
Zu den klar erkennbaren Schreiberhänden, die sich ohne Schwierigkeiten ausmachen lassen, gehört dieser Schreiber (1). Er hat darüber hinaus das Privileg, die bisher ersten bekannten Bischofsammelindulgenzen vor der Avignoner Zeit geschrieben zu haben. Schon bei der am 14. Juli 1283 in Orvieto ausgestellten Indulgenz für Kemnade erweist sich das Textformular als vorgeschrieben, denn einer der Bischöfe, Conradus Mindensis, ist in ein für den Namen zu grosses Textfeld später mit dunklerer Tinte nachgetragen worden.
Seine U-Initiale ist durch kopfstempelfömige Aussparung gekennzeichnet, ein weiter Balkenstrich erstreckt sich weit in den linken Rand und ist dort unten bogenförmig verdickt. Die einzeilige Initiale L(icet) ist mit Begleitlinien versehen. Zwischen 's' und 't' in einem Wort wird ein Zwischenraum durch oben verlängerte Striche erzeugt, die mittig durch mehrere Häkchen verbunden werden.
Gabriele Bartz
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