H(einrich), Propst und Archidiakon von (Herren-)Chiemsee, als vom Papste delegierter Richter bekennt unter Insert von n. 989, daß er Greimold v. Preysing für Februar 3 nach Salzburg behufs Verantwortung vor Eb Friedrich zitiert habe und im Kreuzgang (in ambitu) des Münsters unter seinem Vorsitz und im Beisein des Dekans Ulrich, der Domherren Mag. H(einrich) v. Kebdorf, Gebolf, Konrad v. Radeck, H(einrich), gen. Spiegel (Speculum), Poppo von Klammstein (Chlammenstain), sowie des Priors Ru(dolf?) und Br. Zacharias v. St. Peter, Greimold und Konrad v. Vansdorf, als Prokurator Eb Friedrichs, letzterer die inserierte Vollmacht n. 1029 vorweisend, erschienen sind. Mag. Heinrich v. Trafojach (Treveyach), Kanoniker von Brixen, als Anwalt (advocatus) des Ebs, überreichte die Klagschrift, worin Greimold beschuldigt wird, die Höfe in Haessenhaim, Talheim, Harting, Hellentstain und die anderen durch unerlaubte Veräußerungen der Ebe. Ulrich und Philipp sich angeeigneten Besitzungen, die der frühere Eb (also Eberhard II.) ruhig besessen hatte, seit langer Zeit unrechtmäßig zu besitzen und auch deren Einkünfte zu genießen. Wiewohl öfters belangt, hat er sie nicht herausgegeben. Der Anwalt beantragt Verurteilung Greimolds zur Herausgabe der Güter, Ersatz des auf 100 Mark Silber geschätzten Schadens und Zahlung der Prozeßkosten, ev. unter Anwendung kirchlicher Zensuren. Darauf erklärte Greimold, den Propst nicht als Richter anzuerkennen und verblieb trotz Hinweis auf n. 989 und 1029 bei seiner Behauptung, nahm aber doch vom Prokurator des Ebs. das Klaglibell und den Antworttermin entgegen, worauf der Propst April 6 (feria 2 post dominicam Quasimodogeniti) als Termin für die Beantwortung der Klagschrift bestimmte. Act. et dat. a. d. 1282 in crastino purif. b. virginis. Or. Rotulus, besch. S in Wien. - Vgl. n. 973 und 1042.