Die beiden namengebenden Indulgenzen für Hirsau präsentieren diese Stiltendenz in der Avignoner Ablasswerkstatt am deutlichsten. Es werden dunkle, meist satte Farben verwendet, die bei sorgfältigerer Ausführung in dunkleren Farben schattiert werden. Die Ausdrucksstärke der Illumination ebenso wie bei den Akanthusblättern wird dadurch gesteigert, dass festigende Linien in schwarzer Tinte Konturen und gelegentlich auch (Falten-)Grate bestimmen.

Gleichzeitig ist in den 1340er Jahren - nachdem ein oder mehrere neue Mitarbeiter in die Werkstatt eingetreten sind, zu denen der in Rde stehende Illuminator zweifellos gehört - die Händescheidung noch schwieriger geworden. Wenn arbeitsteilige Prozesse gegriffen haben, könnten auch mehrere Maler an einer Illumination gearbeitet haben. Gleichwohl vertritt die Gruppe um die Hirsauer Indulgenzen eine Stiltendenz, die durch klare Farben, Blattranken und moderne Vorlagen geeint ist.
Gabriele Bartz
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