[20. Juni 1708] IV. congregatio 20. Junii. Joannes Georgius Schönfelder theol. aud. admissus est ad stipendium Stumpfianum.

Accepit med. stud. Pasterck stipendium Emericanum. [fol. 199v] Item petiit Regula med. stud., sed cum superintendens facultati nullum responsum dederit, supplex libellus ad eum missus est cum hac clausula, ut superintendens imposterum suam informationem scriptotenus facultati reddat.

Supplicavit D. Pachmayr subsenior noster pro aliquo subsidio. Sed cum nihil esset in ladula, conclusum fult, ut unusquisque pro possibili ex proprio marsupio illi assistat, quod et factum.

Commissum est mihi, ut curarem confirmari privilegia nostra, quod praestiti et supplicavi majestati prout sequitur:

Memorandum der Fakultät an den Kaiser [Auszug.]

Der Kaiser geruhe die Privilegien der med. Fakultät „simpliciter“ konfirmiren zu lassen. In der neuerteilten Bestättigung möge an passendem Orte eine in Beilage B angesuchte Verschärffung eingesetzt werden.

Beilage B: Die med. Fakultät hat sich in den dem Vaterlande zu leistenden Diensten besonders in letzter Kontagion „treubeständigst“ aufgeführt und ist auch in der Folge willig, mit Exponirung von Gut und Blut dies zu tun. [fol. 200r] Hingegen mögen alle allhie herumschweifenden „Landt- und Leuth-Betrüger“ die durch ihre Medizinen dem Publikum und der Fakultät Unheil und Schaden verursachen, bestraft und nach Umständen von dannen „abgetrieben“ werden. Darum wurde seinerzeit der k. Befehl erlaßen, daß Dekan und Fakultät- wie es schon früher herkömmlich war- das Recht haben sollen, unbefugte Praktikanten mit Hilfe der Rumorwache „ganz behutsams“ aufzuheben, zu inquiriren und zu strafen. Dieses Recht bezieht sich auf alle Häuser in und vor der Stadt, ausgenommen die zu allerhöchsten Diensten stehenden Leib- und Hofärzte.

Auch die Botschaffts-Ärzte dürfen nicht extra familiam praktizieren.

Dom. Christianus Daru phil. et med. dr. sorte accepit aphor. 20 sect. I.