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FondKrems Jesuitenkollegium (1189-1757)
  1. Stiftsgeschichte
  2. Schon im Jahre 1582 hatte der päpstliche Nuntius in Wien, Bonhomini, die Errichtung einer Jesuitenniederlassung in der damals nahezu rein protestantischen Stadt Krems an der Donau angeregt. Tatsächlich begannen die Jesuiten dort seit 1586 ihre Tätigkeit mit Predigten in der Liebfrauenkirche, die damals vollkommen unbenutzt war. Der Verlust sämtlicher Privilegien (1593), den die Stadt nach dem Aufstand von 1589 erlitt, brach ihren Widerstand gegen die katholische Lehre und bereitete den Boden für eine dauernde Festsetzung der Jesuiten. Das Kremser Jesuitenkollegium war jedoch keine landesfürstliche Gründung, sondern verdankte seine Entstehung dem Eifer des zum Katholizismus übergetretenen Grafen Adolf Althan und seiner Gattin Elisabeth (geborenen Freifrau von Stotzing). Graf Althan erwirkte beim Kremser Stadtrat die Übergabe der Liebfrauenkirche an die Jesuiten; die Übernahme erfolgte durch den Vizeprovinzial P. Florian Avancini am 12. März 1616. (Bernhard Duhr, Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge II/l, S. 322 ff. - Topographie von Niederösterreich V, S. 451 ff.) Tags darauf stellte Graf Althan den Stiftbrief über die neue Residenz aus (StA., Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. F 93.), die schon 1617 zu einem Kollegium erhoben wurde. Am 21. Juli 1619 vermehrte der Graf ansehnlich die Dotation; die endgültige Sicherung materiellen Wohlstandes verschaffte er jedoch dem Kollegium durch die Übergabe der kaiserlichen Pfandherrschaften Lengenfeld und Winkelberg am 1. Nov. 1620. (Ebendort, Klosterarchive, Jesuiten in Krems: Kollegium (Nr. F 96, A 554).) Die beiden Herrschaften waren nach der Niederwerfung der protestantischen Adelserhebung von Ferdinand II. ihren bisherigen Eigentümern Helmhard von Friedesheim und Hans Andreas Freiherrn von Stadel konfisziert worden; am 30. Oktober hatte sie der Kaiser dem Grafen Adolf Althan um 45.000 fl. verpfändet. Dieser übertrug sie nun zwei Tage später dem Kremser Kollegium und erwirkte am 15. Jan. 1622 den kaiserlichen Konsens zu dieser Übergabe. (Ebendort, Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. A 558.) Am 19. Juni 1629 befreite Ferdinand II. beide Herrschaften vom landesfürstlichen Lehenbande, womit sie in das volle Eigentum der Jesuiten übergingen. (Ebendort, Nr. L 43.) Schon am 18. Okt. 1616 hatten die Jesuiten in Krems ihre Schule eröffnet. Ihre Wohnung fanden sie zunächst bei den Kapuzinern, später in einem Miethaus am Holzmarkt. Erst im Mai 1636 wurde mit dem Bau des Kollegiums begonnen, Graf Althan stiftete 70.000 fl. dazu und 1641 konnte das Gebäude bezogen werden; seine völlige Fertigstellung zog sich jedoch bis 1718 hinaus. (Topographie V, S. 451.)Neben den Hauptgütern Lengenfeld und Winkelberg erwarb das Kollegium im Laufe des 17. Jahrhunderts noch eine Reihe anderer Besitzungen; so erhielt es auf Bitten des Rektors Nicolaus Jaginatorius und durch Vermittlung P. Larmormainis von Ferdinand II. am 19. Nov. 1626 die St. Katharinenkapelle auf dem Hohenmarkt in Krems mit dem darin befindlichen Benefizium St. Achatii und den dazugehörigen Gütern (StA., Klosterarchive, Jesuiten in Krems: Benefizium St. Catharina und Achatius (Nr. F 105).); am 6. Nov. 1665 erkaufte es vom Jesuitenkollegium in München den Weidlinghof (Neuweidling östlich von Krems) (Ebendort, Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. B 466; siehe unten S. 467 f.), 1673 den Hof zu Oberstockstall, 1684 von Gräfin Maria Eustachia von Althan das Gut Mühlthal, 1688 vom Jesuiten-Probhaus St. Anna in Wien die Carlingische Stiftung zu Stein. (nöLA., Gültbuch, 23. Band 1667-1701, Viertel Ober-Manhartsberg, fol. 50, 56.) 1748 erwarb es vom Kollegium München die Lehenherrlichkeit über die abgekommene Pfarre Absdorf im Langen Tal. (StA., a. a. 0.: Ebersberg (A 496).) Die bereits genannte Gräfin Maria Eustachia von Althan vermachte im Dezember 1687 ihr Vermögen testamentarisch dem Kollegium zur Errichtung eines Seminars. Dieses wurde in den Jahren 1688-1693 erbaut und zu Ehren der Stifterin Seminarium Eustachianum benannt. (Duhr, III, S. 195.) 1706 erwarb das Kollegium vom Stifte Reichersberg einen Hof bei Weinzierl, der als Erholungsort für die Seminaristen bestimmt wurde und den Namen „Seminarhof" erhielt. (Topographie V, S. 451.)Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) fielen Gebäude und Güter des Kremser Kollegiums in die Hand des Staates. Den Seminar-Freihof zu Weinzierl erkaufte am 24. Juni 1774 das Zisterzienserstift Hohenfurt (StA., nö. Kameraladministration Fasz. 9: 1776 Juli Nr. 2.), das Gut Mühlthal 1776 der Kremser Müller Franz Maurer. (Ebendort:1776 Juli Nr. 3/1.) Kirche und Kollegium wurden mit Dekret vom 1. Nov. 1776 den Piaristen überlassen, die von St. Pölten nach Krems übersiedelten. (Ebendort, Fasz. 11: 1776 Nov. Nr. 11.) Das Kollegiumgebäude war in den Jahren 1774-1776 vom Militär benutzt worden, das Seminargebäude diente seit der Aufhebung dauernd als Kaserne. (Topographie V, S. 451 f. - AfNÖ., Klosterrat, Karton 124: 1778 Nr. 55 in Jes.) Die Herrschaften Lengenfeld und Winkelberg sowie der Winkelhof wurden von der niederösterreichischen Kameraladministration (Staatsgüteradministration) für den Studienfond verwaltet; erstere wurde 1811 an Josef Thaddäus Freiherrn von Sumerau (Topographie V, S. 756. - Schweickhardt, Viertel Ober-Manhartsberg III, S. 294.), letztere 1827 an Ignaz Fournier verkauft (Ebendort, Viertel Unter-Manhartsberg VII, S. 234.); den Weidlinghof erwarb 1819 Ignaz Wisgrill; dessen Gattin Katharina verkaufte ihn 1837 dem Stifte Melk. (Ignaz Franz Keiblinger, Geschichte des Benediktinerstifts Melk (1869) II/2, S. 78.)

  3. Bestandsgeschichte
  4. Das Archiv des Kremser Jesuitenkollegiums erwuchs seit 1619 allmählich zu einem sehr bedeutenden und vermöge seiner eigenartigen Zusammensetzung ungemein interessanten Bestande. Seinen Grundstock bildeten die anläßlich der Errichtung des Kollegiums gewechselten Korrespondenzen, die Stiftungsurkunden des Grafen Adolf Althan vom 13. Jan. 1616 (StA., Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. F 93.), 21. Juli 1619 und 1. Nov. 1620 (Ebendort, Klosterakten, Jesuiten in Krems: Kollegium (Nr. F 96, A 554). ), der kaiserliche Konsens zur Schenkung der Herrschaften Lengenfeld und Winkelberg vom 15. Jan. 1622 und die Lehensbefreiung dieser Herrschaften vom 19. Juni 1629. (Ebendort, Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. A 558, L 43.)Mit der Übernahme der Herrschaften Lengenfeld und Winkelberg kamen auch die Archive dieser Herrschaften in das Kremser Jesuitenarchiv. (1-3: ebendort, Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. I 33, A 378, B 361; 4-6: ebendort, Klosterakten, Jesuiten in Krems: Lengenfeld.) Von Archivalien der Herrschaft Lengenfeld haben sich folgende Stücke erhalten: 1. 1500 Nov. 20. Indulgenz für die Lengenfelder Pfarrkirche St. Pankraz (or. perg.). - 2. 1586 März 7. Tausch zwischen den Gebrüdern Ludwig und Wilhelm Bernhard Beham von Friedesheim und der Gemeinde Lengenfeld über 10 Grundholden der Pfarre Lengenfeld (or. perg. samt Vorakten 1560-1564). - 3. 1588 April 24. Dorothea, Witwe Ludwigs von Friedesheim, verkauft die halbe Herrschaft Lengenfeld ihrem Schwager Wilhelm Bernhard von Friedesheim (or. perg.). - 4. 1594 Febr. 13. Andreas Liechtenperger, Bürger zu Lengenfeld, verkauft dem Stephan Reinwalt, Kloster Imbacher Richter zu Lengenfeld, 1 1/2 Joch Acker (or. pap.). - 5. 1620 Okt. 20. Kaiser Ferdinand II. verpfändet die konfiszierten Herrschaften Lengenfeld und Winkelberg dem Grafen Adolf Althan (or. pap.). - 6. 1620 Nov. 5. Kaiser Ferdinand II. verpflichtet die Untertanen der dem Helmhard von Friedesheim konfiszierten Herrschaft Lengenfeld zum Gehorsam gegenüber dem Grafen Adolf Althan (or. pap.) (1-3: ebendort, Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. I 33, A 378, B 361; 4-6: ebendort, Klosterakten, Jesuiten in Krems: Lengenfeld.)Aus dem alten Archiv der Herrschaft Winkelberg sind folgende Stücke auf uns gekommen: 1. 1582 Sept. 1. Christoph von Oberhaimb verkauft die Herrschaft Winkelberg dem Hans Moser zu Pötzelsdorf (or. perg.). - 2. 1602 Juli 25. Simon Ketter, Bürger zu Langenlois, verkauft der Herrschaft Winkelberg einen Wald (or. pap.). - 3. 1604 Nov. 13. Margareta von Rohrbach, Witwe des Hans Moser, und ihr Gatte Hans Christoph von Rohrbach verkaufen die Herrschaft Winkelberg an Hans Andreas von Stadel (or. perg.). - 4. 1605 April 24. Hans Gottfried Moser und sein Bruder Georg Ehrenreich übergeben die Herrschaft Winkelberg an Hans Andreas von Stadel (or. perg.). - 5. 1606 Nov. 11. Dieselben garantieren den obigen Kauf (cop.). - 6. 1606 Nov. 5. Verabredung über den Verkauf eines Hauses zu Neustift zwischen Wolf Bacher und Hans Andreas Freiherrn von Stadel (or. pap.). - 7. 1607 April 22. Philipp Moshamber verkauft dem Hans Andreas Freiherrn von Stadel ein Gehölz zu Rupperstal (or. pap.). - 8. 1607 Juni 5. Wolfgang Sonnleitner desgleichen (or. pap.). - 9. 1614 Mai 28. Matthes Starhegger und Thomas Püehler desgleichen (or. pap.). - 10. 1620 Nov. 5. Kaiser Ferdinand II. verpflichtet die Untertanen der dem Hans Andreas von Stadel konfiszierten Herrschaft Winkelberg zum Gehorsam gegenüber dem Grafen Adolf Althan (or. pap.). (1, 3, 4: ebendort, Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. B 359, 408, 409; 2, 5-10: ebendort, Klosterakten, Jesuiten in Krems: Winkelberg.)Der Ankauf des Weidlinghofes vom Jesuitenkollegium in München, der am 4. Nov. 1665 erfolgte und schon zwei Tage später durch Erlegung der Kaufsumme von 15.000 fl. rechtskräftig wurde (StA., Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. B 467, B 466.), setzte das Archiv des Kremser Kollegiums in der Folge auch in den Besitz einer ganzen Reihe von Archivalien, die diesen Hof betrafen und bis ins 13. Jahrhundert zurückreichten. Sie entstammten dem Archiv des bayrischen Benediktinerklosters St. Sebastian zu Ebersberg (Diözese Freising) und seines Rechtsnachfolgers, des Jesuitenkollegiums München. Im Jahre 934 hatten die Grafen Eberhard und Adalbero in Ebersberg ein Chorherrenstift gegründet, 1013 wurde es dem Benediktinerorden übergeben, der es bis 1595 innehatte. Am 19. Mai dieses Jahres hob Papst Clemens VIII. das ganz herabgekommene Kloster auf und wies seine Güter dem Münchener Jesuitenkollegium zu. (Albert Brackmann, Germania Pontificia I, S. 351.) Damit kamen auch die österreichischen Güter Ebersbergs an die Münchener Jesuiten. Der Besitz am Weidlinghofe ging zurück auf eine Schenkung Kaiser Heinrichs III., der 1055 dem Kloster die Güter Landersdorf und Weidling sowie Kirche und Dorf Absdorf im Langen Tal schenkte. (Keiblinger, Melk (1869) II/2, S. 65 ff. — MG., Diplomata V, S. 457.) Infolge des Verkaufes des Weidlinghofes an das Kremser Kollegium kamen dahin folgende Urkunden des Münchener Kollegiums: 1. 1247 s. d. Gundaker von Starhemberg (Storchenberch) schenkt dem Kloster Ebersberg seinen Zehent auf dem Weidlinghof. — 2. 1249 s. d. Konsens Bischof Rüdigers von Passau als Lehenherrn zu dieser Schenkung. — 3. 1288 Jan. 22. Albrecht, Pfarrer zu Ebing, schenkt dem Kloster Ebersberg einen Weingarten zu Unter-Rohrendorf. — 4. 1293 Sept. 27. Bruder Konrad von Hackenberg, Johannitermeister zu Mailberg, erkauft vom Kloster Ebersberg eine Hofstatt zu Rohrendorf (Radendorf). — 5. 1293 Sept. 29. Desgleichen. — 6. 1297 März 31. Gundaker d. J. von Starhemberg entsagt allen Ansprüchen auf den Zehent zu Weidlinghof. — 7. 1301 April 22. Leutold von Kuenring bezeugt den Verkauf des Hofes zu Schlickendorf von Friedrich dem Swantz an das Kloster Ebersberg. — 8. 1301 Nov. 25. Revers Friedrichs des Swantz über diesen Verkauf. — 9. 1303 Sept. 29. Konsens Herzog Rudolfs III. zu diesem Verkauf. — 10. 1312 April 24. Werner Ramung, Bürger von Stein, und seine Familie verpfänden dem Kloster Ebersberg ihr Haus zu Stein als Sicherstellung für den Zins vom Hofe zu Schlickendorf. — 11. 1312 April 24. Der Rat von Stein bestätigt diese Verpfändung. — 12. 1323 Okt. 16. Rudolf, Dechant zu Krems, bezeugt einen mit dem Kloster Ebersberg abgeschlossenen Vergleich über den Zehent zu Weidlinghof. — 13. 1324 Juli 22. Agnes Gräfin von Asperg und ihr Sohn Leutold von Kuenring bezeugen die neuerliche Verleihung des Hofes zu Schlickendorf vom Kloster Ebersberg an Werner Ramung. — 14. 1387 März 25. Das Kloster Ebersberg verkauft der Gemeinde Unter-Rohrendorf (Radendorf) 66 Joch Äcker vom Weidlinghof. — 15. 1388 Dez. 20. Hans der Vogl von Hadersdorf verkauft seinen Weingarten zu Gedersdorf dem Hofmeister des Weidlinghofes, Dietrich dem Chonspizz. — 16. 1396 Febr. 13. Diemut, Witwe Stephans des Hernchnechts, verkauft ihr Gut zu Hersdorf in der Manker Pfarre Eckhard dem Kälberharder. — 17. 1402 Jan. 8. Revers des Klosters Ebersberg über die von Hans Peck gemachte Widmung eines Weingartens zu Unter-Rohrendorf zu einer Jahrtagstiftung. — 18. 1418 Okt. 11. Dietrich Chewnspiess zu Unter-Rohrendorf vermacht dem Kloster Ebersberg einen Weingarten im Gedersdorfer Grund. — 19. 1443 Mai 21. Spruchbrief des Wilhelm Winnchawer, Verwesers des Feldgerichts innerhalb des Kamps, über die Zuweisung eines Grunddienstes zu Weidling an das Kloster Ebersberg. — 20. 1481 März 16. Revers Hanns Geiselmosers, Pfisters zu Ebersberg, über die Tilgung seiner Ansprüche aus seiner Verwaltung des Weidlinghofes. — 21. 1598 Okt. 7. Herzog Maximilian von Bayern transsumiert die Urkunde Leutolds von Kuenring von 1312 April 25 betreffend die Übernahme der Vogtei über den Weidlinghof. (Nr. 1-6, 8-21: StA., Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. L 2/a, L 2/b, B 10, B 11, A 10 (9), L 3, B 29, A 16 (17), A 27, A 28 (31), A 56, A 58 (59), B 212, B 214, B 223, A 127 (132), A 130 (134), B 254, A 161 (172), A 216 (215), A 398. (Die A-Stücke auch in Urk. Rep. ad IV, AB. 379/2.) — Nr. 7: AfNÖ.) Diese Urkunden tragen zum Teil einheitliche knappe Rückvermerke in einer groben Schrift des 15. Jahrhunderts; außerdem aber sind sie, wahrscheinlich bald nach ihrer Übernahme durch die Kremser Jesuiten, einheitlich numeriert worden. Da diese Numerierung von 1-26 reicht, müssen einige der von München nach Krems gekommenen Stücke nach 1773 verlorengegangen sein.Außer diesen Urkunden erhielt das Kremser Kollegium im April 1735 aus dem Ebersberger Bestande des Münchener Jesuitenarchivs noch weitere Archivalien (Am 8. Febr. 1735 schrieb der Prokurator des Münchener Kollegiums, P. Franciscus Pruggberg, dem Rektor des Kremser Kollegiums: „Inveni inter alia archivii nostri monumenta litteras quasdam, quae venditam Collegio Crembsensi a nostro Collegio Waidlingam illiusque iura concernunt, quarum synopsin in adiectum catalogum relatam mittendam censui; si illas R. V. desideret, mitti poterunt quacunque placuerit occasione, quamquam pridem debuissent." Der Kremser Rektor scheint damals um die Übersendung gebeten zu haben und erhielt im April 1735 von P. Pruggberg folgende Antwort: „Mitto R. V. per nostrum tabellarium Viennensem ordinarium, quae nuper promiseram documenta Waidlingana, mihique summopere gratulor, si hisce commoda et molumenta Collegii Crembsensis promovere possim." — StA., Klosterakten, Jesuiten in Krems: Ebersberg (A 301).), von denen nachstehende Stücke auf uns gekommen sind: 1. Raitung des Hofmeisters im Weidlinghof, Hanns Tegenbeck, 1546 (Sign. L. Waidling. F. 2). — 2. Leibgedingordnung des Hofmeisters Christoph Lauentaler 1554 Sept. 8 (Sign. „Waidling in Österr. no. 1"). — 3. Gülteinlage über den Weidlinghof 1558 (Sign. L. Waidling). — 4. Grundbuchsauszug über die Weidlinghofer Gründe des Christoph Präntl 1599 April 10 (Sign. L. Waidling. F. 4). — 5. Leibgedingvertrag zwischen dem Kollegium München und Christoph Perckheimer über den Weidlinghof 1614 Mai 3 (or.) (ohne Sign.). — 6. Akten betreffend eine Schuldforderung des Kollegiums München an Perckheimer 1622 (Sign. L. Waidling. N.). — 7. Abschrift eines Weidlinghofer Urbars 1634 Okt. 30 (Sign. L. Waidling. F. 5). — 8. Summarische Beschreibung des Weidlinghofes 1665 (Sign. L. Waidling. ad Z). (StA., Klosterakten, Jesuiten in Krems: Ebersberg (A 301, A 300, L 2, A 490, A 596, D 24).) — Die Signaturen weisen auf das Archiv des Münchener Jesuitenkollegs; sie entstammen einer Ordnung, die wahrscheinlich 1673 vorgenommen wurde.Eine weitere Gruppe von Akten des Münchener Jesuitenkollegiums kam 1748 in das Archiv des Kollegiums Krems; den Anlaß dazu bildete die Regelung der Lehenherrlichkeit über die Vogtei der abgekommenen Pfarre Absdorf im Langen Tal. Diese war im Jahre 1058 von König Heinrich IV. dem Kloster Ebersberg geschenkt worden. Bis 1594 in den Händen der Kuenringer, ging die Vogtei nach deren Aussterben an die Herren von Schönkirchen und 1639 an die Grafen von Hardegg über. (Keiblinger, II/2, S. 66, 73.) Die Lehenhoheit - seit 1602 von den Lehenträgern häufig verletzt - wurde von dem Münchener Kollegium auch nach dem Verkauf des Weidlinghofes ausgeübt und erst 1748 ebenfalls dem Kremser Kollegium überlassen. Im Zusammenhange damit erhielten die Kremser Jesuiten nicht nur eine Zusammenstellung von Auszügen aus sämtlichen die genannte Lehenherrlichkeit betreffenden Urkunden des Münchener Kollegiums (bzw. des Klosters Ebersberg), sondern auch alle darauf bezüglichen Akten von 1638-1705, teils in Original, teils in Abschrift, ausgefolgt. Es sind dies die Stücke Aaaa-Ccccc der Archivabteilung „LL. Abbtstorf. Ö." des Münchener Kollegiums (nach der Ordnung von 1673, die dann von jüngerer Hand fortgesetzt erscheint). (Am 10. März 1748 schrieb der Münchener Prokurator P. Pruggberg dem Kremser Rektor: „ehe und bevor ich die sammentliche documenta (welche ein zimmliches paquet ausmachen und villeicht auf einmahl nit können überschickt werden) übermache, folget hiermit indessen zu einem praegusto eine specification und respective extractus actorum,worüber ich zu vernehmen haben wird (!), welche von anderen anständich seyn möchten." — Am 2.Sept. 1748 schrieb er dann: „Anstatt der von mir den 17. passato verlangten information hab ich angestern durch den ordinari Wienner botten alle noch hier befündliche correspondenz, so anders das Abtstorfferische lehen betreffen, übermacht." StA., ebendort: Ebersberg (L 51, D 21).)Einen eigenartigen Zuwachs verdankte das Kremser Jesuitenarchiv einer Episode in der Geschichte des Kremser Kollegs. Am 1. Juli 1668 starb zu St. Pölten Margaretha Renata Freiin von Greiß zu Wald, am 15. Aug. 1669 ebendort ihre Schwester Esther Maria, beide unvermählt, die letzten ihres Geschlechtes. (Wißgrill, Schauplatz des landsässigen niederösterr. Adels III, S. 399.) Sie hatten in ihrem Testament vom 8. Juni 1654 das Jesuitenkollegium Krems zum Erben ihrer Herrschaft Wald eingesetzt (StA., Landmarschall. Testamente, G 62, 63.); die Hofkammer erklärte indes diese Testierung als rechtswidrig und zog Wald als heimgefallenes Lehen ein. 1670 erkaufte es der Hofkammerpräsident Georg Ludwig Graf Sinzendorf. Gingen so die Kremser Jesuiten der Erbschaft verlustig, so blieb ihnen doch aus dem Vermächtnis offenbar unter anderen allodialen Mobilien auch ein kleiner Teil des Greiß'schen Familienarchivs, der aber deshalb besonders interessant ist, weil er eine ganze Reihe von Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts aus dem Archiv der Herren von Neidegg auf Ranna enthält.Das Geschlecht der Neidegger (Neydecker), seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in Österreich nachweisbar (Vgl. Wißgrill, Schauplatz usw., Heraldisch-genealogische Zeitschrift „Adler" II, S. 209 ff., III, S. 17-20.) - ein Hans von Neydeck ist 1287 Burggraf von Steyr -, blühte vornehmlich vom 14. bis zum 15. Jahrhundert im nördlichen und westlichen Niederösterreich und nannte ausgedehnte, weit zerstreute Besitzungen sein Eigen. Ulrich der Neidegger heiratete um 1370 Agnes, die Schwester Rumhards von Ranna; sein Sohn Hans erbte nach dem Tode seines mütterlichen Oheims die Feste Ranna bei Spitz (Wachau), nach der sich die Familie hinfort nannte. Die im Kremser Jesuitenarchiv erhaltenen Urkunden (Kaufbriefe, Lehenbriefe, Testamente) betreffen hauptsächlich den genannten Ulrich den Neidegger, seinen Sohn Hans I. von Neidegg (gestorben vor 1430), dessen Söhne Hans II., Pfleger zu Steyr (bis 1456 nachweisbar) und Leupold, Pfleger zu Gars (bis 1451 nachweisbar), sowie seine Tochter Agnes und deren Gatten Sigmund von Winkel. Von späteren Gliedern der Familie erscheinen Leupold von Neidegg (wahrscheinlich ein Enkel Hans' II.), der am 9. Jan. 1514 das halbe Schloß Albrechtsberg erkaufte, und sein Vetter Wilhelm, der auf Rastenfeld saß und zwischen 1550 und 1560 auch Ranna erbte. Dessen Enkelin Rosina hat durch ihre am 5. Jan. 1572 erfolgte Vermählung ihrem Gatten Wolf Wilhelm von Althan (Wißgrill, I, S. 114.) die Burg Ranna und einen Teil des Familienarchivs zugebracht. Ihre älteste Tochter Susanna von Althan vermählte sich 1593 mit Christoph von Greiß zu Wald. Er hat 1603 seinem Schwager Wolf Georg von Althan und seinen Schwägerinnen Sigunda, Rosina und Judith ihre Anteile an ihrem mütterlichen Erbe, der Herrschaft Ranna, abgekauft. Damit kamen auch die dem Heiratsgute seiner Schwiegermutter Rosina von Neidegg entstammenden Neidegger Familienurkunden in das Archiv der Herren von Greiß zu Wald.Die Herren von Greiß (Wißgrill, III, S. 393-400.) treten in Niederösterreich mit dem Hofjägermeister Maximilians I., Wilhelm Greiß, auf, der 1510 mit der durch das Aussterben der Scheck von Wald heimgefallenen Lehenherrschaft Wald (Viertel ob dem Wienerwald) belehnt wurde. Sein Sohn Wilhelm der Jüngere von Greiß zu Wald, königlicher Rat und Oberstjägermeister, vermählt mit Barbara von Mörsperg, erwarb die Herrschaft Gmünd und pfandweise die Herrschaft Gföhl. Dessen Sohn Christoph der Ältere war 1558 Oberststallmeister Ferdinands I. und seit 1568 niederösterreichischer Regimentsrat; er besaß die Herrschaften Wald, Gmünd, Gföhl, Rosenau, Schrems und Sitzenberg. Sein zweiter Sohn, Christoph der Jüngere, geboren 1563, Herr auf Gföhl und Pielachhag, seit 1609 niederösterreichischer Landuntermarschall, heiratete in dritter Ehe Susanna von Althan und kam, wie erwähnt, teils durch ihre Hand, teils durch Kauf in den Besitz der Herrschaft Ranna und damit auch der genannten Neidegger Familienurkunden. Er hat, wie es scheint, das Greiß'sche Familienarchiv eigenhändig geordnet und die Neidegger Urkunden von sechs Schreibern ordnen lassen. Eine Anzahl der erhaltenen Greiß'schen Urkunden tragen ausführliche Stückvermerke von seiner eigenen Hand, und zwar: 1. 1512 Nov. 22. „bewilligungs brieff an frau Barbara von Greyß, daß sie in namen ihres herrn anherrn undt vattern, so es zuvor ir wille ist gewest, ein ewige meß stiften welle; datum montag vor S. Khattrey tag ao. 1512." - 2. 1528 Juli 6. „khauffbrieff umb die vesten Sichlbach derselben zugeherigen underthanen, zehendten, wißmadten undt äckhern von den Stegern gebruedern an Wilhelbm von Greyß rittern, montag nach Udalrici ao. 1528." - 3. 1535 Juni 16. „khauffbrieff an frau Barbara von Greyß umb ein prandtstadt zu Ilgerhoven, der Mülhoff genantt von Margaretha Steffan seeligen des Pettern sühn zu Prun nachgelassner wittib, ausgangen den 16. juny ao. 1535." - 4. 1537 Dez. 2. „khauffbrieff von Wolffen Pöttinger umb edliche freynsaigne undterthonen nahendt bey Stessing in Castinger (Kasten) pharr an frau Warbara von Greyssen, aussgangen an S. Andrees tag ao. 1537." - 5. 1538 Febr. 20. „khauffbrieff von Hanßen Maininger umb edliche freyeßaigne undterthanen in Stössinger undt Khästinger (Kasten) pharr gelegen an frau Barbara von Greyß, außgangen den 20. Febrary ao. 1538." - 6. 1603 Juli 1. „quittung wegen deß bezahlten Rännarischen kauffschilling vom mein herrn schwagern und freylein schwägerin." (StA., Urk. Rep. V (AB. 357), Nr. G 28, B 322, 330, 333, 334.)Außerdem haben sich aus dem Greiß'schen Familienarchiv noch folgende von Christoph von Greiß nicht signierte Urkunden erhalten: 1380 April 19. Gerlach der Lempacher verkauft dem Adam von Weißpriach die Feste Feuersberg. - 1535 Jan. 8. Hans Vischer verkauft dem Leonhard Mechrer einen Weingarten zu Arnsdorf. - 1594 Febr. 2. Martha, Witwe des Georg Velderndorfer, verkauft an Hans Sigmund von Greiß zu Wald ihren Hof zu Wolkersberg bei Traismauer. - 1595 April 24. Vertrag zwischen Hans Wilhelm, Wolf Georg, Susanna, Sigunda, Rosina und Judith von Althan über ihr väterliches Erbe. (Ebendort, Nr. C 7, B 366. Vgl. Nachtrag!)Die Neidegger Urkunden sind wahrscheinlich schon nach 1593 im Auftrage Christophs von Greiß von sechs verschiedenen Schreibern (Im folgenden mit (a) - (f) bezeichnet.) geordnet und mit ausführlichen Dorsualnotizen versehen worden; einzelne dieser Notizen wurden von Greiß eigenhändig korrigiert. Einer der sechs Schreiber hat dann die Urkunden mit Nummern und eigenartigen geometrischen Signaturen versehen, deren Bedeutung sich heute nicht mehr erkennen läßt. Nachstehend ein Verzeichnis der erhaltenen Stücke:1. 1313 Nov. 26 „ain verzichtbrieff von Chunradten von Kirchperg eines weingartten, so der Heinrich von Cothes herrn Ruemhardten von Ranna zu khauffen geben, des datum im 1313 jar" (c) - 2. 1363 Febr. 20 „wexlbrieff von Giligen Sultzer pharren zu Allenntsgschwendt umb den hof zu Daubitz aufm perg auf Ulreichen den Neydegger lauttent, des datum stet im 1363 jar" (b) - 3. 1365 Jan. 6 „khauffbrieff Michaelin des Neidegkher auf 60 phundt gelltts zu Englmansprun auf uberlendten und Weingarten an Ullrichen Neidegker lauttundt" (d) - 4.1370 Jan. 11 „bestadtbrieff von bischoffen Albrecht zu Passau ein zehent in Weickherstorffer gericht betreffendt, auf Ulrich den Neidegger lauttundt" (c) - 5. 1374 Mai 20 „khauffbrieff Jannsen von Streittwiesen über ettliche stukh und guetter an herrn Ruembharden von Ranna zu Gereßdorff [Zehedtnöckh und Lauffnöckh] glegen umb 1% hundert phund und 7 thaler Wiener phennig" (d) - 6. 1391 Jan. 5 „lehen-brief vonn herzog Albrechten zu Osterreich auf Hansen von Dietreichstockh umb etliche dorffer zu Khunigsprun, zu Wisendorf, zu Abstorff unnd umb anndere dörffer mer lauttundt" (a) - 7. 1391 Febr. 23 „stifftbrief hern Hannsen von Neydegg etlich güeter zu der capelln bei Meyras des datum 1391 jar" (b)-8. 1391 April 1 „khauffbrief Ulrichen Khirchpergers und Fridrichen Friczendorffers an Hansen Neidegkher umb alle ire spruch, di sy von iren öheim Hansen von Renna gehabt haben" (d) - 9. 1401 Juni 11 „lehenbrief vonn herzog Albrechten zu Osterreich auff Hannsen Neydegkher umb etlich lochen zu Praunstorff, zu Pernnhoffen, zu Wulckhendorf, zu Gnandorff, zu Eiselprechts unnd umb anndere guetter mer lauttundt im 1401 jar" (a). - 10. 1405 Jan. 29. „bestatbrief von herzog Wilhalben zu Osterreich umb ain meß, so Hans Neydegher zu S. Ulrichs cappeln in der vesst Purckhschleintz geschafft hat, im 1405 jar" (a). - 11. 1407 Sept. 29. „versatzverschreibung herzogen Albrechten von Osterreich gegen etlichen seinen edlleutten, so purg für ine gegen den herzogen von Marhen einer schulden halben worden, entgegen er inen 3 steet zue underpfandt verschryben, des dat. 1407" (b). - 12. 1409 April 26. „ein vermacht und geschafft brieff von Christan Zinzendorffer all sein hinder ihme verlaßne guetter, nichts ausgenomen, belangent, auf sein hausfrau Sigawn lauttendt, des dat. 1409" (c). - 13. 1415 Jan. 29. „ain saczbrieff von herrn Sigmunden von Winckhl ausgeundt, auf das dorff Englmansprun umb seiner hausfrauen Agnesen 1000 fl morgengab lauttundt, des dat. im 1415" (c). - 14. 1415 Mai 8. „lechenbrief vonn bischof Jörgen auf Sigmundt von Winckhl umb die zehenndt zu Enngelmansprun unnd umb alle zechenndt so zu der vessten Grüenpach gehörig lauttundt im 1415 jar" (a). - 15. 1416 Mai 28. „lechenbrief vonn bischoff Jörgen auff Hannsen Neydegkher umb den hoff zu Haselpach lauttundt im 1416 jar" (a). - 16. 1419 Juli 29. „schulldtbrieff vonn Sigmunten von Winckhl Agnesen seiner hausfraw pro 170 Pfund Pfennig an herrn Hanns Neyteckher unnd deren erbenn belangent, datum 1419 jar" (f). - 17. 1420 Juli 11. „ain kauffbrieff von Hainrichen Chunatter und Elßpethen seiner hausfrauen ausgeunt, ettliche ire erbliche gült unnd guetter belangent, auff herrn Hannßen von Neidegg lauttundt, des dat. am phincztag vor Sandt Margarethen tag ao. 1420" (c). - 18. 1421 Aug. 6. „khauffbrieff von Fridrichen bischoff zu Bamberg an Andreen Hedelsperger umb die vessten Sallhenperg umb 7340 Pfund Pfennig des dat. 1421" (d). - 19. 1421 Dez. 7. „bestandtbrieff von herrn Hannßen von Neidegg ausgeunndt, über etliche weingartten in der Wochau gelegen auf Otto den Poling und Anna seiner hausfrauen lauttendt, des dat. am Sontag nach S. Niclas tag im 1421 jar" (c). - 20. 1422 April 4. „khaufbrieff von Sigmundten von Winckhl umb den zehent zu Stockhstall und Khunigsprun auf Hannsen Neydegger seinen schwehern lauttent des dat. 1422" (b). - 21. 1422 Mai 6. „lechenbrief vom bischoff Jörgen auf Hannsen Neydegkher umb halben zehenndt zu Nidern Stockhstal lauttundt anno domini millesimo quatragesimo vigesimo segundo" (a). - 22. 1422 Mai 28. „lechenbrief von herzog Albrecht zu Osterreich auf Hannsen Neydegkher umb die guetter zu Khunigsprun, zu Abstorf unnd zu Wisendorf lauttundt im 1422isten" (a). - 23. 1423 Juli 4. „ain vermehtsbrieff von herrn Sigmunden von Winckhl ausgeundt, all sein haab und guett zu Winckhl und Winckhlperg auch ander ortten betreffend auf Agneßen sein hausfrau und khinder lauttundt, des dat. 1423" (c). - 24. 1426 April 24. „quittung von Wolffgang von Zinzendorff auf seinen vettern Cristoffen von Zinzendorff und Hannßen dem Neidegger lauttundt umb ir gethonen gerhabschafft raittung, des dat. 1426 jar" (c)- 25. 1427 April 24 „ain saczbrieff von Leopoldten von Neudegg ausgeunt, auf seinen guettern umb seiner hausfrauen Dorotheen 1200 fl. haimbsteur Widerlegung und morgengab lauttundt, de dato 1427" (c) [„ist woll auffzuheben wegen der schermung auff dem dorff Lädings undt wegen deß müllgerichts zu Offenperg"] (Greiß). - 26. 1430 April 18. „ain saczbrieff von herrn Hannßen von Neudeckh ausgeunt, über etliche grundt unnd guetter auf Annen Pilgrams des Pranckher seligen tochter auff herrn Hannßen hausfrauen lauttundt, des dat. im 1430 jar" (c). - 27. 1431 Jan. 17. „herzog Albrechten vonn Osterreich lehenbrief auf Hans unnd Leopolden den gebrüedern von Neydegkh unnd die vesst Herttenstain mitsambt aller derselben ein und zuegeherung lauttundt im 1431isten" (a). - 28. 1436 Jan. 14. „ain wexlbrief vonn Hanns und Wilhalmb gebrüeder von Pöbrarn auch herrn Hannsen und Leopoltenn von Neydegg gebrüeder die vessten Zelkhing unnd Burgkhschleintz, so zwischenn innen aufgericht betr. des dat. 1436 jar" (e). - 29. 1437 Febr. 24. „khauffbrief von Hannß Ruedolffhofer umb ain halbs lehen zu Mitternretzpach auf Thoman Neydegger lauttennt, des dat. 1437" (b). - 30. 1443 März 27. „lechenbrief von Michael des heilligen römischen reichs burggraf zu Maidenburg auf Hannsen unnd Leopoldten von Neydegkh umb etlich guetter zu Diendorf, zu Holtzleutten, zu Pirichach unnd andere guetter mer lauttendt, im 1443isten" (a). - 31. 1446 Nov. 8. „bstandtbrief von kunig Fridrichen umb die pfleg zu Steyr auf Hannsen von Neidegg lauttundt, des dat. 1446" (b). - 32. 1446 Dez. 9. „lechenbrief von bischof Leonhardten auf [Jörgen Schwenckhen] (Korrigiert von der Hand des Christoph von Greiß in „Hanßen Neydegger".) umb die zechenndt auf achtunddreissig joch ackhern gelegen zu Pfuffing unnd anndert zehenndt mer lauttundt im 1446isten" (a). - 33. 1449 o. T. „ain vermächtnisprieff von Christan Stockhamer ausgeundt, etliche seine gult und guetter betreffendt, auf Annen sein hausfrau lauttundt, des dat. 1449" (c). - 34. 1450 Juni 8. „ain brief von Hannsen Ungnadt an Anna herrn Hannsen von Neydegg hausfraw gebornne Prannckherin, darinnen er sy der schermung der vessten Reifenstain unnd Plannckhenwart begibt des dat. 1450 jar" (e). - 35. 1451 Jan. 25. „ubergabbrieff von kunig Fridrichen den Gejaidhoff (Jaidhof) zu Gfell betr. auf herrn Leopoldten von Neidegg lauttundt, des datum 1458 jar" (c). - 36. 1452 Jan. 5. „khauffbrieff Mertten Pindters burger zu Hallstatt an herrn Hannsen von Neidekh umb ettliche guetter in Hager pharr glegen, des datum 1452" (d). - 37. 1455 Jan. 12. „khauffbrieff von Merten Pinistorffer von Salhendorff und seinen sun und döchter umb die Scheibelwiß zu Salhendorf auf herrn Hannsen von Neydegg von Ränna lauttennt, des datum im 1455 jar" (e). - 38. 1456 Okt. 27. „schultbrief vonn Hansenn Posch per 105 Pfund unnd 5 Schilling Pfennig an herren Hansenn von Neytteckh zu Räna auch seiner erben lauttent, des datum 1457 jar" (f). - 39. 1456 Dez. 11. „ain bestandtbrieff von kayser Fridrichen umb die pfleg und maut zu Weittenegg auf hern Hannsen von Neidegg lauttundt, des dat. 1456 jar" (b). - 40. 1458 Nov. 16. „ladbrieff von kayser Friderichen ausgeunt, an Wolffgangen Walsee lauttundt (ainen geldtbrieff 52 hundert phundt phenig) des dat. 1458" (b). - 41. 1459 April 24. „verzichtsbrieff von Bernhardt Seusseneckher auf herrn Hannsen unnd Ruelanden die Neidegger gebrüeder lauttundt, des dat. 1454 jar, 17 000 fl. betr." (c). - 42. 1480 Juni 23. „vermehtsbrieff von Merthen von Neidegg auf Ruelanden den Neudegger lauttundt, etliche guldt und guetter in Hager pfarr gelegen betr., des dat. 1480 jar" (c). - 43. 1514 Jan. 9. „khauffbrieff von Watzlab Nörsichgern zum Götzsfridts umb das halb schloß Albrechtsperg auf herrn Leopoltens von Neydegg lauttent, des dat. 1514" (a). - 44. 1538 April 28. „frauen Khatarina, herrn Hans von Neydegkh zu Räna und Barbara gepornne von Fiermian baider seligen eliche dochter, jetzt des edlen und vessten Bernhartten Tursso zu Betlechensdorff eliche hausfrau, verzicht, des datum 1538isten" (a). (1 - 35, 38 - 44 im StA., Urk. Rep. V (AB. 357), zum Teil auch in Urk. Rep. ad IV (AB. 379/2); 36 und 37 im AfNÖ., Nr. 282, 286. - Vgl. Nachtrag.)Als Christoph von Greiß am 19. Nov. 1617 starb, fiel sein Archiv, wie es scheint, an seinen Neffen Hans Wilhelm von Greiß. (Wißgrill, III, S. 396f.) Von dessen Töchtern Margaretha Renata und Esther Maria kamen die Urkunden, wie bereits erwähnt, 1669 mit ihrem Allodialnachlaß an das Kremser Kollegium.Im Laufe des 17. Jahrhunderts war das Kremser Jesuitenarchiv erheblich angewachsen. Ohne Zweifel ist es bereits damals systematisch geordnet worden. Leider gestatten es uns die spärlichen Signaturen, die sich auf einzelnen Aktenstücken bis 1680 feststellen lassen, nicht, diese Ordnung zu rekonstruieren. Die erheblichen Zuwächse seit 1665 machten indes eine Neuordnung notwendig, die wahrscheinlich in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Wenn auch ein ungünstiges Geschick den Archivkatalog nach der Aufhebung verlorengehen ließ, so vermittelt doch ein 1776 daraus angefertigter Auszug einen Überblick über die Ordnung und gibt Kunde von der einstigen Reichhaltigkeit dieses Archivs. (StA., nö. Kameraladministration, Fasz. 9: 1776 Juli Nr. 3/2, 8/11 („Extract auß dem Archiv Repertorio des ehemahligen Collegii S. J. in Crems über alldorten vorfindige acten und documenten, sowohl von Collegio alß incorporirten herrschaften betr.").) Nach diesem Auszug bestand das Archiv aus 277 Gruppen in ebensovielen Laden (cistae); innerhalb jeder Lade waren die einzelnen Stücke fortlaufend mit den Majuskelbuchstaben des lateinischen Alphabets bezeichnet. So ergab sich folgender Aufbau:Cista 1 „anlagen extraord. et ord., vermögensteuer" (A-G). - c. 2 „advokatens bestallung, expensen" (A-C). - c. 3 „bestallung und bestandcontrakt" (A-H). - c. 4 „Catharinae et Achatii stifft zu Krems" (A-X).c. 5 „Carling-stift zu Stein cum annexis" (A-X). - c. 6 „Collegii erbauung, die dazu erkaufte häusern, deren befreyung betr." (A-S). - c. 7 „Crembser statt cum annexis" (A-C). - c. 8 nicht feststellbar. - c. 9„dispositiones" (A-G). - c. 10 „erbschaft-sachen" (A-C). - c. 11 nicht feststellbar. - c. 12 „fundata et legata" (A-Z, Aa-Cc). - c. 13-16 nicht feststellbar. - c. 17 „grundbuchs-sachen" (A-M). - c. 18 nicht feststellbar. - c. 19 „grunddienst und derley richtigkeiten, die daß Collegium S. J. in Crems sowohl vor sich als auch respectu ihrer güeter bey anderen gepflogen" (A-Z, Aa-Cc). - c. 20-22 nicht feststellbar. - c. 23 „jurisdiction geistliche, item der Soc. Jesu" (A-L). - c. 24 „instruction et panzetl der Coll. bedienten cum annexis" (A-D). - c. 25-27 nicht feststellbar. - c. 28 „kauff- und Wechselbrief" (A-E). - c. 29 nicht feststellbar. - c. 30 „landschaft" (A-W). - c. 31 „item landschaft" (A-D). - c. 32 nicht feststellbar. - c. 33 „lehens befreyung der Collegii güttern" (A-G). - c. 34 nicht feststellbar. - c. 35 „mauth-exemption" (A-E). - c. 36-38 nicht feststellbar. - c. 39 „reversales, vergleich, schadtloßhaltungen" (A bis C). - c. 40 „röhr- und brun-wasßer Collegii" (A-D). - c. 41 „schuld obligationes und quittungen" (A-O). - c. 42 nicht feststellbar. - c. 43 „salz fundation, id est Gottsheyl-salz, cum annexis" (A-C).- c. 44 „schullen et studiosi" (A-D). - c. 45 nicht feststellbar. - c. 46 „Seminarium S. Eustachii in Crems" (A-R). - c. 47 nicht feststellbar. - c. 48 „täz und umbgelt" (A-C). - c. 49 „varia" (A-X). - c. 50 „item varia" (A-E). - c. 51 nicht feststellbar. - c. 52 „Walt, die herrschaft so dem Collegium S. J. in Crems legirt, hinnach aber alß ein k. lehen widerumm abgetretenworden" (A-N). - c. 53 „weingärtten" (A-D). - c. 54 „wein-einfuhr und verkauffung aus dem Collegio S. J. in Crembs" (A-D). - c. 55 „zehente" (A). - c. 56-64 nicht feststellbar.Herrschaft Lengenfeld: c. 65 „abbrändler und dessen befreyung, anlaagen id est leibsteuer" (A, B). - c. 66 „abhandlungen über der herrschafft bedienten vermögen" (A, B). - c. 67 „bettler- und schubssachen" (A-H). - c. 68 „bannthätung, richter- und raths-wallen" (A-C). - c. 69 „bstandtcontract" (A-C). - c. 70 nicht feststellbar. - c. 71 „bergrecht et zehende" (A). - c. 72 „capeln ad S. Martinum in untern undder S. Porziae in obern schloß" (A). - c. 73 „cridasachen" (A). - c. 74 „erbschafts-sachen, todtenschein, legitimationes" (A-I). - c. 75 „entlassung angenohmener unterthannen" (A). - c. 76 „fischwasser und teucht" (A). - c. 77 „freyheiten der herrschafft, item des markts" (A-G). - c. 78 nicht feststellbar. - c. 79 „grundstuckh herrschäfftl., alß agger, weingärtten, wisen, gartten etc." (A-D). - c. 80 nicht feststellbar. - c. 81 „grundbuchs sachen; item erkaufte grundbücher etc." (A-F). - c. 82-83 nicht feststellbar. - c. 84 „häußerbau in marckt Lengenfeld und dero befreüung etc." (A, B). - c. 85 „inventaria über die herrschäftl. mobilien, effecten etc., item instruction und spannzetl" (A-C). - c. 86 „kürchen zu Lengenfeld" (A-T). - c. 87 nicht feststellbar. - c. 88 „kürchen zu Droß" (A-O). - c. 89 „kürchen zu Mittelberg" (A-M). - c. 90 „landschaffts sachen" (A-K). c. 91 „landtgericht und criminalia" (A-O). - c. 92 „item landgericht und criminalia" (A-Fe). - c. 93. nicht feststellbar. - c. 94 „millen und fischwasser" (A-E). - c. 95 „pfarrer und pfarrhof zu Lengenfeld" (A-R). - c. 96 „pfarrer und pfarrhof zu Droß" (A-N). - c. 97 „patronatus ius" (A-D). - c. 98 „pollicey und mannßzucht". - c. 99 „quartier- und soldaten verpflegung" (A-F). - c. 100 nicht feststellbar. - c. 101 „reversales und schadlosverschreibungen" (A-E). - c. 102 „robbathen". - c. 103 „recroutier- und werbungen" (A-D). - c. 104 „schafferey" (A). - c. 105 „schuldbrief und quittungen" (A). - c. 106 „steuern, welche außwendige fordern" (A-C). - c. 107 „täz und umgelt" (A-F). - c. 108 „tafern und leithgebschaft" (A-G). - c. 109 „testamenta et codicilli" (A). - c. 110 „vergleich zwischen unterthannen" (A-C). - c. 111 „unterthannen und grundstuck, erkauffte" (A-F). - c. 112 „varia" (A-a). - c. 113, 114 nicht feststellbar. - c. 115 „waldungen und vieh-wayden" (A-I). - c. 116 „wechsel- und tauschbriefe, varia" (A-H). - c. 117 „wildpahn und reißgejaydt freyheit, landtgericht etc., auch ausmarchsinstrumenta" (A-M). - c. 118 „ziegl-ofen" (A). - c. 119 „zehente" (A-D). - c. 120-128 nicht feststellbar.Herrschaft Wincklberg: c. 129 „abbrandler und deren befreyung" (A-E). - c. 130 „anlagen, extra et ord. vermögensteuer" (A-C). - c. 131 „auen, ägger, waldungen, wein- und obstgartten" (A-I). - c. 132„abhandlungen deren bedienten verlassenschafft". - c. 133 „pannthattung zu Neustifft (A-R), item amt Neustifft, Winckl, Hollerstorff etc." - c. 134 „bstand-contract". - c. 135 „bergrecht". - c. 136 nicht feststellbar. - c. 137 „capeln im schloß und herunten" (A, B). - c. 138 „capeln zu Neustifft" (A-F). - c. 139 nicht feststellbar. - c. 140 „erbschafts-sachen, todtenschein und legitimaciones" (A-L). - c. 141 „Englmannsbrun und Völß" (A-F). - c. 142 „entlaßungen angenohmener unterthannen" (A, B). - c. 143 „fischwasser und teuchte" (A-E). - c. 144 „freyheiten - außmarchung umb Wincklberg" (A-E). - c. 145 nicht feststellbar. - c. 146 „Fraundorf, Pürbaumb, Uezenlaa" (A, B). - c. 147 „grundbuchs sachen" (A-H). - c. 148 nicht feststellbar. - c. 149 „instruction und spannzetl, item quittungen bezahlter beambten besoldungen" (A-I). - c. 150 „inventaria herrschäfftl. mobilien und effecten" (A). - c. 151 „Königsbruner amb" (A-C). - c. 152 „landschafft" (A-N). - c. 153 nicht feststellbar. - c. 154 „landgerichtliche facta und übergaben deren delinquenten" (A-F). - c. 155 nicht feststellbar. - c. 156 „millen" (A-M). - c. 157 „Mitter- und Unterstockstaller amb" (A-E). - c. 158 „Oberstockstall edelhof" (A-CC). - c. 159 nicht feststellbar. - c. 160 „Oberstockstaller amb". - c. 161 „Ottenthall, Riedenthal et Ebersprun" (A, B). - c. 162 „Paumbgarten, Rohrbach und Wölztorff". - c. 163 „quartier und soldaten verpflegung" (A-F). - c. 164 „reversales undschadloßverschreibungen" (A-C). - c. 165 „Rupperstaller amb" (A-E). - c. 166 „robbathen mit zug und hand" (A). - c. 167 „reißgejaidt und wildpahn" (A). - c. 168 „Ruspach". - c. 169 „schäferey" (A, B). - c. 170„täz und umbgeld" (A-G). - c. 171 „tausch-, kauf- und wechselbrief" (A-K). - c. 172 „testamenta et codicilli" (A-E). - c. 173, 174 nicht feststellbar. - c. 175 „varia" (A-T): A „lehenbrief vom pischoff zu Passau den hof zu Haslach betr. 1416". - B „2 original lehen brief von Passau wegen der zehente zu Possendorf und Wickenndorf 1420". - D „kauf brief copia in vidimus über Ebersdorff, Winnkl und Goblspurg 1495". - E „herrn Christophen von Neudegg seel. original testament dat. 22. jan. 1541". - N „acta Coll. Crems contra Quintin von Althann seine auf Wincklberg gemachte ansprüche betr." - c. 176 „item varia" (A-C). - c. 177„Wincklberg der herrschaft anschlag, ertragnus, kaufbrief etc." (A-H): A „vermachtbrief von herrn Sigmunden von Winckl aller seiner gütter, nembl. Winckl und Wincklberg betr. 1423". - B „original kauf- und schermbrief von hrn. von Oberhaimb die an hrn. Johann von Moser verkaufte herrschaft Wincklberg cum annis betr. 1582". - C „kaufbriefs copia hievon 1582". - D „original kaufbrief zwischen denen von Moser und denen von Stadl 1605 Wincklberg betr.". - H „abschriften einiger kaufbriefewegen Wincklberg". - c. 178 „Wiesendorf, Zaußenberg und Hippersdorff" (A-C). - c. 179 „zehend sachen" (A-CC). - c. 180-192 nicht feststellbar.Weidlinghof: c. 193 „auen" (A, B). - c. 194 „bstand-contract" (A). - c. 195 „burgfried, pannthattung, bluembesuch (?)" (A-E). - c. 196 „capeln S. Sebastiani" (A). - c. 197 „entlaßungen angenohmener unter-thannen" (A). -c. 198 „erbschaffts-sachen" (A-D). - c. 199 „grundbuchs sachen erlegte" (A, B). - c. 200 nicht feststellbar. - c. 201 „grundstuckh zum Weydling hof in daß aigene auch in frembde grundbüchere dienend" (A-L). - c. 202 nicht feststellbar. - c. 203 „inventarium, instruction und spannzetl etc. der beambten" (A, B). - c. 204 nicht feststellbar. - c. 205 „kauf- und wechsel-brief" (A-N). - c. 206 „landschaft" (A-D). - c. 207 „leibgeding über Weidling und dero gründe" (A-E). - c. 208 „Pergern bey Ybs, welcher baurnhof nacher Weidling grundunterthänig und in der Weidlinger einlage befindlich ist" (A-G). - c. 209 „Radendorffer gemeinde" (A-I). - c. 210 nicht feststellbar. - c. 211 „reversales und schadloßhaltungen" (A-E). - c. 212 nicht feststellbar. - c. 213 „tafern und schenckhauß zu Radentorff" (A-E). - c. 214 „testamenta und codicill" (A, B). - c. 215 „vergleich, varia" (A-D). - c. 216 „vogtey, vogthaabern" (A-E). - c. 217 „varia" (A-U). - c. 218 nicht feststellbar. - c. 219 „wührtschaffts sachen" (A). - c. 220 „zehente" (A-Q). - c. 221 bis 256 nicht feststellbar.Müllthall: c. 257 „abhandlung der bedienten und inwohner". - c. 258-260 nicht feststellbar. - c. 261 „capeln" (A, B). - c. 262 „fischwasser" (A, B). - c. 263 nicht feststellbar. - c. 264 „grundstuckh zu Müllthall" (A-I). - c. 265-267 nicht feststellbar. - c. 268 „inleuth und inwohner" (A-E). - c. 269 „landschafft" (A-M). - c. 270 „leithgebschafft, tätz und umgeld" (A-D). - c. 271 „müll" (A-I). - c. 272 „reversrecess" (A-G). - c. 273 nicht feststellbar. - c. 274 „tausch und wechslbrieff" (A-H). - c. 275 „varia" (A-L). - c. 276 nicht feststellbar. - c. 277 „stein-verkauff" (A, B).In dieser Ordnung befand sich das Kremser Jesuitenarchiv bei der Aufhebung des Ordens. Zur Durchführung des Hofdekrets vom 10. Sept. 1773, mit dem die Aufhebung publiziert wurde, ernannte die niederösterreichische Regierung mit Dekret vom 12. September den Regierungs-Mittelsrat Jakob Edlen von Schick zum Aufhebungskommissär für das Kollegium in Krems. (AfNÖ., Klosterratsarchiv, Karton 113: 1773 Nr. 2 in Jes.) Schick legte das Archiv unter Sperre und übergab die Schlüssel dem Kreishauptmann des Viertels ob dem Manhartsberg, Freiherrn von Gudenus, der sie entsprechend einer Weisung der Hofkanzlei und der niederösterreichischen Regierung vom 15. Januar dem Kameraladmini-strator Graf Nikolaus Falkenhain übersandte. (Ebendort, Karton 114: 1774 Nr. 2 in Jes.) Dieser vertraute die Obhut über das Archiv dem Winkelberger Verwalter Lorenz Josef Schmidimayr an. Der Abverkauf der einzelnen Güter führte gar bald zur allmählichen Zerstückelung des Archivs. Schon am 19. Sept. 1774 wurden dem Stifte Hohenfurt 25 Stück Urkunden, die den von ihm am 24. Juni dieses Jahres erkauften Freihof des Seminars S. Eustachius betrafen, ausgeliefert. Am 28. Juni 1776 wandte sich der Abt von Hohenfurt neuerlich an die niederösterreichische Regierung mit der Bitte um Abtretung weiterer im Jesuitenarchiv noch vorhandener und auf den Freihof bezüglicher Schriftstücke. Über Weisung der Wirtschaftsdirektion vom 6. Juli 1776 erstattete der Winkelberger Verwalter am 19. Juli einen Bericht, in dem er die Abgabe von weiteren acht Stück Urkunden (1706-1765) und einem Faszikel Quittungen vorschlug. (StA., nö. Kameraladministration, Fasz. 9: 1776 Juli Nr. 2.) Ohne Zweifel wurde dieser Vorschlag auch ausgeführt. Im gleichen Jahre erhielt der Käufer des Gütchens Mühlthal, der Kremser Müller Franz Maurer, alle darauf bezüglichen Archivalien. (Ebendort: 1776 Juli Nr. 3/2.) Schon am 28. März 1776 hatte die niederösterreichische Regierung den Wirtschaftsdirektor Holzmeister beauftragt, die Übertragung der für die Güterverwaltung nicht notwendigen Archivalien des Kremser Jesuitenarchivs nach Wien zu veranlassen. Schmidimayr wählte hiefür 199 Stücke aus den alten Laden 1, 2, 5-7, 9, 10, 12, 19, 23, 28, 30, 31, 33, 35, 39, 41, 43, 44, 48, 49, 50, 52, 53, 112, 175 und 177 aus (Ebendort, Nr. 3/11.); sie kamen wahrscheinlich noch 1776 nach Wien. Aus dem in Krems verbliebenen Restbestand erhielten im Januar 1777 die Piaristen alle Archivalien über Kirche, Kollegium und Schule, im gleichen Jahre wurden dem Hofkriegsrat die Archivalien über das Seminar St. Eustachius ausgefolgt. (Ebendort, Fasz. 15: Juni 1777 Nr. 20. - AfNÖ., a. a. O., Karton 124:1778 Nr. 55 in Jes.)Von dem übrigen Bestande ist wohl noch einiges ins Wiener Jesuitenarchiv gekommen, das Schicksal der Hauptmasse ließ sich nicht feststellen; wahrscheinlich kam sie nach Winkelberg und wurde beim Verkauf der Herrschaften Lengenfeld, Winkelberg und Weidlinghof unter diese verteilt.Die 1776 und später nach Wien gekommenen Kremser Jesuitenarchivalien haben das Schicksal der Wiener Jesuitenarchive geteilt. Von Wallenfeld mit den übrigen Provenienzen vollkommen vermengt, durch Abtretungen noch geschmälert, kamen sie 1844 ins StA. Dort standen sie bis vor kurzem verstreut in den Fasz. 1-67 der Abteilung Österreichische Akten, Geistliches Archiv. Im Zuge der vorliegenden Arbeit hat der Verfasser es unternommen, die Archivalien auszusondern und systematisch geordnet als eigene Gruppe „Jesuiten in Krems" innerhalb der Abteilung „Klosterakten" aufzustellen.

  5. Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus:
  6. Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 465-479.

  7. Benützte Editionen/Regestenwerke
  8. HHStA, Repertorium XIV/4.