Avignoner Bischofsammelindulgenzen, bei denen ab 1329, meist auf das Patrozinium der Kirche oder des Altars zugeschnittene Sujets zur Illuminierung der grossen U-Initiale, der Randbilder und –leisten verwendet werden.

Wie bei allen Aussagen, die man über die Dekoration von Avignoner Bischofsammelindulgenzen treffen möchte, spielt das gesichtete Material die wesentliche Rolle. Angesichts der ausserordentlichen Beliebtheit dieser Gattung werden viel mehr als die bekannten Urkunden produziert worden sein. Ihr extensiver Gebrauch (die Urkunden wurden an den Ablasstagen an oder in der Kirche festgenagelt oder an Schlaufen aufgehängt) wie auch die spätestens mit der Reformation aufkommende Kritik am Ablasswesen werden hohe Verluste mit sich gebracht haben. Deshalb müssen die hier getroffenen Aussagen über die Datierung von Phänomenen – auch vor dem Hintergrund von Neufunden – als Richtschnur, aber nicht als absolute zeitliche Einordnung gelten.