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Charter: Monumenta Boica XXXVII, ed. Academia scientiarum boica, 1864 (Google data)  LXXXV.
Signature:  LXXXV.

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Monumenta Boica, Nr. LXXXV. , S. 160

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    LXXXV.

    1296, die 13. dcccmbris.

    Schiedsrichterliche Schlichtung der Misshellungen zwischen Bischof Manegolt und den Herren von den Stiften zu Wirzburg mit der

    Bürgerschaft daselbst.

    Wir Manegolt von gotes gnaden bischof ze Wirceburg tun hunt allen den die disen brief an sehen lesen oder horen, daz die edeln herren, her Gotfrit von Brun ecke, her Kraft von Hohen lo cli, vnd greiue Rudolf von Wertheim, mit vnsers herren kunec Adolf es von Rome wort vnd willen den kriec vnd die missehellunge die zwischen vns vnd den herren von den stiften ze Wirceburg einsit vnd vnsern burgern von Wirceburg nrme vnd riche gewesen ist andersit minneclich vnd gutlich ver- rihtet haben als hie nach geschriben stet.

    Die burgere alle arme vnd riche suln vns bischof Manegolt vnd vnsern nachkumen alle vnser reht vnd gerihte halten vncer- brochenlichen, als sie von alter her sin komen, vnd vns nieman dar on sol irren noch gcwalt tön. Swer aber daz teite, gein dem vnd gein allen den die vns kein hindersal tun mit Worten oder mit werken suln sie vns vnd vnsern rihteren beholfen sin mit guten Iruwcn ono geveirde.

    Dar nach daz ir burgermeister rat rathus vnd ratgloggen vnd allez duz ze dem selben rate gehoret ieze abe suln sin, vnd furbaz nimmer mere suln gesetzet werden oder wider genumen.

    Dar nach daz wir den alten rat wider setzen suln als er von alter her kumen ist. Vnd swaz der rat mit vnserm worte setzet vnd machet, daz sal man allez steite halten.

    cpiscopatus wirziburgensis. 147

    Dor nach daz furbaz nieman kein gerihte baben sol wan wir vnd vnser rihtere vnd die ez zerehte von olter her haben suln, vnd auch nieman kein gerihte suchen sol wanne vor vns vnd vnsern rihteren.

    Dar nach daz alle die seiïze die ane vnser wort gesetzet sin abe suln sin vnd keine kraft haben, vnd daz man auch furbaz nim mer mere keine setzen sol ane vnser wort oder vnserre nach- kumen.

    Dar nach daz wir daz vngelt haben suln ze vnserm libe.

    Dar nach daz wir die zunft abe nemen suln oder lazzen besten, swederz wir tun wollen.

    Dar nach daz man vnser geleite swem wir daz geben in die stat ze Wircoburg vesteclichen halten sol.

    Dar nach swaz geschihte oder vfleufe oder vnrebtes geschehen ist, die suln wir vorder n mit dem reht. Vnd dar zu suln die sebeec die hie nach b¡ namen sien vnd die gemeinde der burgere von Wirceburg bi ir eiden die sie dar vber gesworn haben mit guien truwen ano geveirde vnd vorderlich beholfen sin, swenno wir sie des manen gemeinlich oder besundere.

    Vnd daz die vorgenanten herren von den stiften ze Wirce burg deste bezzern fridc haben an ir libe vnd an ir giite, so haben vnser vorgenante burgere arme vnd riche in die sicherheit getan als sie hie nach geschriben stet. Ez haben sehcec burgere, der alte Lebarte, Heinrich vonme Rebstoc, Heinrich Weibeiere, Fritze Gir, Eckehart von Heidenheim, Ortlieb Buz k orber, Marquart von Beirrutte, Heinrich Virnkorn, Cunrat Willemut, Engellin von Hephen- heim, Sifrit vonme Rebstoc, Cunrat vnd Arnolt von der Helle, Otte Munscher, Bertholt von der Tanne, Dicth- rich Meiler, Aple von Wigenheim, Johan Hane, Merke lin von Beirrute, Heinrich Veizzelin, Johan vonmeStcr, Herbort von Niht, Gotze von Haugo, Conrat Weibeler,

    19*

    148 Monumenta

    Heinrich Senfteleben, Engellin Haue. Cûnrat Heuber. Aple von der Tanne, Eckelin Fretzer, Eberhart von Beirruto, Lupolt Scholle, Arnolt Munscer, Marquart von Tetelbach, Heinrich von Babenberg, HeinrichZan, Engelhart von Rotenburg, Wolfmar Ziechelin, Cün- r"at Vonme Rebätoc, Fuhs Rote, Friderich Buzkorbere, Ffiderich von hern Zinken hone, Gotze Ziechelin, Woluelin Muncer, Merkelin von Wigenheim, Cûnrat von Jsenburg, Woluelin von Heydenheim, Cunrat Le barte, Woluelin Brunlin, Merkelin Buzzigel, Hein rich Jozzer, Eckehart vonmo Stere, Cûnrat vonLiebs- perg, HiltebrantGrûbe, Bertholt Heuber, JohanVirn- korn , Erkenbolt Rote, Reinhart von Wigenheim, Heinrich Munsce r , Gunther Scholle, vnd Gotfrit von Kunegeshouen, die die herren benennet haben, ze den heiligen gesworn, daz si niht gestaten daz den herren oder ir keime kein gewalt oder kein vnreht geschehe von der gemeinde, vnd suln daz wenden als verre als sie kunnen oder mugen ane geveirde, vnd driz sie kein hilfe oder rat dar zu geben. Weire aber daz ez dar vber ane ir wizzende vnd âne ir gedanc gescheihe, rihten sie daz niht vz in vierzehen tagen als sies gemant wurden von dem tûn- probst, von dem techant, von dem Schulmeister, von dem sanc- meister von dem tume, von dem probst von Hauge, von dem probst von Onolspach, vnd von dem probst vonme nuwen munstere, von den allen oder drien den der gewalt zemanen ist geben, so suln die sehcec vf ir n eit vf den sale al zemale varen, also daz ir keiner dar vz kome ane der vorgenanten herren wort. Wirt aber ez in viercehen tagen niht vz gerihtet nach minne oder nach reht, so suln die vorgenanten dri landesherren vnd auch der edel iuncherre Kraft, des vorgenanten hern К raites von H o Ii e n 1 o c h sun, als sie gemant werden von den herren die vor genant sin, alse lange leisten ze Wirceburg biz daz vz gerihtet werde nach minne oder nach reht. Daz reht soln sie vorder n vor einem bischof ze Wirceburg; oder ob ez in niht wider varen mohte, so suln siez anderswa vorder n swa sie zerehte suln nach

    episcopatus wirziburgensis. 149

    geis(t)lichem oder mich wertlichem rehte. Doch die minne sol mit beider teil willen geschehen.

    Die sehcec suln auch alle iare ir gelubedes veriehen an sante Walpurge tage, als si es gemant werden von den vorgenanten berren. Jst aber ir keiner abe gangen, so suln die andern einen andern setzen an sine stat vf den selben tac, swelhen die vorge nante herren benennen. Teiten sie des niht, so suln sie vf den sale varen, swenne sie von den selben herren die die maht haben gemant werden, als da vor gesprochen ist.

    Jst aber daz sunderlingen kein gewalt oder kein vnreht keime heTten wider vert ane der gemeine schult, swer daz getan hat, den suln die vorgenanten sehcec vf irn eit, ob er ez niht bezzert, in viefcehen nehten nach minne oder nach reht mit des bischofles boten an griffen, vnd entwurfen dem bischof in sine gewalt, ob si ft» ane geveirde megen haben. Den sol er alse lange halten biz daz er gebezzert werde nach minne oder nach reht. Mohten sf in aber ane geveirde niht gehaben , so sol sich ein bischof alles des er hat vnderwinden, vnd suln si im dar zu beholfen sin. Hat er aber niht gutes da mit er gebezzern muge, so suln sie in nimmer in die stat lazzen kumen biz daz er gebezzeret hat nach minne oder nach reht.

    Wurden si aber brnch an keinen dingen als vor ge sprochen ist, so suln die sehcec vnd die landesherren leisten als vor gesprochen ist. Weire daz der landesherren keiner abe gienge, so suln die sehcec in einem mande dar nach in varen leisten biz daz si einen andern landesherren setzen, einen sinen genoz ane geveirde. Weire daz sie niht leisten, so suln die andern landes herren in varen leisten darnach in viercehen nehten als sies ge mant werden von den herren die den gewalt haben , vnd suln als lange leisten biz ein anderre gesatzet wirt.

    Wkler vert aber keime der herren gesinde iht von keim burgere oder von sime gesinde, daz sal man klagen vor dem bi schof. Vnd wolte man des rehten vor im vz gen, so sollen die vorgenanten sehcec vf irn eit wider den beholfen sin, swenne sies

    150 Monumento

    gcmant wurden von den herren die den gewalt haben, biz er minne oder reht teite.

    Weire aber daz keinem burgere kein gewalt von keim herren von den stiften gescheihe, der sol ez klagen vor dem techant. Wider vert im niht reht oder minne in viercehen tagen , so sol er ez einem bischof klagen. Der sal im nach reht rihten. Wil des iener wider sin , so sol in sin capitele von dem stifte vnd von siner pfrunde vnd gemeinschaft vnd auch von der stat alse lange wisen biz daz er nach minne oder nach reht gebezzeret.

    Weire auch daz der herren gesinde iht misseteite gein der burgere keime oder ir gesinde, so sol sin herre — ist ez ein sache die man billich im klagen sol — von im rihten als ein herre ze reht von sime gesinde sol, als verre er kan oder mac ane ge- veirde. Sol man aber die sache niht billich vor im klagen, so sol man die selben klage brengen fur einen bischof, vnd vzrihten nach minne oder nach reht.

    Doch suln wir allewege vnser gerihte haben als ez vnser vor varen vnd wir von alter her gehabet haben.

    Vmbe andere sache die die herren haben von des wegen von Stahilberg vnd auch anders gein den burgeren, des suln si sich mit in verrihten nach minne oder nach reht swa man daz reht zerehte vorder n sol oder mac.

    Ez ist auch gesprochen, swa die herren die sehcec oder die landesherren ze vnreht manen, daz sise ze rehte suln losen.

    Die gemeinde auch arme vnd riche hat vns vnd den stiften vnd den sehcegen ze de heiligen gesworn, alle dise teidinc vnd die sun steite zehalten vnd auch vorderlich dar zu ze beholfin sin.

    Vnd daz auch die selbe sûn deste steiter vnd deste vester blibe, so haben wir disen brief ze einem ewigen vrkunde heizzen geschriben, vnd dar an vnser, der vorgenanten stifte, der vier landesherren, vnd der burger jnsingel al zemale heizzen gehangen.

    episcopates wirziburgensis. 151

    Wir auch die herren von den stiften als wir vor genant sin geloben, die vorgesprochenne rede vnd sûn steite zehalten. Vnd des ze einem vrkunde henken wir vnser jnsingel an disen brief.

    Wir auch die landesherren als wir vor genant sin bekennen der vorgeschribenen rede vnd verrihtunge aller, vnd verbinden vns mit vnsera truwen an disem brieue ze der vorgeschriben burgeschaft. Vnd ze einem vrkunde haben wir vnser jnsingel an disen brief heizzen geleit.

    Wir auch die vorgenanten burgere arme vnd riche bekennen aller der dinge die vor geschriben sten, vnd geloben si alle vestec- lichen steite zehalten. Vnd ze einem ewigen gezucnisse haben wir vnser jnsingel an disen brief heizzen gehangen.

    Diser brief ist geben nach vnsers herren geburte tusent iare zwei hundert iare vnd in dem sehs vnd nuncegesten iare, an sante Lucien tage.

    Undecim sigilla ex hoc documento filis tinteis flavi et viridis colorum suspensa fuisse videntur. Ea Manegoldi episcopi, capituli majoris ec- clesiae herbipolensis, abbatis s. Burkardi, ecciesiae s. Johannes in Hauge, ecclesiae novi monasterii herbipolensis, abbatis s. Stephani, abbatis s. Jacobi Scotorum, Gotfridi de Hohenloch supersunt. Illud Kraftonis de Hohenloch magnam partem periit. Reliquorum duorum nonnisi fita qui- bus suspensa esse poterant restant.

     
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