
Zu den klar erkennbaren Schreiberhänden, die sich ohne Schwierigkeiten ausmachen lassen, gehört dieser Schreiber (4), den man bisher über sieben Jahre verfolgen kann. Seine erste bekannte Initiale, bei 1289 April 13 für Hersfeld, ist recht klein und zeichnet sich durch Begleitlinien und scheibenförmige Verdickungen unten, am rechten Schaft in der Mitte und am Balkenstrich aus. Insbesondere die Scheiben wird man immer wieder finden. Die weitaus häufigere Variante der U-Initiale ist von einer am zarten Balkenstrich - mit einem gewissen Abstand zum Buchstaben - links angebrachten Serife, die ebenfalls durch eine Aussparung gestaltet ist. Stets ist das 'U' im Vergleich zu seiner Höhe recht schmal. Bei seiner zweiten Urkunde für Hersfeld (vom 13. Dezember 1289) finden sich diese Merkmale und darüber hinaus noch eine aus drei aus der Schreibertinte ausgesparten Scheiben gebildete Blüte. Neben den Begleitlinien kommt hier noch (U)niversis in Auszeichnungsschrift hinzu. Auch nur vergrösserte Schrift für die ersten Worte setzt er ein, doch charakterischer ist der cadellenartige Aufbau von Oberlängen in der ersten Zeile.
Gabriele Bartz
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