Mert Ennthaimer, statrichter zu Wienn, beurkundet, dass vor ihm in der Bürgerschranne Conrat Tenntschef, Hanns Stetner und Andre Haller, all drei portenwurcher und mitburger zu Wienn, anstat ir selbs und der andern maister der portenwurcher aller daselbs, . . . durch irn vorsprechen zu Lienharten Paldauf, dem portenwurchergesellen, wegen unbefugter Ausübung des Handwerkes geklagt haben. Der Beklagte verantwortet sich dahin, dass ihm kein Meister Beschäftigung gegeben habe, weswegen er sich zunächst mit anderer schwerer Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen musste. Dann sei er bei Hannsen, dem goltsmid hie, und Barbara, seiner hausfraun, in Dienst getreten, habe der Frau Borten gewirkt und den Mann menigermaln mit pheffer gen Merhern und Behem begleitet. Nach weiterer Verhandlung wird entschieden: Nach allem solchen herkomen, als vor ist begriffen, und besunder umb dass der egenant Lienhart Paldauf den clagern gern gearbaitt und des an sie begert hiet, der kainer im aber nicht hiet wellen zu arbaitten geben, dadurch er swere arbait als purdholz tragen und stekchen klieben verpringen hiet müssen, so vor auch ist berürt, so sull derselb umb den zuspruch von den clagern und den andern maistern, den portenwurchern hie, gancz berubt und von der venkchnuss ledig sein und sie sullen in von derselben venkchnuss müssig machen und im abtragen, was er darinn verzert und auf das recht gelegt hat, auch sullen sie im zu arbaitten geben, als sie sich des da vor offem gericht verwilligt haben; teten sie aber des nicht, so möcht er hinfür arbaitten, wem er wolt, an alle irrung ungeverlich.