenbarkow genomet, werbt qwidt unnd fryg myt lyggende Grunndenn unnde Stande, Stocke, Wysch und Weyde, Lant unnde Water. Overst vann denn Seen hebbenn ock by my erschenenn de oldesten Vischere, dede eyn Pardt de sulvygen Seen bevisket hebbenn wol bavenn sostich edder soventych Zar, nomelyck olde Hinrick Voss, Marquardt Brandt, nu wanafftych tho Karken-Barkow, unde olde Hinrick Schurboem, olde Hans Lutkenn, welckere ick dartho cyteret unnde ghefordert hebbe, dede ock myt erenn Ede unde warenn Worden« behol- denn hebbenn, dat de lutke Szeequydt unnde ftygh Hort thom Gadeßhuße. Szo vele overß haddenn de Powyskenn?) darynne, dat ße by crem Lande ßo vele Frygheit haddenn, dar men eyn lubesk Nette lanck konde ßetten van der eynen Ow tho der anderen«, lanckeS denn Lande. Item Honeker °) Szee Hort thom Kloster halff dorch her vann der eynenn Ow ock thor anderen«. Denn groten Szee overst ßo verne, alße recket. Overst denn Schalltoge, ist et, dat en de Kloster-Wade visket, ßo schal de verde Wysch Uppen Hoff thom Bisßee, wedder umm visket denn sulvygen Toghe de

    3) Barmisseu.

    4) Nutschau, ö) Waroo«.

    2) Sie«.

    S) Der kleine See bei Barkau.

    7) Scheinen die damaligen Besitzer von Biffee zu sepn.

    L) Der Honigs«.

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    Bisseer Wade, schal de verde Visch tho Kloster. Dyt yß de Tuchnisse vann den Szeenn. Alß nu Wernow, de Hoff tho Wulffstorvve sampt den Seen unnde myt aller Tobe» horynghe maß deß Klosters, do maß Prior Vor Anna van Bockwolden unde Her Dor« nebusch maß Prawest, unnde Pawel Sesstede maß Vager tho Rendesborch, unnde waß Bor Annen van Bockwolden Moder-Suster-Szone. Do qwam de Pawel Sesstede tho ßyner Moddercn der Priore, bath he ßyne Modderenn de Priorenn frunthlyck, ße em doch wolde wysen de Breve, de ße up de Guder hadde. Do em de Prior up guden Loven de Breve dede, stack he de Breve yn de Taskenn edder yn de Busßen», unnde wolde st en nicht wedder doen, ßunder reth dar mede na dem Konynge. Na Borlop der Tydt starff de vorbenomede Pawel Sesstede. Do qwam bat Gudt an ßeynem Szone Mauriß. Item Barenmisß heffth yn der Besyttynghe gheweßen der Eb- bedyssen tho Jtzeho, nomelyck Vor Elsbe Heften, unnde vorkoffte idt Bartram Pog- wiske tho Doperstorpe. Dar na heffth eyn gantz Consent bat vorveschrevenn Gudth, alße Wernow, Barkow unde Baremisß, ghekoffth vann dem duchtyghenn unnd erbarenn Mauritz Sesstedenn, welker jw alle wulbekant unnde witlyck iß. Dach dyth alle in der Warheyt ßo ghescheen yß, betughe ick Jacobus Szelmer myt mynex egen Hantscryfft unnde tho mer Tuchnisse der Warheit hebbe dar tho gheesket, alße Mede-Tughe unnde Bysytter, Hans Woß unnde Clawes Wittenn, unnde ysß ann de Jarenn unses Herenn ghescheen, do me screff dusent viffhundert unnde twe unnde vertich, amm Daghe Lucie, der hilligenn Juncfrouwenn ^

    König Christian HI. confirmirt des Klosters Privilegien. Sonnabends

    nach dem 25. Febr. 1542.

    Wy Christiann, van Gades Gnaden tho Dennemarcken, Norwegen«, der Wenden und Gothen Könning!, Herrsch tho Sleswich, Holstenn, Stormmarn unnd der Dith- marschen, Grave tho Oldenborch und Delmanhorst, doen hirmede vor uns, die hochge- bornnen Fürsten, unsere fruntllcken leven Brodere, unnser allersyde Erven unde Nakah- melingen, ock sust vor idermenniglichen apenbar kundt unnd bekennende: dat wy den werdigenn und erbarenn, unsenn levenn andcchtigenn Priorin und gantzer Wersamlinge unnses Closters Pretze und ehrenn Nakamelingen uth besunder gnediger Thoneigunge, so wy tho ehnenn unnd dem Closter dragenn, alle jewelcke ehre unnd deS Closters

    10) Tante. der hieraus entstandene Proceß ist die Veranlassung

    11) Der von Paul Sestede begangene Diebstahl und zur Abfassung deö vorstehenden Instruments geworden.

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    Privilegia, Frigheidenn, Begnadungenn, Herlicheiden unnd Gerechticheidenn, olde und nyge, so se vann unnsenn Vorfarenn, ock unnsem seligen« Herren unnd Wärtern, Kon nig Frederichenn, löfflicher unnd milder Gedechtnusse, ock unns sulvest, immer gehatt unnde noch hebbenn, sambt de dree Dorper, mit Nhamenn Wemaw, Karcberkaw unnd Barmissen, so de Priorin unnd ganntze Bersamlunge vorgcmeldeS unnses Closters Pretze vann Mauritz Seestedenn erkofft unnde dorch denn erbarenn, unsenn levenn getruvenn Keyge Rantzouwenn vann unns inn de Lehen Hebben empfahenn lathenn, — wellicke inn ehren des Closters vorigen« Privilegien unnd Consirmationen nicht benehmet — hir mede ingethagenn, inn allenn ehrenn Puncten, Clausulen, Swkken unnd Artikulenn, gelick effte de alle sambtlick unnd jeders by sick sunderlikenn van Worden tho Worden« hier ynne vorlyvet, inserert unnde uthgedrucket stunden«, nichtes dar vann buchen be- scheidenn, sunder allenthalvenn vullenkamenn, gentzlickenn mnd mit alle, consenteret, be festiget und bestettiget, confirmeret, approberet, ratificeret unnd becrefftiget hebbenn, consenteren, approberen, bevestigen, becrefftigenn unnd ratificeren, ehne alles sulckes, wo baven berörth, vann koninglicher unnd fürstlicher Fullenkamenheit wercklich hier mede unnde inn Crafft unnd Macht dusses unnses apenenn Breves, doch darmede de Christlicke Kerckenn-Ordemnge, so wy mit Rade unnde Bewilligung« der Bischove, Prelatenn, Ridderschop, Adel unnd Underdhanenn dusser unnser Furstendhome Sleswig, Holstenn ?c. upgerichtet, ungekrencket unnd dersulvenn nicht tho entkegenn, setten, ordenenn unnd bevhelenn darup emstück unnd wyllenn, bat gemelte Priorinnen, gantzer Bersamlingen unnde dem Closter ehre hebende Privilegia, Begnadungenn, Herlicheiden vann allenn denn Unnsenn, itzigenn unnd kunfftigenn, se sind Höge effte syde, geistlich effte weltlick, alse vann unnS approberet, befestiget, confirmeret unde ratificeret, stede, vheste unnd unverbrakenn tho holdende, darwedder nichtes vornhamen, gehandellt noch gedaen, sun der se darby ernstUck unnd crefftichlick geschüttet, gehandthavett nnnde beschermet schol- lenn werden«, by Bormydunge unnser Straffe unnd Ungenade. Des tho Orkunde heb benn wy vor unnS unnd unnse Medebeschrevenn unnse konninglich Secreth hirvor han gen« unnd gevenn lachen. Up unnsem Slate Rendsborch am Sonnavende nach Mat the! Apostoli, nha Christi, unnses Seligmakers, Geborth im voffteinhundersten unnd dreunndevertigisten Jhare.

    Christern.

    260

    Des Königs Christian Unheil für das Kloster wider Paul Sesied we gen der Dörfer Baremis, Wernaw und Berkow. Mitt« woch nach Latare. 1550. .

    Wir Christian, von Gotts Gnaden zu Dennemarken, Norwegen, der Wenden und Gotthenn Konnigk, und wir Johans und Adofff, von dennselbenn Gnaden Erbenn zu Norwegen«, Herzogen« zu Schleswig, Holstein, Stormarn und der Dithmarschen, Gramen zu Oldenburg! und Delmanhorst, Gebrudere, erkennen unnd sprechen sambt unnserenn liebenn getreuen Rethen in Sachen Pawell Seestedten, Wulffs Sone, Kle- gernn eins, und Keie Rantzau, verordennten Vorbitter unnd Gewaltdrager der Priorin unnd Bersamlung des Closters Pretz, Beclagtenn andertheils, nach gehaltem Rath unnd fleifsigem Erwegenn Klage unnd Wort, eingelegte besiegelt Urkundt unnd allerseits ver- ner Vorbringen vor Recht, nach dem die Priorin unnd Bersamblung des Closters Pretz die Dörfer Baremis, Wernaw unnd Berkaw mit derselbenn Inn- unnd Aubehorungenn, darauf gemelter Cleger Pawell Seestcde Clage anngestalt, aus den, das etwo vann Henric Sestede die streittigen Dorfer ann das Closter Pretz gelanngct, wie inn Urteln gemelt, über vorwerte Zeit ruhclich, ane rechtliche Furderung unnd Ansprache, mit Tit« tell unnd Annkauff, derhalben auch dreier Konniger Brive, Siegell und Begnadung vorgeleget, besessen, gebraucht unnd inne gehabt, auch noch inne haben, unnd auch nicht, wie lanndtublich, auff soliche Dorfer gesprochenn unnd geclaget worden, das besagter Borbidder des Closters Pretz, Keye Rantzow, Priorin und VorjÄmlung daselbs, ge nanntem Cleger vonn wegenn der vorgemelten streitigen« Dorfer Barmiss, Wernaw unnd Berckaw im Recht zu anndtworten nicht verpflicht, unnd Wirt beclagter Borbid der, im Namen des Closters, Priorin und Wersamlung, von« angestalter Clage billich enntlediget, wir thun auch Beclagten darvonn hirmit, wie Recht, enntbinden unnd bleibe das Closter Pretz, Priorin und Bersamlung vonn wegen gemelter streitigen« Dor fer vom Cleger ferner pillich unangefochten« vonn Rechts wegen. > Inn Urkundt haben« wir unser königlich nnnd fürstlichen« Secreten hiran hangen unnd geberm lassen«. Mit- wochenns nach Laetare, anno domini funffzehenn hundert unnd fünfzig.

    361

    Bürgermeister und Rath zum Kyle beurkunden, daß die Bürgerin Anne Somgades das Kloster Pretze quitirt habe über den Empfang von 100 Gulden, welche dieses ihr und ihrem Sohne Frants geschenkt habe von den 487 Mark Lüb., die ihr Bruder Pawel Bars zum Kyle, als sein ganzes Vermögen, dem Kloster vermacht hatte. Da nun besagte Anne ihren Bruder in seinem Alter verpflegt hatte und selbst hülfsbedürftig war, so ließ das Kloster sich an 337 Mark gnügett. 3. Nov. 1550.

    Brief an „den ersamen Jochim Walbom, Hartich Frobose, Hans Fol- steve, alle Kerckgeschworen thom Elverßhagen, unsen leven Frunden thon Handenn." 3. Febr. 1553.

    Eimsen Gruch thovornn Ersame leven Kerckgeschworn! Nademe wy erfharen, wo dach Jw olde Karckherre, Her Jacob, up bisse Paschken van Jw tucht unnd sincs Olders und Schwackheit halven Jw nicht lenger beleveth, und nenen Kerckhcrn Wethen, so is jegenwardige Brcves Thoger, Her Johan, de vorHenne in der Probestie thom Hagen etlicke Jhar vor ein Kerckher gedeent, den gy alle wol kennen, by uns gewe sen und uns gebeden, bat wy ehme neffenst Jw, alße de Kaspcllude und Karckgeschwa- ren, dath sulve Kerckenampt up disse Paschken gönnen und verlenhen mochten, des wy ehme unsernt halven nicht Wethen tho weigeren und konen wol liden, dach gy en vor Jwen Kerckhern annyemen mögen up twe, dre edder mehre Jhar, alß gy des mich ehme eineß werden konen, und willeth ehne nicht lenger dar ane vorhindercn, sondern up Paschken annyemcn und in jegen ehme der Mathen erthogen und gönnen, wath ei nem Kerckhcrn eigent und behort. Wy vorsehen uns ock, he werde fick in sinem Ampte und Denste mich Lerende und Predigen jegen Jw ock so schicken und holden, dach gy ehme . . ... scholen und willeth ehn disser unser Worbede genethen la chen. Dach wyllen wy wedder um Jw beschulden. Datum Pretze am Dage Blafij

    snnu ^llll. ( , ' . '

    Peter van Aneveldt. Kattrina Rantzow, Priore.

    46

    Z62

    Christoffer von Tynen auf Walstorp verkauft an Bartram von Alevelt auf Lemkul seinen Antheil am Lankersee. 0. V. K. 1S5S.

    Wytlick kundt und apenbare sy alle den jennen, de diessen Briefs sehen edder Horn lesen, bat ick Christoffer von Tynen, zelige Clawes Sonhe, Erffgeseten tho Wal storp, bekenne und betuge vor my und myne Erven ock sonst vor jedermenniglich, bat ick mit fryem Willen und wolberadem Mode und Folborde myner fruntliken leven bey- den Broder, als Orten und Oven, ock mynes leven Weddern Hennicke von Tynen und sunst alle der jennen, dere erhe Wille und Wolbort hir tho von Noden und Behoff ge wesen iß, dem erbaren und ernvhesten Barchram von Alevelth, zeliger Clawes Sone, Erffgeseten thor Lemekuel und synen Ervhen recht und redeliken tho einem stedenn, ewi gen, erfflichen, unwedderuplichen Erffkope, vorkofft, vorkope und vorlate, updragen und averantworder hebbe emhe und synen Ervhen, alße jegenwerdich in Crafft und Macht diesses myneö apenen versegelden Breves, erfflik eigen ehm und synen Ervhen, myn Andeil ahnn dem Lancker Sehe, als den dritten Diel, erstlich angande ahn my- nes Brodernn Ovhen von Tynen Lande ^), dar syne Mollenbeke von der Kuerner Mole in den Sehe fluth, so vorlanges dem Lande here umme nha der Goltborch, so wieth alse dar lengest here dat Wather stowet, dar men mit Waden, Netten und Garne- Koven tehen, fetten und vischen kann, (aver wat Holt und Reith des Ordes belanget, darmit schal Barthram von Alevelt edder syne Erven nichts tho dunde Hebben) und so vordan ahn mynen Holttoge, vor dem Holt-Toge aver, wente ahn myn Putwerder, und also von dem gemelten Putwerder ahn wente ahn den olden Hoff, recht uth nha der grothen Eller, so up dem olden Have steidt, mich sampt allem Rede, von dar ahn vorlangeß dem olden Have here, so weit alse dar dat Water stowet mith dem Orde, dat Sediat genomet, wente ahn Barthram von Alevelden synen Barenfeldes- Orth, welcker itzgenomede Reibt und Seblath je und allewege mynen Boroldern vor« Henne und my hernamalS wente in diessen Dach erfflich eigen gewesen, und anhe allen Möddel sunder jenige Ansprake gehört und gebruket Hebben, dar ock kein Bischer von Pretze in dem Seblade, noch von dem Klosterhave edder uth dem Bleke edder ock von dem Have tho Khuren jenige Gerechtigkeit hefft tho viskende gehat, ock bette here dersulven keiner edder sunst nehmhandt, anhe myn und myner Woroldernn Weten und Willen nicht hefft up visken mögen. Und geith sulche Scheide also vorda» vor dem Sackbeke aver, under dem Kniggen here, wente ahn den Lancker Werhe, und so vor dan lengest dem Pretzer Santfelde wente ahn den Schwetig, und so belangen dem

    1) Als« am westlichen Uf« des Sees bei Köhren.

    36Z

    Schwetig up wente ahn den Apelkrnch, und also vordan lengest dem Lande here wente wedder ahn Ovhen, mynes Brodern, Mollen-Beke erst genomet. Und so bat Kloster tho Pretze etwes mehern in diessem vorgenomeden Sehe, buthen dem gemelten Kreiß nha mynem Walstorper Sehe wert mit Rechte Winnen und bekrefftigen können, edder in tokamenden Tiden worden, dessulven schal Barthram von Alefelde und syne Ervhen des drudden Deil mith geneten und dartho berechtiget syn. Alle dussen itzgenomeden Sehe und Kreiß, soweit das Water stowet, schal und mach obgemelter Berthram von Alevelde und syne Erven geneten und gebruken nha alle synem und syner Erven Ge fallen und Besten gelegen. Jodoch wen hie edder syne Erven mith der grothen Wade, Samers edder Winters, darup tehen lachen, mothcn sie dem Kloster tho Pretze, wie myne Waroldern vorHenne und ick hernhamals wente here je und allewege gedaen, von dem gefangenen Wische, wen Barthram edder syne Erven erstlich vor die Wade die Helffte voraffgenamen, enhe darnha thwe Deile von den ovecigen Wischen geven, und beholt darvon Berthram edder syne Erven den drudden Deil. Desgclicken die Kloster- Wischer wedder, wen se mit der groten Wade tehen und thom ersten von den gefangen Wischen vor die Wade de Helffte affgenamen Hebben, geben sie Barchram von Alevclde edder synen Ervhen von den overygen Wischen den drudden Deil. Myt der Lancker Kule genomet hefft idt aver diessen Bescheids, bat Barthram von Alevclt obgemcldt und myn Broder Ovhe von Tynen die sulve Hebben bat eine Zar umb bat ander, doch wen idt Barchram von Alevelden obgemelt edder syner Ervhen Jare iß, mach hie und syne Ervhen die sulve Kule mith und benevhen den Töghen, als bat hele Schaer, yalvc Schaer und den Schorm-Orth genomet, vieff viertich Lynen hoch einen jedern Toch, ahn Thowereende, und tho gebruken, sulvest vischen lachen edder verHuren, darmit dhun und lachen nha synen eghen besten Nuth und Gefallen, und mach kein Pretzer Bischer, noch vonn dem Klosterhave edder och dem Blecke, noch von mynes Brodern edder sy ner Ervhen Wischer von dem Have to Khuren, von Michaelis ahn wente dat mhen vor Ist tho apene Wacher, unvorhinderth des Jses, darup vischen khan, mit dem Schmalthon, nicht darup kamen edder in jeniger Mathe sick understaen, in sulcher ge melten Tidt darup tho vischen, dann allein mich der grothen Wade von dem Kloster have tho Pretze mögen sie darup tehen, so offt ehn des gelegen. Und wenn idt my- neS Brodern Ovhen syner Ervhen Jare iß, mach Barthram von Alefelth und syne Ervhen ock mith der grothen Wade darup tehen lachen, so offt enhe des gelegen und gefellich. Also hebbe ick obgemelter Cristoffer von Tynen vor my und myne Ervhen deme vorgenomeden Barthram von Alevelde und synen Ervhen bavhen gemelthen Sehe in berurthem Kreiß, als den drudden Deil, mich vorgemelter Herlicheit, Fryheit und Gerechtigkeith tho genethen und tho gebrukenn, tho einem sieben, ewigen, unwedder- , .. - 46 *

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    oplichen Erffkope erfflich eigen vorkofft, wo ick ehn ock vor my und myue Ervhen ge- melthem Barthram und synen Ervhen in Crafft und Macht diesses jegenwerdigen my« nes vorsegelten Khopbrieves opdragenn, vorkofft und averantworded hebbe, vor thwe dusent und einhunderth lubesche Marck, die my de ehrgemelte Barthram von Aleveldt wol tho Dancke und vollenkamenher Roge, chr Makinge diesses Brieses, entrichtet, vor- genoget und wol betalet hefft, und ick diesulven also vorth vordan in myn und myner Ervhen Besten, Nuth und Fromen gekerth und gewendet hebbe. Und ick vorgemelte Cristoffer von Tynen und myne Ervhen schollen und willen dem obgemelten Barthram von Alevelt und synen Ervhen den obgemelten Sehe, als darinne den drudden Deil, mich aller Herlichkeit, Fryheir und Gerechtigkeit, wo vorgeschreven, tho Rechte wa rende wesen, beschermen und entfryen vor alle Ansprake und Bcwoernisse eynes itzlichen, sie syn geistlich edder weltlich, die vor Recht kamhen, Recht geven und nemhen willen, so vaken und mannicherhalve des Roth und Behoff Werth sin, und ick Cristoffer von Tynen und myne Ervhen von obgedachtem Barthram von Alefelde edder synen Ervhen dartho geeschet und geforderth werden, buchen und sunder des vakengemelten Barthram von Alevelde edder syner Ervhen Nadeil effte Schaden«. Wyder vorpflichte ick obge- melter Cristoffer von Tynen my hirmit in Crafft und Macht diesses meines vorsegelden Breves vor my und myne Ervhen, bat die obgemelte Sehe in berurtem Kreiß, als die drudden Deil, mich aller Helligkeit, Fryheir und Gerechtigkeit, wo baven geschreven, unvorpandet und unvorsettet iß, und will ick edder myne Ervhen gedachtem Barthram von Alevelde und synen Ervhen densulven also mich baven gemelter Fryheir, Herlich keit und Gerechtigkeit quith, fry, unvorpandet, unvorsettet und unvorkosst warende We sen und densulven entfryen vor alle Ansprake und Bewornisse eines jeden, wie vorge- melt, sie sein geistlich esste weltlich, anhe allein dat myn Broder, Ovhe von Tynen obgemelr und syne Ervhen (wie sick des unser Boroldernn und wy under einander her- nhamals fruntliken vordragenn) fchal und mach mith dem Schmalthow, anhe Tochnette, upp diessem vorgenomeden Sehe ftye Wischcrye Hebben mit thwen Kancn, dar enhe Barthram von Aleveldt obgemelt edder syne Ervhen keinen Jnpaß edder Worwhere in« ne dhon schollen edder mögen. Jodoch wen die vorgenomede Kule mynes Brodern und syner Ervhen iß, mach he und syne Ervhen diesulve mit Tochnetten, wo von OlderS here gewonlich, die Tidt aver vischen, und sunst nicht wider, wie vorgemelt. Also Wyse införe und sette ick obgemelte Cristoffer von Tynen vor my und mynhe Ervhen in den vorgenomeden Lanker Sehe drudden Deils mit aller Herligkeit, Fryheit und Ge rechtigkeit, wo baven geschreven, den ehrgenomeden Barthram von Aleveldt und syne Erven, wente in die rowlike Werhe und ewige fredesame Besittinge, sodanes «Hummer durch my, myne Ervhen edder sunst jemandes myner Fruntschop vythospreken edder wedder tho ropende, byspreken edder wedder ropen tho lachen in jeniger Mathe, sun«

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    der obgemelte Barthram von Alevelt und syne Ervhen mögen das drudden Deil des berurden Sehes und Kreiß stedes, ewich, unwedderuplich mit aller Herlichkeit, Fryheit und Gerechtigkeit, wo baven geschreven, genethen, gebruken, vorhuren, vorpanden, vor- setten, vorbuthen edder vorkopen, darmit dhun und lachen nha alle erhem besten Nuth und Gefallen, schollen und willen ick obgenante Cristoffer von Tynen und myne Ervhen edder sunst jemandes von myner Fruntschov, sie syn tho diesser Tidt geboren edder un geboren, nhummher darup, wie gemelt, tho spreken, tho sakenn, tho reden, noch nichts nicht mich geistlichem effte weltlichem Rechte eschenn, fordern, manhen effte manhen la chen, mith keinen Privilegien, Statuthen kegen den vorgedachten Barthram von Ale velt edder fyne Ervhen vorthonemende, noch mit vawestlichen effte kaiserlichen Manda ten, Cenfuren, wo diefulven luden mochten, noch mit jenigerley konniglichen effte fürst? lichen edder jenicherleye Overicheit, Rechtes-Gewalt, wo mhen dat och listenn und vor stände mochte, erdenken, my und myner Ervhen thom Besten und dem ehrgemelten Barchram von Alevelde und fynen Ervhen tho Schaden und Nhadeil rekenn. Sulchs alles, wes mhen des erdencken khan, schal hyrmit vormydet und gentzlich upgehaven syn. Ferner vorplichte ick obgemelte Cristoffer von Tynen my ock hyrmit vor my und myne Erven, den obgemelten Sehe in berurthem Kreiß mit aller Herlichkeit, Fryheit und Gerechtigkeit, wo bavhen gemelt, dem ehrgemelten Barthram von Alevelde edder synen Erven, wen und tho welcher Tydt hie und syne Ervhen des von my und my- nen Ervhen eschende und begerende sinth, vor der koninglichen Majestät tho Dennemark edder von den Fürsten tho Holstein, mynen gnedigestcn und gnedigen Hcrnn, als dies- ses Landes Furstenn up thodrogen und tho vorlachende, wie des von Olders here ge- brucklich und gewonlich iß. Alle dieße vor und nageschreven Stucke, Punckte und Ar tikel diesses Breves samptlich und ene ißlich besondemn luve und rede ick vaken gemelte Christoffer von Tynen vor my und mynhe Ervhen by mynen adelichen Erhen, Trumen und gudem Gelowen stede, vast und unvorbraken wol tho holden, alles anhe Argelist und Veserde. Des tho Urkunth, merher Vorwissinge und Sekerheit hebbe ick vorge- melte Cristoffer von Tynen vor my und myne Ervhen myn angebarnn Jngesegel effte Pitzier witlichen ahn diessen Brieff hethen hengen und gehangen, und hen furder ge- beden unnd gefordert die erbarn und vesten, myne fruntlichen leven Bröder und Wed dern, Orten, Ovhen und Hennicke von Tynen, die sulchen Koep mit bewilliget und ihre Witlickeit vorsegelt und beneven my erhe angebarnn Jngesegel effte Pitzier hir under heten hengenn und gehangen, die gegeven und geschreven iß thonr Kyle, nha Christi, unsers leven Hernn und Salichmakers, Geborth dusenth vieffhunderch und dar nha im vieff und vefftigesten Iure, in den achte Dagen der hilligen dre Koninge.

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    Urtheil des Reichskammergerichts für das Kloster wider Paul Sehe stetten wegen der Dörfer Barkau, Warnau und Barmissen.

    8. Jan. 1561.

    Wir Ferdinand, von Gottes Genaden erwölter Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungern, Beheim, Dalmatien, Croatien und Slavonien ic. König, Infant in Hispanien, Ertzhertzog zu Osterreich, Hertzog zu Bur gund!, Chärnthen, Crain und Würdemberg :c., Grave zu Tyrol :c., bekhennen und thun kunth menniglich mit diesem unfern Kaiserlichen offenen Brieve, als vcrschicner Zaren an unserm Kaiserlichen Cammergericht ein unser Kaiserlich Ladung uff unsers und des Reichs lieben getrewen Paulussen Sehestetten, Wolffen Sohn, beschehen Anrueffen zu Rechtverttigung einer Appellation und Nichtigkeit-Sachen, welche er von der Urteil und etlichen Beschwerden, so durch die Hochgeborne Christian, Johannsen unt Adolffen, alle Hertzogen zu Holstein, unsere liebe Oheimen und Fürsten, wider inen und für die ersam und unsere liebe andechtige N. Priorin und Versamblung des Closters Pretz, im Hertzogthumb Holstein gelegen, eröffnet und ausgesprochen an unns und berürt unser Cammergericht fürgenommen, gegen ermelte Priorin und Closters Versamblung erkennst, ausgangen, verkündt und am neunundzwantzigsten Tag Monats Octobris des Slsten Jars anfennklichen, als dasselb unser Cammergericht, die Wohlgeborn, Edlen, Ersamen, gelerte unsere und des Reichs liebe getrewen Wilhelm Werner, Grave und Herr zu Zimmern, Herr zu Wildenstein, unser Kaiserlicher Cammerrichter und zugeordnete Ur- tailer, in nachbemelter unser und des Reichs Stat Speier besessen haben, der ersam gelert, unser und des Reichs lieber getrewer Adam Werner von Themar, desselben un sers Cammergerichts Advocat und Procurator in Namen gedachts Appellanten gerichtlich erschienen, Gewalt auch unsere Kaiserliche Ladung und Inhibition, mit iren Verkündi gungen, darbeneben ^.ota voriger Jnstantz einpracht, derselben Publicarion auch uffge- truckten Jnsiegels, Recognition und zu ferner Handlung zeit dreier Wochen. Dargegcn sobald auch der ersam gelert, unser und des Reichs lieber getrewer Michael Mack, Le rer der Rechten, bemelts unsers Cammergerichts Advocat und Procurator von wegen der Appellaten, mit vorgeender Protestation in Rechts weiter nit, dan sovil sein Par tei schuldig sein werde, sich eingelassen, aller ubergebner Handlung Abschriefft und Zeit eines Monats Gewalt einzupringen gebettcn und von gedachter Appellaten wegen am Igten Tag Decembris Nänclätuin 8^ncIio»wrium und darneben ein Exceptionschriefft contra uppellationem eingelegt, deren Einlage gemclter Doctor Themar Abschriefft begert und dargegen den Lösten Februarii nachvolgenden ölsten Jars replioss, und und wider dieselben gedachter Doctor Macks ein Conclusionsschriefft übergeben, deren

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    Inhalts zu erkennen gebetten, und als nach etlichen »erschienen Gerichtstagen Doctor Adam Themar sota prior» gerichtlich wiederumb fürpracht, gegen angeregte Conclu- clusionschriefft gemeine Einreden für gewandt, dergleichen von obgedachts Closters wegen Doctor Macks alle sein geübte Handlung erholet, und beiderseits zu unserm gericht lichen Entscheid beschlossen, aber ermelter Doctor Adam Themar sein Procuratorstandt verlassen, und der ersam gelert, unser und deß Reichs lieber getrewer Anastasius Grie neisen, auch der Rechten Lerer und unsers Kaiserlichen Kammergerichts Advocat und Procurator, sich von wegen des Appellanten mit Gewalt und Ratification aller zuvor geübter Handlung rechtlich eingelassen, uff angeregten Befchlueß auch er Doctor Macks solch Erscheinen angenommen und ums Urtheil angehalten. Daruff den 8ten Tag Mar li!, des 63sten Jars, mit Recht solch Sach beschehener Einreden unverhindert an be- rurtem unserm Cammergericht angenommen und die Kosten, derhalben uffgelaufen, aus bewegenden Ursachen gegen einander compensirt und verglichen, als nun vielermelter Doctor Anastasius Grieneisen etliche Zeit zu gepürlicher Handlung gebetten und am 17ten Novembris seine grsvamina nullitatis et iniquitstis, darzu Ursachen der Ver hinderung, als die nit bei seiner Partheien noch dem Advocaten gestanden, fürbracht, deren Inhalts gebetten, aber durch gedachten fein Gegentheil nit zugelassen werden wol len, ist nachvolgenden S4sten Jars uff den 9ten Tag Martij der Bescheid! ergangen, wolle er Doctor Macks uff fürprachte Ursache» formblich handlen und bitten, sollte ge hört werden und daruff ferner ergehn, was Recht fei, wie dan nachgeendts uff fein, Doctor Grieneisens, Anhalten er Doctor Macks ein Ableinung derselben Ursachen über geben, deren Abschriefft und Zeit der Ordnung, was sich gebure zu handlen, er Grien- cisen erhalten und den 12ten Novembris replioss gegen berurter Ableinung eingelegt, wider dieselbige Doctor Macks, nach erhaltener Abschriefft deren in gegenwärtigem Fhal noch in jure noch in taoto nit gestendig, mit Erholung seiner Ableinung auch aller dienstlichen geübten Handlungen, dergleichen gedachter sein Widertheil, Inhalts seiner Replicschriefften, und darüber, was Recht, zu erkennen gebetten. Dann ferner des Sösten Jars, Freitags den löten Monats Sevtembris, uff vielgedachts Doctor Macken toidtlichen Abfall, der erfam gelert, auch unser und des Reichs lieber getrewer Wolff- gang Breuning, Lerer der Rechten, und unfers Cammergerichts Advocat und Procura tor, gerichtlich angezeigt, dieweil er denn Gewalt hievor durch Doctor Macken seligen einpracht, mit einverleibt, so wollt er hieruff alle durch denselben zuvor geübte Hand lung, sonderlig gethanen Beschluß repetirt, gleichergestalt Doctor Grieneisen und bei bei derseits gethanne Beschluessen pleiben lassen, auch was Recht, darüber erwarten. Fer ners und im S7sten Jar, den 31sten Tag Maji, bemelter Doctor Wolssgang Breuning gerichtlich vermeldet, dieweil auch nunmehr uff offtgedachts Doctor Grieneisens Absterben und von wegen deö Appellanten Paulussen Sehestetten in Recht niemandts zugegen,

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    wolt er hören, wer sich von desselben wegen in solcher Sachen einlassen und weiterS volnfahren würde, und als niemandts erschienen, umb Ladung ferner in der Sachen zu procediren und handlen, innegegen den Appellanten zu erkennen angeruffen, wie dan ihme dieselbig gerichtlich zuerkannt, auch hernacher am 7ten Tag des Monats July von Amts wegen Bescheidt gegeben, soner sich nyemandts von ermelts Sehestettens, dar- zu des Closters Pretz wegen zur Sachen, wie sich gepuret, legitimiren würde, das als dann uff gethann Beschluß ergehn sollte, was recht ist. Demnach am 10ten Tag Mo nats Juny vielgedachter Doctor Breuning gerichtlich fürpracht, wie das die hievor er- kennete Ladung ad reassumenäsm o«u«ain an den Appellanten ausgegangen und ver- chundt, welche er sobaldt sampt irer Execution reproducirt und ob niemandt von des selben wegen in Recht erscheinen würde, rueffen gebetten, darbeneben von des Closters Pretz wegen Gewalt mit Ratification vorgeübter Handlungen übergeben, auch das ge betten Rueffen am 13ten Tag ermelts Monats, foner von wegen sein, Paulussen Sehe stetten, niemandt, wie Recht, «6 sii-uximsn, erscheinen würde, erkennt und dasselb den ^.Sten Monatstag Juny uff gewönliche Relation des Pedellen beschehen. Weiters und im 69sten, als zwischen den Partheien fernere Handlungen nit fürgenommen, sonder des nachgeenden 60sten Jars und den öten Tag Monats Aprilis obbemelter Doctor Breuning mit Vermeidung, das uff vorlengest erkent und bescheyen Rueffen bisher nie mandt erschienen, alle und jede »ots an allen und jeden dienstlichen Orten, doch des widerwertigen Angebens mit Nichten gestendig, erholet, und solch Sach in Oontumgoien für beschlossen cmzunemen gebetten, und zu unser fernem Erkanntnus Rechtsatz gethan, auf diesen Beschluß zwischen vielermelten Parteien am 27sten Tag Septembris von Amts wegen erkennt, wollen die Appellaten uff die den 8ten Martii verschienen, Lösten Jars ergangen Urthel in oontumaOigm, wie sich vermög der Ordnung gepuret, voln- faren, das solches gehört werden, alsdan in der Sachen zu geschehen, was recht ist, dieser ergangner Urthel nach ferner in Recht zu volnfaren, er Doctor Breuning am Lösten Decembris in eontumscism seines Gegentheils so bis anyero einig Libel nit einpracht, sein Partei von ausgangner Ladung, mit Erstattung aller uffgewendter Ge richtscosten, zu absolviren gebetten. Also abermals zu unser endtlichen Erkantnus Recht satz beschehen. Wie dan solchs alles und jedes auch sonst anders die Gerichtsacten, darüber beschrieben, clarlicher mit sich pringen und aussweisen, das dem allen nach und heut dato an mehrgedachtem unserm Camergericht, nach genügsamer Besichtigung und Erwegung solcher Handlungen, Urtheil eröffnet und ausgesprochen worden, von Wort zu Worten lautend, wie nachbeschrieben stehet: In Sachen Paulussen Sehestetten Ap pellanten eins, wider Priorin und Wersamblung des Closters Preetz Appellaten anders- theils, ist iu oonlulnuoisln zu Recht erkennt, das gedachte Appellaten von susgang- ner Ladung zu absolviren und zu erledigen seien, als wir sie auch hiemit absolviren,

    Z69

    erledigen, und ermelten Appellanten, inne den Appellaten in die Gerichtskosten derhal- den, an diesem Kaiserüchen Kamergericht uffgelaufen, nach rechtlicher Messigung zu end richten und zu bezalen vellig urtheilen. Urkundt diesses Brieses, besiegelt mit unserm Kaiserlichen anhengenden Jnsiegel, und geben in unser und des Reichs Stat Speier, am achten Tag des Monats Januarij, nach Christi, unsers lieben Hern, Geburt funfft« zchenhundert und im einundsechstzigsten, unserer Reiche des Romischen im ein und dreis- sigsten, und der andem aller im funffunddreissigsten Jare.

    ^,6 m«n6atum äamini Kom. imperstoris proprium.

    Wernher Koch, Verwalter.

     
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