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FondArchiv des herzoglichen Georgianums München (1487-1788)
  1. Geschichte
  2. Die Urkunden im Archiv des Herzoglichen Georgianums München Das Georgianum wurde 1494 durch Herzog Georg den Reichen von Bayern-Landshut als Studentenburse an der Universität Ingolstadt gegründet. Die Stiftung stand mit der damaligen Hohen Schule in ebenso engem organischen Zusammenhang wie mit der heutigen Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Lauf der Zeit wandelte sich der Stiftungscharakter weg von einer Studentenburse hin zu einem Priesterseminar. Dennoch ist das Herzogliche Georgianum als das älteste deutsche und als das zweitälteste Priesterseminar der katholischen Welt anzusprechen. 1800 wurde es nach Landshut, 1826 nach München verlegt. Mit Ausnahme der Zeit von 1939 bis 1945 weist das Georgianum somit eine Kontinuität von über 500 Jahren auf. In seinen zentralen Bestandteilen hat das 1534 erstmals erwähnte Archiv des Herzoglichen Georgianums den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden. Daß die Verluste an älteren Urkunden auch über die Jahrhunderte hinweg äußerst gering sind, beweist das um 1587 angelegte erste Findbuch.

  3. Bestandsgeschichte
  4. Die Mehrheit der Urkunden dokumentiert die wirtschaftliche Entwicklung des Georgianums. Von herausragender Bedeutung sind hingegen die Stiftungsbriefe für Freiplätze. Bereits in der Stiftungsurkunde hatte Herzog Georg der Reiche Privatpersonen angeregt, den elf von ihm selbst errichteten Stipendien weitere hinzuzufügen (AHG, I 4). Hier sind zu nennen Georg Zingel, Ingolstädter Gegner des Jakob Locher (Philomusus), der seine Freiplatzstiftung mit einer frühen Bücherschenkung verband (AHG, I 8, mit Aufzählung der Titel), dann bekannte Namen wie Johann von Adorf (AHG, I 12), Michael Harrer-Eck, der Neffe von Johannes Eck (AHG, I 33), und Simon Thaddäus Eck, der bayerische Kanzler (AHG, I 47), sowie Martin Eisengrein (AHG, I 52). Dokumentiert wird also die Entwicklung vom Ingolstädter Humanismus zum Konfessionellen Zeitalter (vgl. Heinz Jürgen Real, Die privaten Stipendienstiftungen der Universität Ingolstadt im ersten Jahrhundert ihres Bestehens, Berlin 1972). Als Kuriosum mag in diesem Zusammenhang auf die päpstliche Erlaubnis für den Augsburger Bischof Heinrich von Knöringen verwiesen werden, häretische Bücher zu lesen (AHG, I 63a). Weiterführende Informationen zur Geschichte des Archivs und zu seiner Beständestruktur können der Homepage entnommen werden.