Charter: Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1290 VI 19
Signature: AUR 1290 VI 19
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19. Juni 1290, Erfurt
Kg. Rudolf bekennt, daß der Streit zwischen Eb Rudolf und seinem Domkapitel einer- und Hzg. Albrecht v. Österreich seinetwegen und wegen des Landes von Österreich andrerseits wegen der Vogtei über des Stiftes Admont Güter oberhalb der Mandling (Menlik) und anderswo außerhalb der herzoglichen Lande von beiden Parteien an je drei Männer gelassen wurde und er, der König, im Falle der Uneinigkeit der Schiedsmänner als Obmann gewählt worden sei; Schiedsleute waren für den Eb Bf Konrad v. Lavant, Ott v. Goldegg und Friedrich v. Wolfsau und für den Herzog Ulrich v. Kapellen, Friedrich v. Lengbach, Kämmerer v. Österreich, und s. Bruder Otakar v. Lengbach. Diese Schiedsleute konnten sich nicht einigen und brachten den Streit vor den Kg. Da Friedrich v. Lengbach nicht kommen konnte, sandte der Hzg. Gebhart den Felber. Beide Parteien ließen den Kg. Einsicht in ihre Kundschaften und Briefe nehmen, und zwar der Hzg. in die Briefe der Päpste, Kaiser, Erzbischöfe und Herzoge v. Ö. und Steier, der Vorgänger Hzg. Albrechts. Der Kg. nahm Bf Arnold v. Bamberg, Hzg. Albrecht v. Sachsen, Burggraf Friedrich v. Nürnberg, Graf Eberhart v. Katzenellenbogen, Br. Konrad v. Feuchtwangen (Fvhtewang), Obersten Meister des Deutschen Hauses in deutschen Landen, Domdekan Gebhart v. Mainz und andere, Freie und Dienstmannen, zu Ratgebern. Diese sprachen auf ihren Eid, daß die Vogtei v. Admont ober der Mandling und anderswo zu Recht dem Herzog und dem Lande von Österreich angehöre, jedoch so, daß er diese Vogtei nicht anders genießen soll, als in den Handfesten steht, die dem Kloster von Albrechts Vorgängern gegeben sind, sowie daß der Eb an dieser Vogtei kein anderes Recht haben soll, als daß der Hzg. sie von Salzburg zu Lehen habe. Deshalb spricht der König als Obmann kraft der ihm erteilten Vollmachten, daß die Vogtei über die Güter ober- und niederhalb der Mandling dem Herzog und dem Lande von Ö. gehöre und der Eb kein anderes Recht daran habe, als daß sie von ihm zu Lehen rühre. A1: zu Erfurte an dem mantage vor s. Iohannestage des toufers 1290 ... an dem 17. iare unsers riches; A2: zu Erfurde an dem mandage vor sante Johanstage 1290 ... an dem 17. iare unsers riches.Source Regest: MR I 1420
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1 SiegelNotarius Description: 882Condition: beschädigt; Loch in etwa der Mitte der Urkunde
K.-B. 6 f. 111 (aus A2)
Wir Rvdolf von gotes gnaden Romescher kunig unde ein merer des riches tun kunt allen den, die disen brief ansehent oder horent lesen, das ein krieg gewesen ist zwischen dem erbern herren ertzebischof Rudolf von Saltzburg von sinen wegen unde sins kapitels einhalp unde hertzogen Albreht von Österrich unde von Stir, unserm lieben sun, von sinen wegen unde des landes von Osterriche andertalb umbe die vogetaie uber des goteshus gu/ot von Agemunde, das obertalb der Menlik lit unde anderswa ussertalb des hertzogen lande, swo es lit. Der Krieg wart ietweder sit an dri man gelaschen unde namen uns der ertzebischof unde sin kapitel unde der hertzoge zu eime obemanne, ob die scheidelute missehullen. Si swren ouch unde lobeten beider siten, swas wir daruber sprechen, das sie das stete unde uncerbrochen hielten; es wart ouch geredet, alse wir gesehen haben an dem briefe, der uber die su/one gemachet wart, were das der scheidelute einer oder me da bi nit gesin mohte, so solte der, des scheideman da bi nit mag gesin, ein andern nemen an sine stat. Von des ertzebischofes wegen und sins kapitels wart es gelaschen an den erbern herren bischof Cu/onrat von Lavent, Otten von Goldeke und Friderich von Wolvesowe unde von hertzogen Albrehtes wegen von Osterrich unde von Stir an Vlrich von Capellen, Friderich von Lengembach, camerer von Osterrich, unde an Ottagger von Lengembach, sinen bruder, das sie die mit ein ander rihtent nach minne oder nach rehte. Were das die si nit gescheiden mohten mit minne oder mit rehte, das solten dieselben scheidelute fur uns bringen uf ir eit, war an sie zweieten, unde sollten wir denne dar uber ein reht sprechen nach der beider scheidelute rede unde kuntschaft. Do missehullen die scheidelute unde enmohten si nit gescheiden mit minne noch mit rehte unde brahten die missehellunge an uns, darumbe sie stiezzen. Wan aber Friderich von Lengembach fur uns nit komen mohte, alse vor uns beweret wart also, das wir in daran unschuldig haben, do nam der hertzoge an sine stat Gebehart den Velwer unde sante den fur uns, alse es an der su/one geteidinget wart. Unde do die scheidelute fur uns kamen mit dem, daran sie zweieten, do lieschen uns des ertzebischofes scheidelute kuntschaft unde briefe sehen unde horen, die sie heten von luten, an den si ir kuntschaft ervarn heten. Dar nach lieschen uns ouch des hertzogen scheidelute ir kuntschaft und ir briefe sehen, di sie heten von luten, an den sie ir kuntschaft ervarn heten. Daruber lieschen uns ouch des hertzogen scheidelute sehen hantfesten der bebeste, der keiser, der ertzebischofe von Saltzburg unde der hertzogn von Osterrich unde von Stir, die vor hertzogen Albreht gewesen sint, uber die selben vogeteie des goteshus gut von Agemvnde. Do namen wir dar zu die erberen fursten, die da bi uns waren, bischof Arnolden von Babemberg unde hertzogen Albrehten von Sachsen unde ander herren, Friderichen den burggraven von Nuremberg, graven Eberhart von Katzenelnbogen, bruder Cunrat von Fvhtewang, obersten meister des Tvtschenhuses in Tvtschemelande, Gebeharten den tumtechan von Meintze unde ander herren, vrien unde erber dienstman, unde legeten in fur die vorgenanten kuntschaft unde briefe unde hantfesten, di sie uns beidersiten geben heten, unde baten sie, das sie uns dar zu rieten, was sie reht duchte uf ir eit unde was w[ir daruber sprec]hen solten zu rehte. Do sprachen si uf irn eit, das die vogeteie von Agemvnde ob der Menlik und anderswo, swo sie gelegen ist, über des goteshus gut von Agemvnde zu rehte den hertzogs [von Osterrich unde das lant von Osterrich angehorte unde sin ist unde zu dem lande gehoret, also doch, das er die vogeteie nit anders nieschen sol denne alse an den hantfesten stet, die dem goteshus von Ag[emvnde] geben sint von den hertzogen von Osterrich unde von Stir, die vor hertzogen Albreht gewesen sint. Sie sprachen ouch, das der vorgenante ertzebischof Rvdolf von Saltzburg unde das goteshus von Saltzburg kein reht hete an der vorgenanten vogeteie des goteshus von Agemunde unde über des goteshus gut von Agemunde ane alleine, das der hertzoge von Osterrich die vogeteie ce lehen haben sol von dem goteshus von Saltzburg. Nu sprechen wir nach ir beider kuntschaft unde nach ir beider briefen unde nach den hantfesten, di wir geboret han, der bebeste, der keiser, der ertzebischofe von Saltzburg unde der hertzogen von Osterrich unde von Stir unde nach der erbern herren rat, die da vor geschriben steut, unde ander herren rat, geistlicher unde weltlicher, die wir dar umbe gevraget han, das diu vorgenante vogeteie uber das goteshus von Agemvnde unde uber des goteshus gut von Agemvnde obertalb der Menlik unde nidertalb der Menlik unde anderswo, swo das gut gelegen ist oder swie es geheschen ist, den hertzogen von Osterrich unde das laut zu Osterrich zu reht an gehoret unde ze reht des hertzogen von Osterrich ist unde zu dem lande zu Osterrich gehoret zu rehte Von dem gewalte, wan der vorgenante ertzebischof von Saltzburg unde sin capitel unde hertzoge Albreht von Osterrich den krieg umbe die vorgenanten vogeteie an uns gelaschen hant unde uns ze eime obman genumen unde erkorn hant, alse wir ane ir su/one briefe gesehen han, erteiln wir unde sprechen zu eime rehte, das du vorgenante vogeteie uber das goteshus von Agemvnde unde uber des goteshus gut von Agemvnde obertalb der Manlik unde nidertalb der Menlik unde anderswo, swo es gelegen ist oder swie es geheschen ist, des hertzogen von Osterrich zu rehte ist unde zu dem lande zu Osterrich zu rehte gehoret also doch, das der hertzoge von Osterrich die vogeteie nit anders nieschen sol denne alse an den hautfesten stet, die dem goteshus von Agemvnde geben sint von den hertzogen von Osterrich unde von Stir, die vor hertzogen Albreht gewesen sint. Wir erteiln ouch unde sprechen zu eime rehte, das der vorgenante ertzebischof Rudolf von Saltzburg unde das goteshus von Saltzburg kein reht hant an der vorgenanten vogeteie des goteshus von Agemvnde noch uber des goteshus gut von Agemvnde, wan alse vil, das der hertzoge die vogeteie ce lehen han sol von dem goteshus von Saltzburg. Unde zu eime Urkunde unde vestenunge aller der vorgenanten sache unde dinge, die an disme brief geschriben unde genennet sint, so hieschen wir disen brief schriben unde mit unserme insigel versigelen. Dis geschach unde dirre brief wart geben zu Erfurte ana) dem mantage vor sancte Iohannestage des toufers, do man zalte von gotes geburte tusent zweihundert und nunzig ige an dem sibenzehenden iare unsers riches.a)||
S.b)
S.b)
Source Fulltext: Salzburger Urkundenbuch, IV. Band, Urkunden von 1247-1343. Franz Martin. S. 186-188.
Original dating clause: zu Erfurte an dem mandage vor sante Johanstage des toufers 1290 ... an dem 17. iare unsers riches
Editions:
- SUB IV 156
Comment
2 Orr. (A1 aus Österreich, A2 aus Salzburg) in Wien. Dem hier wiedergegebenen Text liegt nur A1 zugrunde.Language:
Notes:
a)an—riehes von gleicher Hand nachgetragen. b) (ursprünglich machte man Einschnitte für Pergamentbefestigung) an rotgrüner Seide Thronsiegel, Typ. 2 (abgeb. Mitteil. d. Instituts f. österr. Gf. 29, 625 Taf. II Fig. 5).
Places
- Erfurt
Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1290 VI 19, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-HHStA/SbgDK/AUR_1290_VI_19/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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