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Charter: Urkunden Grafen von Wertheim, ed. Aschbach, 1843 (Google data)  CXL1V.
Signature:  CXL1V.

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Der Grafen von Wertheim Fundationsbrief der Stiftung zu Wertheim mit einem Pfarrer und elf Vicarien. 1419. Jan. 17.
Source Regest: Geschichte der Grafen von Wertheim von den ältesten bis zu ihrem Erlöschen im Mannsstamme im Jahre 1556, Nr. CXL1V. , S. 225
 
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Wir Johann vnd Michel gebruder grauen zu Wertheim, wir Jorge graue zu Wertheim, dez egen. graue Johansen sone, wir Mechtüt graffin zu Wertheim geborne von Swarcz- burg, desselben graue Johansen eliche husfrauwe, wir Sopffia grallm zu Wertheim geborn zu Hennenberg des obg. grauen Michels eliche husfrauwe vnd wir Anna graflln zu Wertheim geborn von Otingen des vorgenanten grauen Jorgen eliche husfrauwe bekennen vnd tun kund gein allermenglichen. Die- wile merunge gotlichs dinstes ein annefang ist aller wissheit vnd auch ein trost vnd hielfe allen glaubigen selen, darumb so haben wir bedacht, daz hir in der czit nichts sichers ist, dann der dott vnd nichts vnsichers wann die czit des dodez vnd auch daz vnsern armen selen von diser czitlicher wolluste vff ertriche nicht mer gut nachfolget, dan alz wir bei vnsserm leben gegen vnssern lieben herrn gode für vns schicken, vnd haben, gode dem almechtigen zu lobe, siner lieben muter der koniglichen meyde Maria vnd allen heiligen zu eren vnd vns sern armen selen nach diesem verganglichen leben zu einer tröstunge, angefangen vnd fahen ane mit craflt dies brieffs

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vnd mit hielffe vnd sture ander seligen christenlude ein ordemmge vnd stieftmige zu Wertheim in vnsscr pfarrekir— chen, dar ein teile vnsser eltern seliger gedechtnisse inne be graben liegen — got der allmechtige verliehe iren selen sine ewige freide — vnd damyde in derselben pfarrekirchen gotlicher dinst gemert sal werden in nutzen vnd wyse als hernach geschriben stet. Zum ersten scczen, machen vnd ordenyren wir, daz ein iglicher pfarrer, der dan je zu czit ein pfarrer zu Wertheim ist, mit eylf vicarien daselbst mit namen sant Niclaus altares vicarien, sant Sebastianus attars vicarien, sant Katherin altars vicarien, sant Georgen altars vicarien, s. Julians altars vicarien, s. kciser Heinrichs altars vicarien, der zehentusend merterer altars vicarien, s. Pancratien altars rff der burge vicarien, s. Laurencien altars an dem spietal vicarien, s. Elisabethen altars by dem hoffe am Heyne vica rien vnd dez heiligen geistes altars in dem glockenthorn vi carien alle zu Wertheim in der pfarre gelegen, die itzunde oder hernach dar werden, alle tage teglichen metten prime, tercie, sexte, tagemesse, none, vesper vnd compktte singen vnd vff gewonliche czit als hernoch clerlichen vnderscheiden wirt, halten sollen, vnd darumb haben wir mit sture vnd hielffe ander Iromen christenlude iczunden darezu zu einem ewigen presentie gegeben vnd gemacht alle tage teglichen einen gulden etniges gelts. Denselben gulden sol man zu pre- sencie vnder die obgen. pfarrer vnd vicarien alle lage teg lichen, wan sie obgeschr. tageezit singen vnd so ez nicht in den bannen ist, teylen vnd geben in nuez vnd wise als her noch clerlichen vnderscheiden wird, halten sollen. So soll man geben einem iglichen pfarrer vnd vicarien der obge schr. pfarre vnd vicarien vnd die an dem anefange vnd vss- gange gancz vsse sind mit sinem korerocke vnd andern, daz er darezu haben vnd tragen sol, mit namen: von der ge sungen metten fünf pfenning landeswerunge. Item von der gesungen prime zwen pfennig. Item von der gesungen tercie einen pfennig. Item von der sexte einen pfennig. Item von der gesungen tagemetten einen pfennig. Item von der none einen pfennig. Item von der vesper zwen pfennig vnd von der complede ein pfennig. Vnd zu welcher czit vss den ob- geschriben pfarrern vnd vicarien einer oder mere metten prime, tercie, sexte, tagmesse, none, vesper vnd complette verseumet vnd daby nicht ist, an dem anfang vnd vssgang als vorgeschoben ist, desselben presencie sol man behalten vnd in eine buchsen, die mit dreierley Blossen beslossen ist,

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legen. Derselben wir Johann graue zu Wertheim einen haben sollen vnd ein pfarrer einen vnd ein presencier einen, der dan je zu cziten ist vnd damyde tun alz hernach clerlichen vnderscheiden ist. Vnd die obgeschr. pfarrer vnd viearier sollen alle jare noch vnssern graue Johannsen oder vnsser erben rad einen presencier vnder in seczen vnd kiesen, der selbe presencier dasselbe jar die obgeschr. oülte einneuien vnd presencie davon den verdinten in obgeschr. wise geben sol vnd was dan vf iglichen tag besunder vnverdinter vnd verseumter presencie überhlibet, die sol der presencier wider in die buchsen legen vnd by gescwornen cide vns graue Johansen oder vnssern erben vnd den obgeschr. pfarrer vnd vicarien alle jare eine rechnung davon tun, daz man eigent lichen gewissen konne, wieviel der verseumten presencien da vorhanden bliebe. Vnd wan man in den bannen ist, also daz man die obgeschr. tagezit nicht singet, so sol man auch kein presencie geben vnd dieselbe presencie sol man auch in die buchsen legen vnd die verrechenen alz andere ver- seuuite presencie ongeverde. Vnd als gewonlich ist, daz man alle jare am grünen donnerstag, am karfrytag vnd am osterabend nicht tagezit singet, als vff andere tage, sundern metten vnd ampt hat, were aus den obgeschr. pfarrer vnd vicarien by solchen metten vnd ampte ist, am anefang vnd vssgang, alz vor vnterscheiden ist, demselben sol man pre sencie geben, als vorgeschr. stet, vnd das übrige, das nit verdint wird, in die buchsen legen zu andern vnverdinten vnd verseumten presencien ongeferd. Des sollen auch die ob geschr. pfarren vnd vicarien vnder in alle wochen einen wöchner kiesen, der dieselbe wochen an den werktagen tagmesse singe vnd alle horas anhebe oder daz bestelle, geschehen werde ongeverde. Vnd wercz daz der obge- schrib. vicarien einer oder mee der obgeschr. vicarie zwo mit einander hette oder ime verliehen würde, wie sich daz mechte, so sol man doch denselben viearier, ir were einer oder mee, nicht mee dann einfeldig presencie ge ben von den obgeschr. tageeziten, gleicher wise alz hett er der obgeschr. vicarien eine allein. Vnd wer es sach, daz wir Johans graue zu Wertheim vorge. vnd vnser erben vnd die vorgen. pfarrer vnd vicarien duchte, daz sovil verseum ter presencien vorhanden were oder ob sunsten iemandes ichtes darczu geben hette, daz da vorhanden were, damyde man drij guldin golts oder mee gekeuffen mochte, dos sol man tun vnd darumb keuffen vnd nach vnserm graf Johansen

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oder vnsercr erben rad anlegen vnd vff den cristag oster- tag vnd pfmgstag den die das verdienen in obgeschr. wise davon zwiefache presencie geben. Vnd were sach, daz man übrig heben mochte, dieselbe überige gultc solte man dar nach vff andere festa, der man dan einig wird, auch den ver- dinten in obgeschr. wise nach dem merczale geben vnd teylen, vnd were es, daz es so glücklichen ginge, daz mau keuffen mochte, also vil, daz man alle viertag zwifachet pre— sentie davon geben mochte, daz sol man auch tun allen den, die daz verdinen in nuez vnd wise als vorgesehr. stet, on- geverde. Vnd o') es hernach darezu queme mit verseumter presentic vnd anderm daz darezu geben wurde, also daz man vf die hohen festa vf heilge tag oder teglichen in ob geschr. wyse mee gekeuffen oder gebessern mochte, daz sol man auch tun, allez mit rat vnser Johansen grafen zu VVert- heim oder vnser erben, vnd also dicke des not geschieht, on- geverd. Wer es auch, daz an den obgeschr. gulten abgeen wurde, da got vor sy, also daz sie der obgeschr. gebesser ten presencien nicht aller ertragen mochten, so sol es noch rade der zwyfachen presencien abgeene vnd by den teg lichen pleiben, one alle geverde. Nu wollen wir seezen vnd ordnen, daz mans nun furbas halten solle mit den tageziten zu singen, mit den begengnussen, mit den vigilien, mit selen messen, predigen vnd tagmessen, also wenn der pfarrer vnd vicarier mit einander eine begene wollen, so sollen sie die vigilienacht vor der vesper singen vnd sol man darezu mit der kleinen glocken viremal klencken, vnd wan der pfarrer mit sinen gesellen vnd schulern eines begene will an die vi carier, so sol man aber vigilie vor der vesper singen vnd mit der kleinen glocken drijmal darezu klencken, vnd das lu den anheben, wan es zwei nach mittag schlecht vnd dar nach zuzammen luden, nachdem dan die persone ist, vnd dan daruff vigilie anheben vnd singen. Vnd darnach die selen- messe des morgens vor der prime vnd dieselbe selmesse sol der pfarrer bestellen, daz die gesungen werde. Item in der fasten sol man auch vigilie vor der complct des nachts sin gen vnd die selemesse des morgens vor der prime vnd soll ein iglicher pfarrer alle fiertag die tagmesse selber singen oder bestellen, daz sie gesungen werden vnd darezu alle ftertag horas anheben ongeverde. Wer ez auch sache, daz die obgeschr. stieftunge nicht einen fürgang gehaben mochte, also daz es durch vnsern heilgen vater den babst, durch einen bieschoff zu Würzburg oder andere darczu getragen

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würde, daz die abgeseltt: stieftunge nicht gehalten vnd vo- lefüret wurde, also wir die angefangen haben, vnd von clerlichen unterscheiden ist, wan das geschee vnd die vorge- schr. stieftunge mit irsall oder sonsten, wie sich das mechle oder von weme daz geschee geseumel vnd ein jare kürzer oder lenger nicht gelialten würde, atiez alz obgeschrtben stet, so mogen wir oder vnser erben, die Wertheim innen haben, widder davon nemen waz wir darzu geben haben oder noch darczu geben werden i>nd an andere gotesgabe oder an goles- dinst wenden vnd nach vnserm gewissen anlegen, des wir auch gut macht haben sollen, on inirag aller menigliches on- geverd. Auch so behalten wir Johams graue zu Wertheiin obgen. vns vnd vnsern erben, die Wertheim innehaben vnd besiezen ongeverd in dieser obgeschr. stieftunge den schirme vnd beschure in werntlichen aachen ober alle gute, zinsse, gulte, velle vnd rente, darzu der obgeschr. stieftunge geben sind oder hernach darczu geben werden, daz wir dieselben gute, zinsse, gulte, velle vnd reute aller vnd iglicher besunder ein werntlicher versprecher «nd schirmer sine sollen vnd nye- mand anders an alle geverde. Item sie sollen auch allen gesangk mit der messe mit den horas vnd anderer rede- lichen ordenunge halten vff die form vnd in der masse, alz man das vff dem dome des stiefts zu Wurzburg heldet an alle geverde. Vnd daz diese obgeschr. ordenunge, saczunge vnd stieftunge mit allen vorge_t;hr. articuln vnd mit iglichen besunder von vns obgeschr. grauen vnd greffin vnd von vnsern erben genczlichen vnd festielichen gehandhabet, ge schirmet vnd gehalten werde, so haben wir die obgeschr. grauen alle dry vnd wir die obgeschr. greffin auch alle dry vnser igliches sin eygen insigel für vns vnd vnser erben mit wissen heissen hencken an disen brieff, der geben ist' an sant Anthoniyentag a. d. MCCCCXIX.

 
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