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Charter: Illuminierte Urkunden 1367-05-01_Nuernberg
Signature: 1367-05-01_Nuernberg
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1367-05-01, Ausstellungsort unbekannt
Bischof Nikolaus von Maieria (Mageriensis) erteilt – die Zustimmung des Bamberger Bischofs vorausgesetzt – all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), einem Jahr für lässliche Sünden und einer Karene, die das in der Diözese Bamberg gelegene Spital zu Ehren der heiligen Martha vor dem Tor der Stadt Nürnberg (hospitale pauperum, quod in honore sancte Marthe extra portam civitatis Nurembergensis, Babenbergensis dyocesis), dessen Errichtung durch Konrad Stromer zum Zweck der Versorgung und Aufnahme von Pilgern begonnen wurde (per honorabilem virum Conradum dictum Stromayr ad pauperum peregrinorum collectionem est inchoatum), reumütig und nach Ablegung der Beichte an bestimmten Festtagen besuchen, und zwar zu Weihnachten, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam, in der jeweiligen Oktav der genannten Feste, zu allen Marienfesten, an allen Apostelfeiertagen, am Feiertag der heiligen Martha und an allen Sonntagen. Weiters wird all jenen ein Ablass gewährt, die für den Bau des Spitals Almosen geben.
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Nürnberg, Stadtarchiv, A1 D 12, 1367 V 01

An roter Seidenschnur anhangendes Siegel, beschädigt.
Material: Pergament


    Graphics: 
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    • Materielle Beschreibung: 
      Der Text des bischöflichen Einzelablasses ist von Leisten in blau und rot umrahmt, die aus Silhouetteblattranken und ornamentalen Motiven gebildet werden.
    • Stil und Einordnung: 
      Die Silhouettenblätter haben Entsprechungen in den beiden Ablässen von 1360, die jeweils von demselben Schreiber in Avignon mundiert und von demselben Illustrator in Franken (wohl in Nürnberg) dekoriert wurden: 1360 Mai 3 für St. Sebald und 1360 für Immeldorf. Weiters gibt es zwei weitere Einzelablässe für St. Martha, die von derselben Hand mit einer ornamentalen, blau-roten Rahmenleiste ausgestattet wurden: 1363 Mai 25 (hier weiterführende Angaben) bzw. 1366 November 19.
    • Martin Roland
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    Bibliography
    • Bilderpracht und Seelenheil, 2019, S. 107 (Peter Fleischmann, Martin Roland), 176f. (Nr. D 3c: Markus Gneiss, Martin Roland). (Volltitel auf Zotero)

    Comment

    Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .
    Das Pilgerspital St. Martha in Nürnberg wurde durch die beiden Brüder Konrad und Johannes Waldstromer/Stromer wohl auf Grundlage einer Stiftungszusage von deren Eltern Konrad Waldstromer (des Älteren) und Agnes aus dem Jahr 1356 gestiftet; der Stiftbrief vom 27. Oktober 1363 ist noch erhalten, vgl. dazu http://www.merkelstiftung.de/Familie/Familiendaten/getperson.php?personID=I16168=PWMerkel (5. April 2018).
    Formular und Diktat des vorliegenden Ablasses orientieren sich stark an den bis 1364 weit verbreiteten bischöflichen Sammelindulgenzen aus der Kurie. Sowohl die Arenga (Splendor paterne glorie…) als auch gewisse Diktatteile stimmen überein. Beispielsweise wird auch in den Bischofsammelablässen als Hauptgrund für die Ausstellung der Urkunde angegeben, dass die Institution weiterhin gut besucht werden solle; die Dispositio wird da wie dort damit eingeleitet, dass die Gläubigen jedenfalls reumütig und nach Ablegung der Beichte (omnibus vere penetentibus ac confessis) die begünstigte Einrichtung betreten mögen. Ebenso ist ein verbindendes Element zwischen dem Diktat und Formular der Bischofsammelindulgenzen und des vorliegenden Ablasses darin zu sehen, dass die Zustimmung des Diözesans erforderlich ist, damit der Ablass gültig ist. Wie es auch bei den Sammelindulgenzen häufig der Fall ist, fehlt diese Bestätigung ebenso in der vorliegenden Urkunde.
    Von Formular und Diktat her nahezu identisch sind die am 25. Mai 1363 und am 19. November 1366 ebenfalls für das Marthaspital ausgestellten Indulgenzen; so decken sich in allen drei Urkunden etwa die Ablasstage und auch die benutzte Arenga ist die gleiche. Der größte Unterschied ist jedoch in der verliehenen Menge des Ablasses zu sehen: Während in der vorliegenden Urkunde und in jener aus dem Jahr 1363 ein Ablass von 40 Tagen, einem Jahr auf lässliche Sünden und einer Karene erteilt wird, findet sich in der Indulgenz von 1366 lediglich ein üblicher Ablass von 40 Tagen.
    Markus Gneiss
    Places
    • Ausstellungsort unbekannt
      • Type: Region
    • Bayern
      • Type: Region
    • Deutschland
      • Type: Region
    • Nürnberg
      • Type: Empfängerort
    Persons
    • Konrad Stromer
      • Nikolaus von Maieria
        Keywords
        • Illuminated Charters: Niveaus:
          • N1: Borders
          • N1: painted
          • N1: with Additional Colours
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