Collection: Regesta Imperii V,1,1
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Charter: RI V,1,1 n. 439
Date: 1210 sept. 16
Abstract: Otto IV. (in castris) bestätigt den bürgern von Imola ihre guten gewohnheiten und rechte und nimmt sie unter seinen schutz, indem er mit diesen vergünstigungen die stadt durch deren zu ihm gekommenen podesta Gifred von Posterla investirt, alles recht des reiches vorbehaltend. Z.: gr. Hildebrandin, Peter präf. v. Rom, Salinguerra v. Ferrara, Wilh. v. Posterla, Alberius v. Posterla, Orlandus de Lambertinis, Albertus Rampus iudex, Guasdo Stulti, Bonus Conradus, Susinellus v. Ferrara, Alb. Strucius. Per m. Waltheri etc. Ficker Ital. Urk. 288. Verbesserungen und Zusätze (1983):Walter 124. 155: Verfaßt von HJ = OA, geschrieben von PhA = OC. Nach Zinsmaier, Urk. Phil. 91 verfaßt und geschrieben von OC. Or. in Imola, Biblioteca comunale.
Charter: RI V,1,1 n. 635
Date: 1210 sept. 00
Abstract: Friedrich II. erlässt der kirche des hl. Andreas zu Piazza (sudöstlich von Caltanisetta), einer obedienz der kirche des hl. grabes, acht und dreissig salm getreide, welche dieselbe als gabelle ihrer mühlen iährlich der curie zu liefern hatte. Per m. Nicholai de Petralia not. Rozière Cartulaire de l'egl. du S. Sepulcre 312. Huill. 1,176. ‒ Mit 1210, ind. 14, reg. 13.
Charter: RI V,1,1 n. 441
Date: 1210 oct. 11
Abstract: Otto IV. (in castris) bestätigt und verleiht dem pfalzgrafen Ildebrandin zu rechtem und gesetzlichem reichslehen alles, was graf Rainer de Bartholomeo zu lebzeiten besass, nämlich Pitigliano (bei Sovana) und andere genannte orte. Z.: Dieph. herz. v. Spoleto, markgr. Guido, Napoleon de Campillis, Napoleon de Valle Spoletana, Saling. v. Ferrara, Bonus gr. v. Montefeltre, Tudinus de Collazon, Guido Cazaconte, gr. Heinr. v. Schwerin, gr. Ad. v. Dassel (de Tosis), gr. Georg v. Wied, Rud. v. Kiselau, Bern. v. Dorstadt, Heinr. marsch. v. Kallendin, Walt. schenk v. Schipf, Bernger dessen bruder, die hofrichter Alb. Struzius u. Arn. Strictus. Per m. Waltheri etc. Aus abschr. im archive Roncioni zu Pisa. Oesterr. Notizenbl. 1852 s. 372 extr. Künftig bei Winkelmann. ‒ Der ausstellort ist die grafschaft Todi, vor alters Tuder, an der obern Tiber. Verbesserungen und Zusätze: Or. mit goldbulle (mit mond und sonne) im Vatican. Verbesserungen und Zusätze (1983):Walter 124: Von HJ = OA geschrieben. Zinsmaier, Urk. Phil. 85: Unter Verwendung von BF. 318 für die Schlußformeln verfaßt und geschrieben von OA. Or. in Rom, Vatikan. Archiv. Kopien in Pisa, Archivio di Stato, Archivio Roncioni Nr. 155 (13. Jh.) und 415 (14. Jh.). Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 59 Nr. 62 nach Kopie. Zur Goldbulle vgl. P. Kehr, in: Neues Archiv 14 (1889), 354 Nr. 13. Abb. der Goldbulle: Sella, Le Bolle d'oro dell'Archivio Vaticano. Tav. II. Nr. 5.
Charter: RI V,1,1 n. 637
Date: 1210 oct. 00
Abstract: Friedrich II. verleiht und bestätigt auf bitten des Robert prior der hl. Maria zu Aidone dessen von der kirche von Catania abhängigen kirche deren besitzungen und erlässt ihr die lieferung von sechszehn salm getreide, zu welcher sie der doana für eine auf eigene kosten erbaute mühle verpflichtet war. Per m. Boniioannis (Bonihomims) de Gaeta not. De Grossis Catanens. decachord. 53 bei Graevius Thes. Sic. 10. Huill. 1,178. ‒ Mit 1210, ind. 14, reg. 13.
Charter: RI V,1,1 n. 636
Date: 1210 oct. 00
Abstract: Friedrich II. erlässt auf bitte des Wilhelm von Orliens meister des Templerorden in Sicilien dem hause des ordens zu Aidone (nordöstlich unweit Piazza) die goldunze und die sechs salm getreide welche dieses haus von dessen dortigen besitzungen seinem hof iährlich zu entrichten hatte. Per m. Nicolai not. or. in Neapel. Huill. 1,177. ‒ Mit 1210, ind. 14, reg. 13. Verbesserungen und Zusätze (1983):Or. in Neapel, Archivio di Stato, Nr. 528, während des 2. Weltkrieges verbrannt. Beschreibung: Philippi 69, wonach ein Empfängerschreiber anzunehmen ist.
Charter: RI V,1,1 n. 442
Date: 1210 nov. 4
Abstract: Otto IV. (Assisii) nimmt auf bitten des abts Nicolaus von Sassovivo die kirche von S. Liberato (nordöstlich von Orte) in seinen schutz und beauftragt mit der einhaltung den deutschen Heinrich, castellan von Mugnano. Jacobello Cron. del monast. di Sassovivo 62 extr. aus einem regestenbuch des klosters. ‒ Mit 1209 ind. 12, imp. 1, was auch wenn wir ind. 13 lesen und vom itinerar absehen, schon desshalb nicht richtig sein kann, weil Mugnano erst im sept. 1210 vom kaiser besetzt wurde. Dem inhalte nach würde die urk. recht wohl gerade in diese zeit passen. Aber nach allen zeitangaben über den einmarsch in das königreich kann der kaiser am 4 nov. nicht zu Assisi gewesen sein. Allerdings heisst es in den Ann. Colon., dass der kaiser truppen vorausgeschickt und selbst gefolgt sei, wodurch Winkelmann O. 346 anm. 1 die chronologischen schwierigkeiten zu lösen sucht. Aber alle iene nachrichten haben den persönlichen einmarsch des kaisers im auge. Es ist möglich, dass die ortsangabe oder tagesangabe der urk. durch den abschreiber geändert ist; es ist auch möglich, dass beide sich auf verschiedene zeitpunkte beziehen. Am nächsten könnte es liegen, bei dieser und der folgenden urk. an das in urkk. Ottos so häufige vergreifen um einen monat, vgl. oben zum 24 iuni, zu denken, zumal es an und für sich unwahrscheinlich ist, dass am 4 und 7 nov., wo der kaiser schon auf dem weitermarsche von Rieti gewesen sein wird, geurkundet wurde. Zu Assisi könnte Otto immerhin am 4 oct. gewesen sein; aber schwerlich zu San Severino am 7 oct., wenn er am 11 oct. in der grafschaft Todi war. Auch scheint die art der erwähnung des kaisers im stadtfrieden von Assisi vom 9 nov. 1210, Ficker Ital. Urkk. 290, kaum für einen aufenthalt desselben in der nächstvorhergehenden zeit zu sprechen. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Göttinger Nachr. 1903, 270 nach Kopie von 1206 XII. 5 in Sassovivo, Archivio arcivescovile. Mit Asisii die III exeuntis novemb. 9 indictione. Nach P. Kehr a. o. O. S. 268 eher zu Heinrich VI. gehörig. Ohne jede stilistische oder inhaltliche Beziehung zu den D. Ottos IV.
Charter: RI V,1,1 n. 443
Date: 1210 nov. 7
Abstract: Otto IV. (apud sanctum Severinum) nimmt (in wörtlicher wiederholung der urk. Friedrichs I von 1177 dec. 3) die reichskirche San Severino (in der mark Ancona nordöstlich von Camerino) in seinen schutz und bestätigt deren besitzungen. Marangoni Delle mem. di Novana oggi Civitanova 225. Böhmer Acta 228 (mit nov. 8). Vgl. Winkelmann O. 245 anm. 3 über das or. mit nov. 7. ‒ [Mit 1211, aber ind. 14. Aber 1211 passt das itinerar so wenig, wie hier. Dass der kaiser in drei tagen immerhin von Assisi nach S. Severino kommen konnte, scheint zufällige gestaltung zu sein und wird den anderen so bestimmten nachrichten gegenüber nicht in rechnung zu bringen sein. Eine sichere erklärung fehlt. Für eine fälschung ist ein grund nicht abzusehen; auch für eine solche müsste die urk. Friedrichs I vorlage gewesen sein, der dann auch die der canzlei Ottos entsprechende form der datirung voraussichtlich genauer nachgebildet sein würde. Möglich dass durch ein versehen der canzlei der ort, für den die urk. bestimmt war, auch als ausstellort angegeben wurde. Vgl. aber vorher.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Or. in San Severino, Archiv der Kollegiatkirche S. Severino, arch. cap. casella II n. 3. Wiederholt wörtlich D. Friedrich I. von 1177 XII 2 (St. 4232) und Heinrich VI. von 1187 (Baaken 32). Druck: G. Concetti, La canonica di San Severino in Sanseverino Marche 944--1586, Falconara M. 1966. S. 213 Nr. 15.
Charter: RI V,1,1 n. 638
Date: 1210 nov. 27
Abstract: Friedrich II. befiehlt auf bitten des bischof Urso von Girgenti demselben und dessen clerikern alle freiheiten und privilegien einzuhalten, welche sie zur zeit könig Wilhelms besassen. Pirro Sic. sacra 1,703 extr. Inveges Ann. di Palermo 3,527 extr. Huill. 1,180 extr. ‒ Mit 1210, ind. 12 [bei Pirro, was Inveges, da er nach Pirro druckt, willkürlich mit ind. 14 gebessert zu haben scheint. Die ind. gibt demnach keinen halt, und das itinerar, wenn es hier auch keine schwierigkeit bietet, würde einreihung zu 1209 bestimmter unterstützen, wozu aber freilich keine der beiden iahresangaben passt.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Nach Collura, Le più antiche carte dell'archivio capitolare di Agrigento 103 Nr. 50 zu streichen, da ident. mit BF.1510.
Charter: RI V,1,1 n. 640
Date: 1210 dec. 00
Abstract: Friedrich II. stiftet in der domkirche zu Palermo, wo seine eltern begraben sind, zwei neue präbenden. Per m. Aldoini not. Pirro Sic. sacra 1,129. Mongitore Bullae 80. Huill. 1,180. ‒ Mit 1210, ind. 14, reg. 13. Verbesserungen und Zusätze: Mortillaro nr. 40. — Orig. im dome zu Palermo mit mandelsiegel. Verbesserungen und Zusätze (1983):Or. in Palermo, Archivio storico diocesano. Beschreibung: Philippi 69.
Charter: RI V,1,1 n. 639
Date: 1210 dec. 00
Abstract: Friedrich II. erneuert dem pabste Innocenz die verpfändung vom iuni, vergl. oben, wobei nun die schuldsumme genauer auf 12800 goldunzen angegeben, ausser dem genannten auch die abtei selbst und der besitz des Wilhelm Paganus verpfändet werden, so dass alle dem könige daraus zukommenden nutzungen dem pabste und der kirche zustehen, die genannten dem pabste wie dem könige zur treue verpflichtet sein, und während der verpfändung dem könige auf befehl des pabstes kriegsdienst leisten sollen. Per m. Aldini not. Huillard Rouleaux de Cluny 82. ‒ Mit 1210, ind. 14, reg. 13. Verbesserungen und Zusätze (1983):Zur Ü.: Battelli, Transsunti di Lione 352 Nr. 2. Druck: MGH. Constit. II, 541 Nr. 410.
Charter: RI V,1,1 n. 415
Date: 1210
Abstract: Otto IV. ertheilt dem kloster Rivalta (südwestlich von Tortona) ein privileg. Ughelli Is. sacra 4,1052 cit. ‒ Vergl. das privileg Friedrichs II vom 6 apr. 1217, welches wahrscheinlich den inhalt wiederholt. Verbesserungen und Zusätze (1983):Wiederholt lediglich Eingang und Schluß der VU. Baaken 537 und einzelne Sätze aus BF. 412 und 413. Zinsmaier, Urk. Phil. 116. In der Datierung dieselbe unrichtige Tagesangabe wie in BF. 412 und 413. Kopie 15. Jh. in Turin, Archivio di Stato, Abbazia Rivalta, Categoria I. Mazzo I. Druck: Scheffer-Boichorst, Urk. und Regesten, in: NA. 24 (1899), 202 -- Rossano, Cartario della prevostura poi Abazia di Rivalta, in: Biblioteca Subalpina 68 (1912), 61 Nr. 68.
Charter: RI V,1,1 n. 416
Date: 1210
Abstract: Otto IV. verweist (als kaiser) dem bischof, den consuln und der gemeinde von Avignon, dass sie seinen befehl, den Wilhelm von Sabrano zur zurückstellung der villa Pertusii an den abt von Montmaiour zu nöthigen, nicht ausführten, sondern einige von ihnen ihm sogar hülfe versprachen; verlangt nun wiederholt ihn zur zurückstellung zu nöthigen, auch dessen, was sein onkel dem kloster nahm, und Condaminas de Gravesons und thurm und befestigungen, welche der graf von Forcalquier auf dem cimiterium errichtete, zu zerstören. Künftig bei Winkelmann. ‒ Für die sehr unsichere einreihung dieser und der folgenden urk. war massgebend, dass dieselben erst einige zeit nach nr. 367 fallen können, dass weiter hier in Piemont boten aus dem Arelat am wahrscheinlichsten beim kaiser gewesen sein dürften. Verbesserungen und Zusätze (1983):Vermutlich von kanzleifremdem Verfasser. Zinsmaier, Urk. Phil. 117. Ü: HS. 18. Jh. in Arles, Bibliothèque municipale. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 39 Nr. 43.
Charter: RI V,1,1 n. 440
Date: 1210
Abstract: Otto IV. antwortet dem pabste, dass er auf dessen weitschweifigen tadel kurz antworten wolle; dass er nichts gethan habe, wesshalb er mit geistlichem schwerte, wie derselbe drohe, zu strafen sei; denn an geistlichem beeinträchtige er ihn nicht; in weltlichen dingen aber habe er volle gewalt, während solche, welche die sacramente spenden, sich mit der blutsgerichtsbarkeit nicht befassen dürfen; dass er daher, ihm das geistliche belassend, als kaiser im ganzen kaiserreiche über das weltliche richten werde. Tota (Quia) sepe ‒ iudicabo (iudicare). Hahn Coll. 1,209. Or. Guelf. 3,821. Besser: Gebauer Leben Richards 614. ‒ Trotz der von Winkelmann O. 242 anm. 1 geltend gemachten bedenken möchte ich das schreiben als echt und als antwort auf den vorerwähnten brief des pabstes betrachten. Verbesserungen und Zusätze: *Für die echtheit auch Scheffer-Boichorst in Hist. Zeitschr. 46,144. Verbesserungen und Zusätze (1983):Sicherlich kanzleimäßig, aber keinem der bekannten Stilisten zuzuweisen. Zinsmaier, Urk. Phil. 110.
Charter: RI V,1,1 n. 372
Date: 1210
Abstract: Otto IV. investirt in gegenwart des erzbischofs von Cöln, des Dulcebla markgrafen von Meissen, des grafen Guido von Tuscien und Salinguerra von Ferrara totius Romaniole vicarius den Girard Candolfus mit dem amt eines notar. Samml. der Mon. Germ. ‒ Mit 1214, ind. 2, feb. 10. Fingirt; vgl. vorher. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Rainerii de Perusio Ars notaria ed. A. Gaudenzi, Biblioteca iuridica medii aevi, Scripta anecdota glossatorum 2 (1892), 65 Nr. 41, Nr. 42.
Charter: RI V,1,1 n. 401
Date: 1210
Abstract: Otto IV. nimmt die canoniker an der kirche des heiligen Andreas welche H. bischof von Hildesheim dort neu eingeführt hat, auf bitte des dabei gleichfalls mitwirkenden Johann pfarrers iener kirche in seinen und seiner nachfolger besondern schutz, bestätigt der genannten kirche was sie ietzt besitzt und künftig besitzen wird, und verordnet dass solche frei sei von dem druck der vögte. Z.: Conr. bisch. v. Speier hofcanzler, Heinr. bisch. v. Mantua hofvicar, Wilh. pr. v. Achen, meister Johann Marchus cleriker des kaisers (vgl. Winkelmann O. 503 und unten zu 1211 nov. 14; er wird die urkk. für Hildesheim erwirkt haben), Walfred v. Turicella u. Bertram Salimbene v. Pavia beide kaiserl. hofrichter. Bethmann ex or. in Hannover. Sonnemann Defensio capituli sti Andreae, Beil. 4. Künftig bei Winkelmann. ‒ Ohne monatsangabe. Verbesserungen und Zusätze: Doebner Urkb. d. St. Hildesh. 31 ex or. Verbesserungen und Zusätze (1983):Unter weitgehender Verwendung der VU. BF. 14627 verfaßt und geschrieben von OE. Monogramm von OA. Zinsmaier, Urk. Phil. 85. 97. Or. in Hannover, HStA., während des 2. Weltkrieges vernichtet. Teilphotokopie vorhanden. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 53 Nr. 57 nach Or. -- UB. des Hochstifts Hildesheim 1, 608 Nr. 636.
Charter: RI V,1,1 n. 390
Date: 1210
Abstract: Otto IV. delegirt den iudices Resonatus Zacius (von Pavia) und Jacob de Platea (von Asti) die entscheidung der streitsachen des klosters S. Felix zu Pavia gegen die brüder Qualea und Ubert von Gorzano und Guido und Friedrich von Asti, mit der befugniss gegen die der ladung ungehorsamen mit bann vorzugehen. Ficker Ital. Urkk. 284. ‒ Eingerückt in urk. vom 19 aug. 1210, durch welche die delegirten nach zweimaliger einfacher, zweimaliger peremtorischer ladung und schliesslicher weigerung der erschienenen Guido und Friedrich, zu rechte zu stehen, über dieselben den bann verhängten. Danach mag die delegirung schon in diese zeit gehören, zumal sie am wahrscheinlichsten durch eine zu Pavia selbst eingebrachte klage der äbtissin veranlasst war. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kanzleimäßiger Text, aber Verfasser nicht näher bestimmbar. Zinsmaier, Urk. Phil. 110 f.
Charter: RI V,1,1 n. 355
Date: 1210
Abstract: Otto IV. nimmt (in wiederholung der urk. Friedrichs I vom 10 feb. 1164) auf bitten des abtes Almericus das kloster des hl. Severus zu Classe in seinen schutz, bestätigt ihm die von seinen vorgängern verliehenen fischerei und weidegerechtigkeiten auf der königlichen insel und sämmtliche besitzungen in genannten grafschaften, erklärt es frei von abgaben und die hintersassen frei von ieder gerichtsbarkeit als der des abtes, befreit es vom calumnieneide, erklärt dass ihm nur sechszigiährige veriährung schaden soll und verbietet alle veräusserungen verliehener güter desselben. Aus dem or. im municipalarchive zu Ravenna. Gedr. Mittarelli Ann. 4,399. Huillard Hist. dipl. 2,45. Künftig bei Winkelmann. ‒ Im or. fehlen eingangs- und schlussprotocoll, vgl. Beitr. zur Urkkl. 2,117. In den bisherigen drucken Friedrich II 1220 zugeschrieben. Allerdings bezieht sich der legat Conrad in urk. von 1221 ian. 27 für S. Severo (or. im municipalarchive) auf ein privileg olim serenissimi Fr. Romanorum imperatoris entsprechenden inhaltes; ist das aber zweifellos Friedrich II, so spricht die erwähnung gegen ein früheres privileg Friedrichs II; auch wird das privileg 1221 dem prior Rudolf, hier dem abt Almerich ertheilt. Auch das äussere des or. spricht durchaus für Otto. Dann aber ist zweifellos hier einzureihen. Verbesserungen und Zusätze (1983):Empfängerentwurf auf der Grundlage von St. 4007 (DF. I. 428). Von unbekanntem Hersteller. Unsicher, ob zu den Diplomen Ottos IV. gehörig. Zinsmaier, Urk. Phil. 114 -- Herkenrath, Zwei verfälschte Ravennater Diplome, in: Römische hist. Mitteilungen 12 (1970), 109 f. Or. in Ravenna, Archivio di Stato. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1,34 Nr. 38.
Charter: RI V,1,1 n. 364
Date: 1210
Abstract: Otto IV. ertheilt der abtei Staffarda (nordöstlich von Saluzzo) ein privileg. Unter den zeugen Wilhelm markgraf von Montferrat. Mon. patr. Scr. 3,1149 cit. Verbesserungen und Zusätze: In Turin nicht gefunden. Verbesserungen und Zusätze (1983):Ausführl. Hinweis in: F. Gabotto-G. Roberti-D. Ghiattone, Cartario della abbazia di Staffarda 1. Bd. in: Biblioteca Subalpina 11 (1901), 117 Nr. 116.
Charter: RI V,1,1 n. 425
Date: 1210
Abstract: Otto IV. bewilligt dem erzpriester und den domherren zu Verona, dass sie in den ihrer gerichtsbarkeit unterworfenen orten podestaten, consuln und vicegrafen setzen und dort sowohl selbst als durch andere personen iederzeit die gerichtsbarkeit üben dürfen trotz entgegenstehenden herkommens. Ficker Ital. Urkk. 282. ‒ Ohne alle daten. Ist anscheinend erledigung von nr. 422 und danach wahrscheinlich einige tage später ausgefertigt. Verbesserungen und Zusätze (1983):Walter 94, 124: Von HJ (= OA) verfaßt. Zinsmaier, Urk. Phil. 119, 139: Verfasser unbekannt. Nach der Beschreibung des verlorenen D. ein geschlossener Brief. Zur Ü.: Cipolla, in: MIÖG. 4 (1883), 221 Nr. 123.
Charter: RI V,1,1 n. 632
Date: 1210
Abstract: Friedrich II. bestätigt dem abte Benedict und dem kloster Fons Laureatus (in Calabrien) alle besitzungen. Per m. Isaie not. Inventar des klosterarchivs in der Barberina 40,14 f. 96 extr. nach Winkelmann. ‒ Nur mit 1210. Verbesserungen und Zusätze (1983):Auszug in Archivinventar von 1601 in Rom, Vatikan. Bibliothek, Cod. Barb. lat. 3217,96v--103v (fondo F. Ughelli). Druck: Baraut, in; Benedictina 4,262 Nr. 11.
Charter: RI V,1,1 n. 417
Date: 1210
Abstract: Otto IV. befiehlt (als kaiser) dem Gr. und Ug. und R. de Baucio, quoniam vos et vestra ad nos nullo mediante pertinent, den Wilhelm von Sabrano, statt ihn zu begünstigen, binnen zwanzig tagen zur zurückstellung der villa Pertusii et Condaminas de Gravesons an das kloster Montmaiour zu nöthigen, obwohl er behauptet, dieselben von seinem oheim dem grafen von Forcalquier ererbt zu haben. Künftig bei Winkelmann. ‒ Wegen der einreihung vgl. vorher. Verbesserungen und Zusätze (1983):Vermutlich von kanzleifremdem Verfasser. Zinsmaier, Urk. Phil. 117. Ü.: Hs. 18. Jh. in Arles, Bibliothèque municipale. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 39 Nr. 43.
Charter: RI V,1,1 n. 378
Date: 1210
Abstract: Otto IV. nimmt das kloster Sta Maria della Colomba (nach dem vorgange kaiser Heinrichs VI 1191 oct. 31) mit dessen aufgeführten besitzungen in seinen schutz, befreit es vom calumnieneide, gerichtlichen kampfe und vom zehnten von den von ihm gebauten ländereien, und erklärt es bezüglich der früher durch libell erworbenen güter an das roncalische gesetz kaiser Friedrichs nicht gebunden; auch soll innerhalb einer halben miglie von den höfen des klosters keine neue behausung gebaut werden. Z.: Loth. erzb. v. Pisa, die bisch. Bernard v. Pavia, Siccard v. Cremona u. Heinr. v. Mantua vicar des kaisers, Obert Vicecomes v. Piacenza podesta v. Bologna und Matheus de Corigio podesta v. Cremona. Ego Conradus etc. Aus dem orig. auf der bibl. zu Parma. Künftig bei Winkelmann. ‒ Ohne zeitangaben. Nach den zeugen hier, nicht etwa im iuni einzureihen. Der ausstellort, zwischen Parma und Piacenza belegen, gehörte zum reichsgute und wird, wenn nicht schon dem legaten Wolfger, ietzt dem kaiser von Parma restituirt sein. Vgl. Ital. Forsch. 2,201,405. Verbesserungen und Zusätze (1983):Walter 36: VU. Baaken 177 fast wörtlich wiederholt. Zinsmaier, Urk. Phil. 71--74. 85: Schriftgleich mit BF. 375 für Kloster Ceredo. Monogramm von OA. Beschädigtes Or. in Parma, Archivio di Stato, Busta: Diplomi regie imperiali s. IX. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 44 Nr. 48.
Charter: RI V,1,1 n. 410
Date: 1210
Abstract: Otto IV. bestätigt der stadt Mailand die ihr von Friedrich I und Heinrich VI verliehenen privilegien, insbesondere bezüglich der besitzungen, guten gewohnheiten, des freien verkehr und der schifffahrt auf dem Lambro bis zum Po und anderm. Z.: die bisch. Alipr. v. Vercelli, Jac. v. Turin u. Widottus v. Asti, die markgr. Wilh. v. Montferrat, Wilh. v. Malaspina, Manfr. v. Saluzzo, Otto u. Heinr. v. Savona u. Friedr. v. Baden, die gr. Georg v. Wied, Herm. (? v. Harzburg, Friedr.) v. Saarbrück, Rud. v. Kiselau, Dietr. v. Stamheim (Stamelen), Conr. schenk. Giulini Mem. 7,570 (7,150 der ed. 1857) aus dem Ambrosiuskl. ‒ Dem sonst vollständigen abdruck fehlen namen und titel des ausstellers nebst allen daten. [Nach der auffallenden übereinstimmung der zeugen mit der vorhergehenden und folgenden urk. zweifellos in dieser zeit ausgefertigt.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Benützung der VU. St. 4458 für den ersten Teil der Dispositio und vermutlich noch von Deperdita Friedrichs I. und Heinrichs VI. Verfaßt von OF. Zinsmaier, Urk. Phil. 99--101. Kopie 15. Jh. in Mailand, Archivio di Stato, sezione storica dipl. et disp. sovrani, registro ducale p. 1141 und Kopie 18. Jh. in Biblioteca Ambrosiana, Ds IV. 14 f. 69.
Charter: RI V,1,1 n. 371
Date: 1210
Abstract: Otto IV. bestellt den Salvanticus burger von Perugia zum öffentlichen notar nachdem ihm derselbe den entsprechenden amtseid geschworen hat. Bethmann aus Raineri Perusini Ars notaria hs. sec. 13 zu St. Gallen. Böhmer Acta 222. ‒ Ohne iahr aber mit ind. 3 und imp. 7 was beides unrichtig ist; [ebenso nach dem ergänzten itinerar der tag, apr. 9, wonach B. einreihte. Das stück geht, wie auch die fassung zeigt und sich in dem in derselben hs. anschliessenden folgenden stücke noch bestimmter ergibt, wohl überhaupt auf kein wirklich ausgefertigtes diplom zurück; es sind zweifellos vom verfasser willkürlich entworfene formeln, welche demnach strenggenommen nicht einmal einen aufenthalt zu Bologna überhaupt genügend bezeugen könnten.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Rainerii de Perusio Ars notaria ed. A. Gaudenzi, Biblioteca iuridica medii aevi, Scripta anecdota glossatorum 2 (1892), 65 Nr. 41, Nr. 42.
Charter: RI V,1,1 n. 367
Date: 1210
Abstract: Otto IV. befiehlt (als kaiser) dem bischof, den consuln und der gemeinde von Avignon, den Wilhelm von Sabrano, welcher sich nicht allein ohne seine zustimmung zu erwarten, der grafschaft Forcalquier bemächtigte, sondern auch dem kloster Montmaiour, quod nullo mediante ad nos in temporalibus pertinet, während der zeit, wo der abt sich zu ihm (dem kaiser) begab, burg und kloster de Pertus nahm, zu nöthigen, dem kloster das geraubte zurückzustellen. Papon Hist. de Provence 2, pr. 37. Künftig bei Winkelmann aus Chantelou Hist. monasterii S. Petri Montis Maioris. ‒ Undatirt. Da bei Chantelou eine päbstl. urk. vom 3 mai 1210 folgt, so spricht auch das für gleichzeitigkeit dieser mit der vorhergehenden urk. Verbesserungen und Zusätze (1983):Von unbekanntem Verfasser. Zinsmaier, Urk. Phil. 117. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 39 Nr. 42 aus Abschrift 18. Jh. in Aix-en-Provence, Bibliothèque municipale.
Charter: RI V,1,1 n. 363
Date: 1210
Abstract: Otto IV. schreibt dem bischofe von Turin dass er alle ketzer in seinem reiche strenge bestrafen und von der gemeinschaft mit den gläubigen in seinem ganze reiche trennen wolle, und befiehlt ihm daher alle Waldenser oder sonstigen ketzer kraft kaiserlicher machtvollkommenheit aus dem bisthume von Turin zu vertreiben. Late patet ‒ expurgetur. Abschriftlich durch Bethmann. Mon. patriae Scr. 2,488. Miscellanea di stor. Ital. 15,19 ex or. im erzbischöflichen archive zu Turin, [wo aus mir unzureichend erscheinenden gründen die echtheit bezweifelt wird. ‒ Ohne alle datirung, mit dem kaisertitel, nach der vorhergehenden urk. wahrscheinlich in diese zeit gehörend. ‒ Wohl identisch mit einer Archiv der Gesellsch. 12,600 angeführten urk. Ottos von 1210 im erzbischöfl. archive zu Turin.]
Charter: RI V,1,1 n. 361
Date: 1210
Abstract: Otto IV. nimmt (als kaiser) den bischof Wilhelm von Como, dessen kirche und dessen besitzungen in seinen besondern schutz und bewilligt dass gegen die kirche nur veriährung von hundert iahren soll geltend gemacht werden dürfen. Gedr. Tatti Annali di Como 2,900. Ughelli It. sacra 5,297 aus einem privilegienbuche des bisth. zu Como, vgl. N. Archiv 3,100, mit anhängung eines [unechten, anscheinend einem diplome der ältern Ottonen nachgebildeten] schlussprotocoll: Signum etc. Vilbertus canc. etc. Data 1209, ind. 13, mense martii, imp. 1; actum Augustae. Künftig bei Winkelmann aus dem privilegienbuch des bisthums auf der Ambrosiana, wo die datirung fehlt. ‒ [Ich reihe die urk. schon hier ein, weil der bischof ende des monats erweislich beim kaiser ist und auch schon vor märz 25 bei ihm gewesen sein kann; weil weiter die zeitangaben bei annahme des wechsels der iahresziffer am 25 märz vor diesem genau übereinstimmen und damit doch die annahme nahe liegt, es seien diese angaben der echten datirung entnommen. Will man davon absehen, so ist eine etwas spätere ausfertigung allerdings wahrscheinlicher.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Nach Zinsmaier, Urk. Phil. 135 auf Grund der stilistischen Besonderheiten Fälschung vermutlich 14. Jh. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 46 Nr. 49.
Charter: RI V,1,1 n. 344
Date: 1210
Abstract: Otto IV. nimmt den grafen Maginard, sohn des grafen Albert von Prato, dessen erben und alles was er hat und besitzt, namentlich auch was ihm aus der theilung mit seinen geschwistern zugekommen ist in seinen kaiserlichen schutz, indem er demselben zugleich alles verleiht und restituirt was graf Albert sein urgrossvater besass, und was von seiner grafschaft gegen das vom kaiser Friedrich zu Roncalia erlassene gesetz veräussert wurde. Z.: Wolfg. patr. v. Aglei, Heinr. bisch. v. Mantua hofvicar, Azo markgr. v. Este, Heinr. v. Calendin marschall, Ezz. v. Treviso, Saling. v. Ferrara, Napoleon v. Campilio, gr. Thidicius v. Pisa, gr. Meinh. v. Friaul, Gunz. truchs., die hofr. Alb. Struzius, Passawerra, Monachus, Presbiter u. Rufin. Ego Cunradus etc. Per m. Walteri etc. Land Mon. 1,392. Delizie degli eruditi Tosc. 8,92. ‒ Mit 1210, reg. 12, imp. 1, ind. 13, aber auch im or. zu Florenz nach mittheilung von Cesare Paoli ohne monat und tag. Verbesserungen und Zusätze: In Florenz ist nur abschrift von 1318. Verbesserungen und Zusätze (1983):Unter Benützung der VU. St. 4025 (DF. I. 456) und BF. 320 von einem Kanzleifremden verfaßt. Walter 36. Zinsmaier, Urk. Phil. 114.
Charter: RI V,1,1 n. 408
Date: 1210
Abstract: Otto IV. schreibt dem Nicolaus und dem Thebald richtern von Faenza, welchen er gemeinsam mit dem richter Leo von Cesena die klagsache des Hu(bald) erzbischof von Ravenna gegen genannte bürger von Rimini wegen vorenthaltung von besitzungen seiner kirche und bedrückung der leute derselben delegirte um sie unter einhaltung des brauch von Rimini zu entscheiden, dass er früher das cassirte, was sie ohne den Leo in der sache vorgenommen, dass er nun aber (nach bericht) seines vicar des bischof von Mantua ihnen befehle, gemäss dem früheren auftrage auch dann vorzugehen, wenn Leo nicht anwesend sein könne oder wolle. Aus originaltranssumt d. d. Faenza 1210 iuni 13 im erzbischöfl. archive zu Ravenna künftig bei Winkelmann. Vgl. Tarlazzi App. 92 wo wegen unleserlichkeit nur noch der anfang des kaiserlichen schreiben gedruckt ist. ‒ Ohne datirung; nach der zeit des transsumpt etwa in diese zeit gehörend. Verbesserungen und Zusätze (1983):Text von unbekanntem Verfasser, sicherlich gekürzt. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1, 53 Nr. 58 nach Insert in Urk. von 1210 VI. 13 in Ravenna, Archivio arcivescovile Nr. 928.
Charter: RI V,1,1 n. 365
Date: 1210
Abstract: Otto IV. nimmt auf bitte des bischof Ubert von Vicenza (im anschluss an das priv. Friedrichs I von 1158) dessen kirche in seinen schutz; bestimmt dass in genannten orten das fodrum und alle zur grafschaft gehörenden rechte nur dem bischofe zustehen sollen, welcher, wenn der kaiser in iene gegend kommt, für denselben das fodrum einsammeln und ihm das servitium leisten soll; verleiht und bestätigt ihm das theatrum regni nostri iuris am flusse Retrone (teatro di Berga), zoll und markt und freie schifffahrt von Vicenza nach Venedig. Ego Conradus etc. Ughelli It. sacra 5,1048. ‒ Mit 1210, ind. 13, reg. 12, imp. 1, [also bei annahme des wechsels der iahresziffer am 25 märz frühestens hieher gehörend, und wegen reg. 12 spätestens anfang iuli. Zu Ferrara war der kaiser während dieser zeit am nächsten bei Vicenza.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Fast wörtliche Benützung der VU. DF. I. 230 < DH. IV. 366. Von unbekanntem Texthersteller. Zinsmaier, Urk. Phil. 117. Kopie 13. Jh. in Vicenza, Archivio di Stato, fondo di Torre 44. Druck: Mantese, Memorie storiche della chiesa Vicentina 2,514 mit weiteren Drucken.
Charter: RI V,1,1 n. 414
Date: 1210
Abstract: Otto IV. ertheilt dem kloster Staffarda ein privileg. Z.: der gr. v. Maurienne, die markgr. v. Montferrat, Saluzzo, Otto v. Carreto, Berengar v. Bosco. Mon. patr. Scr. 3,1149 cit. Verbesserungen und Zusätze (1983):= 364.
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