Fleuronnée bezeichnet eine spezifische Form von Liniendekor der Gotik, der vollfarbig ausgemalte Initialen umgibt.
Einem Prinzip des Schriftwesens der Gotik folgend wurde Buchstabenkörper und Ornament klar getrennt und damit die Lesbarkeit des Buchstaben im Vergleich zur Romanik deutlich gesteigert. Fleuronnée hat Vorstufen in der westeuropäischen Initialgestaltung des 12. Jahrhunderts, ist aber ein Phänomen, das ab dem 13. Jahrhundert prägend wirkt.
Die Formen des Fleuronnée sind je nach Entstehungsregion und Entstehungszeitpunkt unterschiedlich.
Die Untersuchung von Fleuronnée, das auf fest datierten Urkunden auftritt, gibt der Forschung viele neue Fixpunkte, die vor allem auch für die Frühzeit neue Erkenntnisse ermöglichen. Die folgende Liste zeigt Beispiele beinahe im Jahresrhythmus, mitunter sich die Abfolge deutlich dichter und ermöglicht eine gute Auswertung.
Eine Sonderphänomen sind figürliche Einsprengsel innerhalb des Ornaments. Diese treten bei Urkunden erstaunlich früh auf (z. B. Papst Gregor IX von 1229 April 5): siehe gegenständliche Motive, figürlich, zoomorph.
Sowohl Buchstabenkörper als auch graphischer Dekor können auch farbig gestaltet sein: siehe Niveau 1: mit zusätzlichen Farben.
Für weitere Informationen siehe http://monasterium.net/mom/index/IllUrkGlossar/Fleuronnee