CDXII.

(1178.)

F(ridericus), dei gratia Romanorum imperator et semper augustus, C(onrado), vcnerabili çcclesiç Spirensis episcopo totique eiusdem çcclesiç conventui gratiam suam et omne bonum. || Quod ad honorem dei et ecclesiarum utilitatem provida dispensatione vel innovatur, vel instituitur, hoc ab omnibus equanimiter suscipi||endum, hoc ab omnibus pió mentis affectu semper tenendum est. Controversiam igitiir, quç inter Mulenbrunnensem çcclesiam et \Vern- herum || de Rossewag1) de çcclesia in Cnuttelingen 2) iam dudum agitata est, amicabili compositione termmandam ex utriusque partis assensu, sub plurimorum testimonio suscepimus.

190 (1178.)

Nos enim, ne lis suo morte acrius procederet, partes nostras interponendo, ad trausactionera faciendam libenter studuimus. Cum igitur utraque pars spontanea volúntate ad arbitratum nostrum recurrent, et quicquid iuris habere videbatur, in nos ultro transtulerit, nos prefati mouasterii allegationes et aminicula perspicaciler attendentes, partem ipsius usquequaque iustam esse cognovimus, sicque ei et çcclesiç investituram de qua contentio habebatur, perpetuo iure possidcndam communicato consilio prudentum assignavimus, quicquid ab alter- utra parte ante hanc nostram decisionem actum est, auctoritate conpromissioois in nos factç a partibus, in irritum revocantes. Prêter hçc çtiam illud muniflcentia nostra erFecit, quod iam dictus Wemherus hanc nostram decisiouem leto animo suscepit, omnique iuri quod habere videbatur, gratanter renunciavit. �?е�? autem decisio coram mullís et religiosis et sapientibus personis acta est, quam et vobis notifican �?опкпшт duximus, ut et vos huius rei si nécessitas postulaverit testes esse valeatis.

Unter der Schrift der Urkunde, für welche Linien mit Bleistift gezogen sind, beflnden sich noch seebst- halb unbeschriebene Linien, worauf ein etwa handbreiter leerer Raum folgt. Durch das unten fingerbreit eingeschlagene Pergament sind zwei kleine Löcher zum Durchziehen eiuer SIegelschnnr durchgestochen. Es ist jedoch kein Siegel angehängt. Dagegen liegt ein rundes Majestälssigill Kaiser Friederlcbs I. der Urkunde bei, welches den im Wachse hinterlassend] Spuren zufolge au einer Siegelschnur anhieng und laut vorhan dener älterer Verzeichnisse zn dieser Urkunde gehört. Ist dlcss wirklich der Fall, so moss ihre Ausstellung einige Zeit nach dem 15. August und vor dem 31. October 1178 erfolgt sein. Zwar sass der unter Frie derich I. vorkommende Bischof C. (Konrad II.) von Speier, nach Würdtweln N. S. D. I, S. 144 von 1176, von welchem Jahre eine Urkunde desselben dort (XII, S. 97) mltgetheilt wird, bis 1184. Allein schon in einer ebendaselbst (XII, S. 102) mitgeteilten Urkunde von Speier den 31. October 1178 bezeichnet Friederich I. den Bischof Ulrich II. von Speier als electus Spirettsis und sein nächster bis jetzt bekannter Aufenthalt vorher маг den 15. August jenes Jahres in Besançon (vgl. Böhmer, Reg. S. 139), wohin er nach mehr als vierjährigem Verweilen in Italien sich begeben hatte. Dass aber die Urkunde in Dentschland und zwar in nicht allzngrosser Ferne von dem Streitgegenstand ausgestellt worden sei, ist doch wohl anzunehmen. Es bleibt also mit einiger Sicherheit nur der oben bezeichnete Zeitraum übrig, für welchen die Urkunde ihren Schriftzügen nach auch passt. Indessen ist dieselbe, ihre л echt hei t vorausgesetzt, Allem nach nicht voll ständig ausgefertigt, nnd ob das genannte Siegel wirklich dazu gehört und ursprünglich daran befestigt war, keineswegs ganz entschieden. Die Umschrift desselben ist genau wie die S. 109 angegebene nnd anch das Siegelbild gleicht vollkommen den übrigen von Kaiser Friederich I.

1 ) nnd 2) Rosswag, O.A. Vaihingen; Knlttllngen, O.A. Manlbronu.

1178. October 24. 191