Charter: Illuminierte Urkunden 1363-05-25_Nuernberg
Signature: 1363-05-25_Nuernberg
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1363-05-25, Ausstellungsort unbekannt
Bischof Heinrich von Thermopylae (Termopolensis episcopus) erteilt – die Zustimmung des Bamberger Bischofs vorausgesetzt – all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino
relaxamus), einem Jahr für lässliche Sünden und einer Karene, die das in der Diözese Bamberg gelegene Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM), Historisches Archiv, Pergamenturkunde sub dato
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM), Historisches Archiv, Pergamenturkunde sub dato
Siegel des Ausstellers abgefallen.Material: Pergament
- Materielle Beschreibung:
Der Text des bischöflichen Einzelablasses ist von floralen Leisten in blau und rot umrahmt. Die Ecken werden aus Vierpässen gebildet, die Leisten sind mit je einem mit Silhouetteblättern besetzen Ast gefüllt. - Stil und Einordnung:
Sowohl die Silhouettenblätter der Leisten als auch die Vierpässe der Eckquadrate haben Entsprechungen in zwei Sammelablässen von 1360, die jeweils von demselben (Avignoner) Schreiber und demselben (fränkischen [wohl Nürnberger]) Illustrator ausgeführt wurden: 1360 Mai 3 für St. Sebald und 1360 für Immeldorf). Zudem gibt es zwei weitere bischöfliche Einzelablässe für St. Martha, deren ganz ähnliche Rahmenleisten von derselben Hand ausgeführt wurden: 1366 November 19 bzw. 1367 Mai 1. - Martin Roland
Bibliography:
- Roland, Zajic, Illuminierte Urkunden, 2013, S. 401, online: http://documents.icar-us.eu/documents/2013/11/archiv-fur-diplomatik-schriftgeshichte-siegel-und-wappenkunde.pdf (Volltitel auf Zotero)
- Bilderpracht und Seelenheil, 2019, S. 107 (Peter Fleischmann, Martin Roland), 176f. (Nr. D 3c: Markus Gneiss, Martin Roland). (Volltitel auf Zotero)
- https://ais-pure.gnm.de/recherche/172268
Comment
Arenga: Splendor paterne glorie … .Das Pilgerspital St. Martha in Nürnberg wurde durch die beiden Brüder Konrad V.
und Johannes (Hans) Waldstromer/Stromer wohl auf Grundlage einer Stiftungszusage von
deren Eltern Konrad (IV.) Waldstromer und Agnes (Pfinzing) aus dem Jahr 1356
gestiftet; der Stiftbrief vom 27. Oktober 1363 ist noch erhalten, vgl. dazu http://www.merkelstiftung.de/Familie/Familiendaten/getperson.php?personID=I16168=PWMerkel (5. April 2018) bzw. Adalbert Scharr, Die Nürnberger Reichsforstmeisterfamilie Waldstromer bis 1400 und Beiträge zur älteren Genealogie der Familien Forstmeister und Stromer von Reichenbach, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 52 (1963/64), S. 1-41, zu den Waldstromern besonders ab S. 10, zu Konrad IV. (genannt 1343-1360 [gestorben wohl 5. November];
verheiratet mit Agnes Pfinzing [gestorben 26.2.1357]) siehe Scharr, ab S. 23, zu Konrad V. und Hans (gestorben 1388 bzw. 1395) siehe ab
S. 24; der Stiftbrief S. 25, die hier vorliegende Urkunde S. 26 behandelt.
Konrad VI. und seine Geschwister verkaufen 1396 Mai 1 das Reichsforstmeisteramt an die
Stadt Nürnberg (Scharr, S. 31).
Formular und Diktat des vorliegenden Ablasses orientieren sich stark an den
damals weit verbreiteten bischöflichen Sammelindulgenzen aus der Kurie. Sowohl die
Arenga (Splendor paterne glorie…) als auch
gewisse Diktatteile stimmen überein. Beispielsweise wird auch in den
Bischofsammelablässen als Hauptgrund für die Ausstellung der Urkunde angegeben, dass
die Institution weiterhin gut besucht werden solle; die Dispositio wird da wie dort
damit eingeleitet, dass die Gläubigen jedenfalls reumütig und nach Ablegung der
Beichte (omnibus vere penetentibus ac confessis)
die begünstigte Einrichtung betreten mögen. Ebenso ist ein verbindendes Element
zwischen dem Diktat und Formular der Bischofsammelindulgenzen und des vorliegenden
Ablasses darin zu sehen, dass die Zustimmung des Diözesans erforderlich ist, damit der
Ablass gültig ist. Wie es auch bei den Sammelindulgenzen häufig der Fall ist, fehlt
diese Bestätigung ebenso in der vorliegenden Urkunde.
Von Formular und Diktat her nahezu identisch sind die am 19. November 1366 und am 1. Mai 1367 ebenfalls für das Marthaspital ausgestellten Indulgenzen; so
decken sich in allen drei Urkunden etwa die Ablasstage und auch die benutzte Arenga
ist die gleiche. Der größte Unterschied ist jedoch in der verliehenen Menge des
Ablasses zu sehen: Während in der vorliegenden Urkunde und in jener aus dem Jahr 1367
ein Ablass von 40 Tagen, einem Jahr auf lässliche Sünden und einer Karene erteilt
wird, findet sich in der Indulgenz von 1366 lediglich ein üblicher Ablass von 40
Tagen.
Markus Gneiss
Places
- Ausstellungsort unbekannt
- Type: Ausstellungsort
- Bayern
- Type: Region
- Deutschland
- Type: Region
- Nürnberg
- Type: Empfängerort
Persons
- Heinrich von Thermopylae
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: Borders
- N1: painted
- N1: with Additional Colours
Illuminierte Urkunden 1363-05-25_Nuernberg, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1363-05-25_Nuernberg/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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