Collection: Regesta Imperii V,1,1
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Charter: RI V,1,1 n. 1250
Date: 1220 dec. 5
Abstract: Friedrich II. (‒) gebietet den leuten von Castronuovo dem grafen Ubert von Castronuovo huldigung zu leisten und in allem was die gerichtsbarkeit betrifft zu gehorchen, ihnen zugleich meldend dass er den process zwischen diesem grafen und dem erzb. von Ravenna nunmehr dem Conrad bischof von Metz und Speier kaiserlichem hofcanzler und legat von Italien zur entscheidung übertragen habe. Fantuzzi Mon. Rav. 4,343. Huill. 2,74.
Charter: RI V,1,1 n. 1251
Date: 1220 dec. 5
Abstract: Friedrich II. (in castris) fordert den Ugolin von Parma grafen der Romagna auf gegen die von Castronuovo vorzugehen, wenn sie sich weigern, dem grafen Ubert zu huldigen, wie er ihnen geboten. Huill. 2,75 extr. Künftig bei Winkelmann. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Winkelmann, Acta imp. 1,184 Nr. 205.
Charter: RI V,1,1 n. 1249
Date: 1220 dec. 5
Abstract: Friedrich II. (in castris) meldet allen getreuen dass er die dem patriarchen von Aglei ertheilte commission der streitsache zwischen dem grafen Ubert von Castronuovo und dem erzbischof von Ravenna zurückgezogen und die entscheidung derselben dem bischof Conrad hofkanzler und legaten ganz Italiens übertragen habe. Aus transsumpt im schreiben des legaten d. d. 1221 ian. 22 im erzbischöfl. archive zu Ravenna. Künftig bei Winkelmann. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Winkelmann, Acta imp. 1,184 Nr. 206.
Charter: RI V,1,1 n. 1252
Date: 1220 dec. 6
Abstract: Friedrich II. beurkundet dem patriarchen Bertold von Aglei folgende vor ihm in plena curia ergangene rechtssprüche: 1) dass alles was der patriarch in den städten und orten wo er die gerichtsbarkeit besitzt in bezug auf den marktverkauf verordnet, gültigkeit habe; 2) dass derselbe in seiner gerichtsbarkeit in den bann und aus demselben thun möge; 3) dass die städte burgen und dörfer die ihm untergeben sind ohne seinen willen keine ortsvorstände und rathmannen wählen dürfen; 4) dass keine stadt oder gemeinde, kein geistlicher oder weltlicher, da wo der patriarch gerichtsbarkeit hat nach dem abgang des bischofs sich des bisthums oder eines zugehörs desselben anmassen dürfe; 5) dass niemand in dessen gerichtsbarkeiten steuern münze und markt neu verordnen dürfe ohne dessen willen; 6) dass keiner ohne dessen willen in schiffbaren wassern mühlen anlegen dürfe; 7) dass kein beamter freilassungen vornehmen, zinsleute verkaufen, liegenschaften oder regalien veräussern dürfe ohne seinen willen; 8) dass die Venetianer den zum patriarchat gehörigen boden nicht zinsbar machen noch dessen leute sich huldigen lassen sollen; 9) dass in dessen gerichtsbarkeit weder freie noch vasallen noch dienstleute verschwörungen oder eidgenossenschaften eingehen dürfen ohne den willen des patriarchen; 10) dass keiner in dessen gerichtsbarkeiten städte burgen und märkte ohne dessen willen anlegen dürfe. Gegenwärtig: Sifr. erzbisch. v. Mainz, Ulr. bisch. v. Passau, A. erw. v. Trient, Ans. marsch. des kaisers, V. v. Boland truchs. des kaisers, R. v. Ettribach u. M. v. Wangowe reichsministerialen. Muratori Script. 16,102. Cappelletti Chiese d'Italia 8,285. Kandler Cod. Istriano. Oesterr. Archiv 21,208 extr. Huill. 2,76. ‒ [Nur mit ind. 9 in festo b. Nicolai. Das iahr 1232 (oder 1236), zu dem die frühern abdrücke die urk. einreihen, bezieht sich nur auf die zeit des notariatstranssumpt, in dem die urk. sich erhalten hat. Zeugen gebessert nach abschr. Ottenthals aus dem archive zu Venedig. Da nach nov. 29 weder der patriarch, noch der erzbischof von Mainz noch als zeugen genannt werden, so wird es sich um nachträgliche verbriefung früher ergangener rechtssprüche handeln.] Verbesserungen und Zusätze: Doeberl Mon. Germ. selecta 5,150.
Charter: RI V,1,1 n. 1257
Date: 1220 dec. 9
Abstract: Friedrich II. (‒) thut dem probst und capitel zu Mastricht dieselbe gnade in einer gleichlautenden urkunde. Mastrichter Copialbuch sec. 16 in Paris 1,44. Bulletins de la comm. royale d'hist. III, 9,29. Huill. 2,78. Verbesserungen und Zusätze (1983):Insert in Originalurk. Karls IV. (B.-H. 1817), in Paris, Bibliothèque Nationale, lat. 3309 n. 3 nach Notiz im Nachlaß Bock (MGH. in München). Regest: Doppler, Verzameling Nr. 87.
Charter: RI V,1,1 n. 1256
Date: 1220 dec. 9
Abstract: Friedrich II. (‒) thut dem probst und capitel zu Achen die gnade dass deren leute welche frucht und wein zum gebrauch iener kirche verführen sowohl zu land als zu wasser zollfrei sein sollen. Lacomblet Urkb. 2,551. Huill. 2,79. Verbesserungen und Zusätze (1983):Text, mit BF. 1257 gleichlautend, sehr wahrscheinlich (wegen Strafformel, Korroboratio und Datierung) nicht in der Reichskanzlei entstanden. Druck: Meuthen, Aachener Urkunden 264 Nr. 70.
Charter: RI V,1,1 n. 1263
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. beurkundet die von ihm an seinem krönungstage erlassenen gesetze (ohne die einleitung.) Ried Cod. Rat. 1,331. Mon. Boic. 31a,501. ‒ Mit datum anno 1221, m. dec., ind. 9., also durchaus der datirung von nr. 1262 entsprechend; ebenso eine ausfertigung Roul. de Cluny 23 nr. 32 und eine hs. zu Wien, vgl. Mon. Germ. 4,245. Vgl. oben zu nr. 1203. Verbesserungen und Zusätze (1983):Zur Ü.: Battelli, Transunti di Lione 353 Nr. 2. Druck: MGH. Constit. II, 106 Nr. 85.
Charter: RI V,1,1 n. 1260
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. nimmt das kloster Montevergine in seinen besondern schutz, und bestätigt demselben seine besitzungen freiheiten und rechte. Per m. Jacobi de Catania notarii nostri. Mastrullo Monte Vergine 648. Huill. 2,86. Verbesserungen und Zusätze (1983):Bestätigt Baaken 413. Benützung der VU. BF. 616; Ries Nr. 6. Or. in Montevergine, Klosterarchiv (nach Clementi, in: QuF. 35,1955,154). Regest: Mongelli, Regesto-di Montevergine Nr. 1457.
Charter: RI V,1,1 n. 1247
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. (‒) nimmt den bischof Alberich von Sarsina und dessen kirche mit allen ihren besitzungen in seinen besondern schutz, und ertheilt demselben nachdem er den huldeid geschworen hat die belehnung. Z.: Ulr. bisch. v. Passau, Alb. erw. v. Trient, Bert. bisch. v. Brixen, Walter v. Palear bisch. v. Catania u. canzler des reichs Sicilien, Stefan abt v. Monte Casino, (Wilhelm) markgr. v. Montferrat, Azo markgr. v. Este, Ans. v. Justingen marsch., Wern. truchs. v. Boland. Ego Conradus etc. Ughelli It. sacra 2,658. Huill. 2,70. Verbesserungen und Zusätze (1983):Benützung der VU. BF. 1187 für Eingang und Schluß. Not.-Instrument von 1260 XI. 28 in Rom, Vatikan. Archiv, P. Kehr, in: Neues Archiv 14 (1889), 361 Nr. 13 und Göttinger Nachr. 1903, 145. Benützung der Fälschung D. Konrad II. Nr. 93 nicht anzunehmen.
Charter: RI V,1,1 n. 1262
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. erklärt dass das kaiserreich keinerlei anspruch auf das königreich Sicilien diesseits und ienseits des Faro habe, dass er dasselbe als erbe seiner mutter und als lehen der römischen kirche gegen denselben zins, wie seine vorfahren besitze, und dass er nie etwas thun werde, damit dasselbe dem kaiserreiche untergeordnet oder vereinigt werde. Huillard Rouleaux de Cluny 88. Balan Gregorio IX 1,130. ‒ Mit datum 1221, m. dec., ind. 9. Verbesserungen und Zusätze (1983):Zur Ü.: Battelli, Transunti di Lione 353 Nr. 5. Druck: MGH. Constit. II, 110 Nr. 87.
Charter: RI V,1,1 n. 1261
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. nimmt das castellum seu burgum und die castellani et burgenses von Borgo San Donino mit allen ihren gütern in seinen besondern schutz, verspricht den ort, welcher seine und des reichs besondere cammer ist, (unter seiner unmittelbaren herrschaft) zu halten, verleiht ihnen plenam iurisdictionem cum mero imperio, bestätigt ihnen alle privilegien, rechte und gewohnheiten. Per m. magistri Guidonis de Caravate not. Z.: Ulr. bisch. v. Passau, Alb. erw. v. Trient, Diup. markgr. v. Hohenburg, gr. Eberh. v. Helfenstein, Bert. gr. v. Heiligenberg, Rain. herz. v. Spoleto, Ans. kaiserl. hofmarschall. Ego Ricardus camer(ar)ius vice domini Conradi Metensis et Spirensis episcopi imp. aule cancellarii et totius Italie legati recognovi. Thema causae vertentis inter Claud. de Bacchinis ex una et Alph. de Scarabellis et Fr. Mariam de Scarabellis ex altera parte etc. Parmae 1683 s. 44 (nach abschr. in Huillards nachlasse.) Affò St. di Parma 3,59 extr. Künftig bei Winkelmann. ‒ Mit 1221, ind. 9, regni in Germ. 8, in Sic. 23, imp. 1. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie 18. Jh. in Parma, Archivio di Stato, busta: Diplomi regi e imperiali s. IX. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1,186 Nr. 208 nach Abschrift unbekannter Herkunft. Zum Notar und zum Rekognoscenten s. Schaller 3,234 f.
Charter: RI V,1,1 n. 1246
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. (in castris) bestätigt der stadt Vercelli alle privilegien schenkungen und verleihungen welche sie von seinem grossvater und vater erhalten hat. Z.: Ulr. bisch. v. Passau, (Heinr.) bisch. v. Mantua, Stefan abt v. Casino, Diup. markgr. v. Hohenburg, Wilh. markgr. v. Montferrat, Eberh. gr. v. Helfenstein, Ans. marsch. v. Justingen, Wern. truchs. v. Boland, Conr. cämmerer v. Werda. Ego Conradus etc. Mon. Patriae Chart. 1,1263. Huill. 2,69. ‒ Narni liegt [an sechs meilen] nordöstlich von der bisherigen stellung an der mittleren Tiber. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopien 14. Jh. in Vercelli, Archivio comunale, Libri Biscioni I, f. 89--90, und Archivio arcivescovile, Privilegi.
Charter: RI V,1,1 n. 1255
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. (in castris) bestätigt (in wiederholung der urk. Friedrichs I von 1164 sept. 29) den markgrafen Conrad und Opizo von Malaspina alles was sie in der mark von Genua und im erzbisthume besitzen mit allen regalien und allem was zu ihrer mark gehört, wie ihre sonstigen im einzelnen aufgeführten besitzungen. Ego Conradus etc. Maccioni Cod. dipl. Malasp. 13. Lünig Cod. It. 2,376. Huill. 2,915. ‒ [Die worte: sicut continetur in privilegio nostre maiestatis, quod in castris prope Florentinum eis fieri fecimus, sind nicht mit Huill. auf ein zweites gleichzeitiges privileg zu beziehen, sondern zweifellos gedankenlose nachahmung der vorlage. ‒ Der ausstellort kann schon nach der richtung des itinerar wohl nur Ferentino sein. Ueberdies findet sich dieselbe form nach mittheilung von Durig in einer vom bischofe von Trient 1223 märz 15 apud Florentinum in Campanea ausgestellten urk., wo die identität keinem zweifel unterliegen kann, da der bischof gleichzeitig zeuge in den apud Ferentinum ausgestellten urkk. des kaisers ist.] Verbesserungen und Zusätze (1983):VU. St. 4029 (DF, I. 463) fast wörtlich wiederholt. Datierung kanzleigemäß. Insert in D. Karls IV. von 1355 V. 10 (BH 2149), davon Kopie von 1558 II. 18 in Mailand, Archivio di Stato, sez. storica, dipl. e dispacci sovrani V (Germania) und Kopie 16. Jh. nach Kopie von 1470 VI. 26.
Charter: RI V,1,1 n. 1259
Date: 1220 dec. 00
Abstract: Friedrich II. (in castris) ernennt nach einsicht der privilegien seiner vorfahren Friedrich und Heinrich seine getreuen Lambertus Dudus Visdominus u. s. w. (die Avvocati di Col di Pozzo zu Lucca) zu kaiserlichen pfalzgrafen und sendboten mit näherer angabe der dadurch verliehenen rechte, indem er ihnen zugleich ihre besitzungen in den grafschaften Lucca Pisa und sonst bestätigt. Z.: Ulrich bisch. v. Passau (Henr. Pitaviensis), Albert erw. v. Trient, Dip. markgraf v. Vohburg (Vdoburgh), Everh. v. Helfenstein (Estenstegeh), Berard gr. v. Orcha (Nardo?), Tomasius gr. v. Acerra, Roger graf v. (Aquila, Rei)nald (herz. v. Spoleto?), Ans. v. Justingen marsch., Werner v. Boland hoftruchs., Conrad v. Werd (Borde) cämmerer. Ego Conradus etc. Mem. Lucch. 3a,141 u. Huill. 2,84 ohne zeugen, welche aus einer beglaub. abschr. sec. 13 zu Florenz ergänzt sind. Künftig bei Winkelmann. ‒ Ueber echtheit und inhalt vgl. Ficker Ital. Forsch. 2,83 ff. Verbesserungen und Zusätze (1983):In Florenz, Archivio di Stato, nur Kopie 13. Jh. Philippi 78. Wiederholt wahrscheinlich VU. BF. 326. Zinsmaier, Urk. Phil. 88. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1,184 Nr. 207.
Charter: RI V,1,1 n. 1253
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. befiehlt auf klage des patriarchen von Aglei denen von Treviso von ihren vertragswidrigen angriffen auf Friaul abzustehen und das geraubte zu restituiren, ihnen im falle des ungehorsams mit beständigem reichsbanne und verlust von eigen und lehen drohend. Manzano Annali del Friuli 2,279 extr. zu 1222 und in verbindung mit ungenauen oder unrichtigen angaben über eine reise des patriarchen zum kaiser nach Tivoli. Nach dieser schwerlich willkürlichen ortsangabe hier eingereiht. Verbesserungen und Zusätze: *Nach mittheilung v. Ottenthals findet sich in der Coll. Frangipani auf schloss Porpetto ein auszug eines 1221 febr. 17 zu Aquileia gefertigten transsumpts dieser urk. contra Tervisinos ac liberos ac ministeriales patrie, der die namen der vom kaiser bedrohten liberi und ministeriales enthält.
Charter: RI V,1,1 n. 1159
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. nimmt nobis consedentibus super lacum iuxta Veronam (in wörtlicher wiederholung des privilegs Friedrichs I d. d. 1158 iuli 8) die genannten freien bewohner der insel Sermione im Gardasee in seinen schutz, bestätigt ihnen die privilegien seiner vorgänger und verbietet allen, abgaben und leistungen von ihnen zu verlangen; doch sollen sie einmal im iahre durch drei tage vor dem kaiser oder seinen boten zu gerichte stehen und dabei dreissig leute verpflegen, dann zu weihnacht, ostern und pfingsten dem kaiser von iedem heerde fische im werthe von einem denar liefern. Z.: Berth. patr. v. Aglei, die bisch. Ulr. v. Passau u. Jac. v. Turin, Ludwig herzog v. Baiern, Dieph. markgr. v. Hohenburg, Wern. truchs. v. Boland, Ans; v. Justingen hofmarschall. Huill. 1,831 ex cop. zu Stuttgart, der die datirung fehlt. Orti Manara La penisola di Sirmione 251 aus einer pergamenths. im gemeindearchiv zu Sermione, mit dem wahrscheinlich nach der vorurkunde willkürlich zugefügten: datum super lacu 8. id. iulii 1220; archicancellarius regnorum. Vergl. auch Archiv der Gesellsch. 12,664. ‒ Vgl. das unten zu der fälschung für Scovolo vom 1 nov. 1221 bemerkte. Verbesserungen und Zusätze (1983):Ü.: Cipolla, in: MIÖG. 4 (1883), 221 Nr. 127.
Charter: RI V,1,1 n. 1188
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. ertheilt dem bischof Johann von Montefeltre den titel eines grafen und andere privilegien. Ughelli It. sacra 2,845 extr. aus dem stark verletzten or. ‒ Ohne alle zeitangabe; bischof Johann wird 1218, sein nachfolger 1222 erwähnt. Möglicherweise hieher gehörend, da hier der benachbarte bischof von Sarsina ein privileg erhält. Der inhalt, der in der vorliegenden fassung die echtheit bezweifeln lassen müsste, mag sich auf bestätigung der grafschaft beziehen. Zu den bisthümern der mark Ancona wurde Montefeltre nicht gerechnet; wenigstens in älterer zeit gehörten bisthum und grafschaft dem erzbischofe von Ravenna. Vergl. Ficker Reichsfürstenstand 1,316.317.
Charter: RI V,1,1 n. 1258
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. ernennt den erzbischof Engelbert von Cöln zum verweser des reichs und pfleger des königs Heinrich. Erwähnt in Caes. Heisterb. vita Engelberti ap. Böhmer Fontes 2,299: Friderico ... in imperatorem coronato, cum intrasset regnum Sicilie, audita archiepiscopi sibi in Alemannia bene noti probitate, per litteras imperiales regni negotia citra Alpes illi commisit, Heinrici filii sui eum constituens tutorem et totius regni Romani per Alemanniam provisorem. ‒ Das gehört also frühestens hieher, möglicherweise erheblich später, da sich vor 1222 märz keine urkundliche erwähnung iener stellung findet. Vergl. Ficker Engelbert 243, Winkelmann Fr. 1,268. Setzen die bischofscataloge von Cöln, Mon. Germ. 24,352, die ernennung vor die krönung, so erwähnt Rein. Leod. sie schon zum Frankfurter tage im april. Die dort dem erzbischofe ertheilten einzelaufträge, vgl. nr. 1099, 1100, 1119, erweisen zweifellos, dass der könig schon damals für die besorgung der reichsangelegenheiten wenigstens in den niedern landen während seiner abwesenheit zunächst den erzbischof ins auge gefasst hatte. Andererseits werden sie sich gegen die annahme geltend machen lassen, dass ihm schon damals die reichsverwesung überhaupt übertragen wurde.
Charter: RI V,1,1 n. 1245
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. (in castris apud montem Rosulum) bestätigt dem bischof Heinrich von Mantua den hof Burbasio mit zubehör nebst allen andern höfen seiner kirche gemäss den privilegien seiner vorfahren, alle aus denselben ohne zustimmung des bischofs geschehenen veräusserungen für ungültig erklärend, so dass keine veriährung ausser gemäss den privilegien seiner vorgänger und kein entgegenstehendes städtisches statut der kirche schaden soll. Aus abschr. im archive zu Mantua. Chmel Reg. Frid. 2481 extr. Huill. 2,68 extr. Künftig bei Winkelmann. ‒ [Mit kal. dec., wo eine vorhergehende ziffer, nach der ortsangabe am wahrscheinlichsten iii., ausgefallen sein wird, da nach den folgenden datirungen der kaiser nicht wohl am 1 dec. noch zu Monterosi sein konnte. Ist Archiv der Gesellsch. 12,4018 kal. dec. angegeben, so wird auch das nicht richtig und aus dem ind. viii., kal. dec., der erhaltenen texte entstanden sein, da der kaiser am 24 nov. noch bei Rom stand.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Unvollst. Kopie 13. Jh. in Mailand, Archivio di Stato, sezione storica, diplomi e dispacci sovrani IV (Germania) in einem Pergt.-Rotulus. Druck: Winkelmann, Acta imp. 1,183 Nr. 204 nach neuerer Abschrift in Mantua, Archivio di Stato.
Charter: RI V,1,1 n. 1127
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. erklärt nach auf seinem feierlichen hoftage zu Frankfurt erfolgten rechtsspruch die gräfin Johanna von Flandern und Hennegau ihrer reichslehen für verlustig und leiht dieselben dem grafen Wilhelm von Holland. Erwähnt in den widerrufsurkk. Friedrichs, unten zum aug., und Heinrichs (VII) vom 6 mai 1221.
Charter: RI V,1,1 n. 1087
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. bekundet das vor seinem schultheissen zu Hagenau zu gunsten des abtes Albert und der auf seinem grunde gelegenen abtei Neuenburg gesprochene urtheil, wonach ihr recht auf zwei früher vom könige lehnbare mansen zu Wimenau anerkannt wurde, welche sie von Werner von Ettendorf erkauften und von könig Philipp zu eigen erhielten. Würdtwein Nova Subs. 13,251. Huill. 1,786. ‒ Mit 1220, ep. 14, conc. 3, ind. 8. [Gehört sicher zu einem aufenthalte zu Hagenau und ist dann wahrscheinlicher hier, als mit Huill. zu dem kurzen aufenthalte im mai einzureihen. Wie andere urkk. des klosters nicht in der canzlei concipirt.]
Charter: RI V,1,1 n. 1203
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. meldet den herzogen, markgrafen, grafen und allen ihm unterworfenen völkern dass er an seinem krönungstage folgende gesetze gegeben habe (curavimus edere), welche behufs veröffentlichung im ganzen reiche hier aufgezeichnet seien: 1) dass alle in den städten der freiheit der kirche und der geistlichen personen zuwider laufende statute nichtig sein sollen; 2) dass keine gemeinde oder einzelne person von kirchen und geistlichen personen steuern erheben solle; 3) dass iede gemeinde oder einzelne person welche wegen verletzung der kirchenfreiheit ein iahr lang in der excommunication verharrt auch dem kaiserlichen banne unterliegen soll; 4) dass keiner eine geistliche person vor weltliches gericht ziehen möge, und dass wer den geistlichen das recht verweigert seine gerichtsbarkeit verliere; 5) dass die Katarer Patarener Leonisten Speronisten Arnaldisten und andere ketzer [zu infamie, bann und einziehung des guts] verdammt sein sollen; 6) das alle magistrate öffentlich schwören sollen die ketzer aus ihrer gerichtsbarkeit zu [vertreiben]; 7) dass standrecht und grundruhr allenthalben aufgehoben sein sollen; 8) dass gäste herberg nehmen können wo sie wollen und testiren dürfen; 9) dass ackerbauer bei der betreibung ihres gewerbes allenthalben frieden haben sollen. Ad decus et decorem ‒ puniendus. Im Corpus iuris hinter den Libri feudorum mit anhängung einer bestätigungsformel des pabstes Honorius. Mag. Bull. Rom. 1,63. Mon. Germ. 4,243. Theiner Cod. dominii 1,59. Fontes rer. Bern. 2,27. Huill. 2,3. ‒ [In dieser aus den regesten des pabstes Honorius entnommenen ausfertigung ohne datirung; ebenso in einer ausfertigung in den Roul. de Cluny 23, welcher der eingang fehlt. Da die datirten ausfertigungen (vergl. unten zum dec.) übereinstimmend den dec. und das nach weihnachten entsprechende iahr 1221 nennen, da Friedrich ende dec. noch eine andere verbriefung für die kirche ausstellte, weiter auch eine entsprechende päbstliche publication, Raynald 1220 § 23, erst am 4 ian. 1221 erfolgte, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die gesetze überhaupt erst ende dec. beurkundet und schriftlich publicirt wurden. Heisst es entsprechend der eigenen angabe des kaisers in einer randbemerkung der päbstlichen regesten, die gesetze seien am krönungstage edita et publicata, und erwähnt auch Rich. Sangerm. das edere der gesetze zur krönung, so ist damit eine zunächst nur mündliche publication durchaus vereinbar.] Verbesserungen und Zusätze: <span class="spaced">Krönungsgesetze. Rycc. S. Germ. Chron. priora 99. Doeberl Mon. Germ. selecta 5, 41. Auch in Heidelberg, Cod. Salem. IX, 29, was merkwürdig dazu stimmt, dass in Heinrichs VII urk. gerade für Salem 1225 ian. 23 (s. nr. 3963) diese gesetze citirt werden. Sie wurden also auch als für Deutschland gültig betrachtet, obwohl sie zunächst durch die verhältnisse Italiens veranlasst und in ihrer fassung auf diese berechnet waren. Vgl. Winkelmann nr. II (1889) 1,112 ff. Verbesserungen und Zusätze (1983):Zur Ü.: Battelli, Transunti di Lione 353 Nr. 1. Druck: MGH. Constit. II, 106 Nr. 85 -- Garufi, Rycc. S. Germano Chronica 2,83--87. Regest: Quellenwerk I. 1,129 Nr. 271.
Charter: RI V,1,1 n. 1225
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. meldet dem Bertold de Nono dass ihm die von Asti wiederum 800 mark liehen, so dass er ihnen nun 1800 mark schulde, wofür er ihnen seine burg de Nono verpfändete, und befiehlt ihm dieselbe denen von Asti zu übergeben, falls sie ihm schon überantwortet sei. Böhmer Acta 251. Verbesserungen und Zusätze: *Das. 2, 84.
Charter: RI V,1,1 n. 1220
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. (prope Urbem) bestätigt dem potesta und der gemeinde von Bologna die civil- und criminaliurisdiction welche sie zur zeit seiner vorfahren Friedrich und Heinrich sowohl in der stadt als in dem bisthum besessen hat und besitzt. Z.: Berth. patr. v. Aglei, die bisch. Ulrich v. Passau, Sifr. v. Augsburg, Berth. v. Brixen, Alb. erw. v. Trient, Ludw. herz. v. Baiern u. Rheinpfalzgraf, Wilhelm markgr. v. Montferrat, Azzolin markgr. v. Este, Wido, Tigrim, Roger u. Adinulf brüder pfalzgr. v. Tuscien, Wern. truchs., Anselm marschall. Ego Conradus etc. Per m. Henrici etc. Savioli Ann. Bol. 2b,454 zum 1 dec. [so im Registro grosso zu Bologna] was irrig sein wird statt 24 oder 25 nov. Vgl. nachher. Huill. 2,31. Verbesserungen und Zusätze (1983):Verwendung der VU. BF. 409. Kopie 18. Jh. mit 25 XI. (VII. kal. decembris) in Cento (Romagna), Archivio consulare del comune, mss. des F. Monteforti. s. P. Kehr, in: Göttinger Nachr. 1898, 7.
Charter: RI V,1,1 n. 1129
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. schreibt (als könig) dem bischofe A(dolf) von Osnabrück (seit 1216) dass O(tto) sohn des grafen von Ravensburg im namen seines vaters vor ihm geklagt habe dass er denselben an den vom reiche lehnrührigen zöllen und münzen zu Vechte und Haselünne wider recht beschwere und gebietet ihm davon abzustehen mit vorbehalt etwaige ansprachen an denselben vor ihm vorzubringen. Ledebur Gesch. von Vlotho 117. Wilmans Westf. Urkkb. 3,52. ‒ Ohne datirung. [Nach muthmassung zum Frankfurter tage eingereiht, weil während der in betracht kommenden zeit nur hier westfälische grosse als anwesend nachweisbar sind, vergl. nr. 1102, der bischof selbst aber auf dem tage nicht genannt wird.] Verbesserungen und Zusätze: Wilmans Kaiserurk. 2, 366. Verbesserungen und Zusätze (1983):Von unbekanntem Verfasser. Druck: Osnabrücker UB. 2,47 Nr. 65.
Charter: RI V,1,1 n. 1254
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. urkundet für das kloster Subiaco. Archiv der Gesellsch. 12,487 cit. nur mit 1220. Verbesserungen und Zusätze (1983):Fällt weg, da identisch mit BF. 1274. Scheffer-Boichorst, in: Neues Archiv 24 (1899), 212 Anm. 2.
Charter: RI V,1,1 n. 1219
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. (‒) bestätigt seinem fürsten dem bischof Paganus von Volterra was sein vater (1186 aug. 28) dessen kirche verlieh; nimmt dieselbe mit ihren aufgezählten besitzungen in seinen schutz; verleiht dem bischofe gerichtsbarkeit, regalien und erhebung des fodrum im bisthume und in der grafschaft; will dass consuln und rectoren zu Volterra und an andern orten nur mit zustimmung des bischofs gewählt werden, dass gegen die kirche nur hundertiährige veriährung geltend gemacht werde, dass der bischof überall im bisthume und in der grafschaft burgen und thürme erbauen dürfe; (verleiht dem bischofe und seiner kirche die befugniss vice nostra durch ganz Tuscien civil- und criminalsachen zu entscheiden und zu delegiren, richter und notare zu bestellen, tutoren, curatoren und mundwalde zu geben, zu legitimiren, freizulassen und appellationen an den kaiser entgegenzunehmen, unrecht veräussertes kirchengut eigenmächtig wieder in besitz zu nehmen, wenn die besitzer nicht zu recht stehen wollen;) will dass der bischof die hoheitsrechte in bisthum und grafschaft vice nostra übe; cassirt alle entgegenstehenden verfügungen. Giachi Ricerche sopra Volterra 111 ohne zeugen und datum, während sich der ausstellort aus einem citat in Ammirato Vescovi di Volterra 117 ergiebt. Huill. 2,41. ‒ [Vergl. Ficker Ital. Forsch. 2,91 ff., wo nachzuweisen versucht ist, dass insbesondere die eingeklammerte stelle spätere interpolation sei. Zwei abschriften zu Florenz, Capitoli 44, f. 26 und 89, gleichfalls ohne datirung, stimmen nach mittheilung von C. Paoli mit dem gedruckten texte.] Verbesserungen und Zusätze (1983):Weitgehende Benützung der VU. Heinrich VI. von 1194 VIII. 17, Baaken 375. Kopie 15. Jh. in Turin, Archivio di Stato. P. Kehr, in: Göttinger Nachr. 1901, 62 Anm. 2. Nachweis der Echtheit: Scheffer-Boichorst, Zur Gesch. des 12. und 13. Jhs. S. 215 ff. Regest: Schneider, Reg. Volaterranum Nr. 397.
Charter: RI V,1,1 n. 1264
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. verleiht und bestätigt als kaiser post felicem coronationem suam der kirche von Stabiae (Castellamare) und dem bischofe Palmerius die kirche sti Angeli de Monte aureo. Ohne weitere zeitangabe erwähnt in hofgerichtsurk. von 1230 sept., Milante Della città di Stabia 1,139. Vgl. oben nr. 650.
Charter: RI V,1,1 n. 1204
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. übersendet den lehrern und schülern der rechte zu Bologna die vorstehenden gesetze, indem er ihnen gebietet sie in ihre gesetzbücher zu schreiben und als ewig geltende satzungen zu lesen. Ad honorem ‒ valituras. Savioli Ann. Bol. 2,449. Sarti De claris Bon. prof. 1b,60. Mon. Germ. 4,245. Huill. 2,7. Nach mittheilung Winkelmanns fährt eine abschr. zu Monte Casino in genauer übereinstimmung mit nr. 1203 weiter fort: Sunt autem he leges: Ad decus ‒ puniendus. ‒ [Wegen der zeit der ausfertigung vgl. vorher.] Verbesserungen und Zusätze: In derselben verbindung mit nr. 1203, wie in der gleichzeitigen abschrift des Cod. Casin. 368 f. 182, auch im Liber cancellariae apostolicae des Dietrich von Niem. Der durchführung der gesetze sollte dann vornehmlich die legation des cardinalbischofs Hugo von Ostia nach Reichsitalien 1221 dienen, s. nr. 6447. 12683a ff. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: MGH. Constit. II, 110 Nr. 86. Regest: Schneider, Reg. Senense Nr. 578. Deutsche Übers.: Heinisch S. 68.
Charter: RI V,1,1 n. 1265
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. befiehlt als kaiser dem abte Mattheus, welchem er die kirche sti Angeli de Monte aureo in der meinung dass sie zu seinen regalien gehöre verliehen hatte, dem bischofe von Stabiae die kirche zurückzustellen, da dieser sein recht auf dieselbe erwiesen habe. Erwähnt ebenda im anschlusse an die vorhergehende urk. und wahrscheinlich gleichzeitig mit dieser.
Charter: RI V,1,1 n. 1082
Date: 1220
Abstract: Friedrich II. bekundet dass er dem kloster Weissenau einen theil seines gutes Honriet beim Altdorfer walde schenkte. Z.: Anselm v. Justingen marsch., Eberh. truchs. v. Waldburg, Conr. v. Winterstetten, Dieto v. Eichstegen, Bernh. minister v. Ravensburg. Huill. 1,742. Wirtemb. Urkkb. 3,109. ‒ Ohne alle datirung. Dass die urk. bei einem aufenthalte zu Weingarten ausgestellt und von dem protonotar übergeben wurde, ist in den Acta S. Petri in Augia ausdrücklich gemeldet; vgl. oben nr. 1011a, auch wegen der zeit der ausstellung. Da ebenda die als zeugen genannten ausdrücklich als anwesend bei der während eines frühern aufenthaltes vorgenommenen handlung aufgezählt werden, so werden schwerlich gerade dieselben auch wieder zeugen der beurkundung gewesen sein; vgl. Beitr. zur Urkkl. 1,251. ‒ Eine andere von B. hier eingereihte urk. für Weissenau aus Weingarten vgl. zum 11 dec. 1218. Verbesserungen und Zusätze (1983):Unter weitgehender Benützung von BF. 12 von einem Kanzleifremden verfaßt. Zinsmaier, Urk. Phil. 6. Druck: Huill.-Bréh. 1,723.
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