Universitätsarchiv Wien, UAW Cod. Med 1.7 AFM 1677-1709
[17. März 1708] Die 17. Martii missus fuit supplex libellus pro informatione a regimine ratione vectigalium conductionis acidularum Binckenfeldensium et cum respondere noluerimus consilio sanitatis, regimen mandavit, ut nostram informationem intra 3 dies regimini traderemus, quod factum. Formam snpplicis libelli una cum nostra informatione hic annectere placuit, ut, si consilium sanitatis quid simile ulterius a facultate desiderarit, pro norma inservire possit.
Johann Christian Neubauer des inneren Rates an die n.ö. Regierung. [Auszug]
„Eure Exzellenz unnd Gnaden“ haben mein Hofgesuch wegen Einführung des Binckenfelder Sauerbrunnen dem Collegium sanitatis und diese der med. Fakultät , denen von Wien, dem Henckel und Kollmayer um Bericht und Gutachten zugesendet, welche alle bereits Folge leisteten, Nur die med. Fakultät verweigert eine Antwort, weil Bericht und Gutachten praeter consuetudinem nicht direkt von der n.ö. Regeriung abgefordert wurden. Mit Rücksicht darauf, daß für die Bestellung des Sauerbrunnen die zeit bereits drängt, bitte ich, das gehörige „gnädigst“ zu veranlassen. [fol. 198r]
Bericht und Gutachten von Dekan und Fakultät an die n.ö. Regierung [Auszug.]
Johann Christian Neubauer erbittet für sich und seine Erben von Sr. Majestät ein Privilegium auf 20 Jahre für maut- und zollfreie Einfuhr des Binckenfelder Sauerbrunnen und Macht geltend, daß es seit einer Zeit in Wien und den gesammten Erblanden schwer empfunden wird, daß einerseits an diesem „heilsamsten“ Wasser Mangel herrsche anderseits auf das gelegentlich von Bauern und dergleichen Lieferanten zugeführte kein Verlaß in bezug auf gute Beschaffenheit sei. Er verspricht, das Wasser in viereckigen gläsernen Zweimaßflaschen rein und von vertrauten Personen geschöpft mit seinem Siegel versehen für 18 kr. (gegen 24 kr. bisher) zu liefern.
Dieses Gesuch wurde am 28. Februar I. J. dem Collegium sanitatis, von dort an uns, an die von Wien, dem Johann Konrad Henckhel und Martin Kollmayer um Bericht und Gutachten zugesendet. [fol. 198v]
Da aber von jeher die med. Fakultät ihre Gutachten nicht dem Collegium sanitatis sondern der hohen landesfürstlichen Regierung erstatete, wurden wir von derselben neuerdings hiezu aufgefordert.
Vom Binckenfelder Sauerbrunn und seinen Qualitäten und Eigenschaften haben wir wenig Erfahrung, können daher derzeit weder für noch gegen die Einfuhr sein.
Der Bittsteller möge zwei Ärzte aus unserer Mitte zum Ursprung der Quellen entsenden, damit diese „de virtutibus et qualitatibus“ dieses Sauerbrunnen uns berichten. Dann könnte das gewünschte Gutachten abgegeben werden.
- Acta Facultatis Medicae Universitatis Vindobonensis Vol. 6, Leopold Senfelder, 1912
Acta facultatis medicae Vindobonensis 1.7.513, in: Monasterium.net, URL </mom/AFM/1.7.513/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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