Andre Hiltprannt von Meran, statrichter ze Wienn, beurkundet, dass vor ihm in der Bürgerschranne der Wiener Bürger Andre Lautterpach mit vorsprechen auf Barbaren, Leupolts Schönwalts, des fuetermacher, witib, und jecz Wilhalms des Schaidegker zu Egkendorf hausfraun, haus, das gelegen ist in der Krugstrass zu Wienn zunegst hern Ulreichs des Haselauer haus mit aim tail, umb 13 sh. dn. gelts versessens purkrechts und die darauf ertheilten zwispild geklagt habe. Nach erfolgter Verständigung der Schuldnerin sei ihr Sohn Hanns Grebe vor Gericht erschienen und habe ihr Ausbleiben mit ehafter not und krankhait irs leibs entschuldigt, worauf her Hanns der Steger, burgermaister und kellermaister, und der rat der stat zu Wienn ihr eine Frist von sechs Wochen bewilligt haben. Nach Ablauf derselben habe ihr Mann ihr einen raittag genommen, und nach demselben seien beide Theile wieder vor Gericht gekommen, um die Entscheidung dem Bürgermeister anheimzustellen. Dieser habe bestimmt, dass die Schuldnerin Andren dem Lautterpach zwischen des mittichen sand Alexen tag (Juli 17) und Unser Fraun tag der Schidung (August 15) 9 lb 5 sh. dn. bezahlen solle, wobei er als Bussen für Nichterfüllung des Spruches je 32 lb dn. für den Bau von St. Stephan und für die Stadt festgesetzt hatte. Da nunmehr Andre der Lautterpach neuerdings vor Gericht erschien und nachwies, dass die Beklagte dem Spruche nicht nachgekommen sei, so gibt er dem Kläger Alexen Gerharten und Hainreichen den Halser, paid vorsprechen, als beschaupoten mit und macht ihn nach deren Aussage des Hauses gewaltig.